AehvmvMaldr Heimat

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Lta«Le Ke^re^

Auch der Landser an der Front kennt solche Augenblicke, in denen er nichts mehr tun kann als warten und auf den Augenblick lauern, in dem er aus der erzwungenen Passidität heraus­treten und wieder aktiv werden kann. Wenn :m Trommelfeuer der Feind pausenlos auf die eige­nen Gräben hämmert, dann bewährt sich die gtoüe Tugend des Landsers, zu der er sich immer wieder aufrafft: sein starkes Herz. Jede Sekunde des Wartens ist erfüllt von dieser inneren Kraft, die zum Ausbruch drängt, sie fiebert dem Augen­blick entgegen, die ihn wieder frei macht. Wer als erster sich da wieder in die Hand bekommt und alle haben den Ehrgeiz, dies zu können, der hält das Gesetz des Handelns in-ffeiner Hand. Im Bombenkrieg der Heimat ist es nicht anders. Auch hier hat der einzelne alles gelernt, was zu wissen ihm nützlich ist. Er kennt die Waffen des Feindes, er weiß die Handgriffe, die dazu dienen, um Eigentum und Leben zu schützen. Aber alles das würde im Augenblick der Gefahr zu einen: völlig wertlosen Wissen werden, wenn nicht ein starkes Herz der Gefahr, tapfer entgegentreten würde. Das aber kann ihn keiner lehren. Er Muß sich selbst immer wieder anfrufen. Es ist dies die Grundfrage allen Soldatentums: Wer siegen will, muß tapfer kämpfen.

Es ist niemals und nirgends zu spät,zun: Ein­greifen, wenn der Entschluß rechtzeitig und be­herzt gefaßt werden kann Der Helfer, der sich immer wieder ermahnt, stark zu sein, der ent­schlossen ist, sich unter allen Umständen zu weh­ren, wird immer Wunder wirken. Der Tapfere macht auch seine Umgebung tapfer, strahlt Zu­versicht und Stärke aus, die sich allen mitteilt. Und so wie der Landser an der Front weiß, daß er verloren wäre, würde er den Willen, der Ge­fahr zu begegnen, verlieren, so ist auch aller Luft­schutz nur eine halbe Sache, wenn nicht der be­dingungslose Einsatz zum Helfen dazukommt. Darin unterscheidet sich der Soldat des Bomben­krieges in nichts von dem Soldaten an der Front.

Trauer und Leid, sie legen uns die Verpflichtung zum Leben auf: mutig in der Welt zu stehen und ihr Erbe fortzuführen zu siegreichem Ende. In ihrem Glauben wollen wir leben und jedes Op­fer auf u>^ nehmen! Ähr Geist lebt fort von Ge­neration zu Generation in alle Ewigkeit. Er ist so mächtig, daß unsere Jugend begeistert zu den Waffen eilt, und so verpflichtend, daß unsere Sol­daten täglich den härtesten Kampf bestehen. Nur dem Opfergang der Väter danken wir das eigene Leben. So wird auch heute die schwere Saat Blut aufgehen im ewigen Deutschland. Nur wer das Leben einsetzt, wird es erringen. Deshalb geden­ken wir unserer Toten in stolzer Trauer, härter werdend, damit die Waage des Schicksals sich für uns neige.

Der Krcisleiter fand Worte herzlicher Teil­nahme für die Hinterbliebenen, dankte ihnen und bat sic, die Opfer mit starkem Herzen zu tra­gen. Die Feier schloß mit einem Bekenntnis zu Deutschland und den: Schwur, das Vermächtnis der Gefallenen zn erfüllen.

Aus ihren Gräbern blüht das Leben

Heldengrdcnkfeier der NSDAP, in Höfen

In einer Heldcngedcnkfcier ehrte am Sonntag die Ortsgruppe Höfen der NSDAP. 7 gefallene Söhne der Gemeinde. Die im Rathaus abgehal­tene Feier, welche unter der Leitung von Be­reichsleiter Ruff stand, war von Hitler-Jugend, Gesangverein und durch Instrumentalmusik wür­dig ausgestaltet. Die Weiherede hielt Kreisleiter Oberbcrcichsleiter Baetzner.

