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sein nächster Rathgeber seyn. Die Engländer versprechen sich von diesem liberale Handelsmaßregel«.
samü Jetermannlich zu fragen; Wem ich Ünrecht gethan Hab aUhiero in meiner Vaterstadt, ich wills ihm hundert«
faltig ersehen aus meinem Nachlaß; auf! wer vermag!
Der Wiedertäufer Melchior Hoffmann.
t Beschluß.)
In jäher Eil flog nun der Kaplan Steigleder mit diesem Dokument zu dem versammelten Rath und legte ihm dasselbe zur Ansicht vor. Einige schüttelten den Kopf und meinten, Hoffman» habe doch nichts so ArgeS allhier verbrochen, daß man ihn zu tödten das Recht habe, so er aber durch schandbare Worte die hochwürdigen Prediger oder deren Amt geschmahet, so solle er gestraft werten nach ordentlichem Recht. Diese Einreden halfen aber nichts. Hoffmann wurde vorgeführt, und ihm ein schriftlicher Widerruf abgefordert über alles dessen, was er geredet und gethan habe, gegen die Prediger des ganzen Landes und gegen die heiligen Gottesgedote. Dessen weigerte sich aber Hoffmann aufs Bestimmteste, daher sagte man ihm feinen Todestag auf den 23. Dezember an. Ohne «in Wort zu reden gieng er wieder >n fern Gefängniß zurück und bat nur, daß man ihm seinen Dcuer^Hopphan zuschicken möchte. Dieser kam alsbald. Hoffmann übergab ihm sein Glaubensbekenntniß und sehre ihn zum Erben seines ganzen Nachlasses ein. Das Bekennlniß nahm der Sliftsprodst zu Hanken und kein Auge hat es jemals wieder gesehen. Die Erbschaft wurde dem Siechenhaus, nickt aber dem Hopphan, gegeben. Am Tag der Hinrichtung stand Hoffmann früh auf, betete lange und inbrünstig auf den Knieen zu Gott. Und als der Stattvogt kam, um ihn adzuholen, stand er schon bereit, fein säuberlich gewaschen und gekämmct. Ein Prediger, NamenS Anton Kull, wollte ihn auf seinem Todtgang begleiten, er aber sagte entrüstlich zu ihm: beb dich von meiner Seilten, du Satanas, Hab keyne Gmeinschafft ob dir und mir!
Nicht fern des Hauses, in dem Hoffmann geboren wurde,
(Ecke, wo jetzt die Buhl'sche Apotheke ist auf dem Markte) war ein Haufen Sand auSgespreiket, der aber sehr hol- perich geebnet war, denn die hohe Kalte halte die Körnelein zusammfroren; dorten stand der Nachrichter schon bereit rmi blankem Schwert, um so schnell als möglich den Ketzer zu tödten. Hoffmann aber beugte sich nicht so eilig zum Letzthieb, er erhob laut seine Stimme vor allem Volk und schrie: Eh ich von hinnen Scheidung thu, durch die Gewalt meiner Widersacher, bin ich gwillet, vorker-
Nagolve?wöhentliche Frucht-, Brod-, Fleisch-, Biktualien
Sokanne» will ich Jeden, deme ich etwa unwahrlich Zeugnuß geben oder seiner Ehr oder Leumund geschadet, aufgefordert Han, und ich will ihn um GottSwillen um Vergebung und Verzeihung bitten; Sodann, wem ich etwa» ein döS Beispiel in Wort, Red, Handel, Wandel oder Brauch geben Hab, der thu seinen Mund auf und schulde mich kessen, so will ich Leid tragen und ihn um der ewigen Barmherzigkeit um Entlaß fernes Zorns gegen mich bitten; Und wo ich etwan gefehlet oder gerrret gegen die heilige Schrift, der beweis mir mein Fehl und Zrr auS derselben, und ich will anlegen ein hären Kleid, und Buß thun im Staub und in der Asch! Bei all diesen Fragen herrschte eine Stille ringsum, daß man ein unmündig Knädlein weit hin nießen horte. Niemand that sich herfür aus dem Haussen, den vorderer zu schämen oder zu zechen. Da gebot der Blutrichter dem Nachrichter , sein Amt zu verrichten. Hoffmann aber war noch nicht zu bewegen zum Niederbücken, um den Todesstreich zu empfahen. Noch einmal richtete er sich hoch auf, ließ seiner Zunge freien Lauf gegen seinen Bruder, und die Richter, so ihn an die Schlachtbank geführet. Sodann gieng er auf die Ungerechtigkeit des Urthcils und die Blursunde deS Fürsten über, der so leichtlich ein Menschenleben opfere. Freilich, wer selbsten schon Mörder und Henker war, wie Ulerich, der achte die Buß zeit des Men. schen für eitel Rollwerk; aber der Tag der Rache werde kommen über alle seine Widersacher. Darnach kniete er nieder, betete ein lauteS Vaterunser, worin er aber die Bitte: vergib unS unsere Schuld, wie wir vergeben unfern Schultigern, ausließ. Dann zog er sein Barchennvamms aus, schritt in die Mitte des Kreises, beugte sich tief und angstlos hinab und empfing den blutigen Streich so schnell» daß sein Körper eine lange Weile auf den Beinen stand, mit auf die Knie« gestützten Händen. Lautlos verlief sich
» und Holz-Preise, den 25. Mai 1650.
Frucht-
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die Menge; eines Jeden innere Stimme sagte: dieser
starb durch gewaltthcuige Ueberantworlung, mag er auch anderswo gethan haben, was er immer will, in Stuttgart hat er nur segnend gewaliet. Hoffmanntz Anhänger beweinten und betrauerten ihn tief, und die Zahl seiner Verehrer waren nach hundert Jahren noch nicht verschwunden. Man nannte sie Hoffmamnaner, auch Melckioristen! — Mit ihm erlitten die Wiedertäufer ejne große Niederlage!
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Holz-Preise.
Bödseiten. 1 ' breit:
raune . . 30—36 .
baibfauber« . 40 ,
blinde . . ,5t.
Bretter,!' br. 16—18 .
. 9—1v"br. . 14 .
Rabmenschenkcl 10 —H . Latten .... 3—4 ,
Kl. Buchenbolz: vr. Achse 8 g. 36 . gestützt . 8 S. 36 .
KI. Tannenholz:
vr. Achs« . 4 st. 36 » gestützt . . 4 st. 36 ,