u. s. w. DerKronenwirth erhält nun den guten Ratb, künftig vorsichtig zu seyn. Was hilft aber der Herr von Künftig? ter Meister jetzt gilt. Betrübt und fluchend geht der Kronenwirth zu einem Bierbrauer. Der Bierbrauer hat mit seinem einfachen Verstand das rechte Loch gefunden, wo die Geschichte hinaus muß. Das Schriftliche in Händen haltend, frage ter B erbrauer: Koppt Dein Gaul? Freilich. Geht er einspännig? Ja. Frißt er Leder? Nein, dos thut er nicht. Halt! Jetzt muß er ihn wieder nehmen; er bat auch dafür garantier. Und so geschah eS auch. Der Pferdehändler mußte den Gaul wieder nehmen, weil er — kern Leder fraß.
In Schleswig dauert der Krieg zwischen Dänen und Schletzwigern auf eine scheußliche Weise fort. Bor Kurzem schmückten die Frauen und Mädchen Schleswigs die Gräber der deutschen Gefallenen mit Kränzen, die Dänen aber rissen die Kranze von den Gräbern, traten sie mit Füßen, spieen sie an und warfen sie ins Wasser. Am folgenden Tag wurden sie vor die Polizei gefordert und 24 Stunden eingesperrt, — nämlich die Frauen, welche die Gräber bekränzt hatten.
Wer in den Nächten vom 9.—14. August nach dem Himmel geschaut hat, konnte genug Sternschnuppen fallen sehen und wers versäumt hat, kannö in den Nächten vom 12.-14. November mit etwas mehr Unbequemlichkeit nachholen. Die Sterne gehen ihre Bahn und fallen nicht, vds auch so aussieht. Die Astronomen behaupten, das was so aussehe, seycn den Sternen ähnlich leuchtende Punkte, die in senkrechter oder schräger Richtung fielen, kleine planetarische Massen, welche mit einer Geschwindigkeit von LV, bis 9 Meilen in einer Stunde die Sonne umkreisten. Der stärkste Sternschnuppenfall ist im Jahre 1832 in Nordamerika beobachtet worden, er sah sich an wie Schneeflocken so dicht und die Zahl wurde in einer Nacht auf 24,000 berechnet.
Die Bauern in Frankreich, deren Rechenkunst nicht über ihre zehn Finger hinausgeht, klagen erschrecklich über die theure Revolution. Jeden Finger zählen sie zu 100 Million und können doch die summe der Nakionalschuld nicht auszählen. Die Pariser ärgerts hauptsächlich, daß sie für so viele goldne Louis nur einen Louis für den andern eingetauscht haben. Und obendrein die paar Flegelkage der Revolution, in denen sie Louis Philipps und Andrer Schlösser mit der einen Hand zerstört haben, um sie jetzt mit der andern zu bezahlen. Louis Philipps Erben zahlen sie gegen 5 Mill. Schadenersatz, Rothschild 700,000 Franks und so noch eine Menge Rechnungen für unbestellte Arbe-r. Der Staat ersetzt, bezahlt Alles, der Staat d. h. wir, sagen sie mit ihrem großen König Louis dem Vierzehnten.
Drei Dampfsch ffe voll englischer Nahsherren und anderer hohen Herren, die von dem Pariser Stadtrath zum Essen eingeladen sind, sind deshalb bereits in Paris angekommen und feierlich empfangen worden. Der Stadtrath bezahlt für jede Person fürs Essen 37 fl. 20 kr. und wahrscheinlich werden die Gäste bei der Anstrengung auch Durst bekommen. An 700 Gäste kommen tilos aus London und aus Paris auch eine Anzahl.
