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Aus dem Führerhauptquartier, 2. Dezember. DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt: Im grotzen Dnjepr-Bogen griff der Feind nur an wenigen Stellen mit schwächeren Araften erfolglos an. Dagegen nahmen die Kampfe um die Einbruchsstelle südwestlich A r e- mentschug an Heftigkeit zu. Ein durchgebro­chenes feindliches Bataillon wurde im Gegenstoß vernichtet. Bei Tscherkassy entsetzten unsere Lrup^n in erfolgreich fortschreitenden Gegen­angriff das vorübergehend eingeschlossene, unter Führung des Majors Kästner tapfer kämp­fende Grenadier-Regiment 105.

Zwischen Pripet und Bcresina wurden mehrere in den Bortagen entstandene Ein- bruchsstellen durch Gegenangriffe bereinigt und angreifende- feindliche Kampfgruppen zurück- geworfen Nordwestlich der Bercsinamündiing wurden stärkere Kräfte der Sowjets durch u r- kungSvolle Angriffe der Luftwaffe und zu- lainmengcfaßtes Artillcriefeuer schon in der Be- reitstellilng zerschlagen. Westlich Kritschew dauern die harten Kämpfe an.

.. ^" der Smolensker Rollbahn nnhni die Abwehrschlacht mit steigender Heftigkeit Ak" .Fortgang. Die Sowjets stürmte» mit L Schützendivisionen bis in die Nacht hinein gegen die deutschen Stellungen an. Unsere Trup. Pen schlugen sie blutig zurück und errangen da­mit gestern einen neuen Abwehrerfolg. Südwest- "ch und westlich Newel verliefen eigene An­griffsunternehmen trotz zähen feindlichen Wider- siandes erfolgreich.

Ueber der Ostfront wurden im Monat No- ^mber 8 65 Sowjetflugzeugc, davon 54 durch Verbände des Heeres ab geschossen. Hauptmann Barkhorn, Gruppcnkommandeur m einem Jagdgeschwader, erzielte' seinen 200. Luftsieg.

An der s üd i t a l i en i s ch e n Front ließ die feindliche AngrifsStätigkeit im Ostabschnitt vorübergehend nach. Nur an einer Stelle griffen britische Kräfte, von Panzern unterstützt, vier­mal hintereinander unsere Stellungen an. Sie wurden blutig.abaewiesen und einige Panzer geschossen. Deutsche Schlachtflieger erzielten Volltreffer in feindlichen Batterien cm der Sangro-Mündung und vernichteten eine erheb­liche Anzahl von Kraftfahrzeugen. In Lnft- rampfen wurden acht feindliche Flugzeuge abge­schossen.

Nordamerikanische Fliegerverbände unter..ah­men gestern einen TageSvorstoß in das westliche Reichsgebiet und warfen Bomben auf einige Orte. Bei diesem Angriff verlor der Feind 42 Flugzeuge, hauptsächlich schwere viermotorige Bomber.

Deutsche Flugzeuge griffen in der Nacht zum 2. Dezember Ziele in Südengland an. Schnell- boote versenkten aus einem stark gesicherten bri- tischen Küsten-Geleitzug unmittelbar unter der englischen Südküste in der Nacht zum 2. De- zeniber einen Dampfer von 1000 BRT. uuu,u,»,UINIM»,m,mm»,u,>, mm, »mmumm,

Sowjetstaates folgendes: Einer seiner ersten Vertreter, der Leiter der sowjetischen Militär- Mission in den Vereinigten Staaten, General­leutnant Gotowzew, entzog sich einer Auf­forderung der Sowjetregierung, zur Bericht­erstattung nach Moskau zu kommen, durch die flucht nach Mexiko. So unwesentlich diese bei­den Tatbestände im grasten Rahmen auch er­scheinen mögen, so bestätigen sie doch mittelbar erneut, wie ängstlich der Sowjetdiktator heut«, nach zweieinhalbjährigem unerhörten und letzt­lich erfolglosem Blutvergießen, darauf bedacht sein muß,'durch eine Folge von positiven Mel­dungen aus dem Kampfgeschehen oie müden und immer stärker widerstrebenden Elemente seines RiesenreicheS zu neuen Opfern zu zwingen.

