Ljrhwarzwalü-Warhl
6eFr. /S26
7-e/e/. 25/
Ocilv/si Ici^dlatt - ^cl^oldsr Icrydlcrü .Der QsssUsOliclÜSr' - Xrslsclnitsdlcrtt Lür «äsu Lrsls Ocilv^
6e«cIi»klLsietl- 6er Zellvsirrvslä-Vsclii: 6slv, Le6erslr»Le 23, kernruk 251. - Sebluü 6er ^n:ei«ensnii-bme tSr 6ie risclisle ^us«»l,e 12 vki- nütMgs. - ?ost«:I>ecllrm»» Xinl Stultksrl 13 447. ko-t-clilieKkseii 36. LrküUunßsort OIn. - SeruUsprei,: Sei LliisteNune 6urcb Xettrinxslräger un6 Serug über unsere lMn6,,entureu monsiticb k?6. 1.50 teinseblieLUeb 20 Lpk. HrSxerlobrr). kosideruxspreis Rbl. 150 einscblieLIIcb 18 kpk. Leilungsgebübr «nrüxliek 36 kpk. ^usiellirebübr. Linrelverlksulsprei, 10 Rpk.
Oslvv im 8 edwsrrvvsl 6
jVUttwoed, 22 . September 1943
Kummer 222
Der Verräterkönig flüchtete nach Kairo
üaäoAlio williges V^erlrreiiA Lisenliowers - Lburcbill bestätigt äie ^loräabsicbten 8^8^» <ien Duce
Vo» uoserer s e r 1 1» e r L c v r 1 1 r I e I r ll I! e r6. Berlin, 22. September. Viktor Ema. miel, der Verräterkönig, befindet sich aus dem Wege nach Kairo. Will mau dem „Corner» della Sera" glauben, daun «st er sogar bereits,in der Exilstadt am Nil eingetrosfen. Er hat es eilig mit seiner Fluch« gehabt, in dem sicheren Gefühl, daß er in Italien nichts mehr zu suchen hat, er so wenig wie der intrigierende Kronprinz Umberto, der lange und entscheidend znm Verrat ge- hetzt hat, sowie Marschall Badoglio.
Badoglio — gleichfalls auf der Flucht — bringt cs fertig, sich noch mit einem „Aufruf" au das italienische Volk zu wenden. Hu diesem Zweck wurde ihm der berüchtigte Seiwer Algier zur Verfügung gestellt, den schon so manche Verräter benutzt haben, um schließlich ein furchtbares Ende
zufinden. .
Badoglio »ersteigt sich in seiner „Botschaft" zu der Erklärung, daß die Deutschen „mit Gewalt" die italienischen Städte und Flugplätze besetzt hätten und daß die deutsche Luftwaffe die italienischen Schiffe mit Bomben belegte. Es paßt in das Charakterbild dieses Mannes, wenn er den Deutschen den Wahlspruch unterschiebt: „Laßt die Italiener, umkommen, solange wir nur den Krieg von Deutschland sernhalten " Obwohl erade er wissen sollte, daß deutsche Soldaten den . i Bi" ----- .
italienischen Besitz verteidigt haben, daß deutsche Nahrungsmittel dazu beitrugen, das italienische Volk zu ernähren und daß deutsche Kohle ganz Italien versorgte. Den Gipfelpunkt der Verlogenheit erreicht der Verräter mit der Behauptung, datz die deutschen Soldaten die italienischen Truppen „im Stich gelosten hätten" und dabei ausgerechnet die Kampsplätze Libyen und
Tunis nennt, wo — wie die ganze Welt weiß — die deutschen Asrikakämpser die Träger eines heroischen Widerstandes gewesen sind.
