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Den 2Z. April.
Beilage zum Nagolder Jntelligenzblatt.
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Würtlembergifche Ghronik.
Nagold, den 24. April. Wie wir bereits mitge- tbeilt haben, kamen bei der am 20. d. M. stattgehablen Volts-Versammlung als zu Abgeordneten in Vas deutsche Parlament, ras eine die Einigung Deutschlands bezweckende Staa tsversa ssu n g grü» cn soll, hauptsächlich geeignete Männer die Herren Rechte ionsalent Rödinger «n Stuttgart und Staalsminister v. Wangenheim in Vorschlag. Aus diese haben sich lne späteren Bürgerver- sammluugeii in Horb und Nagold vereinigt, uno sicher werden dieselben die meiste!, Summen erhalten. Es baden aber heute am Tag der Wahl einige Ortschaften dem Herrn Dekan Ka p s f in Hei renberg, rer kur; zuvor offen erklärt hatte, daß er sich Nicht bewerben wolle, vielmehr seinen „verehrten Herrn Aimsbruder Feuerlein als geeigneter" für die Aufgabe erkenne, ibre Stimmen gegeben. Fragen wir warum wurde auf Herrn Kapff gestimmt? Handelt es sich etwa darum, ein tüchtiges Gebeibuch zu verfassen, orer von Gründung der Kirche aufbestimmte, An dersdenkenve verdammende Glaubenssätze? Hiezuwäre Kapff geeignet und wir würden nicht anstcben, ihm unsere Stimme zu gebe». Aber es ist die Rede von Gründung einer S ta als v crfa ssung und auff.-llen muß es, daß ein Mann, der nach seinem ganzen bisherigen Wirken alles Heil in der Kirche suchte, nicht mir Einrichtung eines neuen Kirchenregimeiirs, sondern mit Lösung staats- rechtlicherFragen betraut werden soll. Hierzu taugt Kapff nicht, weil er seine Forschungen bisher der Kirche und nicht dem Staate zugewcnder hat. Offen hätten wir dieses vor versammeltem Volke ausgesprochen, wenn seine Anbänger denMuih gehabt hätten, vor rem Volke ihren Man» ehrlich zu empfehlen und ihren Vorschlag zu unterstützen. Dieses ist nicht geschehen, weil sie wohl wußten, daß Kapff, den von der jetzigen v o l ksth ü m l ich e u Regierung ausgesprochenen Grundsätzen vermöge feines ganzen bisherigen Lebens nicht beitrelen kann. Also mußen seine Werber, Nacht- eulcn gleich, im Finstern schleichen; unter dem Vorwände, daß die Religion zu stutzen scy, haben sie die Leidenschaften aufgeregt; wissend oder unwissend wollen sie dem Volke daS ihm lauge voremhaltcne Recht, zu seinem Heil sclbstthätig mitzuwirken, aus den Häuten reißen, weil sie die Gewalt einem Manne anvertrauen wollen, der die Macht im Fürsten- und Kirchcnregimdnt ohne Tcheiinahme des Burgers vereinigt wünscht. Erwartet ihr also Gnies von der jetzige» Regierung, so versaget dem Herrn Kapff eure Stimme, denn die jetzigen Minister sind nickt seine Freunde; wollt ihr aber, daß die Regierung, wie bis vor Kurzem, hauptsächlich in den Händen der Beamten, und etwa auch in den Häntev einiger diesen genehmer Diener der Kirche liege, so wählet den Herrn Kapff. Hüter euch aber vor seinen Werbern, sie sind
Stuttgart, den 23. April. Prinz Friedrick von Württemberg» Befehlshaber des achten Armeekorps, ist am Samstag von hier nach Baden abgereist. Diesen Morgen ist auch der Rest des fünften und sechsten Regiments vollends vcn hier ausmarschirt. — Am Gründonnerstag Abends nach 8 Uh r zog eine kleine Freischaar, aus lauter jungen Männern bestehend, von hier aus, den bedrängten deutschen Brüdern in Schleswig-Holstein zu Hülse. Es waren zwar zunächst nur 14 Mann, doch haben sich bei dem Komite, das sich für diese Angelegenheit im Vür- gerhause gebildet bat, bereits einige Weitere einschreiden lassen, um den erste» nachzufolgen. Die Vielsten der Abgezogenen gehörten der Eßlinger Maschinenfabrik an und vier derselben sind geborene Holsteiner; einer ist ein Franzose aus Amiens, der sehr begeistert für die Freiheit der Völker ist, und drei sind Stuttgarter (Anselm- Griesinger und Wiedmann). Der Anführer der kleinen Schaar ist ein Kameralist aus Friedrichsruhe bei Oehringeu. Auf dem Bürgerdause erhielten sie noch mehrere Waffen und eine ansehnliche Reisegeld-Unterstutzung. Der Himmel sey ihrem VorhaN» günstig!
TsgTs-Mezngkeiterr.
In Baden e.nn es am Gründonnerstag bei Schlech- tenhaus in de! Nahe von Kandcrn zu einem Gefecht zwischen den Insurgenten und den badisch - hessischen Truppen, in welchem der badische General v. Gagern erschossen wurde. Die Insurgenten waren vvrthcilhaft m bergiger Gegend postirt, da trat Hecker vor und -meinte, man soue auf seine Leute nicht schießen. Der I General erwiede. w: wenn sie ihre Waffe» ablegren! Da zog sich Hecker zurück und -er Kamps begann. Außer General Gagern gab es noch mehrere Totre und Verwundete, namentlich auch unter den Offizieren. Die Soldaten sind sehr erbittert. — Hecker soll gute Mannszucht halten und sich gegen alle Gcivalrrhatigkeit aussprechcn. Doch erlauben sich die Vor- und Nachzügler Ercesse. So wurde z. B. der Psarrhof in Urberg bei Sk. Blasien geplündert und der Geistliche mißhandelt. — Tbeile von Weißhaars Zug wurden am 19. bei Grimmelshofcn am Randenberg von Würiiembergern angegriffen, geschlagen und 40 von den Aufrührern gefangen genommen.
Heckers Vater und Gattin sind am Mittag des 22. April von Mannheim nach der Schweizer Gränze abgereist, um den lezten Versuch zu machen- ihn von seinem Unternehmen abzubringen. Sie werben rbn aber nickt mehr aus badischem Boden treffen. Hecker ist bereits als Flüchtling in Basel eingetroffen. Seine Banden haben sich den neuesten Nachrichten zufolge nach allen Richtungen zerstreut und Struve soll sogar in Säckingen gefangen sey». Einige Hundert Freischaarenmänner» welche aus kdrer Flucht
klug wie die Schlangen, aber nicht alle ohne Falsch wie I aargauisches Gebiet betraten, sind entwaffnet worden. Nach -ie Lauben. l dein Treffen bei Kandern scheint wilde Flucht unr Sie völ«