Nach den Konferenzen haben die Tatsachen das Wort. Sie klingen in den Ohren unserer Geg­ner wenig verheißungsvoll.

Stalins Agenten in London am Werk

Genf, 2. Dezember. Die offenbar von bolsche­wistischen Agenten in Großbritannien angezet- telte Protestbewegung gegen die Freilassung Os­wald Mosleys hat, wie jetzt aus Moskau be­richtet wird, in dortigen politischen Kreisen un­geteilte Zustimmung gefunden. Die Moskauer Presse bringt spaltentange Berichte über die, svie sie sagt, energische Intervention der Links­kreise in Großbritannien, die^mit der Sowjet­union am engsten verbunden seien. Alle Blätter beglückwünschen sie zu ihrem Erfolg und dazu, daß ihr Einfluß in der britischen Ar­beiterschaft schon so groß sei.

Gangsterangriffe aus Frankreich

orsktdertcLi unseres Korrespoaileriteo

8t. Paris, 2 Dezember. Englisch-amerikanische Gangstcranariffe auf französische Städte, Fischer­boote und Eisenbahnzüge gehören schon zu All­täglichkeiten. Eine Zusammenstellung der Ber- luste, die das Personal der französischen Eisen­bahnen durch englisch-amerikanischen Luftterror erlitten hat, zeigt, daß 200 französische Eisenbahner auf diese Weise ge­tötet und weitere 800 verletzt wurden. Die neuesten Opfer eines britischen Luftüberfalls sind die acht Besatzungsmitgliedcr eines fran­zösischen Fischereifahrzeuges, das auf der Höhe vo» Gravelines an der Kanalküstc von englischen Flugzeugen bersenkt wurde. Die acht dabei um- gekommenen französischen Seeleute hinterlassen 22 Kinder.

Emigranten werden frech

o r s d t l» e r I cs I u n 5 e r e r Norresponlientell

Id. Bern, 2. Dezember. Unter dem ermutigen­den Zuspruch der Marxisten und eines Teiles der linksbürgerlichen Presse nehmen die in der Schweiz internierten, hauptsächlich jüdischen Emigranten eine zunehmend frechere Hal­tung an. Dies geht aus den Beratungen eines Ausschusses des schweizerischen Nationalrates hervor, in dem restgestellt wird, daß sich die Klagen über die Disziplinlosigkeit in den Auffanglagern in der letzten Zeit bedenk lich gemehrt hätten. Es sei unbedingt not­wendig, daß die Ueberwachung dieser Emigr n- ten verschärft werde.

Deutschlands fanatischer Siegeswille nur «och stärker

D«t«xra»imv««4isel LestigeiuitsuRiblreaN «p aus ^ul«k cker lerrurungrikke uuk Lerliu

Berlin, 2. Dezember. Auf die Meldungen von den englischen Terrorangriffen auf die Reichs­hauptstadt hin sandte der kaiserlich japanische Außenminister Mamoru Schigemctsu an den Reichsminister des Auswärtigen von Rib- bentrop das nachstehende Telegramm:

An Hand der grausamen Nachricht des Terrorangriffs auf Berlin bringe ich mein tief­stes Bedauern für die diesen Schandtaten zum Opfer Gefallenen zum Ausdruck. Zugleich eber übermittele ich Eurer Exzellenz meine feste Ueberzeugung darüber, daß dieses Ereignis nur dazu beitragen wird, den Kampfgeist und Siegeswillen des deutschen Volkes zu stählen und zu verstärken."

