und sie nach vollzogener Erekution in die Türke« ziehen lasse, was ihnen auch zugestanten wurde. In Athen machte der Meister einige Prodcversucbe mit der dort befindlichen Guillotine, und langte mit seinem Personal bald darauf auf einem königlichen Schiffe unter starker Bedeckung im Hafen von Nauplia an, um die fünf Brüder Controjanni hinzurichten. Zu diesem Zivccke ward vor dem Thore der Stadt die Guillotine aufgeschlagen.

Kaum graute der Morgen deö 2t. Januars, so be­fand ich mich schon ausserhalb der Festungsmauern, um Zeuge des blutigen Dramas zu seyn. Auf dem Richtsätze sowohl als in der Stadt waren imponirende Maßregeln zur Aufrechthaltung der Ordnung und Sicherheit getroffen; zwei Jnfanteriebataillons bilderen ein geschlossenes Viereck um die Guillotine, eine Schwadron Uhlanen hielt dicht daneben und von den Batterien des Forts Pulamides zeig ten sich in der Stadt die langen, wohldekannien Feuer­schlünde. Eine ungeheure Volksmenge war auf dem Platze doch mehr in ängstlich gespannter Erwartung, als in Be- sorgniß erregender Bewegung Der Henker und seine Gesellen standen auf der Erhöhung bei der Guillotine, ließen das Fallbeil nieder, zogen es wieder auf und be­trachteten die unmittelbar hinter dem Schaffst angebrachte mit Leinwand überzogene Grube, welche zur Aufnahme der Leichname dienen sollte.

Die Augen der Menge waren auf das gesperrte Fe­stungsthor gerichtet, durch das die Delinquenten, einer nach dem andern, gebracht werden sollten. Endlich er­schien eine Abtheilung Gensdarmen, in ihrer Mltre ein schwer mit Ketten beladener Controjanni. Die Reihen der Truppen öffnete» sich und herein trat der jüngste der fünf Brüder, 16 bis 18 Jahr alt, von sanftem Aussehen, um auf das Blutgerüst zu steigen. Feierliche Stille herrschte rings umher, die Ketten wurden ihm abgenommen, er mit auf den Rücken gebundenen Händen dem Henker über­geben, und dieser führte ihn der Guillorine zu. Willig stieg der Schuldbeladene aufs Blutgerüste; dorr angelangt, wandte er sein Gesicht der Menge zu und unterbrach durch den zitternden Ruf: Verzeiht mir, Brüder! die ängstliche Stille. Wie aus Einem Munde erscholl die tausendfache Erwiederung: Wir verzeihen! Verzeiht mir, Brüder! Ich war nicht der Schlimmste, ich wurde gezwungen; verzeiht mir, so wird Gott Euch verzeihen! Donnernd schallte es abermals durch die Reihen: Wir verzeihen, und selbst die griechischen Truppen stimmten in diesen Ruf ein, was ihnen verwiesen wurde. Indessen wurde das Brett, an welches dev Verbrecher gebunden war, in horizontale Luge gebracht, einer leichten Bewegung des schwarzen folgte das Rasseln deö Fallbeils, verbunden mir einem nassen Schlage ein Blutstrom schoß durch die Säulen der Guilloti - - der Unglückliche war nicht mehr!

Der Krvp:r wurde vom Brette losgebunden und in die erw^nte ude gestürzt, wo sich der Kopf bereits befand. V - machten scherzend ihre Bemerkungen, wuschen - om Vordergerüste weg und erwarteten

gleichgr - Zweiten.

jDer Beschluß folgt.)

Zur Beachtung.

Se>- einiger Zeit hört man wieder viel von G a u- nerge- n, welche auf Rechnung der Leichtgläu­

bigkeit e 7 i werten. In dem Dorfe St. erbaten

sich unlängst zwei wandernde Weibspersonen eine Nacht­herberge, erzählten viel von einer großen Erbschaft, die sie in der Sradt zu holen hätten, nur fehle ihnen daß Geld, die nölhigen Auslagen zu bestreiten. Mit dem Ver­sprechen eines reichen Gewinns wußten sie der Frau, die sie ausgenommen Latte, 10 Gulden und 6 Ellen Leinwand «»dzulocken, gingen davon und sind bis heule nicht wieder gekommen.Nicht minder betrübend ist eine Spukge­schichte, welche in diesem Dorfe seit einiger Zeit Vor­kommen soll. In .den späteren Abendstunden fangts an zu rumoren im Hause, daß Niemand bleiben will, Tische und Bänke setzen sich in Bewegung und auf die Straße wirfis mit Steinen und Holzbirnen. Man ist dem Spuk­macher auf der Spur und cs wäre nicht nöthig gewesen, einen Teufelsbanner aus der Nähe kommen zu lassen. Spätere Nachrichten sagen: Das Gespenst in St. sammt seinen Holzbirnen ist bereits gebannt und glücklich ins Gefängniß gebracht. Die Kinder deö gespenstischen Hau­ses wollten dem alten Vater bas Haus verleiden und ab­locken und benuzten einen großen .Buben ,als Gespenst. In Berlin tritt jüngst ein fein gekleideter Mann in einen Goldschmiedsladen und fordert zwei Duzend silberne Eßlöffel zur Ansicht. Der Goldschmied übergibt ihm zwei Pakete, in jedem derselben befinden sich 12 Eßlöffel. Der Fremde besieht die Waare genau, har an der Form frei­lich zu tadeln, entschließt sich indeß, die beiden Pakete zu i nehmen und schiebt sie in seine Tasche. Schnell aber ! zieht er sie wieder hervor und übergibt sie dem Goldschmied ! mit den Worten : Die Löff'l beschweren mir meine Tasche zu sehr, legen Sie dieselben zurück, in einer Viertelstunde ! lasse ich sie holen. Freundlich nimmt der Goldschmied die ' derben Pakete in Empfang und schiebt sie ins Silberbord. Der Fremde indeß laßt sich nicht wieder sehen. Der Gold­schmied, hierdurch etwas beunruhigt, denkt, es könne-rhm vielleicht einer der Löffel entwandt seyn, er zählt daher genau die zur Ansicht gegebenen Pakete nach, findet sie ' aber vollzählig. Zufällig geht er mit einem Pakete anS Licht. Himmel! der blaue Schein! Die Löffel sind von Neusilber, die Löffel sind umgerauscht. Der noble Gau­ner halte sich die Arr und Weise der Emballage, sowie ! die Farbe des Papiers genau gemerkt und jnachgedildet. Die Umwechslung in der Tasche ging natürlich leicht von statten. Eine andere Betrügerin brachte eine junge Frau in einem ankern Dorfe um ihren ganzen Brautstaat und ! um eine bedeutende Summe Geldes dadurch, daß sie ver- ^ sprach, durch ihre geheime Kunst dazu zu helfen, daß ihr ^ keine Kinder mehr sterben sollten. Die Betrügerin hatte ! nämlich erfahren , daß die junge Frau bis jetzt noch kein l Kind aufgebracht habe und darüber untröstlich sey

E ch t.

Echtes Gold bleibt stets im Werth, Echtes Herz Niemand bethört; Echter Werth flieht Eitelkeit.

Echter Freund hilft jederzeit;

Echte Liebe kennt das Herz,

Echter Balsam lindert Schmerz; Echter Wein hält immer Prob,

Echte Wohllhat scheut das Lob; Echter Muth scheut Prahlerei,

Echter Glaub die Heuchelei;

Und ist auch der Mann iletS echt. Dann ist er fürs Leben recht.