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ser Heil zu erwarten, so ist ein einziger Blick auf das re­publikanische Frankreich, wo die kleineren Gewerbe keines­wegs bester, auf das freie England, wo sie noch unendlich schlimmer darin sind, wo der kleine Handwerker längst zum Fabrikarbeiter herunter gesunken ist, geeignet, uns ei­nes Besseren zu belehren. Ich frage Euch, ihr Männer der kleinen Gewerbe: hat Euch bis jezt irgend eines der vielgepriesenen Mittel geholfen, wird und kann eines Euch helfen? Werden endlich Banken und Leihkassen eure Ge­werbe vom Verderben erretten? Jeder, der auf den Grund unserer Nolb sieht, muß sich gestehen, daß das Palliativ- Mittel sind, die uns nicht reiten können, tbeilsIdeen, von denen wir nicht gegessen haben, und die stehend geworde­nen Phrasen von Hebung der Industrie und des Handels keineswegs auch uns und den kleinen Gewerben gelte»; daß vielmevr für den zahlreichen Mittelstand ui unsern Städten, für die einsamen, steißigen Handwerker, die bisher gewohnt waren, durch ibrer Hände Arbeit, bei Fleiß und Sparsam­keit ein beschereenes Auskommen sich zu sichern, daß für uns und mit uns für unsere Familien nur Eines übrig bleibt cme Aussicht, die uns der mitleidige Herr Nau von Gaildorf prophezeit Fabrikarbeiter, Proletarier zu werden.

Also englisirt, keine Menschen mehr, sondern Arbeits­kräfte, oder Menschen, die, wie die Kühe der Milch we­gen , so nur deßhalb gefüttert werden, damit sie arbeiten können. Und das die lezte Aussicht? Ja, sage ich, die lezte verzweiflnugsvolle. Aber nur dann, wem, Ihr auch künftig die Hände träge in den Schvvß leger, eine Faust in den Sack machet; wenn Ihr nicht se bst für Euch sor­gen lernet und Euch von de» Vertretern der größeren Ge­werbe oder der bloßen Tbeoreiiker ins SchleMau nehmen und mit schönen Phrasen stark mit Brvd adsprisen lasser. Es gibt noch Hülfe und Ihr alle kennet sie. Denn fragt man Such, ihr Schlosser, Schunde, Nagelschmide, Sporer und Zeugschmide, Flaschner, Färber und Schneider, oder Secklcr, Seiler und Bürstenmacher, Dreher, Seifensieder, Strumpfwirker und Buchbinder, und wie ibr alle heißet, fragt man Euch: woher, und von welcher Zeit datirt sich das Verderben Eurer Gewerbe, so höre ich m Stadt und Land, wie aus einem Munde die Antwort: von den über­mäßigen Concessionen an die Kausseute »no von dem Iadre 1828, da sie ihnen eingeräumt worden sind. Selcher bat der Kaufmann immer mehr unsere Gewerbe brach gelegt, weil er sich des Handels mit unfern Fabrikaten demächngt hat. Nu n, wenn ih r das wisset, warum fordert nichl auch

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Ihr, in einer Zeit, wo alles fordert, und oft nicht einmal mir Recht fordert- die Zurücknahme jener Concessionen durch diejenigen, welche sie gegeben haben, und die, wenn sie dieselben geben konnten, sie auch wieder müssen neh­men können.

Man führe den Handwerkerstand zurück in seine un­veräußerlichen Rechte, die ibm das Jahr 1828» ebne daß man ivn darum fragte, nahm. Man »edme dem Kauf­mann solche Gerechtsame, die ihm der Naiur der Salbe! nach nicht zustehcn, und die er unter dem probablen Na­men der Handelsfreiheit, der schon Manchen hinters Licht geführt, zu unser aller Verderben an sich gerissen bat. Man gebe uns em Zunftgesetz, und zwar ein neues, nicht wie­der das alte, cm liberales, das die Rechte des Handwer­kers und des Kaufmanns auf billige Weise in ihre natur­gemäßen Schranken weist. Lasser, ibr Kaufleure, den Hut­macher selbst wiever seine Hüie, den Bürstenbinder seine ' Bürsten verkaufen, gebt dem Schlosser wieder de» Handel mir Schlössern u. s. w.; befasset Euch nichl ferner mit solchen Dingen, die nicht Eures Amtes sind und Tau­sende weiden wieder Arbeit und Grov finden! Also Zu« rückführung der Sache auf den Stand vor dem Jahre > 1828! Nicht mehr und nicht weniger verlangen wir. Aber das wird eben nicht mehr geben, das werden sich die Kaufleme eben nicht mehr gefallen lassen? Ich antworte: Wir leben im Jahre >848 nicht 1828. Wir baden mit angesehen, wie man dem Adel seine Rechte beschnitten har, die doch älter sind, a s die der Kaufleute und Krämer, und sich mchr erst vom Ja vre 1828 tattren. Selbst Für- ! freu begeben sich eines Theits ihrer Rechte zumWohle deS ^ Ganzen. Warum nicht auch dieKausseute? Man hat kein ^

- Bauernstand geholfen, dem Handwerkerstände allem sollte l ! man n chi Helsen, ihn feilte man mitleidslos, oder mit ei- ^ i nein mittkidigen Achselzucken verderben lassen welle»?

^ Wahrlich, man dürste es in einer Zeit politischer und > soc>aler Kämpfe bitter zu bereuen haben, den größer« Tbeil . ^ des Mittelstandes dem Proletariat und seinen Folgen ba- ! ben verfallen zu lassen. Für uns spricht unser gutes Recht,

! und wir sind Biele gegen Wenige.

Darum, man helfe uns und Gesetz und Obrigkeit > wird an uns feste Stützen finden! Helfet Such aber auch ! selbst, ihr Männer der kleinen Gewerbe, so lange es Zeit

- ist, und tretet offen und ehrlich, aber fest und elninüchig ! und furchtlos hervor mit Euren gerechten Beschwerden!

! Wenn die Noch am größten, ist oft die Hilfe am nächsten.

' _ Wacker, Nag elschmid.

_ Brod- §5 Fleischpreise

Frncht-

Altsnstaig, den S. August 1848.

§r eudenuaor.

Tübingen,

den 5. August 1848, den 4. August 1848,

8, alw.

In Altenstaig:

In Tübingen:

den 2S.^Zuli 1848, 4P.Kernenbr.I0kr ^4P.Kernenbr.1! kr.

Dinkel, alt.

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-Ochsenfteisch 10

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Rindfleisch . 8

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Redigirt, gebrockt und verlegt von G. Z a i s e r.

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