Der ReichSaußeiiminister antwortete wie folgt:

Ich danke Ihnen aufrichtigst für Ihr Tele­gramm, in dem Sie Ihre Empörung über den feigen Bombenangriff englisch - amerikanischer Flieger gegen die Wohnviertel der Reichshaupt­stadt zum Ausdruck bringen, und für Ihre Worte des Bedauerns über die hierbei einge­tretenen Opfer an Menschenleben. Eure Exzel­lenz mögen versichert sein, daß diese Bombardie­rung wehrloser Frauen und Kinder in DeuEch- land nichts anderes erzeugt als einen liefen Haß gegen diese Mordbrenner, und daß hier­durch der fanatische Siegeswille des deutschen Volkes und seine barte Entschlossenheit, solange zu kämpfen, bis die Feinde endgültig vernichtet und die Urheber dieser Untaten bestraft und, nur noch gestärkt wird."

Der 8peZsereiteI des I^sndsers

11«>i Himxer iruun uns in «liesein I<iieA »i«4it rum zekälirli,4,en Oe^ner vverrlen

sl'X.j Die alten Soldaten des ersten Welt­krieges entsinnen sich noch genau, wie es mit ihrer Verpflegung im .Herbst 1918 bestellt umr. Wenig und schlechtes Brot, winzige Fettporiio- nen, Dörrgemüse, Marmelade. Wie sehr der Hunger zum moralischen Zusammenbruch großer Teile des Heeres beitrug, ist bekannt. Der Sol­dat kann hungern, wenn cs nicht anders geht, wenn die Kampflage vorübergehend den Nach­schub stocken läßt oder lveun bei einer Offen­sive auf verschlammten Straßen Munition und Sprit allem anderen Vorgehen. Deutsche Divi­sionen haben in der Schlammperiode des Herb­stes 1941 wochenlang keine ordentliche Verpfle­gung bekommen können und sind doch weiter marschiert.

Das ändert aber nichts an dem Grundsatz, daß ein gefüllter Magen für Leistung und Stimmung der Truppe von ausschlaggebender Bedeutung ist. Die seelische und körperliche Belastung der Fronttruppe ist selbst noch in sogenannten ruhi­gen Zeiten geschweige denn in Großkämpfen wie denen dieses Sommers, oft so unvorstellbar groß, daß ein unterernährter Körper ihr auf die Dauer gar nicht gewachsen sein kann.

Wie überall, so haben wir besonders auf dem Gebiete der Truppenvcrpflegung allen Anlaß, den Vergleich zum Jahre 1918 nicht zu scheuen. Das Brot war bei allen Heeren zu allen Zei­ten erste Grundlage der Ernährung. Der Land­ser bekommt ein halbes Brot pro Tag, gutes, derbes Kommißbrot aus reinem Roggen. Wenn die Feldküche nicht genügend Kartoffeln hcran- bekommt, gibt es ein Drittel bis ein halbes Brot am Tage zusätzlich. Die kalten und war­men Fleischportionen der Front betra­gen «in Vielfaches der Rationen in der Heimat. Konserven- oder Frischwnrst gibt es mehter« Male in der Woche als kalte Kost, an anderen Tagen eine Tube oder ein Stück Käse oder eine Büchse Fleisch. Die wöchentliche Jettpor­tion beträgt laut Speiseplan einer beliebigen Woche bei einer Infanterie-Division im Osten 310 Gramm, je nach Bestandslage Butter, Mar­garine oder Schmalz. - Dicker Speiseplan ent­hält 33 Posten, angefangen vom Brot über Hül- fenfrüchte, Fleisch, Fisch, Käse. Gewürze, Trok- kenkartoffeln, Trockengemüse, Zucker, Drops bis zum Puddingpulver.

Soldaten haben immer einen starken Hunger nach Zucker: wie das kommt, mögen sich die Ernährungs-Wissenschaftler ausrechnen. Der Speiseplan trägt dem dadurch Rechnung, daß neben ber in der Küche verbrauchten Zuckervor- tion di« Fronttruvpe fast jeden Tag eine Rolle Drops bekommt. Von kalter Kost wirb man satt,

