^ Aus dem Fuhrerhauptquartier, 3. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt:

Auf der K r l m wurde südlich Kertsch der feindliche Landekopf trotz erbitterten Wider­standes weiter eingeengt. An den nördlichen Zu­gängen zur Krim, im Raume östlich Cherson und im großen Dnjeprbogen dauern die schweren Kämpfe mit starken feindlichen Jnsan- terie- und Panzerkräften unter hohe» Verlusten für den Gegner an. Die Angriffe der Sowjets wurden abgewiesen und Einbrüche abgeriegelt. Eigene Gegenangriffe hatten trotz verbissenen Widerstandes der Sowjets Erfolg. Eine große Anzahl Panzer wurde abgeschossen und eine ab- geschnittene kleinere Gruppe des Feindes aus- gerieben. An der übrigen Ostfront fanden ge­stern nur Kämpfe von örtlicher Bedeutung statt. Eine feindliche Gruppe, die sich auf einer Dnieprmsel östlich Tscherkassy festzusetzen ver­suchte, wurde aufgeriebcn Südöstlich und nörd­lich Kiew sowie westlich Smolensk wurden Angriffe der-Sowjets im Gegenstoß abgewie- sen- Im Kampfraum von Welikije Luk, sind Kampfe mit dem hier hartnäckig angreifen­den Feind noch im Gange. Ein Eiscnbahnflak- zng unter Führung des Leutnants Muhr ver­nichtete im Sudabschnitt der Ostfront an einem Lage 15 Sowjetpanzer und schoß einen weiteren überschweren feindlichen Panzer bewegungs- unfähig. Im Finnischen Meerbusen kamen SicherungSsahrzeuge der Kriegsmarine ins Gefecht mit leichten feindlichen Seestreit- kraftcn. Sie versenkten drei sowjetische Schnell- boote und beschädigten mehrere andere» davon eines so schwer, daß auch mit seiner Vernich­tung gerechnet werden kann.

^n suditalien wurden mehrere Nacht- angrifse nordamerikanischer Truppen westlich des Volturno abgewiesen. Oestlich des Bol- tnrno erlitt der Feind beim Versuch, unseren zurnckgehenden Sicherungen nachzustoßcn, durch zusammengefaßtes Artillerie- und Werferfeuer sowie durch Angriffe deutscher Schlachtflugzeuge empfindliche Verluste. Im Ostabschnitt griffen zwei britische Regimenter mit starker Artillerie- uud Panzerunterstütznng unsere Stellungen am r .r?" > s"ki an. Sie wurden unter hohen feindlichen Verlusten zurückgeschlagen.

Durch Bombenwürfe feindlicher Fliegerver- bande ,m südöstlichen Reichsgebiet entstan- de» am gestrigen Tage Personenverlnste und Gebaudeschäden. Sieben der angreifenden vier­motorigen Bomber wurden abgeschossen.

Unsere Luftwaffe bombardierte in der ver­gangenen Nacht erneut Ziele in London.

Leichte deutsche Seestreitkräfte stießen in der Nacht zum 3. November gegen die englische Südküste vor und versenkten aus einem stark gesicherten Geleitzug ohne eigene Verluste zwei Dampfer mit zusammen 4500 BRT.

immuiliiiiiii,,,,,,,, I IM IIII 1 IIII

die Ohren brausen und den Kleingläubigen manchmal die bange Sorge beschleicht, ob wir ihnen standhaltcn werden.

Wir werden sie bestehen, weil wir sie bestehen müssen'. Stark und tapfer wollen wir arbeiten und kämpfen. Keine Verlockung des Feindes soll den Weg zu unseren Ohren finden. Nur auf das Wort des Führers wollen wir hören und damit die Hoffnung unserer Feinde zunichte machen. Der von ihnen ins Auge gefaßte Stichtag soll damit ein Triumph unseres Glaubens an den Sieg werden."

S2,8 Millionen am 2. Opfersonnlag

Berlin, 3. Nov. Ter am 10. Oktober durchge­führte zweite Opfcrsonntag des Krieg 4- W H W. 1913/44 hatte ein vorläufiges Ergebnis von 52879 943,22 Mark. Bei der gleichen Sammlung des Vorjahrs wurden 42 429 236,42 Mark aufgebracht. Die Zunahme beträgt somit 10150706,80 Mark das sind 24,1 v. H.