Heute glaubt der Verräter Badoglio noch, sich retten zu können, indem er den Weisungen Eisenhowers solgi und Zwietrachi im italienischen Volke auszustreuen vernicht Morgen wird auch er den Eselstritt bekommen. Weiß man erst, daß Badoglio über den Rundfunk der Feinde Italiens gesprochen Hai, dann weiß man auch, was ihm zu lagen befohlen war: Bandenkrieg gegen die Deutichen. Zerstörung asten Materials,' besten die Franktireure habhaft werden könnten. Kapituliert nicht! glaubr er den Italienern zu- rufen zu müssen, dabei ist er es. der mi, seinem Königshaus kapitulierte. Der Verräter nennt es Verrat, wenn das faschistisch erzogene Italien dem befreiten Duce die Treue Hallen will. Man sieht an den Bocksprüngen dieses Marschalls aus dem Hinterhalt", daß er kein moralisches Fundament mehr für sein Auftreten besitzt Äa- doglio ist eine erledigte Figur
Aus Kanada kommt dazu die erheiternde Nachricht, daß der Negns Haile Selasste in Washington die Auslieferung des Marschalls Badoglio gefordert hat Nach Informationen aus nordamerikanischen Kreisen der türkischen Hauptstadt will der Negus Badoglio weaen „Kriegsverbrechen in Abessinien" vor ein Gericht stellen. Weiterhin verlangte der Negus eine Beteiligung Abessiniens an eventuellen zukünftigen Friedenskonferenzen.
Welchen Wert man der Person des Duce beimaß, ging jetzt auch aus einer Erklärung Churchills vor dem Unterhaus hervor, mit der er das. was bisher schon bekanntgegeben
worden ist, vor aller Oesfentlichkeit bestätigte. Churchill führte aus. es sei nicht möglich gewesen, Mussolini vor der Landung auszuliesern. weil die? dem Feind die Absichten der Alliierten enthüllt hätte Seine Befreiung lei die Schuld der italienischen Wachen. Diese hätten Befehl gehabt, den Duce im Fall eines Äesreiungsver- suches zu erschießen. Ti« rasche, zupackende Art der Deutschen hat also diesen beabsichtigten Mord, der als Plan in seiner ganzen Schändlichkeit die Urheber eindeutig charakterisiert, verhindert.
Standley hungert in Moskau
o r m l X e r I r ü I msere» X » r r m p » o 0 m « m
tt. Gens, 22. September. Die Rückberuiung des USA.-Botschafters in Moskau- Admiral Staudley, soll, wie ui Londoner pol'tif nen Kreisen verlautet, damit zusammenhängen datz Standlw dem Wunsch Ausdruck gegeben rmbe, seinen Posten rn Moskau zu verlassen, um »u vermeiden, daß er gezwungen ,sl. noch luen Kriegswinter in der Sowjetunion zuzubriuaen. Dieser Wunsch des USA »Notschalters ioll nS- besondere damit >m Zusammenhang stehen, datz die EruährungSschwierigke.reu und die allgemeinen Lehensbedingungen in der Sowjethauptstadt nun einen solchen Tiefstand erreicht hätten, daß selbst die Gesundheit der Mitglieder des Diplomatijchen Korps ernstlich in Frage gestellt sei.
SteUunsskampk im „Nervenkrieg
/ Von Helmut Sünckermunn
Daß es einen „Nervenkrieg" gibt und was alles darunter zu verstehen ist, das weiß niemand besser als der Parteigenosse. Er steht gewisser: maßen im Schützengraben dieser merkwürdigen Begleiterscheinung jedes Kriegsgeschehens, er erlebt den „Nervenkrieg" im steten Umgang mit starken und schwachen Volksgenossen. Es ist nicht so, daß der, den eine tief« Ueberzeugung erfüllt, den Geschehnissen kalt gegenüberstünde, wie es seinen Mitmenschen zu sein scheint, weil sie ihn stets gelasten sehen. Im Gegenteil, von guter wie von schlechter Nachricht wird er oft tiefer ergriffen als viel« ahnen. Aber er hat einen festen Standpunkt,«« weiß, was er will, deshalb mag sein Gemüt erregt werden, aber er schwankt nicht in seiner festen Haltung, er wird nicht von den Geschehnissen hin- und hergerissen, sondern sein« innere Beteiligung äußert sich nur in trotziger Willenskundgebung.
