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Lslw im Scli^vsrr^vslä

HiontsL, 4. Oktober 1943

Kummer 232

1e melir «k eimetreil. äsrw gMer »inl s» Zies rein!

^eiclisminisler Dr. Ooelr^iels sprsclr 2 um ^rnledsnlLlÄA De^)erI)1ielL ülier die poliliselre und miliiärisellle DsAe

Voo ullsorer 8 e r 11» e r ScUrlllleltulle

rck Berlin, 4. Oktober. Neichsminister Dr. Goebbels nahm den gestrigen Erntedanktag j»m Anlasr, um vom Berliner Sportpalast aus )um deutschen Volk zu sprechen und ihm in un­geschminkten Worteneinen Ueberblick über den allgemeinen Stand der politischen und mili- tSrischen Dinge zu geben". Es war kein Zufall, daß Neichsminister Dr. Goebbelsnach einer «wissen Pause des Schweigens" gerade den Erntedanktag dazu benützte, freimütig über die militärische und politische Entwicklung der letz- tn> Monate zu sprechen, uiH zwar von derselben Stelle aus, die ihm auch bei seiner letzten große» politischen Rede als Podium einer fcharsen Ab- rechnung mit allen Feinden des Reiches und einer Bekräftigung der deutschen Sicgeszuver- licht gedient hatte. Damals schlossen sich seine Worte an die Darlegungen von Reichsminister Speer über die ungebrochene Kraft der deutschen Rüstungsindustrie an. diesmal an die Ausfüh- rungen von Staatssekretär Backe, in denen zum erstenmal^ Angaben über den günstigen Ausfall der diesjährigen Ernte gemacht wurden. Damals Warden Arbeiter und führende Männer der deutschen Rüstungsindustrie ausgezeichnet, dies- mal nahmen deutsche Landwirtschastsführer, die Feldherren unserer Ernährungswirtschaft, dieje Anerkennung für das gesamte Landvolk ent. gegen. Damals füllten Nüstungsarbriter und Rüstungsarbeiterinnen die Ränge des Sport- Palastes, diesmal saßen deutsche Bauern und Bäuerinnen aus den Ehrenplätzen, damals war Ion den Waffen die Rede, die die Heimat der Front zur Erringung des Sieges ,n liefern hat. heute von der Nahrung, die ebenso wie die Rüstung eine der Voraussetzungen des Sie­ges ist.

Die Rede Dr. Goebbels

Reichsministcr Dr. Goebbels führte u. a. ans-

Meine deutschen Volksgenossen und Bolksgc- nossnlnenl Deutsches Bauernvolk! ' enn .ein »krieg wäre, so würden zu dieser Stunde des heutigen TageS auf dem Bnckebcrg Hunderttan- !ende von deutschen Bauern und Bäuerinnen den Führer crioarten, um ihm zur Feier des Ernte- ^anks ihre Huldigungen darzubringen. Der Krieg verbietet bis auf weiteres dieses schöne, farben­prächtige deutsche Fest. Der Führer.weilt in sei- nein Hauptquartier, um den Krieg um das Leben und die Zukunft des Reiches zu führen. Die deutschen Bauernsöhne stehen zum größten Teil an den Fronten. Ihre Väter und Mütter haben ihre Arbeit zusätzlich übernommen, und diese duldet auch beim Abschluß einer gesegneten Ernte kaum einen Aufschub. Wieder haben sie in unermüdlichem Fleiß durch viele schwere Mo­nate hindurch dem heimatlichen Boden mit Gor- 'es Hilfe eine Ernte abgerungen, die auch für daS kommende Kriegsjahr unsere Ernährung ab­solut sicherstellt und damit eine der wesentlich­sten Hoffnungen unserer Feinde auf Aushunge­rung des deutschen Volkes zunichte macht. Mutet cs nicht fast wie ein Wunder an, daß wir bei Beginn des fünften Kriegsjahres in der Lage und. die Brotration pro Monat um 400 Gramm ruf 9600 Gramm und damit um 100 Gramm hoher zu stellen als selbst zu Kriegsbeginn? Welch -ä'?. Unterschied zu 1918, da der Feind Volk durch Hunger in die Knie zwang Wir stehen heute am Beginn des fünften Kriegs- mhres crnährungspolitisch auf festen Fußen. Das deutsche Bauernvolk, wird auch in Zukunft dafür sorgen, daß der Krieg auf diesem wie auf allen anderen Gebieten unter allen Umständen gewonnen wird. So wie der Bauer für oas ' Brot, so sorgt der Arbeiter für die Waffe. !Langanhaltender Beifall unterstrich diese Fest-

