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Der Gesellschafter.

Dienstag den 8.N. Jnli 18A2.

Württemksrsr-chO Chronik

fEin gebend et.) Es war in den lezten Blättern über die Frachtpreise Einiges zu lesen, nach der An- sicht des Einsenders dieser Zeilen durfte aber dieses Kapitel nach andern Leuen bin noch mehr zu besprechen sei)» , besonders sind die Mißbranche noch nicht berührt worden, weiche »ochtheisig auf die Preise einwirken. Gewöhnlich werden von dein Marktmeister die Kaufe! ausgenommen, die unier dem Kaufhause geschehen, und! dann am Hcvlusse des Marktes der Mittelpreis daraus gezogen, um den Preis des Brotes darnach zu bestimme». Diese Emnchiung ist aber gänzlich nnrichiig, denn höcrst selten werden die niedrigsten Kaufe angegeben, weit ge­rade diese dein Markimeister gar nicht angezeigt werden. WaS die höchsten Käufe betrifft, so sind folcke ebenfalls nicht maßgebend, werl allbekannt ist, daß zum höchsten Preise nur einige Sunri erstanden werden und zwar von solchen Personen, denen daran sehr viel liegt, daß der MitielprriS hinaufgediückt wird. Um diesen Mißbräuchen aber abznhelfen, sollten Bestimmungen getroffen und ge- handhabt werden, die jede Täuschung unmöglich machen. Einsender erlaubt sich, seine Ansichten in dieser Beziehung hier ausmsprechen, will sich aber gerne bescheiden, wenn bessere gefunden werden. Vorerst soll alle Frucht, die aufgestellt ist und zu Maikle gebracht wird, genau ver­zeichnet werden nach Quantum und Namen des Verkäu­fer», damit eine Conlrolle statlfinden kann, ob alle Ver kaufe ougezeigt und eingetragen wurden, denn davon hangt sehr viel ad; jeder Verkauf m einem Privat-- oder Wirthshanv fey der Strafe verboten. Ferner sollten die Namen der Käufer und Verkäufer bekannt gemacht Wör­den, welche den höchsten und den niedersten Kauf ad- schließen mit Angabe des Quantums, waS zum höchsten ober niedersten Preise adgesezk wurde. Beträgt der höchste Kauf nur einige Simri, so solle er nickt in Berechnung genommen werken, um eui künstliches Steiger» der Preise zu verhüten. Verheimlichung oder falsche Angabe ei­nes Kaufes soll mit strenger Strafe gerügt werden. Dieß sind etwa die Ansichten des Einsenders. Zum Schlüsse bittet er den Gemeinberalh, nickt nur diese Vorschläge in Beraihung zu nehmen, sonder» auch noch den, daß den Bäckern d»e Auflage gemacht werde, sie sollen ihr Brod, welches zum verkauf b.snmmt ist, mit irgend einer Nummer oder einem Zeichen versehe», da« mit jeder Käufer der einem GewiHiSadmangel nur die

Waare vorzuzeigen braucht; diese Einrichtung hat an vielen Orten die wohlthakigsten Folgen gehabt und wird von dem ehrlichen Bäckermeister selbst gewünscht werden.

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Endlich hat die Sonne auch auf die Getreidemärkte im Schwarzwaidc geschienen und zwar so drückend heiß, daß alle Getreidepreife heruntergedrückt wurden. Auf dem großen Gecreidcincukie am 15. Juli in Sulz sielen alle Fruchkpreise um mehrere Gulden. Bald wird die Sonne auch aus die Nagolder und andere Märkte scheinen, die uns noch naher liegen und vielleicht auch auf Bäckerläden. Drückend heiße Sonne, seufzt der Kornmäkler.

Tübingen, den 16. Juli. Schon lange war un­sere Fruchtschranne von Verkäufern nicht so zahlreich besucht, als an dem gestrigen Markttage. Die große Zahl von Säcken konnte fast nicht unkergcbracht werden. Der MitrelpreiS des Dinkel» ist um einen ganzen Gul­den, der der Gerste um 1 fl. 30 kr. zurückgegangen und wir sehen heute einem Brodabschlag von 4 kr. her 8 Pfund Kernend, ob entgegen. Der gestrige Markt ist wohl der beste Beweis, daß die Steigerung der Frucht­presse eine künsttiche war.

Einem Hanpimann v. A. in Stuttgart hat sein schon 8 Jahre de, ihm in Dienste» stehender Bediente, Renner von Essin gen bei Kaien, württemdergssche StaatSpapiere im Werkde von 2051 st. 23 kr., gestoh- len und ist, nachdem es ihm gelungen, dieselben gegen baar Geld umzissehen, damit entwichen.

Am Sonntag dem 13. Juli brannten inRohrbach bei Waldsee 18 Gebäulichkeiten ab, während die heute m her Kirche waren. Man vermuthel, Kinder haben durch Unvorsichtigkeit das Feuer veranlaßt.

Von der Tauber. Den 13. d. Mts. hat sich . eine sckandererrcgendeGeschichte ,m Marktflecken Wa.chhach ! zngctragen. Ein Wlttwer mit sieden Kindern hat sich , im Wahnsinn auf die schrecklichste Weise verstümmelt»

^ Noch Tags zuvor arbeitete er im Weinberg, soll abeff ^ schon einige Tage früher tiefsinnig herumgegangen seyn. In der Nacht vom 12. auf den 13. biß er sich in förm­lich ausgebrochener Raserei den Mittelsinger ab und riß i dann die Flechse dis an den Arm heraus. Wahrschein­lich, um den eingeiretenen Schmerzen ein Ende zu ma- ! chen, hieb er mit einem Messer, dessen sich die Küfer f bedienen, die rechte Hand t»s an den Knöchel ab. Ais ' die Nachbarn auf das Geschrei der Kinder herbeiliefe»,