Der Frage nach dem Warum des Todes stellte der "Krcisleiter das ewig-gültige Naturgesetz ge­genüber, daß'für das Leben der Völker die schwere und harte Saat Blut eine Notwendigkeit ist. Im­mer wieder sind in der Geschichte der Menschheit Männer in den Opfertod gegangen um des Va­terlandes willen. In: Stahlbad des ersten Welt­krieges wrude die Idee des Nationalsozialismus geboren. Dem Geist der damals gefallenen zwei Millionen Kameraden hat die Bewegung wieder zum Recht verholfen: Ohne Freiheit vermögen weder der Einzelne noch die Nation zu leben! Auch in diesen: uns aufgezwungenen Kriege, ei­nem Ringen, wie es die Welt noch nie sah, haben wir unsere Freiheit, unser Leben zu verteidigen. Das Schicksal der Völker wird^heute gewogen nach Wert und Unwert, und jede Nation ist soviel wert als Männer bereit sind, ihr Blut in die Wag- schalc zu legen.

Ein Leben ohne Kampf und Opfer ist in Wahr­heit kein Leben. Ueber den Gräbern der Gefalle­nen aber blüht das Leben. Ihr Opfertod trägt die Zukunft der Nation. Die Toten wollen nicht

Dirnstnachrichtru. Zum Meister der Gendarme­rie ernann: wurde Hauptwachtmeister Wilhelm Müller in Berueck. Oberschullehrer Georg H ä- berle in Alrcnsteig lz. Z. bei der Wehrmacht) ist an die Hohenstaufen-Oberschule für Jungen in Göppingen versetzt worben. Die Regiernngs- veterinärratsstelle Horb wurde Regiernngsveteri-

närrat Dr. Hänßler :n Ludwigsburg, z. Z. abgeordnet nach Lothringen, übertragen.

Aus den Nachbargernemden

Unierhaugsiett. Ter Gefreite Hermann Schrö­ter von hier ist im Osten mit den: E. K. 2. Kl. ausgezeichnet worden.

Wenden. Obergefrciter Georg Walz wurde für Tapferkeit vor den: Feinde mit dem E. K. 1. Klasse ausgezeichnet.

Haitrrbach. Heute begeht Elisabethe Ziegler, geb. Schuon, Ehefrau des z. Z. stellvertretenden Bürgermeisters, ihren 70. Geburtstag, der /ie noch unermüdlich tätig findet zun: Wohlc ihrer Familie, von Kindern und Enkeln.

Lconberg. Ein achtjähriger Junge, der sich schon früh selbständig zu machen versucht und nacp ei­nem Besuch bei der Großmutter in Stuttgart statt heimzugehen einige Züge Überschlag, wurde auf den: Hauptöähnhof von der Polizei aufgcgriffen und sichergestellt. Um ihn vor Schaden zu bewah­ren und rechte Wege zu leiten, ist der Junge jetzt in Fürsoraebetreunng gegeben worden.

Der Rundfunk am Dienstag

R-Ickstiroatamm: I1.lv bis IS Ubr: Äuiite Melo­die» von der Kapelle Jan Hoffman»..SV b!S U! Uhr: Violinfonate von Cäsar Jranck. 18 bis 17 Ubr: 2tuS der Welt der Over. 17.1V bis 18 Ubr: Mmikaliscke Nnrnveil am Nackmiltag. 18 bis 18.88 Uhr: die Riindfnnksviclsüiar München der HI-, 28.IS bis 21 Ubr: Ans Over und Operette. 21 bis 22 Ubr: Bcschwinaic Musik tn der ..Stunde für Dich". Deutfchlandsciidcr: I7.IS bis 18 38 Ubr: Lrchester- und KainiiicrinttHk von Schumann. Weber. Mozart n. a 28.IS bis 22 Uhr: Das grobe Konzert. Ewige Musik Europas.

Schwert und Pflug erkämpfen den Sieg

kauernekirunA am LmleäanklaZ clurck Kreisleiter öaetrner in Lblro.usen

Die Ortsgruppe Eb Hausen der NSDAP, beging am Sonntag mit einer schlichten länd­lichen Feier.von schöner Geschlossenheit den Ernte­danktag. Die auf dem Dorfplatz Erle abgehaltenc Feier erhielt eine besondere Bedeutung für un­ser Kreisgebiet durch die Ehrung von Bauern und Gefolgsleuten landwirtschaftlicher Betriebe durch den Kreisleiter. Aus diesem Anlaß waren auch der Kommandeur des Wehrbezirks und der Land­rat des Kreises Calw, der Krcisbauernführer und der Kreisstab der NSDAP, nach Ebhausen gekommen und bekundeten hiermit ihren Dank und ihre Anerkennung für das Landvolk und seine gewaltige Arbeitsleistung im vierten Kriegs- ^ jahre.