Die Sowjets bezahlen ihre Kriegführung mit riesige» Opfern
Oer sovjetiselie Kuurn rnm Verftiinäeten äes äeatscken Heeres szevorcleo — 6roLes kanrerslerben an üer Kollftaftn
ü l L k td e r t rL i unseres u o r r e s I> o II a e n r e u
tt. Gens, 22. September. Die strategische Lage der putschen Armee im Osten wird in hiesigen militärischen Bcobachterkrelsen durchaus zuversichtlich beurteilt. Trotz der ungeheuren Anstrengungen der Sowjets, diesen Sommer noch eine Entscheidung herbeizufiihren, so führt beispielsweise der militärische Mitarbeiter der Genfer Zeitung „La Suisse" aus, sei es nicht gelungen, die ungeheure Front im Osten an irgendeiner Stelle zu durchbrechen. Die Schwierigkeiten, di« sich der gegenwärtig planmäßig unternommenen Bereinigung der Front ent- gcgenstellten, seien offensichtlich auf deutscher Seite überwunden worden und stellten dem Organisationstalent des deutschen Generalstabs von neuem ein glänzendes Zeugnis ans In den gleichen Kreisen wirft man die Frag« auf, wie lang« die Sowjets diese Art der Kriegführung, die für sie mit geradezu astronomischen Opfern verbunden fei, noch durchhalten können. Angesichts der Tatsache, daß die bolschewistischen Führer allem Anschein nach noch über größere Reserven verfügten und aufs neue dies« rücksichtslos und ohne Ansehen der Verluste einsetzteu, tue man ans deutscher Seit« durchaus gut daran, die Bolschewisten weiterhin auf den Spieß auflaufen zu lasten und die eigenen Kräfte möglichst zu schonen. .
Im übrigen wird die Schweizer Oefsentlich- keit durch die militärischen Kommentatoren davor gewarnt, den systematischen Uebertreibunaen der englisch-nordamerikanischen Agitation Gehör zu schenken. Keine Front habe bisher mehr Ueberraschungen geboten als die östliche, und der sowjetische Raum sei nun zum ausgesprochenen Verbündeten des deutschen Heeres geworden. Dieses laste hinter sich sowohl militärisch wie wirtschaftlich. eine Wüste, deren Ueberwindung nach den bisherigen Erfahrungen wenigstens für die Sowjets ein noch ungelöstes' Problem darstelle, insbesondere angesichts der Tatsache, daß die Schlammperiode und der Winter im Osten vor der Tür stehen.
Aeußerst« Zähigkeit unserer Grenadier«
Ueber die weiteren Kämpfe an der Ostfront meldet das OKW. ergänzend: Im ganzen südlichen Abschnitt der Ostfront wiesen die sich absetzenden deutschen Truppen Erkundungsvorstöße und Störangriffe der Bolschewisten ab. Sie ver-
Berge von USA-Gefallenen
Madrid, 21. September. Eine Vorstellung non den blutigen Verlusten der USA.-Truppen bei Salerno gibt ein Bericht aus Gibraltar, in dem es heißt, während der Schlacht hätten Massende statt ungen von gefallenen USA.-Sol- daten auf offener See stattgefunden. Auf den Landungsbooten und am Ufer hätten sich die Leichen zu Bergen getürmt und es sei keine Möglichkeit vorhanden gewesen, die Toten an Land zu beerdigen. Um Seuchen zu vermeiden, seien Sonderkommandos beauftragt wor- deu, die Leichen der Gefallenen in besonderen Booten aufs Meer zu schaffen, wo sie in dünne Lemwand eingenäht und mit Bleistücken beschwert nach einem kurzen Zeremoniell versenkt worden seien.
nichteten dabei am K u b a n - Brückenkopf zehn feindliche Panzer, schlugen nördlich des Ajom - scheu Meeres starke Aufklärungskräfte der Sowjets blutig zurück und fügten östlich des mittleren Dnjepr dem heftig eingreifenden Feind iehr schwere Verluste zu. Wiederholt gingen unsere Verbände aus der Verteidigung zum Angriff über.
