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zessgnet und inständig gebeten, man möchte ihr Kind nicht I verlassen, hauchte sie ihren letzten Seufzer aus. Der Pa-> rer Pförtner aber erbarmte sich des Waisen, und da er I ein alter, kluger Mann war und wohl gelitten bei den! Obern des Klosters, so behielt er den Knaben bei sich und j uamne ibn Johannes

Johannes wuchs heran und blühte wie die Rosen des Gebirges. Alle im Kloster waren dein schönen, sanf­ten Knaben gut; der Pater Pförtner unterrichtete ihn im Latein und andern Wissenschaften, aber Johannes schien nicht für diese Welt geboren. Stunden lang weilte er in der Klosterkirche und bcteie und betrachtete sinn»nd die ernsten Heiligenbilder. Sein liebstes Geschäft aber war, das Haupt Mariens und des Kintleias im Kreuzgange mir den schönsten Blumen zu sckmüchen.

So erreichte er sein achrzebntcsJahr. Da trat eines Tages der Pater Pförrncr zu ihm, sah ihn ernst und wedmüihig an und sprach: Leb wohl, Johannes, ich werde Dich nun bald verlassen, wein Liebling! der Herr segne und behüie Dich. Ick habe heute Morgens in meinem Chorsiule die weiße Rose gefunden. Laut weinend stürzte der Jüngling an die Brust des geliebten Pflegevaters: der aber machte sich sanft los, küßte ihn auf die Stirne und verschloß sich dann auf feiner Zelle. Am nächsten Tage trugen sie ihn hinaus in den stillen Friedhof des Klosters.

Von der Zeit an ward Johannes noch viel stiller und ernster. Mehr und mehr zog es ihn nach Jenseiis, und er schnre sich hinüber zu feiner Mutter und dem ge­liebten Pflegevater, und betete Tag und Nacht, daß ihn der Herr die weiße Rose sinken lasse. Da ihm aber der Abt gesagt harte, daß nur dem, der die pricsterlichcn Wei­hen empfangen, die Gnade des Roscnwunders eitbeilt wurde, so lag er ihm Tag und Nacht an, ibn zum Prie­ster zu weihen. Da er aber weit vorgerückt war in al­le» nöthigen Kenntnissen, so nahm der Abt, der ihn von ganzer Seele liebre, keinen Anstand, seine Bitte zu erfül­len , und bestimmte sein Namensfest, das Fest Johannes des Täufers, zum Tage seiner Weihe.

Bald verbreitete sich in ganzMcchcln dieKunde, der schöne Johannes, der Pflegling des seligen Bruder Pfört­ners im Kloster zum heiligen Germain, werde am Jo­hannistage zum Priester geweiht werken, und zahllos strömten die Menschen, herbst; ieun nicht mir Unrecht sagt das Volk: Den Legen eines neu geweihten Priesters zu empfangen, sollte man ein Paar neue Schuhe zer- reifen.

Es war ein wunderschöner Tag im Junius, die Sonne sah lächelnd durch die gvlhischen Fenster auf die slakern- den Wachskerzen, die duftenden Blumen um Säule und Altar und auf die festlich geschmückte Menge des Volks. Vom Ekore brausten die majestätischen Töne der Orgel im feierlichen Hochamte. Am Altäre aber stand Johannes nicht mehr im schlichten Habit des Laien, sondern ange­lbau mit des Priesters festlichem Purpur, das selig schwim­mende Auge zur Hnmmclskönigin erhoben und aus voller Brust das r-intirm ei-ga anstunmend. Das Hochamt war geendet und Johannes schritt allein, nur vom dienenden Sakrista» gstolg«, durch die dicht gedrängten Reihen des Volkes, das andächtig ans die Kniee sank, den Segen des Neugeweihken zu empfangen Und sieh, es knieete ein Mädchen da, ein wnnderliebliches Kind. Dunkelbraune, üppige Locken umschloßen ihr frommes, bleiches Antlitz,

aus dem das bla.ue Auge hervorsab, wie ein Veilchen auS rem Schnee des Märzes. Ttnnken sah der Reugeweihie das lieblicke Kind und blieb selbstvergessen stehen. Zum Glücke flüsterte ihm der Sakristan zu: Den Segen, Hoch- würken! den Segen! Da er ihr aber die Hand aus das schöne Haupt legte, da zitierte diese wie daS Laub der Espe, und als sie das blaue Auge, daS sie vorher demst- rdig gesenkt, nun zu ihm empor schlug und mit Thränen der innigsten Andacht seine Hand knßte, da wankte er fort