Im Verlauf der von Ortsgruppenleiter Schick­hardt vortrefflich geleiteten und unter Mitwir­kung von HI., BDM. und Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft mit Lied und Wort festlich ge­stalteten Feier, zu der die Gliederungen der NS.- DAP. und mit ihnen die alten Soldaten und die Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes auge- treten waren, wurde in würdiger Weise der Ge­fallenen gedacht. Ortsbauernführer Wiedmaier dankte der Vorsehung für das glückliche Wachs­tum, sprach von den Mühen und Sorgen im Baucrnleben, aber auch von dem Stolz, den der Bauer in sich trägt. Denn gemeinsam mit dem Soldaten sichert er die Freiheit der Nation. Drei frische Mädel übergaben dem Hohcitsträger vor den Symbolen einer reichen Jahresernte in Ge­stalt von Früchten und Garben den Erntekranz.

Nach einer von tiefgefühltem Dank für den Kriegseinsatz des Landvolks getragenen Ansprache zeichnete der Krcisleiter, Oberbereichsleiter Baetzner, im Aufträge des Führers Landwirt Friedrich Dürr, Ortsbauernführer und Bür­germeister in Martinsmoos, Bauer Gottfried Schleeh, Ortsbauernführer und Gemeinderat in Uebcrberg, sowie Landwirt Hermann Wicd- maier, Ortsbauernführer und Baumwart in Ebhausen, und Landwirt Ernst Held, drtsbau- ernführer und Ortshofberater in Rohrdorf, für besondere Verdienste in der Erzeugungsschlacht 1943 aus und ehrte als weibliche Gefolgschafts-

Regelung der Kartoffelverforgung 1943/44

Vom 15. k-Iov. ab ^rböbunZ ciei KartottelmenZe auf 3 KZs. je Kopf u. >VocIie

Von amtlicher Seite wird uns u. a. mitge- teilt: Bon den maßgebenden Stellen sind alle Vorkehrungen gelroffen, um auch im Kartoffel- wirtschaftsiahr 1943/44 wieder eine reibungslose und ausreichend« Versorgung der Bevölkerung mit Speisekartoffeln zu gewährleisten. Beim lau­fenden Bezug von Speisekartofseln hat der Klein­oerteiler künftig den entsprechenden Wocheu- «bschnitt des Bezugsausweises nicht mehr zu entwerten, sondern abzutrcnnen. Die auf die einzelnen Wochenabschnitte des BczugsausweiseS auszugebende Kartoffelmenge, die im Bereich des Landesernährungsamts Württemberg zur Zeit -,5 Kilogramm je Kopf und Woche betrügt, wird mit Wirkung vom 15. November ab ru f 3 K i lo g r a in m je Kopf und Woche erhöht.

Für die Volleinkellernng, die sich auf die Zeit dom 15. November bis 23. Juli 1944 erstreckt, werden in Württemberg wieder wie im Vorjahr allgemein 2,5 Zentner Speisekartoffeln je Vcr-» ^rg-»»«dercchtlgten sreigegeben. Die sofortige Ausgabe dieser ganzen Menge ist jedoch schon mit Rüctficht auf die infolge des Herbstverkehrs an­gespannte Transportlage nicht möglich. Um «ine möglichst gleichmäßige Versorgung aller Ver­braucher zu gewährleisten, können daher zunächst nur zwei Zentner vom Erzeuger oder Ver. lener bezogen werden. Der restliche halbe Zent­ner wird im nächsten Frühjahr ausgegeben wer­ben. Die Menge von zwei Zentnern kann auf Grund der Pr die 56. bis einschließlich 61. Zu- wilungSperiode geltenden beiden Einkelleruiigs- M>cine mit je 50 Kilogramm bezogen werden. Die kinkellerungsscheine befinden sich auf dem neuen VezugSauswciS für Speisekartoffeln, der den Verbrauchern demnächst mit den übrigen Lebens- mitlelkarten für die 55. Zuteilungsperiode ans-

gehändigt werden wird uM> für vie ,'jeu vom >5. ^November bis 23. Juli gilt. Gegen den für die 62. bis 64. Zuteilungsperiode geltenden Einkellerungsschein dürfen zunächst keine Kar­toffeln bezogen werden. Die Verbraucher haben den Stammabschnitt des Bezugsausweises für Speisekartoffeln bis auf weiteres sorgfältig a»s- znbewahren.

