Sollen wir den Kartoffelbau beschranken?

Fortsetzung.)

Unter allen diese» Surrogaten für die Kartoffel steht der Mais (das Welschkorn) immer noch oben an. Er wird zwar in den milden Weingegenden schon längst gebaut, und sein Anbau hat feit einigen Jahren auf eine erfreuliche Weise in Viesen Gegenden zugenommen, aber doch ist er noch nicht zum zehnten Thcil so verbreitet, als er es seyn sollte und könnte.

Es gibt der Maisarten, namentlich in Amerika, eine große Menge und es ist ein großer Unterschied unter denselben, bei uns dürfte indessen der Hauptwerth auf die frühreifen zu legen seyn, deren Anbau se t einigen Jahren sich durch Versuche bewährt hak, denn von den späten Sort n sind in den lezten zwei ungünstigen Jah­ren manche in ungünstigen Lagen nicht reif geworden. Die eigentlichen Weingegenden können neben frühen Sor­ten auch ferner späte bauen, da lezkere meist einen kö­dern Ertrag geben; für rauhe Gegenden passen aber nur frühe, aber auch für alle Gegenden, in welchen das Wachsrhum der Pflanzen im Freien Anfangs April zu beginnen pflegt.

Bor allen ist als Frühmais der Cinquantino zu empfehlen, von welchem leicht 45 Schffl. gewonnen werden und von dem der Scheffel schwerer wiegt, als vom großen Mais, daher er auch gerne gekauft wird. Er ist sogar Heuer hier bei 1200 Fuß Meereehöhe völ­lig reif geworden.

Eben so empfehlend ist der kleine, frühe, gelbe Mais, welcher im Neckartbal bekannt ist; er hat seit 5 Jahren, als ich ihn auf ^f/, Mrg. in Ellwangen bei 1600 P. F.Meereshöbe auf leichtem Boden baute, 5 -6 Schffl. reife Körner per Morgen gegeben. Ferner wurden »n vorigen ungünstigsten Jahre hrer noch folgende Sorten reif:

rotbgelber steyrischer Mais,

weißer früher amerikanischer MaiS,

Papageienmais,

FriolvttomaiS aus Kärnlhen, !

obwöchl sie auf ungünstigem, nassen Felde standen.

Biele Versuche mit amerikanischen Maissorren ha- ! den in Folge der schlechten Witterung kein Resultat ge­geben. Dagegen wurden in Berlin ebenfalls Versuche mit frühen, für die dortige Gegend passenden Maissor­ten gemacht, wovon mehrere günstig ausfielen und wo-^ mit hier weitere Versuche angestellk werden sollen.

Man kann als Mittclerndte von verschiedenen MaiS- sorten, wenn si- so nahe gepflanzt werben, als sie es ertragen können, ohne Rücksicht auf Zwischenfrüchte 5 Schffl. annevmen, welche 14Vr bis 15 Ctr. wiegen und welche (1 Pfd. --- 5 Pfd.) 72 -75 Ctr. oder 160 170 Sri. Kartoffeln in der Nahrungsfähigkeit gleich kommen. Hiebei erhält man noch mindestens 30 Ctr. Stroh, welche theils grün (beim AuS- und Abbrechen). theils als sol­ches zweckmäßig verfüttert 15 Ctr. Heu ersetzen und wodurch daher 150 Maas Milch zur menschlichen Nah­rung gewonnen werden. Stellt man die Pflanzen etwas lichter, so können leicht Zwecgbohnen und Kürbisse als Zwischenfrüchte erzielt werden, wodurch immer noch ein Nadrungswerth von 1^ Ctr. Körner oder 20 Sri. Kartoffeln weiter gewonnen werden, ohne daß der Mar- weniger eintrüge. *)

Die Ackerbohne vertritt die Stelle der Mais, wo das Klima für diesen zu raub ist, ja sie wird in den rauhesten Gegenden, wo kein Wintergetreive mehr fort­kommt, noch gebaut, und wenn sie gleich auf dem Halm nicht mehr reif wird, so reift sie doch sebr gut tn dem Halm noch, wenn sie auch grün geschnitten wird. Sie gibt 4 -5 Schffl. Ertrag oder 13 14 Ctr. p. Mrg., was 63- 70 Ctr. oder 155 160 Sri. K artoffeln gleich- kommr. Ihr Stroh hat nur als Streu und Brennma­terial Werth.

D>e Erbsen wurden vor Einführung der Kartoffeln in größerem Umfange gebaut und sind von diesen eigent­lich verdrängt worden; fezr könnten sie zum Tbeil wieder ihre alte Stelle einncbmen. Wenn der Acker so kräftig ist, wie ein gedüngter Kartoffelacker, so geben sie 3-4 Schffl. 912C'r. Körner, was gleich 124160 Sri. Kartoffeln ist. Hiezu kommen noch 16 18 Ctr. Strob,

welche zum Verfüttern8 9 Cir. Heuwerth sind und wodurch 8090 Maas Milch zu menschlicher Nahrung erzielt werken können.

D>e Hirse gibt in warmer Gegend einen eben so hohen Ertrag an menschlicher Nahrung in Körnern und Futter, wie die Erbsen.

*) Der Mais wird freilich bei »ns immeroch nur zu Brei und Klösen benüzt, eine andere Zubereitung für menschliche Nahrung kennt man nicht, während er in Nordamerika sebr mannigfaltig zube- reitet wird. Ich verweise bier nur auf 8 Recepte zu Mais-Prisen von dem württembergischeu Konjul Brauns in Baltimore, welche er im Jahr 1847 angegeben hat.

(Fortsetzung folgt.)

Fruchtpresse.

Feucht«

»tiunz.

Altenflaig, I Freudenfladt, » Tübingen, ß Lalw,

den 24. März 1852,1 den 27. März 1852, »den 28. Mär,^1852, ü den 29. März 1852, per Scheffel. I! ver Scheffel. 8 ver Scheffel. H rer Scheffel.

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Brod-M Meifchpreise.

In Altenflaig,

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Ochsenfleisch 8

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Kalbfleisch . 5

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24-Weck 4L. 1 Q.1 lOchienfleisch < 8 ^Rindfleisch . 6 sRindfleisch

In Tübingen: 4P.Kcrnenbr.18!r. Wefl 4 L 3O.i. OL sonst ei sch 8 . Rindfleisch . 8»

Kalbfleisch . 5»

Sckwfl.abgez.

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Kalbfleisch . Z. 'Kalbfleisch , . 6, schwfl.abgez. 9 tSwwfl. abgez. 9» nn.adgez.19t . unabgez.19»

Redignt, gedruckt und verlegt von der Buchhandlung von G. Zaiser.

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