Sandgrube. Als den andern Tag ein zufällig im Ort anwesender Landjäger am Hause der Verbrecher vorbei gierig, glaubte sich der Mann schon entdeckt und schnit sich in der Verzweiflung selbst den HalS ad, an welche, Verwundung er auch, nachdem er dem inzwischen her beigeeilten Gerichte noch umständliches GestandniK aVge legt hatte, trotz aller angewandten ärztlichen Hülfe starb Es kreuzen sich über diese schauderhafte Frevelthat noch verschiedene andere Gerüchte, deren Veröffentlichung die Sittlichkeit verbietet. Die unnatürliche Mutter, befindet sich in gerichtlichem Gewahrsam und wird der wohlver­dienten Strafe nicht entgehen.

Untreue schlägt ihren eigenen Herrn ist ein Sprüch- wart, das sich zwar schon vielfach, aber noch nie in so wörtlichem Sinne bewahrheitet hat, wie am Samstag Abend in Stuttgart. Ein Soldat und eine Magd waren einander überdrüssig,, daS heißt, der Erstere der Lezte- ren. Diese aber glaubte wohlerworbene uno begründete Rechte auf sein Herz zu haben, da sie manches Stück Braten aus der Küche ihrer Herrschaft, und manchen Sechser zu einem Tanze an dasselbe gerückt hatte. Ihre fernere Liede dennoch verschmäht sehend, schwor sie fürchterliche Rache, und führte sie auch aus. Sie traf den Gegenstand ihrer Flamme, entriß ihm unversehens seine Mütze und maulschcllirte den Verblüfften rechts und links mit so großem Nachdruck, daß das Blut aus Mund und Nase floß. Aber' auch die Heldin sollte die rächende Nemesis treffen. Zwei Kameraden des Bluten­den übernahmen die Verfolgung der stiebenden Magd. Ihnen schloß sich die allzeit fertige Gassenjugend in un­gewöhnlich großer Anzahl an. Die Magd flüchtete sich in ein Haus. Die Verfolger machten alsbald Halt, und versuchten durch Pfeifen und Schreien den Fuchs aus seinem Bau zu vertreiben. Es gelang, kein Hauseigen- thümer wollte den Skandal vor seinem Hause dulden, Und die Helden-Jungfrau mußte sich weiter flüchten, im­mer von dem, von Sekunde zu Sekunde, gleich einer Lawine anwachsenden Menschenstromr ve>folgt. Endlich machte die gntmüchige Polizei dem Lärm dadurch ein Ende, daß sie das Matchen den Blicken der Menge entzog.

Tages Nevigkeite».

In Kassel ist ein älterer, bisher angesehener Arzt eingezogen worden, der der Vergiftung des neugedornen Kindes seiner Dienstmagd dringend verdächtig ist. Im Gefängnisse hat der Mann einen vergeblichen Versuch gemacht, sich selbst zu entleiben.

Alle preußischen Zeitungen haben für den 1. Juli, an dem die neueZeitun^ssteuer erhoben wird, ihre Preise bedeutend erhöht. Die meisten, die bisher täglich zwei­mal Morgens und Abends auvgegeden worden sind, las sei, die zweite Ausgabe wegfallen. Die Erfinder der preußischen Zeitungssteuer haben in jedem Kaffeehaust eine Taffe Kaffee täglich frei. Vom ersten Juli an be­stellen eine Menge Kaffeewirlhe ein paar Centner Kaffe: den, Monat mehr und binden im Stalle eine Milchkuh mehr an. Sie sind sehr dankbar für dieZemmgSsteuer, die ihnen eine Menge neuer Stammgäste zunihrt, die sonst daheim ihre Zeitung lasen und die Groschen, die ihnen das WrrthshauS außer der Tasse Kaffe kostet, ersparten. Mancher freut sich schon, daß er statt einer rin halbes Dutzend Zeitungen lesen kann.