Das Allcrfeel

Das Meer warf ktelue Wellen Wer kleine Hügel aus,

Auf jcle sah vom Himmel stlin stimmend UchUein drauf.

Bei jedem Sternchen kniete 0>in Mrerestöchterlein,

Das weinte manche Perle Iris Wellengrab hinein.

Denn Jedem, der im Meere Sein kühles Grab einst fand.

eufesL im Moore.

Dem wird ei» Stcrnsulichtlcin Auf einer Well gebrannt.

Und an dem Hügel beten

Statt Freunden Nnmr.hen ni.lt. Für den, der srn von rieben. Dem Welleniod re. fiel.

So sah ich tausend Wellen, Darauf ei» Sternchen tag;

So ists au jedem Abend Vom Allerseelenrag

wie ein Träumender; wie ein Träumender horte er di« Glückwünsche der frommen Mönche a» und empfing ihren Brnderkuß, keinen Bissen berührte er von dem festlichen Mahle, das ihm zu Ehren das Kloster veranstaltet, und betäubt und mit müdem Gehirne gelangte er auf seine Zelle.

Er warf sich auf sein einsames Lager, aber erkennte nicht scklasenp und er stand wieder aus, griff nach eincnr alten Buche und wollte sich ruhig lesen, aber die Buch­staben tanzten vor seinem schwimmenden Auge; da ver­suchte er cs mit dem Beten und kniete nieder vor dem Bilde des Gekreuzigten in seiner Zelle. Aber die Dor­nenkrone gestaltete sich zur Myrtbenkrone, das bleiche, blutige Haupt ward zum lieblichen Antlitze des Mädchens aus der Klosterkirche, und er sprang auf und bedeckte es ! mit glühende» Küssen. Aber entsetzt ward er seines Frc- ! vels inne, warf sich in den Staub und sichte um Verge- ! bung. Schnell jedoch war Alles- wieder vergessen und er sah sich draußen in der großen Welt, dasHaupt geschmückt mit blitzendem Helme und wallenden Federn, den Dank erkämpfend im Turniere; aber der melancholische Schlag der Klvsterglocke brachte ihn wieder zur Besinnung, und er warf sich wieder auf sein Lager und weinte wie ein Kind.

So zog die Nacht vorbei und grau dämmerte der Tag in Osten. Da erhob sich Johannes von seinem schlummerlosen Kissen und schritt hinüber durch den- stern Kreuzgan; ins Cdor. Noch hatte die Glocke nickt zur Hora geklungen und still und feierlich war es an dem heiligen One. Mit gc:alteten Hanken und gesenktem > Haupte schritt Johannes auf seinen Coorstuhl zu; da er aber doet angelangr den Blick empor hob , da zuckck es wie ein Messerstich durch sein Herz und seine Kniee bra- , chcn, denn mitten im Chorstule lag die weiße Rose.

! Darum also harre er kennen gelernt, was das Leben ! Schönes habe, darum also war er seinem Gotte untren geworden, daß er jetzt fort müsse, mit dem Herzen voll ' Bilder der Lust und belade» mit der Sünde des Meinei­des, des gebrochenen Gelübdes. (Schluß folgt.)

Kurs für Goldmünzen, den 1. Zun, 1848.

Württemberg. Dukaten ö fl. 45 fr. I Friedrichsd'er . . . A fl. 52 kr. Anvere Dukaten . . äfl. 28kr. Hell. lOGnlden-Stücke 10 fl.kr. Nene Louisd'or . . . 11 fl. kr.j Zwaiijigfranken-Stüikr Ü fl. 4s kr.

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