Erfolg würltembergischerGrenadere

Berlin, 3. November. Im Raum von Saporoshje batten württembergisch-badische Grenadiere nach einem vorübergehenden Ein­bruch der Bolschewisten die Hauptkampflinie wieder in Besitz genommen. An drei ver­schiedenen Stellen traten kurze Zeit shäter die Sowjets mit Unterstützung zahlreicher Schlachtflieger erneut zum Angriff an. Wäh- rend sie in der Mitte in dem Abwehrfeuer unserer Waffen liegen blieben, war der Druck des Feindes an den beiden Flügeln so stark, baß unsere Linien vorübergehend wieder zurück- gcnommen werden mußten. Der unmittelbar folgende Gcaenangriff unserer Grenadiere hatte jedoch Erfolg und fügte den Bolschewisten er­hebliche Verluste zu.

Sowjetcrbordnung fährt nach Bari

vraktderickr unseres Korrespondenten

li» Rom, 4. Nov. Wie aus Bari verlautet, soll dort demnächst eine sowjetische Abordnung aus Moskau eintreffen, die von dem Verräter­könig Viktor Emanucl empfangen wer­den wird. Die Abordnung komme nach Italien auf Grund der Moskauer Beschlüsse,um die Richtlinien der Politik Badoglios und SforzaS näher kcnnenzulernen und sich mit den italie­nischen Sozialproblemen zu befassen". Da­mit wird die Bolschcwisieruug Bado- glio-Jtaliens eingelcitet.

Folgen des USA-Bergarbeilerstreiks

orslitbericUt unseres Norrerponaenten

ul. Stockholm, 4. November. Der Bergarbei- terslrcik in den USA. wird vonUnited Preß" als einZusammenbruch der nationalen Kohlen­produktion" und als ein schwerer Schlag für die Kriegsindustrie bezeichnet. Bereits jetzt leide die Stahlindustrie schwer un­ter den Auswirkungen des Streiks. Binnen kurzem werde sie gezwungen sein, Hochöfen aus- znblasen und Werke stillzulegen. In Birming­ham lAlabamaj hätten einige Werke nur noch für einen Tag Brennmaterial. In Neu-Eng- land, Detroit, Pittsburgh und zahlreichen an­deren Großstädten im mittleren Westen macht sich der Kohlenmangel für die Bevölkerung fühlbar. In Neuyork selbst reichen die Vorräte sür den Zivilbedarf »ur noch zwei bi« drei Taae.

ü» «len 8traKsr» uncl rler 8taclt ^lailancl

6espracke im Alltag Italiener kommen vieävr, ivir lassen Aas europäiseke Xonrert nickt im 8ticl>"

Von it-Urjor-sbsrielitsr Vranr-Otto Wracks

ff-1>U. Durch die Straßen Mailands pulsiert reges Leben und Treiben. Im Schein der war­men Herbstsonne promenieren bemerkenswert hübsche Mädchen auf und ab. Sie sind auch mst wenig Aufwand noch geschmackvoll gekleidet, tra­gen kurze Röcke und Holzschuhe mit hohen Ab- satzen, haben grellrote Lippen. Ueberall stehen Gruppen von Männern, die lebhaft miteinander sprechen. In Eisdielen und Kaffeehäusern drängt sich die Menge, dazwischen locken Geschäfte mit verschiedenartigen Waren, meist Luxusartikeln. Schaut man dann allerdings genauer zu, so zeigen die Juweliere kein Gold, die Leder­geschäfte kein Leder, die Schuhgeschäfte nur Holz­schuhe. Im nächsten Geschäft sind die Waren mit der Zahl der Punkte bezeichnet, die sic na-^ der Klciderkarte des Italieners kosten. Die Zahl der Käufer ist gering, das Volk ist arm.

Wir betreten ein Obst- und Gcmüsegeschäst, m dem die Früchte dieses Landes seilgehalten werden. Aepfel, Bohnen, Fenchel und köstliche Weintrauben. Die Sonne des Südens läßt sie reifen und schenkt sie den Menschen Italiens ein kleiner Ausgleich für manche andere Nah­rung, die heute knapp ist, knapper als im Reich, lieber einem Pfund Tomaten kommen wir mit der Händlerin und ihren Kunden ins Gespräch. Auf unsere Frage, wie sich die politischen Ereig­nisse der letzten Wochen und dazu das Eingreifen

der deutschen Truppen auf ihre Versorgung auö- gcwirkt habe, erklären sie uns unter lebhaften Gesten, die Rationen seien unverändert geblie­ben, ja, seit etwa zwei Wochen bekämen sie die rationierten Lebensmittel wie Brot und Fleisch pünktlicher als seit langer Zeit.