Für Umzüge, für längere Reisen, bei denen der Reisende nicht in Gaststätten und ähn­lichen Einrichtungen verpflegt wird, sowie für die Versorgung von Personen ohne ständigen Auf­enthaltsort sWandergewerbetreib-nde, Fernlast­kraftfahrer lffw.f gilt folgende Regelung: Die Kartenansgabcstellen haben die Einzelavschnitte des BczugsausweiseS mit dem Stempelaiifdruck ..Reise" oderRcisekarte" für die Zuteilungs- Periode zu versehen, in deren Lauf der Umzug oder die Reise fällt: der entsprechende Bestell­schein ist durch die Kartenausgabestelle abzutren­nen. Be» den Bezugsausweisen für Personen ohne ständigen Aufenthaltsort sind sämtliche Ab­schnitte mit dem Stempelaiifdruck ..Reise" oder ..Reisekarte" zu versehen und die Bestellscheine und Einkellerungsscheine durch die Kartenaus­gabestelle abzutrennen.

Wehrmachturlauber erhalten zum Be­zug von Speisekartoffeln gegen Vorlage ihres Urlaubsscheins auf Antrag Sonderbezugsaus- weise oder Berechtigungsscheine in Höhe eine? TagessatzeS von 500 Gramm oder eines Wo­chensatzes von 3.6 Kilogramm. Die Groß» er- »rancher sGaststätten, Werkküchen, Anstal­ten usw.s erhalten ihre Kartoffeln wie bisher auf Grund von Bezugscheinen 0, die vom zu­ständigen Ernähriingsamt, Abt. L ausgestellt werden.

Mitglieder Friederike Ehniß in Ebershardt für über 35jährige treue Dienstleistung am gleichen Arbeitsplatz und Martha Wurster sowie Ruth Seid in Oberweiler für 5jährige treue Arbeit an der deutschen Scholle. Diese Ehrung, so betonte der Krcisleiter, sei Anerkennung und Verpflich­tung zugleich und bedeute eine Auszeichnung für das gesamte Landvolk unseres Kreises.

In seiner Ansprache brachte der Kreisleiter zum Ausdruck, daß wir im 5. Kricgsjahre am Erntedanktag in erster Linie der Führung des Reiches und Volkes zu danken haben, deren Ge­nialität uns eine befriedete Heimat sichert. Dann aber neben dem Einsatz und Opfer des Soldaten dem Fleiß des Reichsnährstandes. Der Acker ist bei uns nicht freigebig. Ihm das für das Leben Notwendige abznringen, kostet harte Arbeit und Schweiß. Unser Tank gilt deshalb Bauer und Bäuerin, die ihre ganze Kraft eingesetzt haben, aus dem Boden das Letzte hcrausznholen. Wenn unsere Ernährungsfreiheit wieder gesichert ist, wenn sogar die Brotration erhöht werden kann und unser Volk zu den bestverpflegten Europas zählt, ist das ihr Verdienst. Als Hoheitsträger des Kreises dankte der Krcisleiter dem Landvolk hie- für von ganzem Herzen und verband mit diesem Dank den Wunsch, der Bauer möge diese in täg­licher, harter Arbeit bekundete Haltung mit hin­einnehmen in alle Fragen des Lebens. Das deut­sche Landvolk weiß, daß es großen Anteil hat am Sieg unserer Waffen. Unsere Zeit ist groß, aber auch hart und schwer. Entscheidend ist allein, daß wir das tun, was dem Siege dient, daß wir uns bewußt sind:- was wir heute versäumen, kann von Generationen niemals nachgcholt werden. Daß wir der Front helfen, eingedenk der Mahnung unseres Führers: deutsches Volk bedenke, der Schweiß der Hcimat schont das Blut unserer Soldaten.

