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des. In Wanderup wurde ein nächtlicher Versuch ge. macht, den sich dort zufällig ausyaltenven Amtmann Ja- cobsen mit Gewalt aufzuheben. Allein dieSchradersche Bande" fing nur den Kutscher und Amisdiener, die im Gasthofe zurückgeblieben waren. Herr Iacobsen, der in der Pfarre übernachtete, empfing die Häscher mu Kugeln und dre Furcht vor den Bauern zerstreute den Angriff Den Fuhrmann, einen Angeler Bauer, hat man freigelas- sen, aber der Amtsdiener ist noch in Haft. Bon Sunde- wlt aus, wo Amtmann Iacobsen zuerst war und von wo er nach Wanderup fuhr, ist sein Aufenthalt verrarhen, und seine Ankunft und Weiterreise bei dem Gegenaimmann der Landesverwaltung Warnstedt angezeigt worden. Die Bauern in Wanderup hatten sich erboten, die Nacht zu wachen, allein der Amtmann, der meinte, daß keine Ge­fahr zu besorgen sey, lehnte es ab.

Baden, 2l. April. Bei der Holzschwallung auf der Naumünzach fehlte wenig, so hätte man ein großes Unglück dabei zu beklagen gehabt. Einige Knaben hatten ihren Standpunkt zu nahe am Ufer des Waldstromes auf einer vorspringenden Felsplatre genommen. Als nun die gestauten Wasserfluthen mit reißender Schnelle herange­stürmt kamen, sahen sie sich plötzlich von den tobenden Wogen des Baches umgeben; zwei von ihnen wurden durch die reißenden Wellen von der Felsplatte hinabge­spült, und wären ohne die besonnene, aufopfernde Hülfe des preußischen Lieutenants v. Lützing verloren gewejen. Mit eigener, höchster Lebensgefahr sprang der muthige Mann in den tobenden Waldstrom und rettete beide Kna­ben Mitten aus den durcheinander wirbelnden Holzmassen und wilden Flutven, jedoch nicht ohne sich selbst an den scharfen Felskantcn bedeutend zu verletzen.

München, 19. April. Heute in der Mittagszeit wurde in einer der lebhaftesten Straßen der Stadt, Send- lingergasse, ein Raubmord durch Erdrosseln verübt. Der kleine Hauszins, den eine alte Wittwe für die nächste Ziel­zeit, 24. April, bereits hergerichtet hatte, soll den Gelieb­ten ihrer Tochter, einen übelbeleumundeten Burschen, zur That verleitet haben. Der muthmaßliche Thäter ist be­reits verhaftet.

Frankfurt«, d. O., 16. April. Gestern Abend befürchteten wir ernstliche Ruhestörungen in Folge der Auf­lösung des demokratischen Vereins durch den bekannten Konstablerwachtmeister Kaiser, welcher seit einigen Tagen hierher versetzt ist, um das Amt eines Polizeikommissarius einzunehmen. Gestern versammelte sich der Verein, um zu derathschlagen, ob er sich wieder mit veränderten Sta­tuten von neuem konstituiren oder ob er sich gänzlich auf- lösen solle. Hierbei fand sich auch der Wachtmeister Kai­ser ein und erklärte den Verein gleich bei seinem Zusam­mentritt, als der Vorsteher die Statuten verlesen wollte, für aufgelöst. Diejenigen Mitglieder, welche in das Lo­kal wollten, wurden von andern Polizeisergenten zurück­gewiesen. Lei der Räumung des Lokals wurde gestoßen, Herr Kaiser soll den Säbel gezogen und daS Publikum vor sich hergetrieben haben. Es fand gleich darauf ein bedeutender Auflauf statt, wobei die aufgeregte Menge den rc. Kaiser umzingelte und ihn mit Thatlichkeiten bedrohte. Derselbe zog hierbei seinen Säbel und drohte, indem er um sich hieb, Jeden, der sich ihm nahen würde, zu ver­letzen. Es sind auch mehrfache Berwundungen vorgekom­men. Arretirungen wurden in großer Zahl vorgenommen. Man tadelt allgemein das herausfordernde und aufrei­

zende Benehmen des Herrn Kaiser und mißt demselben einen nicht geringen Theil der Ursache des gestrigen Tu- mults bei. Es wurden zur Verhütung bedenklicher Auf­tritte sofort die nöthigen Schritte gethan; die Läden wur­den auf polizeiliche Anordnung geschlossen und starke Mi­litärpatrouillen durchzogen des Abends^, spat die Straßen. Oie Menge verlief sich jedoch noch vor 9 Uhr und die Nacht verging ohne Ruhestörungen.