Im mittleren Abschnitt der Ostfront entwickelten sich nördlich und westlich der Desna heftige Kämpfe mit stärkeren feindlichen Kräften, deren Vorstöße abgeschlagen oder aufgefangen wurden. Der Schwerpunkt der feindlichen Angriffe lag wieder beiderseits der Rollbahn Moskau—Smolensk vor allem im Raum westlich Le ln ja. Hier berannteu die Bolschewisten die
Stellungen eines deutschen Korps den ganzen Tag über mit sehr starken Infanterie- und Pauzerkrästen. Unsere sich vorbildlich schlagenden Grenadiere wiesen die Angriffe wiederum in schweren Kämpfen ab und machten die Durch- bruchsabsichtcn des Feindes zunichte. Die Härte des Ringens, aber auch die Leistung unserer Truppen unterstreicht die hohe Zahl der abge- schossenen feindlichen Panzer. So wurden von den beiden im Brennpunkt der Schlacht stehenden deutschen Divisionen allein 61 von 1H0 angreifenden feindlichen Panzern vernichtet, weitere 15 wurden in den Nachbarabschnitten zur Strecke gebracht, so daß der Feind von seinen insgesamt 130 eingesetzten Panzern weit über die Hälfte verlor.
„Laneaster-Bomber den Jägern unterlegen"
Oeutscchlaiills kereitet eleu OnxlLuclern setiver« 8orzen
Wer, wie wir Rationaljozialisten. sein Loden der Freiheit und Größe seines Volkes verichrie- ben und verschworen hat, der besitzt auch eine unerschütterliche Vorstellung von der Kraft, uie in unserem Volke ruht Seine innere Einstellung zu allen Dingen des Krieges ist bestimmt von der festen Ueberzeugung, daß dieses deuilche Volk jugendlich, gesund und unüberwindbar stark ist und daß seine Kraft nur richtig gelenkt werden muß, um das nationale Leben in jeder, auch der stärksten Bedrohung zu de- hanpten. Wer Nationalsozialist ist. weiß deshalb, daß das Schicksal und die Zukunft unseres Volkes niemals von einzelnen Erfolgen oder auch Mißerfolgen entschieden wird Nicht in Charkow, nicht in Mariupoi oder Brjansk, auch nicht in Sizilien, oder in Salerno mrd der Krieg gewonnen oder verloren — für ein Volk, das den Glauben au die eigene Kraft fest in sich trägt, das mit letzter Entschlossenheit um seine Existenz und Zukuust kämpft, gibt eS überhaupt keinen Geländepunk i, von dessen Besitz oder Verlust es seine Einstellung zum Kriege grundsätzlich beeinflussen ließe.