Unser alleiniges Heil

- - N°»'atii> weiß besser als der Fühler selbst,

außerordentlichen Belastungen das

deutsche Volk dabe« vor allem in den Luftnot- -'b'eten ausgesetzt ist. Wenn er von ihn, die höchsten Opfer verlangen muß, so deshalb,m )aunt seine Freiheit und Zukunft sicherzustellen. Wir müssen durch das tiefe Tal des Leides und der Schmerzen dieses Krieges hindurch, wenn w,r auf d,e Hohe steigen wollen. Unser alleiniges Heil »egt in der Erringung eines siegreiche» uns Lebens- und Entwicklnngs- Möglichkeiten gibt, wie sie der Größe und dem Ausdehnungsbediirfiiis unseres Volkes entspre- >h«n. Wenn es hier und da ein feiges Subjekt ki-sollte, das ein bequemes Leben

stelle,? »nv Zukunft unseres Volkes

.reuen und durch Verrat und Treulosigkeit der

Front" aegenübcr der kämpfenden

. ducken fallen wollte, dann sind lm Namen des aanzen

^Das"äland!n^K°pf abzuschlagen.

der arbeitenden und leiden- allem aber auch der kämpfenden huldig zu sein. Unsere Soldaten stehen Ganzen, ^ unier Einian chres Lebens das Vaterland zu beschützen. Sie tonnen mit Recht von uns verlangen, daß sie >- der Heimat durch einen Wall entschlossener

Kriegsbereitschaft gedeckt werden. Niemals darf der Frontsoldat daS Gefühl verlieren, für ein Volk zu kämpfen, das seinen Einsatz und sogar die Preisgabe seines Lebens auch verdient. Wer aber die Freiheit und die Zukunft seines Volkes gefährdet, verdient den Tod, und er wird ihn auch erleiden. sDie entschlossene Forderung des Ministers findet die einhellige Zustimmung der breiten Zuhörermassen.> Aber gottroh handelt es sich dabei immer nur um vereinzelte Individuen, die in den breiten Millionenmassen unseres arbeitenden und kämpfenden Volkes gar nicht mitrcchnen Unsere Feinde täuschen sich sehr, wenn sie diese Einzelgänger für eine crnstzuneh- mcnde Kriegsopposition halten. Eine solche exi­stiert im nationalsozialistischen Deutschland nicht.

Kindische Hoffnung der Feind«

Wenn man sich m London und Washington der trügerischen Hoffnung hingcgeben hatte, nach dem 25. Juli auch im Reich ein Badoglio- Experiment nach italienischem Beispiel dnrch- zuführen, damii das deutsche Volk in die Knie zwingen und ihm vermut!! ' noch härtere Kapi­tulationsbedingungen auscrcegen zu können, io beruht diese kindische Hoffnung aus einer gänz­lich falschen Einschätzung unserer inneren Macht­verhältnisse und des Willens und der Ent­schlossenheit des deutschen Volkes zum Krieg.

Denn erstens steht an der Spitze des Reiches der Führer und nicht ein verräterischer Köniz. Könige kommen bei uns überhaupt nur noch in Märchen und Operetten vor. Deutschland ist ein republikanischer Führungsstaat. Zweitens findet

sich in der deutschen Wehrmacht kein Soldat, er stehe hoch oder niedrig, der feige Unterwerfung über die Ehre stellt, und drittens ist das deutsche Volk politisch zu reis und zu mündig, u nach der bitteren Lehre vom November 1918 noch ein­mal aus die scheinheiligen Lügen seiner Feinde hcreinzusallen.

Ich habe die Absicht, heute nach einer gewissen Pause des Schweigens, in der die Waffen das Wort hatten, dem deutschen Volke wieder einen U eberblick übbr den allgemeinen Stand der politischen und militärischen Dinge zu geben.

ES liegt in der Natur eines >o weltweiten Kampfes um das Leben der Völker, daß, ie tota­ler die Zielsetzung des KricgikS ist, um die es geht, desto totaler auch die Anstrengungen sein müssen, die die am Krieg beteiligten Völker für die Erreichung ihres Zieles aufzubringen haben. Das Volk wird Gefahr lausen den Krieg zn verlieren, das für eine totale Kriegsziclsetzung nicht auch die umfassendsten Anstrengungen un­ternimmt

Das Volk aber wird den Krieg mit einer just vorauszuberechnenden mathematischen Sicherheit gewinnen, das dafür die totalste Volkskrast ein- setzt und entschlossen ist, niemals und um keinen Preis seine Ehre oder seine Freiheit auszugeben.