Ein Blick in eine englische Bauernstube. Die Mutter sitzt am Tische und hat die Scheere in der Hand, das Kind, Sohn oder Tochter sitzt auch am Tische und hält die Hand über die Bibel, die auf dem Tische liegt und läßt sich von der sorglichen Mutter die Nägel schneiden,
deren Abfall auf die Bibel füllt. Warum das? frag» der Fremde. Kinder, denen die Nägel über der Bibel geschnitten sind, wachsen ehrlich auf und stehlen nie, wissen Sie's nicht? antwortet die Bauernfrau. Das Mittel Hai nicht immer gegen langeFinger, aber jedenfalls gegenlange, schmu ige Nägel geholfen und das ist auch etwas werth.
Im Jahr 1251 trank der Abt eines Klosters zu Mokka in Arabien den ersten Kaffee. Da nun der Kaffee seit d esen 600 Jahren so v ele Menschen glücklich gemacht Hst, Damen und Herren, Aebte und Kaufleute, so ists billig, daß man185l ein festliches Kaffee-Jubilänm hält, und schon werden Komites zur Berathung ernannt.
Amerikanischer Wink für die deutsche Flotte. Zu Natchez hatte der Passagier eures Dampfbootes im Spielhause am Strande seine Brieftasche verloren. Der Kapitän, dem er sein Leid klagte, ging zum Hausherrn und verlangte die Brieftasche heraus. Ich gebe Dir, sagte er, so viel Zeit, bis mein Boot zum Auslaufen fertig ist, und wenn dann das Geld nicht mit ausgeht, geht das Haus mit. " Damit entkernte er sich. Einige Minuten vor Abgang des Bootes erschien er wieder im SpielhauS, begleitet von einem Haufen stämmiger Deck» arbeiter, welche das dickste Tau des Dampfbootes mit- brachtcn. Dieses ward umS Haus und durch einige Fenster gezogen und als alles fertig war, verlangte der Kapitän die Brieftasche von Neuem. Statt Antwort erhielt er Flüche. Nun sprang er an Bord, rief dem Maschinisten zu: Langsam angehen lassen! und daS Boot sehre sich in Bewegung. Das Tau fing an straffer und straffer zu werken und daS HauS begann zu knacken. Da kapitulirte das Spieldaus, die Brieftasche mit allen Banknoten ward zum Fenster hinausgeworfen.
Salzbelze des Fleisches.
Kleinere Fleischvorräthe, welche im Sommer voraussichtlich in sechs, im Winter in acht Wochen zu Ende gehen, können mit Umgehung des Räucherns bloß mit einer Salzbeizc haltbar gemacht werden. Das Verfahren dabei ist folgendes: Nachdem das Fleisch kalt ausgehauen worden, und jedes einzelne Stück mit fein gestoßenem Salpeter gut eingerieben und in das dazu bestimmte hölzerne Gefäß gelegt ist, wird das Salz, das am Tage zuvor mit siedendem Wasser angebrüht wurde, , nach völligem Erkalten unk gutem Aufrühren langsam ^ über das Fleisch gegossen und der Deckel einen Tag unbeschwert darauf liegen gelassen. Sodann wird mit Pressen angefangen, und der Druck dis zum zwölften Tag täglich verstärkt, einen Tag lang nun aufgehoben» dann aber dis zum 21sten Tage wieder in früheremMaße ausgeübt. Im Sommer findet eine Abkürzung der Beize um eine Woche statt, weil bei heißer Witterung die Fleischstücke eher von ihr durchdrungen werden. Sollte sich auf der Beize ein weißer Rahm bilden, so wird er vor dem Abiiehmen des Deckels abgeschaumt. Die Bcfte erfordert auf 1 Clnr. Fleisch 3 Pfd. Kochsalz, 6 Maß (24Pft>.) Wasser und 16 Loth Salpeter zum Eimeiden. Dieselbe Salzdeize dicnr auch zur Vorbereitung des Fleisches bei der Schnellräucherung mittelst Glanzrußlauge, wie sie auch ganz zweckmäßig dem gewöhnlichen Räuchern vorangehen kann, indem es insbesondere die Abschließung von der Atmosphäre ist, was in ihr das Fleisch so frisch erhält.