Der Kreisleiter sprach in diesem Zusammen­hang von der großen Friedensliebe des Führers, von seinen wiederholten vergeblichen Bemühun­gen, den Krieg zu vermeiden und von der Schuld des Wcltjudeiitnms, das in dem Willen, Deutsch­land zu vernichten, uns diesen Krieg aufzwang. Heute gibt cs nur zwei Möglichkeiten: schaffen, kämpfen, bluten, opfern bis zum Endsieg oder sich der Vernichtung preisgeben. Freiheit und Ehre sind die Grundlagen, auf denen allein ein Volk leben kann. Deshalb sind wir bereit, bis zum letz­ten Atemzuge zu kämpfen, bis das Führerwort wahr wird: das letzte Bataillon ans dem Schlacht­feld wird ein deutsches sein.

Haltung und Glaube unserer Soldaten sind uns in der Heimat leuchtendes Vorbild und Ansporn, keine Mehrarbeit und keine Mehrleistung zu scheuen. Als erster Schaffender der Nation hat uns Adolf Hitler das Ziel klar gesteckt. Das Land­volk, dem heute der Dank der ganzen Volksgemein­schaft gehört, wird sich in seiner Gefolgschaftstrcuc zum Führer von niemand übcrtreffcn lassen. Es liefert einen gewaltigen Baustein für die Zu­kunft des Reiches. Blut und Boden waren seit jeher die Ausgangspunkte des völkischen Denkens, und neben dem Schwert ist cs der Pflug, det die Freiheit gewährleistet als Grundlage des Lebens!

Mit dem Dank und Delöbnis des Ortsgrup­penleiters und der Führerehrung fand die Feier ihren Abschluß. Ihr ging im Gasthof znmWald­horn" eine Veranstaltung im engeren Kreise vor­aus, welche auf Einladung des Kreislcitcrs die mit Auszeichnungen bedachten Bauern mit den Ehrengästen vereinte. Nach herzlichen Begrüßungs- Worten des Kreisleiters sprach der Kommandeur des Wehrbezirks, Oberst Freiherr v. Kittlitz, den Dank der Wehrmacht für die Leistungen der Bauernschaft aus. Landrat Dr. Haegele wür­digte die besondere Hingabe, mit welcher Bauer und Bäuerin in harter Arbeit, oft unter den? Einsatz der letzten Kraft, in diesem Kricgsjahr gearbeitet haben und dapkte dem Landvolk hier für im Namen des Kreises.

,,Wa» -u evOrvt von deinen Mtern..."

Roman von A. von Sazenhofen.

<9. Fortsetzung!

->Hör zu, Marianne! Mein Mann hat eint Nichte, die Tochter seines verstorbenen Bru, ders Comillo. Das Mädcheit ist, na, sagen wis nach unseren veralteten Begriffen, sehr allein und sehr selbständig gewesen. Die Mutter schon lange tot und so ist sie ziemlich auf fick allem gestellt, ausgewachsen. Es ist nicht au» geblieben, daß da etwas vorgefallen ist, sie haj wohl einen sehr gerne gehabt und der. man soll nicht richten, hat sie verlassen. Geld hak ste genügend, um sich eine Existenz zu gründen und w hat sie sich in den Kopf gesetzt, Bäuerin! zu werden. Sie will sich also einen Besitz kau» fen und ihn auch selbst bewirtschaften, denn sijs wAl sich nach dem, was gewesen, ganz zu» ruaziehen auf das Land. Gleich ist mir das eingefallen, als ich deinen Brief gelesen habe. Ich habe m!:', sofort bingeketzt und habe ihr geichrlcoen. Da hast Lu ihre telegraphische Antwort:

...Komme Sonntag Heidhof anschausn. Re­gina."

In Mariannes Händen zittert das Blatt, das sie mechanisch entgegengenonimen hat, weil ^rene es ihr beigestrcLt, so, daß sie es schnell auf den Tisch niederlegt.

Jetzt war es also da. Hatte sie vielleicht doch nur mit dem E-dankcn gespielt, als die Erfüllung noch so nebelhaft war? Irene scheint zu merken, was in Marianne vorgeht. Sie steckt das Telegramm in ihre Handtasche zurück und sagt abtuend:

Es bleibt ja noch die Frage, ob es ihr und dir dann beginnt si? von allcn

Zs-tsn zu sprechen: von gemeinsamen Bekann» ton, von lieben Kiirdhcitserinnsrunge», von ihren: ersten Derliebtsein. als Backfische in e,n und drnselbei: Mann und wie eine der an­deren wegen, heldenmütig und krampfhaft die Tränen verschluckend, Verzicht geleistet und wie der Bewunderte sich dann eine Försterstochter genommen hat. Das alles bringt sie so frisch und lustig, daß Marianne ein paarmal herz­haft lachen muß.