In» Buchladen

In einer Hauptstraße betreten wir einen Buch laden. Das Haus ist bombeubeschädigt, aber hinter einem neueingesetzten Gitterfenster und an frischgezogenen Wänden stehen Bücher in unverminderter Zahl. Wir sehen uns nach bekannten Namen nm. Unter der politischen Literatur, unter den fachlichen Werken, etwa bei den Wirtschaftsbüchern, finden wir zahl­reiche deutsche Namen. Bei der Unterhal­tung, den Romanen vor allem, treffen wir da­gegen unter den Ucbersetzungen ans ein« größere Anzahl Engländer, Amerikaner und Franzosen. Ein bestimmtes Publikum hat eben immer diese Dinge verlangt", erklärt uns der Buch­händler.Hier zeigte sich die heimliche Schwäche derer, die nach dem 25. Juli offen zum Feind übergingen. Ich habe es immer gewußt", fügt er hinzu.

Sv gelangen wir auch hier zu dem Gesprächs­thema, das beute in Italien unvermeidlich ist, ob nun Italiener unter sich oder mit Deutschen sprechen. Der Buchhändler ist nie Mitglied der

^erkerlratterren «Colinen auk ^psnnin-kässsi»

oaucliere im llexen un«I »iebel 8iickituliens

Von kri-is88bs>'ic:kt.si' 1' o e k I s > - II n u k s rck. Bei Sonnenaufgang blitzt es plötzlich auf, schier ununterbrochen hintereinander. Nebel jagen in flachen Kurven einem Seitentälchen des Volturno zu. Noch ist nichts zu hören. Aber auf einmal rauscht eS, faucht es wie von gierigen Raubtieren, die sich auf ihre Beute stürzen. Werfcrbatterien sind es, die irgend etwas, sei es feindliche Infanterie, die im Schutz des Nebels vorzuyehen versucht, seien cs Pan­zer, die auf die wichtige Talstrabe durchbrechen wollen, mit Vernichtung überfallen. Dann knat­tern und prasseln Maschinengewehre, Infan­teriegeschütze greifen ein. ES kollert und wum­mert an den Felswänden einige Minuten lang. Dann ist es wieder still. Auf der Paßstraße aber wird es lebendig. Panzerspähwagen rol­len nach vorn. Schwere Lastkraftwagen haben Mühe, in den engen Kurven sich vorbeizuzwängen.

In einer Kurve gleich unterhalb des Passes hat ein Ranpenfahrzeug,Kettenschaden, der nicht sofort behoben werden kann. Ehe eine Zug­maschine zum Abschleppen herbeigeholt ist, hat sich eine Stockung eingestellt. Mehrere schwere Lastkraftwagen, ine um Munition nach rück­wärts fahren, stehen hart an der Felswand, aber der Fliegersicht ausgesetzt. Und gerade jetzt jagen zwölf feindliche Jäger das Tal heraus und suchen die Nachschubstraße ab. Leichte und schwere Flak, die auf den Hängen und Höhen lauert, überzieht in wenigen Augen­blicken den eben noch leeren Himmel mit Hun­derten von winzigen und Dutzende» von wohl­genährten Wölkchen, so daß die Feindjäger ans- einanderspritzcn. Sie glaubten, hilflose Ziele vor sich zu haben, aber sie drehen jäh ab, als dort heherzte Männer ihre Karabiner ergreifen und zwei Leichte Maschinengewehre in Stellung bringen, Geschoß um Geschoß den Angreifern entgegenjagend.

Illil ckem Karabiner ßeKvn Diekkließer

In der vergangenen Nacht war immer wie­der das Dröhnen deutscher Kampfflieger ver­nehmbar gewesen, die in Richtung Neapel unter­wegs waren, um dem feindlichen Schiffsraum und den notdürftig wieder instandgesetzten Ver­ladeeinrichtungen schwere Wunden zuzufügen. Nun scheinen sich die amerikanischen Jagdbomber rächen zu wollen. Denn immer wieder fliegen sie an, werfen sie ihre Bomben über dem Gelände ab. belegen sie die Stellungen mit Bordwaffen. Aber die Unter­stände im Fels sind tief. Mögen auch die Steine Prasteln und zahlreiche Querschläger unwirsch heulend durch die Luft schwirren, es wird niemand verletzt.

