Erste geboren wurde. D e Zuschrift wird lanlsir. Na­poleon dem Dritten, dem Retter Frankreichs und dem Wohktdäter von Corsika die Stadt Ajaccio.

DaS französische Kaiserreich kann auch schon von einem Siege sprechen. In Afrika gegen die Beduinen ist er von den Franzosen erfochten worden. Sie haben die Sinkt Laghuvte, in welcher sich der Feind festgesezt hatte, erstürmt und den kaiserlichen Adler aufgepflanjt.

Paris, 12. De;. Abdel-Kader hat gestern da- Schloß Amboise verlassen, um sich nach Marseille zu begeben, von wo er sich nach Brussa in der Türkei ein­schiffen wi-d. Frankreich hak ihm jährlich für seine Hof­haltung 100,000 ,;ranks angewiesen; wenn er flieht, erhält er nichts mehr. Auch einen prächtigen Sabel, ein Geschenk Napoleons, nimmt derselbe in seine neue Hei- math m t.Ein Maire im Departement Calais ist ab- gesezt worden, weil er sich weigerte, das Kaiserreich in seiner Gemeinte zu proklamircn. Ein Fall, der sich sonst nirgends wiederholt hat.

ats vernähme sie von diesem Blicke eine angenehm«

Der todtc Gast.

(Fortsetzung.)

Nun, daS ist aller Edren wcrih, Riekchen. So muß ern vernünftiges Mädchen zur Lache denken. Mama hat mirs selbst gestanden, sie habe zu ihrer Zeit auch-o gedacht. Also, die Glaser gefüllt! Die Braut soll leben, und der Bräutigam daneben!

Der Papa stieß mir seiner Tochter an. Die Andern folgten. Die frode Laune schien zurückzukehren.

Dummen Su sicher kein Ende, daß der junge Hahn uns gerate heute fehlen muß! fuhr Herr Bankes wieder fort: Ein schöner, hübscher Mann, sag ich dir. Sehr gefällig, sehr gesellig; hat mehr Schulen durchzemackt, als sein Vater. Zch welle, tu kommst nicht wieder loS von ihm, wenn du ihn einmal gesehen hast. Ich wette, du fällst dem Papa um den Hals und dankest ihm.

Es ,st möglich, Papa. WennS kann so ist, werd icbS gern ihn». Aber dis ich ihn gesehen, dilt ich, und Sie wissen, lieber Papa, ich habe am Geburtstage das Rechte der billigen Bilie, und so bitte ich, kein Wort mehr von ibm, dis ich diesen Unbekannten gesehen habe. Herr BauteS runzelte die Stirn, und sagte endlich! Mit Erlaubniß, Fräulein Tochter, das war eine kleine einfäl­tige Bitte! Intest sie gilt. Die Mama that zu ihrer Zeit nicht solche B.llen.

Schah, sagte Frau Nantes zu ihrem Manne, keine Vorwürfe für Friederike. Du mußt nicht vergessen, daß ihr Eevurtsfest ist; es darf sie Niemand kränken.

Hast Recht, Mama! erwiederke der Alte! Er kommt gewiß bald. Neninano »st nahe; dann ändert daS Wecker.

Damit nahm die Unterhaltung, freilich anfangs erwaS gezwungen, andere Wendung, und sie gieng endlich auch in die alte Unbefangenheit und Gemüchltchkeit über. Nur beim Hauptmann blieb unter allen Scherzen etwas Fro­stiges zurück. Frau Banles schien eS zu bemerke», und füllte ihm , wrder lhrc Gewohnheit, öfter daS GsaS. Frie­derike sab einigemal mit starrem, forschendem Auge auf ihn hinüber. Und wenn sich Beide zufällig mit den Augen begegneten, war ihnen, als- lhaten rhre Seelen geheime Fragen an einander; in Waldrichs Auge lag etwas, wie «in stummer Vorwurf, und in Friederikens Gemüth wart

Antwort.

Die.Andern plauderten anders, unterhielten sich wohl, und der Papa erreichte wieder die volle Höhe seiner guten und muthwilligen Laune. Es traf sich eben, als man nach aufgehobener Tafel um den Tisch ging, um der schönen Königin des Festes den gesetzlichen Kuß ;u geben, daß Waldrich und Friederike einander vor dem Later BanteS begegneten.

Höre, Riekchen, sagte der muthwillige Vater, denke dir jetzt, unser Georg da sei nun ein gewisser Jemand, den ich bei Leibes- und LedenSstrafe nicht nennen darf, dis er hier ist. Denke dir bas, dann wird der Kuß anders als rin gemeiner werden; Versuchs nur, du Närrchen.

Waldrich und Friederike standen vor einander. Er nahm ihre Hand. Sich, Aug in Auge verloren, ernst, fast wehmükhig anschauend, neigten sie sich zum Kusse gegen einander. Der Alte sprang mit erner komischen Bewegung auf die Seite, de» Kuß zu sehen. Er ward gegeben. Beide, indem sie sich zurückzogen, schlossen ihre Hände fester zusammen. Waldrich erblaßte, Fieterikens Augen ver­dunkelten sich von einer Thräne. Sie neigte» noch einmal die Lippen zusammen. Nach diesem Kusse schienen Beide von einander gehen zu wollen. Rasch noch einmal flogen Beider Lippen zusammen. Dann laut weinend eilte Frie­derike fon; Waldrich wankte gegen ein Fenster und zeich­nete gedankenlos mit dem Finger im angelaufeuen Glase desselben.

er Alte sah links und rechts mit dem Köpfte wäh­rend er übrigens steif und wie versteinert stand. WaS, zum Kukuk, ist denn los? Was hat denn das Mädchen? rief er: Was ist ihm begegnet?

Frau Nantes senkte ihre Augen schweigend niedre auf den Brillantring ihrer Hand; sie wußte, was Frie­deriken begegnet war, und sagte zum Herrn Nantes: Papa, schone jetzt das Mädchen. Laß es er,r ausweinen.

Ader, aber, aber... rief der Atte hastig, und iet zu Friederiken. Was hast du, Kmd? WaS weinst du?

Sie weinte, und erwieterte, siewisse eS sebst nicht.

Ah, Flausen und dergleichen! rief der Vater: Dir ist etwas geschehen. Bist du gekränkt worde,? Hak etwa die Mama....

Nein.

Oder der Hauptmann dir etwas gesagt?

Nem.

Donner, dock ich nickt?Was? Rete doch, ich? Wegen des SpaffeS? Darum wemst du?

Frau BanieS zog ihn sanft an der Hand von Frie­deriken zuruck und sagt«: Papa, du hast dem Wort ge­brochen, und sie gekränkt. Du hast ihre Bitte verletzt, und wieder, du weißt es wohl . . .

An den Jemand erinnert? Hast Recht, ich hätte es nickt thun sollen. Laß gut sein, Rlkchen; eS geschieht nicht wieder. Wer nimmt aber dem Papa dergleichen auch auf der Stelle so hoch aus?

Friederike beruhigte sich. Frau BanteS führte sie zur Harfe. Waldrich mußte stimmen. Die Flöte ward ge­holt. Man versuchte die neuen Notenstücke. Friederike spielte die Harfe unter WaldrichS Flötenbegleitung vortrefflich. Es ward noch ein schöner, genußvoller Abend.

(Fortsetzung folgt.)