Josef sagt unten in der Küche zu Ehristine: Wenn die Frau von Detsuri daoieibei: könunt, das war halt gut für uns all"."

Aber Irene will am andern Tage wieder fort.

Ich muß. Schatzerl. so gerne ich dablriben würde. Ich muz. Meine Tochter fährt nach Gastein zur Kur, es ist dann. niemand be: den Kindern zur Oberaufsicht." Marianne winkt dem davonfahrenden Auto so lang: nach, bis es um die Wegbiegung ist. Dann geht si« langsam und gedrückt ins Hans.

Es ist doch seltsam, jetzt, wo alles so erfüllt uni» so nahe :st, mochte sie es fast rückgängig machen können, weil sie sich doch nicht vorstel­len kann, daß sie den Heidhof lebend verlas­sen wird können. Aber bleiben kann ste ja auch nicht.

Eben muß sie wieder denken, wie oft Andre« durch die Allee heraufgeritten ist, jeder Baum ist e:n stummer Zeuge davon. In manchen hat iwch seine Knabenhand ein A. E. hineinge« schnitten und Otto hat darüber gewettert. Ueberall muß der Junge seine Visitenkarte ab­geben, soll mir die Bäume in Ruh lassen und sich lieber hinter seine Bücher setzen!

Am Montag steht ste früh auf. Es treibt sie rastlos durch Haus und Garten, die Alle» hinauf und den Wiesenweg zurück. Wie sie hoch und schwarz über die schmale» Grasnarben zwischen dei: Feldern geht, einen Strauß roten Mohn in den Händen, auf sie fast andächtig herabsieht, ist sie fast der sagenhaften Noggen- muhme ähnlich.

Christine sieht ste kommen und schüttelt den Kopf.

Sie mutet sich zu, was sie nicht können wird! Mir soll es recht sein, wenn nur alle» gut geht."

Um zwei Uhr nachmittags saust ein kleiner, beigefarbener Wagen die Allee heraus und hält vor dem Tor.

Josef eilt das Tor zu öffnen.

Ein« schlanke Frau sitzt am Steuer. Si« wendet den Kopf:Ist das der Heidhos?"

Ja", sagt Josef mit unbewegtem Gelickt und steifer Haltung und ist ganz und gar Abl-H- nuna.

Das ist ste! Die gnädige Frau hat es ihm gesagt, daß eine Dame kommt zun: Besichtige» des Gutes.

Ist Frau von Egg zu Hauke?"

,.Io!"

Regina schaltet den Motor ab und steigt aus.

Man sieht jetzt erst, wie schön sie ist. Si« ist fast etwas zu groß für eine Frau, aber von so viel Ebenmaß, daß sie wie eine griechisch» Statue wirkt.

Führen Sie mich zur gnädigen Frau", sagt sie mit einer festen, aber doch biegsamen und wohlklingenden Stimme.

Da geht Josef voran und macht ihr die Tü­ren auf, bis in den gelben Salon.

Wenn Sie hier warten wollen, ich werde die gnädige Frau verständigen, sie wird gleich kommen."

Regina wartet. Sie hat sich in einen der Sessel niedergelassen und schnallt sich die Auto­haube ab. Eine Fülle gewellten, kastanien­braunen Haares drängt sich hervor. Orhnend streicht sie mit schlanken, wunderschön gepfleg­ten Händen darüber.

Was sie bis jetzt gesehen hat, gefällt ihr, die alte Lindenallee, wundervoll muß es hier zur Blütezeit düsten, und das Haus, so wie sie es sich gerade vorgestellt hat: kein pompöses Schloß, aber doch so, daß man sofort weiß, un­ter diesem Dach sind Generationen ein- und ausgegangen. >

Was sie von den Feldern gesehen hat, war wirklich nicht überall erstklassig, aber doch ganz gut, jedenfalls nicht vernachlässigt. Etwas Heruntergekommenes will sie ia nicht kaufen.

Sie steht auf. geht zum Fenster und sieht hinaus. Es dürfte das alles dazugehören. Die Aecker werden wohl arrondiert um da» Haus liegen. Da sieht sie sich rasch um, denn sie hat Schritte hinter sich gehört. Mariann« von Egg ist da.