aber keine Stulle kann die Feldküche ersetzen. Ganz vorne, Ivo am Tage der Feind jede Be­wegung mit einer Kugel quittiert, oder in Ta­gen des hin- und herwogendcn Großkampfcs ist der normale Weg von der Feldküche beim Troß bis zum letzten Mann im Graben oder ikkk freien Feld ein Problem für sich. Schon man­chen Essenholer hat es unterwegs getroffen, und Fahrer der Feldküche zu sein, ist keine Lebens­versicherung. Aber der Normalfall ist selbst in schlimmen Tagen der, daß der Soldat, sei es auch erst in der Nacht, sein Kochgeschirr voll bekommt. Die alt« Soldatenkost, Erhsen, Boh­nen, Linsen mit Fleischeinlagc, spielt immer noch ihre Rolle. Wo so günstige Bedingungen vorliegen, wie in der Ukraine, ist der Nachschub an Kartoffeln und Frischgemüse ans dem Lande diMhoraanisiert. Ji^ übrigen haben die moder­nen Geschmack und Nährivert erhaltenden Trockenverfahren für Gemüse und Kartoffeln eine große Bedeutung im Ver­pflegungsnachschub für die Truppe.

Welch hohen Kurswert die Zigarette beim Soldaten hat, ist bekannt Sie nimmt die erste Stelle ein unter den winzigen Freuden des All­tags, die wir am schwersten entbehren würden. Sechs Stück Zigaretten oder zwei Zigarren oder 12,5 Gramm Tabak bekommt jeder pro Tag. Das würde meist nicht reichen. Damit sind wir bei ber Marketenderei. So dick kann der Dreck nicht sein, daß nicht die gewöhnlich einmal im Monat imrchgefnhrte Verteilung von Marke­tenderware gute Laune mit sich brächte. Man fühlt sich Plötzlich reich und entsinnt sich-des Wehrsoloes, wenn man 100 Zigaretten, ein« halbe Flakche Schnaps, Briefpapier, Rasier­klingen, Zahnpasta kaufen kann, lind wenn man Glück hat, entfällt diesmal etwas Seltenes auf einen, etwa eine Dose Fettkrem, eine Flasche Kölnisch Wasser oder ein gerade dringend benö­tigter Kamm.

Die Liste einer A r m e e - Marketendern er­innert an den Katalog eines Warenhauses. Hun­dert Dinge sind hier aufgeführt, die die Heimat seit geraumer Zeit kaum noch sieht. Seit einiger Zeit geht das PäckchenFür Frontkämpfer im Großeinsatz" zu Zehntausenden an die Front. Es enthält Fruchtschnitten, Drops, Keks und Zi­garetten und eine kleine Anerkennung für den Mann im Graben.

Wir wollen deshalb festhalten, von üichts ist di« deutsche Wehrmacht am Ende de? vierten Kriegsjahrcs weiter weg als vom Hunger: dies­mal kann er uns nicht wie im ersten Weltkrieg zum gefährlichen Gegner werden.

Illriogsborickiler vr. Hier» 6oed«I

Der Schwindel mit Sergius entlarvt

Belgrad, 2. Dezember. Der ganze bolschewi­stische Schwindel mit dem früheren Metropoli­ten und heutigen sowjetischen Patriarchen Ser­gius wird nun entlarvt.Novo Vreme" ist in der Lage, ein Schreiben des verstorbenen Metro- politen Antonius, des ehemaligen Oberhaup­tes der russischen orthodoxen Kirche im Ausland, an SergiuS zu veröffentlichen, das die jahr- ehntelange Bolschewistenhörigkeit SergiuS'^ent- üllt, der schon im. Jahre 1933 versuchte, die

russische Kirche im Ausland, deren Sitz in Sramsci Karlov sKroatienj lag. aufzulösen, weil sie durch ihre unerschrockene Bloßstellung oer gottlosen Sowjetherrschalt den Sowjets im Ans­lande sehr viel geschadet hat.

Bei der Umbenennung der polnischen Orts­name» im Wartheland hat auch der Geburtsort des Generals Ludendorff, Krnszewnia, einen neuen Namen erhalten. Der Ort trägt jetzt den Namen des Feldherrn.