Unterdessen haben sich die Nebel in der Tiefe aufgelöst. Der Volturno gleißt auf in vielen Windungen. Hellgelb schimmert sein geröllreiches Bett. Die Grenadiere kriechen aus ihren Löchern, strecken sich und nehmen aus ihren Feld­flaschen einen Morgcntrunk Ein Aelpler unter ihnen läßt einen langgezogenen Jodler ins Tal hinabschallen und wird mehr oder weniger un­geschickt von einigen Kameraden nachgeahmt. Wahrhaftig friedlich klingen auf einmal Kuh­schellen und das kräftige Muh einiger Kühe, die zwischen verkrüppelten Büschen sichtbar werden.

Der Feind scheint aber kein Verständnis für dieses Idyll zu haben, denn er beginnt auf ein­mal wieder mit zahlreichen Batterien einen Nachbarabschnitt unter Feuer zu nehmen und auch dann und wann das Gelände in der Nähe des Passes abznstreuen. Unfreund­lich wird auch plötzlich das Wetter. Schon ziehen Wolken vom Westen her und sprühen kühlen Regen herunter zum Paß. Bald werden die Schatten der Nacht wieder herabsinken. Morgen vielleicht wird es schon wieder Sonne geben, einen frohen Aelplerschrei. kreisende Jäger und lauten Schlachtenlärm.

Vier neue Rilterkreuilräyer

-inb. Führerbanpiauartier. 3. November. Der Führer verlieh das Ritterkreuz -es Eisernen Kreu­zes an Oberleutnant Karl Ncnolduer, Kvm- vauiefnbrer in einem Grenabierregiment, Lcutnant d. N. Walter Busch, Komvanicflihrcr in einem Infantcrtcbatatllon. Leutnant Erich Sa r t in a n n. Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, und Obergefreiten Willi Schaffner, in einem Gre- nadierregimciit.

Generalfeldmarschall Busch übermittelte Ncichs- mlntster Dr. Goebbels eine Spende von Spielsachen, mit denen Frontsoldaten Kindern

gefallener oder verwundeter Soldaten eine Weih- »achtssreude bereiten wollen.

Ritterkreuzträger Oberfeldwebel Alois E ck e r t in einem Panzerregimcnt. Sohn eines Staatsforst­arbeiters in Mähring <Gau Bavrentbl. ist an sei- nein 27. Geburtstag der schweren Verwundung, die er bei den Mwehrknmvfcn im Osten erlitten batte, erlegen.

Ein kroatischer Jagdfliegervcrband errang an der Ostfront den 206. Lustsieg.

Nach der Meldung eines schwedischen Blattes wurde in Moskau die Ucbcrsiedlung der jugo­slawischen Exilregierung von- Kairo nach Moskau beschlossen.

Oelraub im >Iakent Osten

Fast unbemerkt ist James Landis in Kairo eingetroffen, ein Agent Rooscvelts, den nur wenige kennen, der aber in Washington einen bedeutsamen Posten innehat Er ist Direktor des Amtes für wirtschaftliche Transaktionen im Nahen Osten. Vorläufig wird Landis in Kairo bleiben. Er ist der Schritt­macher für eine Reihe von Kommissionen^ und Delegationen aus den USÄ., um bestimmte ame­rikanische Interessen zu sichern. Vordringlich ist die Steigerung der Oel- produktion, die Vermeh­rung der Oelkonzessionen, der Ausbau der Raffine­rien.

Das größte Gewicht legen die Amerikaner auf den Ausbau ihrer Petro­leum - Stntzpunkie in Saudi-Arabien, wo sie bereits über ausge­dehnte Konzessionen verfü­gen. Schon vor dem Kriege wurde der Ausbau der dortigen Vorkommen begonnen, und es gelang, die bis dahin ge­ringfügige Förderung zu verzwanzigfachen. Gegenwärtig dürfte di« Jahresleistung eine Million Standardfaß überschreiten, was allerdings gemessen an dem kriegswirtschaft­lichen Bedarf in Nahost nicht erheblich ist und auch in der Weltpetroleumwirtschaft keinen wich­tigen Faktor bedeutet. Aber der Beweis ist er­bracht, daß der so lang vernachlässigt« Boden Saudi-Arabiens Ool in reicher Menge birgt.