Dieses als Grundsatz und Erfahrungstatsache vorausgeschickt, möchte ich zu einigen aktuellen Fragen der gegenwärtigen Kriegslage kurz Stel­lung nehmen

Ich beginne mit dem Thema des Luftkrieges. Wenn es in den vergangenen Wochen manchmal den Anschein hatte, daß der feindliche Lusttcrror

eine leichte Abschwächnng erfahren hat, so müssen wir trotz dieser Tatsache auch in Zukunft noch mit schweren Rückschlägen rechnen. Blanche unterbliebenen Angriffe sind sicher auf das Wetter zurückzusühren, das in dieser Jahreszeit zeitweilig die Einflüge ganz großer Verbände nicht erlaubt, allerdings auch die eigene Verteidigung ebenso hemmen kann. An­dererseits aber ist sicher, baß unsere militärische Abwehr in der letzten Zeit in so beträchtlicher Weise verstärkt und verbessert morden ist, daß sie auch dem Feind, wie er in seinen erregten Presscdebattcn nunmehr offen zngcbcn muß, außerordentlichen Schaden zusügt Seine Ver­luste sind immer größer geworden. Sie werden in Zuknnsf noch weiter ansteigen.

Der Luftkrieg ist in vielen Beziehungen eine Auseinandersetzung der beiderseitigen Techniken, und augenblicklich ist die unsere stark im Aus. holen. Dem Feinde werden in Zukunft immer mehr sich steigernde enorme Ausfälle an Perso- n»l und Material zngefügt. Es wird dann ein- mal der Augenblick kommen, da Ser Erfolg nicht mehr den eingesetzten Mitteln an Menschen und Material entspricht. Tie sogenanntenFliegen- den Festungen" werde» noch zu fliegenden Sär- gen. Wenn diese langsame, für uns aber trotz- dem entscheidende Auswärtsdewegung vnhält, können wir mit starker Hosftumg der kommenden Entwicklung entgegensetzen. »

Wie groß das Leid ist, das »ns der Luftkrieg zusügt, weiß jeder. Es liegt aber ans ganz ande­rem Gebiet, als der Feind in seiner Verlogenheit koitsetrung auk Seite 2

Der Dank der Nation an das rastlos schaffende Landvolk

Leicstsbauerntüftrer Lacke über Zen Zünsligen Ausfall Zer Lunte VoIk8kunZ^et)unZ im Berliner Zportpaisst

Berlin, 4. Oktober. Zum fünften Male in diesem schwersten aller Kriege feierte d.e deut,che Nation gestern den Erntedanktag. Im Berliner Sportpalast waren die Vertreter der schassenden Bevölkerung Berlins aus allen Berufsschichten zilsammengckommen, um dem deutschen Land- mann an seinem Ehrentag höchste Anerkennung und tiefsten Dank sür die schwere geleistete Arbeit im vergangenen Kriegsjahr zum Ausdruck zu bringen.

Hundert Bauern und Bäuerinnen aus allen deutschen Gauen, denen vor der Kundgebung im Mosaiksaaf der Reichskanzlei hohe Auszeich­nungen verliehen wurden, sowie eine b>" erliche Jugendabordnung hatten mit verwundeten Sol­daten unter ihnen Platz genommen. Ein Spruch­band mit der InschriftPflug und Schwert die Garanten des Sieges!" kündete von der Un­lösbarkeit, die den Schwertträger, den Bauern und den Schmied der deutschen Waffen, den un­ermüdlich schaffenden Arbeiter, in diesem Schick­salskampf verbindet.

Nach Eröffnung der Kundgebung nahm sodann Reichsbaüernführer Staatssekretär Backe las Wort. Es war das hohe Lied bäuerlicher Arbeit, das der Reichsbaüernführer in seiner Rede ver­kündete. Die von ihm bekanntgegebcncn nüchter­nen Zahlen sprachen davon, welche harte, auf­opferungsvolle Arbeit das Landvolk und vor allem die deutsche Bäuerin als treue Sachver- 'walterin ihres kämpfenden Mannes, auch in dem verflossenen Jahre für die Ernährnngssicherheit des Volkes geleistet hat. .