Urailands neue Hauptstadt

Die thailändische Regierung hat bekanntgege­ben, daß Petichabun sBhedscha Burn), etwa 300 Kilometer nördlich von Bangkok, an Stelle der bisherigen zur neuen Hauptstadt Thailands ausersehen Ist. Bisher war-Petschabun einen»- ,

bedeutende rleine Stadt, Sitz eines Mandarins griffsbereich feindlicher Flieger hinweg in ein 2. Klasse jBezirksgouverneurj. Sie liegt einge- weniger gefährdetes Gebiet zu verlegen. Die bettet zwischen den Rippen """ "" - -

dels- und Industriezentrum trotzdem behalten. In erster Linie mögen strategische Gründe den Entschluß der thailändischen Negierung be­stimmt haben, ihren Sitz aus dem Bereich weit- tragender Schiffsgeschütze und dem leichten An-

zwlscycn i

einer Bergkette. Am Fuße der Bergkette schlängelt sich der Pasack-Fluß. Die Häu­ser sind ans Bambus erbaut und auf Pfählen errichtet. Eine Treppe, manchmal auch nur eine einfache Lei­ter, dient als Aufgang. Außer den Tempeln findet man kaum noch Stcinba>n- ten. Jedes Hans hat seinen eigenen Obstgarten, der mit Gewürzsträuchern aller Art und Obstbkumen bestellt ist. Weithin deckt der Urwald die Hänge. Im Tal breite» sich die Felder mit Reis und Zuckerrohr. Auch Tee und Tabak werden angcbaut.

Vorläufig ist die neue Hauptstadt, wenn man nicht die reizvolle, aber langwie­rig« Bootsfahrt den Pasack hinauf wählen will, nicht

300 Kilonieter Jnlandstrecke bedeuten für angreifende Flugzeuge zwar keine zwei Flugstunden, aber sie kön­nen nicht überraschend und unbeobachtet durchgeführt werden und bieten der lei­stungsfähigen Lnsiverteidi- gung Thailands Zeit zum Eingreifen.

Abgeiehen von den mili­tärischen Gründen ist der Entschluß aber auch ein Schritt von tiefer symb o- lischer Bedeutung. Die Palaststadl von Bangkok war der steingewordene Ausdruck eines asiatischen Despotentums. Das Wort ^Siamese" war bei den Nachbarvölkern zum Be­griff geworden für einen unterwürfigen Menschen, der auf den stolzen Namen kaum Anspruch erheben durfte.

ylnuuz wuyeen u I ey e leicht zu er- »Thai (Freier ,

reichen. Doch ist ein neues Straßennetz im Bau, Als bann Prinz Phong mit der Tatkraft " - -- »> ---- - » und dem Weitblick eines großen Staatsmannes

den Staat neu formt« und daraus wieder einen wahren Bolksstaat, wenn auch von asiati­schem Eiaengepräge. schuf, da vollzog da? neue Staatsgebilde auch äußerlich den Bruch mit der Vergangenheit, indem es den Namen Siam ab- legte und auf den alten, stolzen NamenMuang Thai" (Land der Freien! znriickariff.

das Petschabuli mit Bangkok im Si8>cn, Lam pang im Norden und Ubol lllbongl im Osten verbinden wird. Damit heißt es auch für das Diplomatische Korps, Abschied zu nehmen von der malerischsten, eigenartigsten Hauptstadt der Welt, dieser seltsamen und reizvollen Mischung aus Gartenstadt und Flußstadt. Bangkok wird aber seine Bedeutung als Hafen, als Hau­

ff SieKmuo«!

