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Aus dem Oberamt Horb.

Anfrage.

Wie kommt es, daß auf dem Lande nicht in allen Orten, z. B. Reringen, Altheim, Salzsterten, Bildechingen, erer- ziert wird und nur einzelne Orte dazu angehaltcn werden? und sind die Her­der Wehrmänner schon so weil voran, daß sie seit der Ernte Nichts mehr thun dürfen, ick zweifle, da ich mich kürzlich vom Gegcntheil überzeugte.

Ein Wehrmann vom Lande.

A l k e n st a i g.

Da die Zeit des Baumsahes heran- nahk, empfehle ich ungefähr : 2000 Stucke junger, gehörig ^erstarkter Odstbaume zu ge­neigter Abnahme. Unter den Apfelbäu­men sind 65 Sorten Reinetten und von der berühmten, für unsere Gegend ganz besonders geeigneten Gold - Par­mäne (Königin der Peppings) kann ich 300 Stücke abgeben. Unter den Birn- sorten sind außer dem edelsten Tafel­obst die bekanntesten und gesuchtesten Mostbirnen, als Bratbirnen. Champag­ner Bratbirnen, Wolfsbirnen rc. Für die Aecklheit der Sorten wird Gewahr geleistet, und bei der Abgabe werden die einzelnen Baume mit dem Sorten­namen bezeichnet. Preise: Birnbäume 30 kr., Apfel-, Pflaumen- oderReme- Clauden - und verekelte Kirschbaume 24 kr., Zwetschgen t5 kr.; Spaliere und Pyramiden je 9 kr. billiger. Maul- deerpflanzen zu Anlegung von Hecken und Buschwerk 12 kr.

^ z». F. Sckuller, Schulmeister.

Breslau und Nagold.

Don den von W. Mayer und Komp, in Breslau verfertigten

verbesserten Rheumatismus-Ableitern,

ein Heil- und Präservativ-Mittel gegen chronische und akute Rheumatismen, nervöse Uebel und Congestionen, als:

Kopf-, Hand-, Knie- und Fußgicht, Gesichts-, Hals- und Zahnschmerzen, Ohrenstechen, Härthörrgkeit, Sausen und Brausen in den Ohren, Brust-, Rücken- und Lendenweh, Gliederreißen, Krampfe, Lähmungen, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Gesichtsrose und ankere Entzündungen,

habe ich den Debit für die hiesige Stadt und die Umgegend übernommen und erbitte mir viele Aufträge.

Der Preis eines Eremplars mit Gebrauchs-Anweisung ist für die einfachen 36 kr., für die stärkeren 54 kr., für die ganz starken gegen Lähmungen rc., deren Heilung längeren Gebrauch erfordert, 1 st. 45 kr.

Als Beweis der Brauchbarkeit obiger Avteiier möge von den vielen hier­über eingegangenen Attesten nachstehendes dienen.

G. Zaiser, Buchdrucker, in Nagold.

Alte st.

Daß der von mir bei dem Herrn Kaufmann Cabos gekaufte und wider mein Brusiübcl gebrauchte RheumattSmus-Ableiter von Wilh. Mayer und Comp, gleich nach dem Gebrauch desselben geholfen hat, bescheinige ich der Wahrheit gemäß.

Anklam, den 14. November 1646.

W. D 0 w a tz k y.

Vor etwa zwei Monaten kaufte ich mir einen Rheumatismus-Ableiter, welcher von Herren Wilh. Maver und Comp, in Breslau gefertigt, bei Herrn Köhler in Bilter- fcld für meine Tochter, welche seit drei Jahren a» der Gicht so heftig litt, daß selbiger nicht im Stande war, die linkcHand nach demKopfe zu bringen; als selbige dieses ein­fache Mittel kaum acht Tage getragen, so bemerkte sie Linderung; bald nachher kaufte ich ein stärkeres zu , Rthlr., und bekenne mit Freuden, daß meine Tochter jetzt gänzlich von diesem schweren Leiden geheilt ist; solches theile tch der Wahrheit gemäß öffentlich mir.

Crina, den il November 184S.

Schiebet.

In Folge eines vorschriftsmäßig angewandten, von dem Kaufmann C. G. Hanke hier gekauften verbesserten Rheumatismus - Ableilcrs von Wilh. Mayer und Comp.- in Breslau wurde ich von einem seit längerer Zeit bedeutend geschwollenem Halse, nachdem ich diesen Abletler ei»,ge Tage getragen, gänzlich befreit, und La sich dieses Uebel nicht wiederholt hat, empfehle iw dieses Mittel jedem ähnlich Leidenden.

Licgnitz, de» iZ. November ,84s.

Maria Kellern.

G a u g e n w a l d. (Ueber Obstdaumzuchl.) Sckou seit einer Reihe von Jahren suche ich in meinem Wohnorte für Baumzucht thatig zu scyn, und habe in kurzer Zeit mehrere Baumgüter angelegt. Bereits tragen meine Bemühungen ihre Fruchte. Meine Baume kaufte ich aber nicht herumziehenden Händlern ab, die eine spott- schlechte Waare um weniges Geld feilbieten, und hiedurch der Baumzuckt in unserer Gegend ungemein schaden, son­dern ich bezog meine jungen Bäume aus benachbarten Baumschulen, besonders aus der des Fr. Schüller in Al- tcnstaig. Ueber 100 Stücke habe ich dorther erhalten und auch nicht ein Baum ist mir ausgedlieben, daher ich diese Baumschule jedem benachbarten Baumzüchrer bestens em­pfehlen kann. Die Auswahl in den Sorten ist ausgezeich­net gut, auch zeigen die Baume ein freudiges Wachs- tbum und eine frühe Tragbarkeit. Beim Setzen meiner Baume legre ich mir ein Register an, um sie stets zu ken­nen, die Aechtheit der Sorten aus der Baumschule zu er­proben und auch die Früchte zur richtigen Reifezeit em- zuermen. Ick dabc die (Überzeugung gewonnen, daß bei einem sorgfältigen Baumsahe, bei einer Auswahl von un- s serer Gegend anpassenden Obstsorten und bei dem Aussehen ! gesunder gehörig erstarkter Bäume, die man entweder selbst >

erzieht oder aus einer Baumschule unserer Gegend, und ja nicht aus dem milderen Unterlande kauft, die Baum- zuchr auf dem Schwarzwalte eben so frcutebriiigend als johnend ist, und ich kann nur wünschen, daß meine lieben bekannten Landwirthe diesem, Zweig der Landwirthfchaft recht viel Aufmerksamkeit schenken.

Schultheiß Seeg er, Mitglied des landwirthschaft- lichen BezirkSvcreins Nagold.

Dtnre für Stahlfedern.

Die Säure der gewöhnlichen Dinte greift den Stahl an, macht die Spitzen stumpf, die Federn viel zu schnell unbrauchbar, daher daS Schreiben mit Stahlfedern zu kostspielig und zu öffentlichen Urkunden ganz verwerflich, da die rostigen Schriftzüge ganz unleserlich werden; alles dieses vermeldet man bei nachstehender Mischung: ^ Quent­chen Eisenoryd, l Loch gröblich gestoßene, schwarze Gall­apfel, f/z Loch Gummi, 10 Loch Regenwasser, in einer Flasche 24 Stunden lang angesetzl und einigemal geschüt­telt. Diese Dime wird sogleich schwarz; trocknet sie ern, so verdünnt man sie mit Wasser.