Ueberblicken wir, so erklärte Staatssekretär Backe, die Arbeit deS Landvolks in ihren einzel­nen Ergebnissen, Io dürfen wir zunächst mit gro- .ßer Freude und großem Stolz vor allem den Ausfall unserer Getreideernte und insbesondere der Brotgetrcideernte Herausstellen. Sie wird nach der letzten Drnschprobc und gut unter­

mauerten Schätzungen nicht nur die bisherigen Kriegsgetreideernten übertrcfsen, sondern selbst über dem Durchschnitt der Friedensjahre liegen. Voraussichtlich wilden wir über ein Drittel Brotgetreide mehr ernten als im vorigen Jahr, das unter der ungünstigen Auswinterung beson­ders gelitten hatte. Die diesjährige Ernte hat daher nicht nur erlaubt, die Brotration zu erhöhen und damit dem deutschen Volke eine Brotversorgiing zu gewähren, die sogar etwas höher liegt als zu Anfang des Krieges, sondern auch den gestiegenen Anforderungen durch die Verstärkung der Webrmacht und di« Hereinnabme von Millionen ausländischer Arbeiter Rechnung zu tragen. Welche Leistung sich hinter dieser Feststellung verbirgt, mögen so'»ende Tatsachen erbellen:

Aus Gründen der Vergleichbarkeit stelle ich die Ernte des Jahres 1918 auf der Fläche des Altreiches der diesjährigen Ernte ebenfalls aus das Altreich bezogen gegenüber: Nach den bis­her vorliegenden Ergebnissen werden wir im Jahre 1948 7,4 Millionen Tonnen Roggen ernten, während die Ernte 1918 nur 6.1 Millio­nen Tonnen betrug. An Weizen wird in die­sem Jabre die Erntemenge mindestens 4,2 Mil­lionen Tonnen ansmachen gegenüber nur 2,8 Millionen Tonnen 1918, d. h. wir liegen in die­sem Jahre um 82 v H. über dem Ergebnis des Jahres 1918. Bei Gerste beträgt die Ernte- mcnge 26 Millionen Tonnen, im Jahre 1918 nur 1,9 Millionen Tonnen, bei Haler 5,3 Millionen Tonnen gegenüber nur 4,3 Millionen Tonnen 1918. Bei Zuckerrüben steht einer. Erntcmenge von nur 7,5 Millionen Tonnen im Jahre 1918 ein Ertrag von rund 16 Millionen Tonnen in diesem Jahr gegenüber eine Stei­gerung um 116 v. H

Diese Zahlen dürsten die beftpielhaste Lei- stung der nationalsozialistischen Agrar- und Er- nährungspolitik eindeutig untermauern, vor

Feindliche Landeköpfe am Dnjepr verengt

Tsinsn ßeränmt 2elin Lluxrenge denn Terrorrmglikk auk MinZien aliAescchnssen

Fiihrcrhauptquartier, 3. Oktober. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Knbanbrückcnkopf stzwic im Süd- und Mittel­abschnitt der Ostfront führte der Feind gestern örtliche Angriffe, die nach stellenweise hartem Kamps abaewiesen wurden. Die Stadt Taman wurde unbemerkt vom Feinde nach Zerstöanng aller kriegswichtigen Anlagen geräumt. Am mittleren Dnjepr gelang es, feindliche Landc- köpfe weiter zn verengen. Dem zäh kämpfenden Feind wurden dabei hohe Verluste zugefügt. Bei den Abwchrkämpfen sndostwärts Saporoshje zeichneten sich das Jägerregiment 138 unter Führung des Oberstleutnants Graf von der Goltz, eine unter Führung von Major von Gaza stehende Panzergruppe sowie die Stnrm- geschützabteilung 243 und die Heeres-Panzer- läger-Abteilnng 721 besonders ans.

An der s üd i t aI i en i s ch c n Front herrschte nur geringe Kampftätigkeit. Englisch-ameri­kanische Kräfte folgen unseren Nachhuten, die nach Zerstörung aller für den Feind wichtigen

Einrichtungen langsam nach Nordwestcn aus- weichen. Im Nordteil der ^nsel Korsika wiesen deutsche Kampfgruppen mehrere Angriffe von Badoglio-Truppen. Banden und gaullisti­schen Marokkancrbatailloncn ab. Durch Gegen­stöße wurden dem Feind hohe blutige Verluste zngefügt und zahlreiche Gefangene. eingcbracht.