ß Durch den Tod de« Grafen Bartholomäus Szecheay Z war im »ergangenen Sommer das ungarisch« Oberhau«

- seines Präsidenten beraubt worden. Der Leiter de«

- Oberhauses bekleidet in Ungarn «inen der einflußreich-

- sten und wichtigsten politischen Posten. Es bedeutet«

- daher ein« ehrend« Begründung des Vertrauens, al»

- die Wahl des Nachfolgers auf den bisherigen Vizo- Z Präsidenten, den Baron Siegmund Perhnyi, fiel. Pe-

- rönyi übernahm damals sein Amt mit einem deu/liche»

- Wink a» die ungarische Opposition, in diese» ß KrieqSzeiteu mit ihrer Kritik vorsichtiger zu sei» al« D in friedliche» Zeiten. Die Lage der Regierung und ihre ß Bestrebungen dürfen »ich! durch Kritik erschwert ß werden.

h Damit hatte Baro» Perenyi zu erkennen gegeben, ^ daß er das Oberhaus im Sinne der migacischen Regie- ^ rung er ist Mitglied der Regierungspartei zu I führe» gewillt ist. Der heute VZjähriqe ist l87S ge- ^ deren und bat die Universität in Budapest besucht.

^ Nach seine» höheren Studie» trat er in den Verwal-

- tungsdienst des Königreiche Ungar» ein. Während de» z Weltkrieges war ^.Staatssekretär im Wiener Innen- Z Ministerium. Nach de», Zusammenbruch der öfter- ; reich-ungarischen Doppclnioiiarchie und dein Au«, ff bruch der Revolution stellte sich Baro» Perenvi an ff di- Spitze einer gegenrevolutionären Bewegung. Da-

- bei geriet er in die Hände der Schergen B el a s K l> »ns, die ihn vor ein RevolutionStribunal ff schleppten »Iid dort zm» Tode verurteilte». Zur Voll-

streckung des Todesurteil« kam es jedoch glücklicherweise nicht mehr, und als dann später die Gegenrevolution das bolschewistische Terrorregime»« niedergeschlagen , batte, wurde er als Innenminister in die erste Regie- ^ rung berufe», die der ReichSverwesrr Admiral von -Hör ihn berief. Als Jniicinninister bemühte sich

- Baren Perönyi, die Gegensätze u,nerbalb de« u»ga- f rische» Volke» auSzugleichen und die Folge» de« i Terrorregime« zu überwinde». Vom Jahr- 1927 bi»

: zyZl halte er ein Mandat als Abgeordneter u>ed am j 17. Juli I9Z1 wurde er zum Kronhüter der »nga- i rische» Stefanskrone gewählt. Dem Oberhau» gehört ! er seit acht Jahren, seit 1915 also, a». Sei»« zahl- i reiche» Auslandsreisen führten ih» unter anderem auch i nach de» Vereinigte» Staate». Er besucht« dort in : erster Linie di« zahlreiche» Kolonien der Auslandr- : Ungarn cind wobnte auch der Enthüllung einer Statue : für den Vorkämpfer der Unabhängigkeit uud einer i demokratische» Verfassung Ungarns, Ludwig von : K o s s u t l> S, bei. Sein neues Amt, al« Präsident : des ungarische» Maguater.tzanseS, rückt ibn noch mehr ! als bisher in da« Licht der politischen Oesfcntlichkeit.

l'ttlitÜK in ItiirL«

In Italien hat Lei jüngste Pvlizöierla», nach em sämtliche Iuden ln Konzentrationslager nbcr- efiihrt werden und Ihr Bcsiv Len Bonibeiigeschabig- en zur Verfügung gestellt wird, lebhafte Austim- n»na gefunden.

In Len Gewässern der Salomonen wurde ein ross er feindlicher Transporter durch

Bei einem Angriff von etwa ISO Feindbombern und Jägern aus Rangun schosse» japanische Jagd- slieger im Zusammenwirken mit der Slak SO feind- liche Maschinen ab.

U-Boot-Kommandant Leutnant zur Sec Dudle» Morton ist mit seinem U-Boot nicht znrnckge- kehrt und gilt als vermisst. Er soll Amerikas bester U-Bovt-Kommandaut gewesen fein.

Nach einem Bericht berTimes" ginge» durch Streiks in England im Lanfe dieses Jahres bis Ende^Septcmber über eine Million Ar­beitstage verloren. Hungerlöbne dürften die Ursache sein. So steht also Churchills Auftakt zu den sozialen Reformen ans!