Berlin. Der Publicist berichtet: Am Sonntag ging, wie schon seit einigen Jahren, zur Feier deS Fron­leichnamsfestes eine Prozession von hier nach Spandau zu der dortigen katholischen Kirche ab. Der mit Fahnen und Stäben reichlich dekorirte, etwa aus 2000 Menschen meist Weibern und Kindern bestehende Zug nahm seinen Weg, wie im vorigen Jahre, auf der rechten Seite der Spree; den Königsdamm entlang, ohne Charlottenburz oder Moabit zu berühren. In Spandau angekommen, machten die Führer des Zuges Anstalten, noch erst einen Umzug durch die Stadt zu halten. Die Lpandaucr Behörden untersagten dies jedoch, mit dem Bemerken, wenn eS den Wallfahrern um Audübüng ihres Kultus zu thun sey, worin man sie nicht stören wolle, so hät­ten sie sich in die Kirche zu verfügen. Die' Straßen zu durchziehen, und Altäre zu errichten, könne ihnen jedoch im Interesse der öffentlichen Ordnung mch, gestattet werden. Wie man hört, ist es hierauf zu Reibungen zwischen den Theilnehmern an der Prozession und dem versammelten Publikum gekommen, so daß das Militär aufmarschirte und Angesichts der streitenden Menge die Gewehre lud. Dies Demonstration genügte , um den Frieden herzustellen.

Em überraschender Empfang wurde dem Köniz von Preußen bei seinem Besuche in Schlesien in Erd­mannsdorf zu Theil. Niemand wußte von der Ankunft des Königs. Die Arbeiter kehrten gerade vom Felde zum Mittagsbrode heim. In ihren Arbeitskleidern stell­ten sie sich, die Sensen und Hacken mit frischem Laub umwunden, an den königlichen Wagen auf und riefen fröhliche Grüße hinein, und auf der andern Seite stand die ganze Dorfjugend, wie sie eben auS der Schule geeilt war, barfüßig und barhäuptig, nicht mehr wie gewöhn­lich, d. h. sehr wenig gekämmt und gewaschen und sang ein munteres Lied. Der König, leicht bewegt, war tief ergriffen.

Jeder der acht Mundköche, welche die Kaiserin von Rußland in Schlangenbad hat, steht sich besser, als mancher Rcgierungsrülh, cs bezieht jeder einen mo­natlichen Gehalt von 600 Franks. Außer ihrer eigenen Dienerschaft find noch 24 Lohnbetienke bei der Kaiserin in Funktion, von denen jeder außer seiner Kost monatlich 120 Franks erhält. Ihrem Thürhüter, Portier, hat die Kaiserin einen prächtigen kaiserlichen Anzug machen lassen, der unter Brüdern 600 Gulden werth ist.

DaS umlaufende östreichische Staatspapiergeld beträgt nur noch die Kleinigkeit von 168 Millionen Gulden.

Hamburg, 19, Juni. Die wunderbare Kraft des Magnetismus wurde dieser Tage von einem bekannten hiesigen Magnetiseur auf eine merkwürdige Weise erprobt. Er trat in Kreuzdergs Menagerie mrt dem Besitzer in der, Käfig eine» Löwen, firine den König der Thiere mit den Augen und legte dreist seine Hand aus den Kopf, ohne daß dieser die geringste feindselige Bewegung oder Miene machte. Später ließ er den Löwen über einen Stock springen und nökhigte ihn, verschiedene Kunst­stücke zu machen, welche den Beweis lieferten, daß er die vollkommenste Herrschaft über ihn erlangt hatte.

In Aachen habe» ältere ledige Damen, die daS Gelübde gerhan, kernen Nichtkatholikcn zu heirarhen und Gesellschaft zu besuchen, wv Protestanten zugegen waren und die deßhald sitzen geblieben sind, ihr Vermögen zu- sammengeschossrn und drei Nonnenklöster gebildet. Das

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