Feindliche Flicgcrkräftc warfen am Tage ans großer Höhe und unter Wolkenschutz Bomben ans Emden und andere Orte im Küstengebiet der Deutschen Bucht. In der vergangenen Nacht flogen starke britische Bomberverbände unter erneuter Verletzung Schweizer Hoheitsgebietes nach Snddcntschland ein. Ein Terror- angriffanf München verursachte Kerlnste unter der Bevölkerung' und größere Schäden in der Stadt. Lnftverteidigungskräfte schossen nach den bisher vorliegenden Meldungen zehn feindliche Flugzeuge ab.

Die Luftwaffe bekämpfte in der Nacht zum 3. Oktober Flugplätze und andere militärische Ziele in Süd- und Mittelengland.

allem wenn man bedenkt, daß diese Ergebnisse trotz aller kriegsbedingtcn Erschwernisse, trotz des Mangels au Menschen und an wichtigen landwirtschaftlichen Betriebsmitteln erreicht wurden.

Die Feststellungen über den günstigen Ausfall vor allem der Brotgetreideernte dürsten natürlich nicht, dazu führen daß nun. in Zukunft wemgex sparsam mit den Erzeugnissen umgegangen wird. Trotz der günstigen Ernte bleiben selbRvcrstand- lich rechtzeitige und volle Ablieferung und sparsamster Verbrauch oberstes Gebot.

Die F u t t er g e l r e i d e e r n i e, die auch mehr erbringt, als es zunächst schien, wird ent­scheidend dazu beitragen müssen, die der deutschen Landwirtschaft von mir gestellte Aufgabe deS Schweincaufbaues durchzuführen. um so mehr, als wir bei den Kartoffeln infolge der lang­andauernden Trockenheit namentlich nn Osten Deutschlands mit einer mittleren Ernte rechnen können. Trotz dieses zu erwartenden mittleren Ernteergebnisses wird der Kartosfelansall sür das Altreich berechnet immer noch um rund 10 Millionen Tonnen höher sein als 1918 und sogar um rund 15 Millionen Tonnen höher als 1915 Es kommt daher entscheidend darauf an, alle sür die menschliche Ernährung« tauglichen Kartoffeln der Speisekartofselver- sorgung zuznführen und den Mangel an Futterkartosfcln durch die höhere Futtergetreide- ernte und dnrck stärkstes Einsparen von Ju"er für Pferde und Klciniiere auszngleichen. Dabei wird es notwendig sein, daß das gesamte deutsche Volk dieser Verstärkung deS FuttermittelsektorS zum Aufbau des Schweinebestandes dadurch Rechnung trägt, daß cs selbst auf daS sparsamste mit allen Ncchrunasyütern. insbesondere Kcir- tofseln. umgeht, und daß es Nahrungsmittel, die für den menschlichen Verzehr bereitgestcllt wer­ben, nicht der Kleintierhaltung zuführt

Die Zuckerrübenernte dürste gut ans­fallen. Diese Ernte ist entscheidend nicht nur ,ür die Znckerversorgung des deutschen Volkes, son­dern auch deshalb, weil sie als Rohstoff dient sür die Herstellunn von gewerblichen Erzeug­nissen, die unsere Rüstung braucht, und weil sie weiterhin eine der wichtigsten Grundlagen für die Futterversorgllng unserer Rinderbeslände und damit unserer Milcherzeugung ist.

Leider hat die Gcmüseernte ebenfalls unter der Trockenheit gelitten. Die starke Aus­weitung der Anbaufläche von 135 000 Hektar vor 1939 aus 395 000 Hektar in diesem Jahre ist im Hinblick aus die Schwierigkeiten bei der Be­schaffung von Saatgut, Stickstoff, Arbeitskräften iistv. eine einmalige Leistung von Landwirtschaft und Gartenbau. Wenn die Ernte nicht um soviel höher ausfällt, wie die Anbauausweitung un sich cS erhoffen ließ, so ist daS ein charakteristisches Beispiel für die Einwirkung des Wetters ans den Ernteansfall. ^

Ebenso gut wie die Getreideernte^ ja inan kann wohl sagen, sogar noch bester, ist die Oel- frnchternte ausgefallen. Die Raps- und Rübscnanbaufläche stieg von 46 000 Hektar im Jahre 1939 auf 323 000 Hektar im letzten Jahre. Betrug die Ernte an Oelfrüchtcn im Frieden