Wien, 17. April. Gestern Nachmittag fand in der gutgesinnten Vorstadt Gumpendorf, welche meistens von wohlhabenden Fabrikanten bewohnt ist, ein so großer Zu­sammenlauf von Menschen statt, daß mehrere Straßen vom Militär abgesperrt werden mußten. Als Ursache davon gibt man an, daß mehrere Personen einem Trans­port gewesener Honveds Lebensmittel geschickt hatten, was die eskonirende Wache verhindern wollte. Es sollen da­bei mehrere leichte Verletzungen vorgekommen und mehrere Verhaftungen vorgenommen worden seyn. Nach Andern wäre den Honvedrekruten in der Gumpendorfer Kaserne Wein und Speisen über die Mauer des Kasernenhofes gereicht und so der Tumult veranlaßt worden.

Wien, 18. April. Gestern Abend wurden alle un­sere Buchhandlungen gleichzeitig von einem Besuche der Belagerungscensur überrascht, welche nicht weniger als 6 Schriften mit Beschlag belegte; es sind dies: Histori­sche Enthüllung über die Geburt Jesu. Historische Ent­hüllung über die Todesart Jesu. Der wahre christliche Staat. Der Katholccismus unter der Fackel der Enthül­lung. Jesus der Essäer und die Religion der Zukunft. Unsere Buchhändler sind unglaublich erfreut, da sie mit diesen Werken, dze nicht sonderlich gesucht war, nun, da sie verboten sind, bessere Geschäfte zu machen hoffen.

Wie man die polnischen Juden vielseitig ausbik- det unv beiläufig auch ausrottet. Ein kaiserlicher Ukas, in Betracht, daß die mit dem 2t. Lebensjahr als Rekru­ten eimretenden Juden sich im Innern des Reiches nicht ansäßig machen können, verfügt, daß dieselben fortan mit dem 13. Jahre ausgehoben, bis zum 18. in den Kanio- mstenschulen erzogen werden sollen, und dann bis zum 25. Jahr auf der Flotte und b,s zum 36. Jahr ln der Linie zu dienen haben. Später ist eS ihnen gestattet, für sich selbst zu sorgen.

Rom. Weder die Briefe noch die Zeitungen aus Rom vom 13. April erwähnen in ihren Berichten über den Einzug des Papstes vom Tage vorher der telegraphi­schen Mittheilung, daß auf seinem Wege eine Petarde ge­legt gewesen. Eine neue telegraphische Depesche will aber wissen, daß man in dem Zimmer des päpstlichen Major- domus Flaschen mit brennbaren Flüssigkeiten gefunden habe und daß bereits mehrere HauSbeamte entlassen seycn.

Rom, 15. April. Nach dem gestern iu allen Kir­chen Roms abgehaltenen Tekeum und der dreitägigen Be­leuchtung, welche gestern und vorgestern eben so glänzend war, als am Tage der Ankunft Sr. Heiligkeit, haben die Festlichkeiten, die dieses Ereigniß begleiteten, ihr Ende.

Messina, 12. April. Seit dem 9. d. zählen wir bis heute nicht weniger als 40 Erdstöße. Die Stadt ist in höchster Besorgniß und alle Geschäfte ruhen.

Aus Athen vom 19. erhält man die Nachricht, daß folgendes das Resultat der Konferenzen seyn soll: Grie­chenland soll 60,000 Drachmen Entschädigung bezahlen, neben einer Entschuldigungs-Note und 21 Salutirungs- schüffen von derAgropoliö. DasgriechischeKabiner zögerte.

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