M» sich diese itederz e ngM, , « A>nWi ««to n

V (

icX 'x

pcv-

o

54 00«

lleclms

SSE/tt

durchsetzte, begann sehr zum Leidwesen der Briten das Liebcswerben um Jbn Saud, mit dem Ergebnis, daß in Begleitung Prinz Fei- sals, dem saudi-arabischen Thronfolger und Außenminister, eine besondere arabische Mis­sion in den USA. eintraf, oie alle Vollmachten besitzt, um ein neues Erdölabkommcn zu schließen. Die Absichten des klugen Wahabiten- fürsten zielen offenbar darauf ab nicht nur ame­rikanischen Oelkonzernen Reichtümer zuznfchanzen, sondern auch in eigener Regie Pctrolenmgnellcn zu erschließen

Eine UTA.-Grnppe be­findet sich schon auf beiß Wege nach dem Nahen Osten. Sie dürfte zur glei­chen Zeit mit James-Lan- dis in Kairo eingetroffen 'ein, reist aber nicht etwa nach El Riad, der Haupt- stadt von Saudi-Arabien weiter, denn über die Ausbeutung der saudi­arabischen Oelvorkommen ist bereits Einigung in Washington erzielt, dazu sind Verhandlungen nicht mehr erforderlich. Erstes Ziel der Geolo­gen wurde vielmehr Syrien. Mit Genehmi­gung der Regierung von Damaskus werden si« Untersuchungen über dortige Oelvorkommen be­ginnen. Verhandlungen über eine Vorkonzes­sion sind eingeleitet, d. h., man verfolgt die Ab­sicht, den Briten denWeg zuverlegen, falls sie schneller als di« Amerikaner sein »oll««.

faschistischen Partei gewesen, er seiein Mann der Bücher". Aber er ist stolz, Italiener zu sein und stolz auf das, was der Faschismus in 20 Jahren geschaffen har. Di« Unterhaltung reißt ihn jetzt hin und er legt ein Geständnis ab, das uns erschüttert:Ich schäme mich jetzt manchmal, Italiener zu sein." Wir sagen ihm, daß uns das kürzlich schon einmal erklärt wor­den ist. Da leuchten seine Augen und er er­widert:Sehen Sie, deshalb bleibe ich doch Italiener, weil noch andere so denken wi« ich. Wir werden die Schande wieder wettmachen!"

Im Parteibüro

Ein kurzer Besuch in einem Büro der neu- gegründeten Republikanisch - Faschistischen Par­tei. Ein ununterbrochener Strom von Be-' snchern zieht durch das HanS. An der Werbe- nnd Auskunftsstelle für die Miliz drängen sich ' alte und junge Männer. Im Büro der Mit- . gliedcrlisteii empfängt uns ein älterer/ Faschist, der leidlich deutsch spricht. Wir blättern § in seinen Karteikarten: Fabrikarbeiter, Händ-' ler, Fabrikarbeiter, Industriearbeiter, Inge- , niciir, Arbeiter, Arbeiter ..., so lesen wir va. Drei Karten legen wir beiseite, drei Schicksale.

Da ist der Soldat S., der 14 Monate an der Ostfront war. Ans dem Osten brachte er sich ein Eisernes Kreuz li Klasse mit und eine Verwundung, die ihn dienstuntauglich machte. Er war bis zum 25. Juli kleiner Angestellter, wurde als Faschist entlassen und blieb bis jetzt ohne Arbeit. Nun muß ihn die Firma wieder einstellen, da die Regierung Mussolini die Rück­gängigmachung aller Entlassungen aus politi­schen Gründen ungeordnet hat.

Die nächste Karte gehört dem Bauarbei­ter E. Auch er ist ein alter Faschist, nie be­sonders hervorgetrelen, aber immer da, wenn man ihn brauchte. Er hat sich sofort wieder «intragen lassen, als die Partei konstituiert wurde. In der Zwischenzeit hat er trotz aller Verfolgungen des Badogkioregimes die Ver­bindungen zwischen den alten Faschisten auf­recht erkalten, soweit sie nicht verhaftet oder zum Militärdienst eiiigezogcn waren.

Und di« dritte Karte:Das ist die Mutter eines jungen Faschisten", erklärt der Haupt­mann.Der Sohn war Balillafühxer, wurde Flieger und ist vom Feiiidflng nicht zurück- gekehrt. Die Mutter kam zu uns, wies sich mit der goldenen Tapferkeitsmedaille aus,, di« sie vom Duce nach dem Tode des Sohnes cr-- halten hatte, und sagte: ,DaS bin ich meinem Sohn schuldig, daß ich jetzt in die Reihen des neuen Fascio eintrete?