Wer eine groß« Zukunft gewinnen will, mutz auch Verluste ertragen können, ohne durch sie das Vertrauen zu sich selbst zu verlieren. Wer im Nehmen stark bleibt, dem reift die Stunde des entscheidenden Zupackens wieder heran, wer aber in nervöser Verblendung sich verleiten läßt, auch seine eigen« Kraft zu vergessen, der verliert sein Leben nicht durch den Ansturm von außen, sondern durch sich selbst. Es-gibt keine bessere Lehre als jene, die uns in diesem Sommer in dem italienischen Beispiel zuteil gworden ist. Ich meine dabei nicht nur die bittere Erfahrung, die das italienische Volk ans der Schwäche und dem Verrat der Badoglio-
» r s d t d e r I c d « unsere, n o r r e s p » n <> « 111 e »
tt. Gens, 22. September. Die in letzter Zeit stetig angcwachsene Verlustzahl der englisch- nordamcrlkanischen Terrorbomber hat in der britischen Oesfentlichkeit eine Diskussion ausgelöst, die deutlich zeigt, daß man sich über deren Tragweite ziemlich im klaren ist. In militärischen Kreisen Großbritanniens muß man heute zugeben, daß die letzten großen Angriffe gegen Deutschland die Bomber durchschnittliche Verluste gekostet haben, die weit über die bisherigen hinausgehen, und daß diese Verluste zu einer wahren Krise des Luftkrieges führen könnten. Man gesteht sich ein, daß diese Steigerung der Verluste eine Folge der Verbesserung der deutschen Abwehrtechnik ist, die auf verschiedenen Gebieten auf Grund der Erfahrungen, die über
die Angrisssmethoden der englisch-amerikanischen Bombengeschwader gesammelt und ausgewertet worden seien, wesentliche Fortschritte gemacht habe. Nun dränge sich die Frage auf, ob die gegenwärtigen Boulberkonstruktionen es mit der neuen deutschen Abwehrtechnik auf längere Zeit noch aufnehmen könnten, ohne zu ganz unver» hältnismäßigen Verlusten an Material und besonders Flugzeugbesatzunaen zu führen. Die Aussichten liegen heute, so stellt man fest, im Gegensatz zu der entwicklungstechnischen Phase des letzten Jahres keineswegs mehr auf seiten der Bombertechnik. Dies ist beispielsweise die Ansicht der englischen Zeitschrift „Flight". Im Licht der Leuchtkugeln und Scheinwerfer sei beispielsweise der schwere Lancaster-Bomber für die Jagdflieger kein ernst zu nehmender Gegner.
Leere Versprechungen für die Franzosen
kranrösislches Kontingent kür eine alliierte ,^kri«ck«n»»rinev" rngebülixt
orsdiderlÄi ms eres liorrrspoiiileiiieo j.b. Bichh, 22. September. Was von den eng- lisch-amerikanischen Plänen zur^ Gestaltung der Welt nach dem von unseren Feinden erhofften Sieg bis jetzt schon durchgesickerk ist, kann die europäischen Völker nicht ermutigen, den Sieg der Feinde Europas herbeizuwünschen. Um die ungünstigen Eindrücke der Franzosen etwas zu verwischen, hält es jetzt der englische Nachrichtendienst für erforderlich, die Franzosen über daS Schicksal aufzuklären, das ihrer im Falle eines englisch-amerikanischen Sieges erwarte. Dabei konnte der Sprecher zwar nicht versichern, daß Frankreich nach dem Krieg in die Reihen der gleichberechtigten „Bundesgenossen" wieder ausgenommen werden solle; denn von dem Grundsatz, daß Washington, London und Moskau das Schicksal der Welt entscheiden, werde nicht ab- gewichen. Aber irgendwie solle die frühere Größe und Bedeutung Frankreichs doch anerkannt und berücksichtigt werden. Der Nachrichtendienst gab bekannt, nach dem erhofften Sieg würde eine große englisch-amerikanisch-sowjetische Arme« in Europa aufrecht erhalten, deren Aufgabe cs sei, „alle Beschlüsse der Sieger aufzuzwinqen". Für diese Armee dürfe Frankreich „auch «in Kon-
natürlich nur dann, dem Siegeszuh der
tingent" stellen, aber „wenn sich Frankreich Alliierten anschließ«."