IVeiies »Iler

Durch die Blntnnternichung des Meineides über­führt. Mit einer sehr interessanten Strassache batte sich die Strafkammer Koblenz zu befassen. Bor einiger Zeit batte ein LSiäbrlaes Mädchen vor dem Amtsgericht Manen unter Eid in einer Alimenta- tionssache ausgesagt, dass nur ein von ihr bezeich» ncter Mann als Vater ihres Kindes in Frage komme. Der Betreffende wurde daraufhin zur Unterhaltspflicht verurteilt, legte jedoch gegen daS - Urteil Berufung ein. Nun setzte die Blutgruvvcn- untersnchung ein, die einwandfrei ergab, dass der Verurteilte als Kindcsvater ans keinen Fall ln Frage komme, da er einer völlig anderen Bl»t- aruvve angehöre.

Das nennt man gesunden SchlafI Eine ergötzliche Geschichte wird aus Kaub berichtet. Ein Schiffer, der in einem Rheingauort mit dem Zug die Heim­reise antrat, verschlief im warmen Abteil seine Heimatstation und wachte an der Endstation in Nieberlahnstetn ans. Mit dem Frühzug wurde die Rückfahrt angetreten, aberMorpheus" entführte ihn diesmal nach Wiesbaden. Erft die dritte Heim­fahrt brachte den Schisser in seinen Heimatort Kaub!

Ei» Wickel in der Schürze. Einen nicht gelinden Schrecken bekam dieser Tage eine Frau aus M-e rfcvurg, die bet der Rüvcnernte mitgeholfen batte. Während der Arbeit hatte Ne ihren Rucksack mit einer Schürze auf den Grabenranb gelegt. Als sie abends daheim den Rucksack ausvackc» wollte, sprang ein Wiesel heraus. Das Tier hatte st» >» der Schürze verkrochen und war mit dieser in den . Riicksstck gesteckt worden.

Gold in einer Synagoge gesunde». Jn'Görz Ist es der Polizei gelungen, in einer Synagoge 30 Kilogramm Gold zu entdecken, das dort von Juden sorgfältig eingcmaucrt worden war. In etncm an­deren Versteck wurde» Goldmünzen. Goldwaren. Juwelen und wertvolle Ketten anfgefnndeil.

Wildschwcinvlage im Hochsanerland. Im Hvch- sancrlanb im Kreise Brilon haben sich in letzter Zeit die Wildschwein« derart vermehrt, dass die Flurschäden ein unerträgliches Ausmass annchmen. Rotten von 20 bis 80 Sauen treten aus, di« die mit Getreide bestellten Felder morgcnweife um­breche». In Bruchhanscn gelang cs einem Förster, nach dem dort gefallenen Neuschnee eine Rotte von über 20 Sauen einznkretscn, aus denen die rasch herbeigernfcnen Jäger vier starke Schweine ab- schictzcn konnten.

Ervloston in einem amerikanische» Rüstungswerk. Bei einer Ervloston in einem Neuyorker Rüstungs­werk. der Wester» Electric Company, wurden fünf- zig Personen verwundet. Durch die Ervlosiou wur­den die Fensterscheiben in grossem Umkreis zer­trümmert und Maschinen ans die Strasse ge­schleudert.

Der Rundfunk am Samstag

Reichsvrogramm. 11 bis 11^30 Uhr: Eine halb« Stunde bei Erich Börschel. 11.30 bis 12.30 USr: > Bunte Unterhaltungsmusik. 14.15 bis 16 Uhr: Mnstk , am laufenden Band". IS bis 1S.30 Uhr: Kleine ' Melodien. IS bis 18 Uhr: Bunter SamStagnackmit- tag. 20.15 bis 22 Uhr: Gute Laune in Dur und Mott. 22.30 bis 34 USr: Deutsches Tanz- und Unterhaltungsorchester. Dentschlanbsender. 17.10 bis 18.80 Uhr: Orchester» und Ltrdmnstk aus alter und neuer Zeit. 20.15 bis 32 Uhr: Ans Over«. ,