Es war am frühen Abend, als wir vor einem der großen Kaffeehäuser Mailands saßen. Unser Gesprächspartner war ein Mann, der im Musikleben Europas einen Namen hat, Mit­glied der Mailänder Scala. Wir sprachen von der Scala, die der englisch-amerikanische Lnft- terror vernichtet hat. Da sagte unser Gegenüber:

Wissen Sie, für diese traurigen, wirren Wo­chen, die wir jetzt in Italien erlebt haben, möchte ich einen Vergleich aus der Musik wählen. Bis zum 25. Juli erklang hier ein schönes, reichge­gliedertes Lied, von der Hand eines Meisters auf einer Orgel gespielt, die trotz unsauberer Nebentöne einen vollen Klang ergab. Plötzlich brach die Melodie ab und nun erklangen schauer­liche Mißtöne, als hätten sich böse Buben des Instrumentes bemächtigt und versuchten vergeb­lich, eine Melodie zustande zu bringen. Schließ­lich brach das Instrument mit einem hohen Diskant ganz ab. der wie ein Verzweislungs- schrei klang. Und nun fing es langsam wieder an wie unter der Hand des alten Meisters, zuerst noch zaghaft, leise, versuchend. Noch ist der volle rauschende Akkord nicht erklungen, zum .Jubi­late' kein Anlaß, aber der kommt wieder- Wir lassen das europäische Konzert nicht im Stich!"

Teiles» »ii« »Iler HVelt

Aus der Benediktcuivand gestürzt. Der 17 Jahre alte Otto Gebhart a»S Starnberg, der im Alleingang aus der Maximiliansroute die Nord­wand der Benediktcmvand in ihre», schwierigsten Teil schon hinter sich batte, stürzte nahe am Ziel M Meter ties in die Stcilschlncht ab, wo er mit schweren Kopfverletzungen tot liegen blieb. Bera- kameraden brachten die Leiche zur Tübinger Hütte.

Wieder «in Opfer von Wcingase«. In Am­in ersch weiter im Weste» des Reiches war ein Winzer in die Mostgrube binabgestiegen. Erst »ach mehreren Stunden wurde er von seiner Frau tot aufgesunde». Gargasc, die in der Grube vorhan­den waren, hatten ihn betäubt und getötet.

Wildichweiuberde überfiel ei» Dorf. In dem Dorf Altengeseke in Westfale» gab es grobe Auf­regung. Eine von einer Jagd aufgcstöberte Rotte von fünf Schwarzkitteln raste plötzlich durch die Dorsstrabe. Ei» Mann, der ans dem Rade unter­wegs war, wurde von einem gngcschossenen Keiler angcfallen. Die Menschen fluchteten in die Häuser, während die Rotte durch das Dorf tobte und schlleblicb in die Kirche einsiel. Erst »ach einer ganzen Weile «erzog sich die wilde Horde wieder ins Revier.

Eine Prämie für jede Mans. Ein Bauer in Borgcntrcich in Westfalen versprach zur Ver­nichtung der in diesem Jahre so zahlreichen Feld­mäuse einen Pfennig für jede Maus. Von vier Mänsetötern wurden, während der Bauer etwa einciiiviertcl Morgen Land niiivflügte, nicht weni­ger als 1685 Mäuse erlegt.

Die verhängnisvolle Tiichkante. In O st ü n n e n bei Hamm kam ein Dreijähriger vom Spiel nach Hause und hatte das Ungliick. mit dem Kopf gegen eine Ttschkante zu laufen. Nach wenigen Stunden stellte» sich Zeichen einer schwere» Verletzung ei». Ein binzilgczogener Arzt stellte fest, dab sich der Junge durch den Stob einen Schäbelbruch ,ge­zogen Satte, dem er kurz darauf erlag.

Der Rundfunk am Freitag

Reichövrogramm. 15 bis.Sll Uhr: Fröhliches Spiel bekannter Unterhaltungsorchester. 15.M bis 16 Uhr: Lied- und Klaviermusik: Schubert, Schu­mann, Wolf. Brahms. i6 bis 17 Uhr: Aus der ' Welt der Over. 17.18 bis 18.M Uhr: Bunte Melo­dienfolge aus Hamburg. 20.15 bis 22 Uhr:Der Overnball". Operette von Richard Heuveraer. Deutlchlandseuber. 17.15 bis 18.86 Uhr: Mustk «ur Dämmerstunde. 2V.I5 bis S1.I5 Uhr: Beethoven Send«»». St.15 b«S 32 Uhr: «benbkon«^: J E , Krieg«. Händel, M»,«t, Ha»dn.