Der Nachrichtendienst erklärte zu dieser Forderung, die besagten „Beschlüsse", deren Durchsetzung „erzwungen" werden solle, „werden nach Maßgabe der Kriegsleistungen" gefaßt. Moskau, das die Hauptlast des Krieges übernom- men habe, werde in dem geplanten Schicksalsrat auch di« H'auptstimme erhalten. Die von den Engländern und Amerikanern jetzt verlangte „Kapitulation" schließe daher die innerpolitische Ungleichung an den Bolschewismus «in, die daS Algier-Komitee bereits vollzogen habe.
Von einer politischen Rolle oder gar von der Rückgabe der französischen Kolonien ist überhaupt nicht die Rede. Offenbar um die unvermeidbare französische Enttäuschung abzuschwä- chen, wird daher noch «in V« rsprechen yinzu- aefügt. Der Sprecher erklärte, die amerikanische Kommission zur Regelung der Nachkrieasfragen habe für Frankreich 50000 Tonnen Lebens mitteil bereitgestellt, dte der Bevölkerung sofort nach der etwaigen Besetzung des Landes zur Verfügung gestellt werden sollen. Wer denkt da nicht an die unerfüllten Berlprechungen für Afrika
durch ein festes Hartbleiben neue Cha.ncen sich eröffnet«!, und ein Zustand sich entwickelt, der durch endlich eingetretene Klarheit sich vorteilhaft von dem früheren unterscheidet.
Wir Parteigenossen, die wir auch durch die gerade uns stark bewegenden Geschehnisse des 25. Juli nicht erschüttert wurden, haben wieder einmal recht behalten. Keiner von uns konnte damals ahnen, was inzwischen gekommen ist, aber jeder von uns wußte schon damals, daß es auch gegenüber dem Verrat Äadoglios Mittel - und Wege geben mußte, um den Kampf «ntschlos- sei» fortzusrchren. Gegenüber solchen Ereignissen standhaft zu bleiben, bedeutet gleichzeitig auch allen sonstigen Erscheinungen des „Nervenkrieges" völlig unzugänglich werden. Wer einen festen'Standpunkt gewonnen hat und sich in jeder Lag« klar darüber ist. daß nichts geschehen ist und geschehen kann, was unser« Grnndeinstellung und di« Neberzengung berührt, daß unser Volk, wenn eS nur will, stark genug ist, um sich frei zu erholten und seine eigene Zukunft zu gestalten — für den ist alles, was der Feind an proPa- gandi st Liehen Giftpfeilen verschießt, von vornherein uninteressant. Daß dem Feinnichts lieber wäre, als daS deutsche Volk wie 1918 von innen heraus zu zermürben, statt sich an unserer soldatischen Front den Schädel c Inzurennen, das ist eine so billige Wahrheit, daß sie auch in dem so leichtgläubigen deutschen Volk ' eine instinktiv« innere Abwehr gegen jede, erkennbar« Feindpropaganda begründet hat.
Wir stehen als Parteigenoffen gewissermaßen im Stellungskampf des „Nervenkrieges", wir! sind dafür verantwortlich und achten darauf, j daß der Feind auch keinen örtlichen Erfolg er- i zielt. Dabei sind wir uns bewußt, daß es oft ' nicht Bösartigkeit, sondern meist Dummheit ist, der wir zu begegnen haben. Di« entschlossene Haltung freilich, die das deutsche Volk in mehr als vier Kriegsjahrcn und unter den schweren Prüfungen des Luftkrieges bewiesen hat, stärkt uns in unserem Bemühen, dem Feind« unfeinen Absichten Abbruch zu tun, und es bestärkt unseren Glauben an die gesunde Kraft unserer Nation. In solcher Gewißheit erkennen wir ganz klar unsere Stellung und Aufgabe im „Nervenkrieg":
Im festen Vertrauen aus die eigene Kraft, stehen wir ebenso über den Einzelgeschehnisse« des Krieges — auch wenn ihr Ernst uns einmal innerlich auf die Probe stellt — wie über all dem, was der Feind direkt oder indirekt uns aufdrängen will. Wa» der Feind sagt, ist für unS-