Der HVelirinsrßiEberivIrt

Führerhauptquartier, 20. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Gegen unsere Front vom Asowschen Meer bis nördlich Smolensk führte der Feind heftige An­griffe, die von unseren Truppen zusammen mit starken Verbänden der Luftwaffe abgeschlagen ober aufgefangen wurden. Dabei gelang eS, mehrere durchgestoßene feindliche Kampfgruppen durch sofort eingesetzte Gegenangriffe zu ver­nichten. Von der übrigen Ostfront wird nur lebhafte örtliche Kampftätigkeit gemeldet.

Im Raum von Salerno griffen britische Kräfte unsere Stellungen vergeblich an. Weiter östlich folgt der Feind unseren Bewegungen nur zögernd. Vor der Küste wurde ein feindliches Schnellboot durch Flakfeuer versenkt. Jagd- und schnelle Kampfflugzeuge vernichteten 24 feind­liche Flugzeuge. Deutsche Truppen haben die Insel Sardinien befehlsgemäß und vom Feinde ungestört geräumt. Nur Truppen des Verräters Badoglio folgten in respektvoller Entfernung den Bewegungen der eigenen Ver­bände zu den Verladehäfen. Erst gegen die aller­letzten Nachtruppen wagten sie vereinzelt das Feuer zu eröffnen. Eine kleine Einheit der Kriegsmarine besetzte vor einigen Tagen in ent­schlossenem Zupacken einen westadriatl» schen Hafen, stellte dort eine größere Anzahl von Kriegs- und Handelsschiffen sicher und nahm 4000 Soldaten des Baboglio-Heeres mit denn Befehlshaber und mehreren höheren Stabsoffi­zieren gefangen. In der «Zitadelle der Stadt wurden große Waffen- und Munitrvnsbestände erbeutet. >

Männer der Wirtschaft ausgezeichnet

Berlin, 20. September. Der Führer verlieh für hervorragende Verdienste mm die Durchfüh­rung wirtschaftlicher Kriegsaufgaben das Rit­terkreuz des Kricgsverdienstkreuzes an den Chef des Rüstungslieferungsamtes Dr.-Jng. Walther Schieber, an den Leiter des Hauptausschusses Schienenfahrzeuge Gerhard Degenkolb, und an den Wirtschaftsführer und stellvertretenden Geschäftsführer der I. G. Farbenindnstrie Dr. Phil. Dr.-Jng. e. h. Matthias^P i e r.

Die Räumung Sardiniens

Von unseler nerliner 8 e L r t k r l e t t u n x

rcl. Berlin, 21. September. Die Insel Sar- dinien harte nur eine verhältnismäßig kleine Besatzung deutscher Spezialverbände, deren Auf­gabe lediglich darin bestanden hat, die dort sta­tionierten starken italienischen Verbände bei der Abwehr englisch-amerikanischer Landungsver- suche'zu unterstützen. Nach dem Verrat der Ba- dvglio-Regierung konnte es für diese deutschen Truppen nur die eine Aufgabe geben: möglichst bald und möglichst mit dem gesamten Material das Festland zu gewinnen. Man war sich klar darüber, daß einem solchen Unternehmen erheb­liche Schwierigkeiten entgegenstchen wür­den, nachdetn die italienische Flotte nicht mehr zum Schutze der Uebersahrt zur Verfügung stand, sondern sich vielleicht sogar an feindlichen Ope­rationen beteiligen würde. Dennoch wurde die Zurücklassung des Krisgsgeräts nicht einen Augenblick 'ang in Erwägung gezogen. Die Ein­schiffung in Sardinien selbst bereitet« wegen des hohen Seeganges Schwierigkeiten. Außer­dem mußten auch die den deutschen Truppen in respektvoller Entfernung folgenden Berräter- truppen Badogiios unter Druck gehalten werden. Das Unternehmen gelang jedoch vollkommen und konnte von den Badoglio-Verrätern in keiner Weise gestört werden. Erst Mnz zum Schluß wurden die letzten deutschen L-icherungen beim Einbooten beschossen, ohne daß jedoch Verluste eintraten. Eine solche niederträchtige Hand­lungsweise kennzeichnet die geistig? Verfassung der Badoglio-Verräter in ihrer ganzen feigen Hinterhältigkeit. __

Der Kübrer bat dem König von Thai­land zu seinem Geburtstag mit einem in herz­lichen Worten gehaltenen Telegramm seine Glück­wünsche übermittelt.

Der Kommandant der faschistischen Miliz. Ncna- tor, veröffentlicht eine» Aufruf an die jungen Leute bis »u 22 Jahren, sich der saschistifchen Miliz anznschlteben, die icbt reorganisiert werbe.

Nur kurze Debatte im Unterhaus

Oilurodill beabsjeckitixt, ckss ksrlsmvol wöLliokst rased vivcker ausrusetiaUvll

vrllktderlcdt unsere» N o r k e s g o o ü e » »e » o. sok. Bern, 21. September. Der britische Premierminister werde, ^wie dieExchange - Agentur berichtet, nach allgemeiner Auffassung vor dem Unterhaus einen kurzen Ueber­blick über die letzten Ereignisse geben, woran sich dann eine nur zweitägige Unterhausdebatte anschließen werde. Es liege in der Absicht der Regierung, nach dieser Debatte zu beantragen, daß sich das Parlament erneut^ für einige Zeit vertagen" solle. Die britische Agentur erwartet ledoch Widerstand verschiedener Parlamen­tarier gegen diese Absicht Churchills, das eng- lifche Parlament möglichst rasch wieder auszu­schalten. Man ist, wie Berichte ans der briti­schen Hauptstadt erkennen lassen, gespannt, ob. Churchill eine grundsätzliche Debatte über die von ihm in seiner Rede vor der amerikanischen Savard-Nniversität gezeigte Bereitschaft, das Schicksal Großbritanniens'weitgehend, mit dem der Vereinigten Staaten zu verknüpfen, zu­

lassen wird. Man hält es für fraglich, da nie­mand daran zweifeln kann, daß bei dem von Churchill angestenertenGemeinschaftskurs", wie auch dieBasler Nachrichten" hervorheben, die Führung bei den USA. liegen wird.

Die USA ziehen Analphabeten ein

v r 2 d t v e r 1 cd r unseres k 0 r r e s p o o ä e ll r e ll . Lissabon, 21. September. In den Ver­einigten Staaten geht man jetzt dazu über, die Analphabeten, deren Einziehung bisher von der USÄ.-Armee abgelehnt worden war, zum Hee­resdienst heranzuziehen. Wie dem Senatskomitee für militärische Angelegenheiten mitgeteilt wurde, legt man den Bewerbern siebzehn einfache Fragen vor, von deren richtiger Beantwor­tung die Einstellung des Analphabeten abhängig gemacht werden soll. Darunter befinden sich.Ad- ditionsaufgaben wie 5 plus 3.und 8 plus 8. Auch soll der Kandidat die Richtung angeben können, auf die ein drehbarer Pfeil jeweils zeigt.

^oivorossiisk ein kslrl ries H 7 oäes

^esbslb vir ckie Stockt räumten

Von Lricgsbericbcer Herbst

rchkL. Durch di« Landung der Bolschewisten im Hafen von Noworossijsk in den ersten Sep­tembertagen zeigte die Kampflinie der Vertei­diger gewisse Unebenheiten, die in dem Hänser- nnd Straßengewirr zu erbitterten Straßen- kämpfen Mann gegen Mann führte. Mit List und Verbissenheit wurde auf beiden Seiten ge­rungen, bis die Ausdauer und der eisenie Wille der deutschen und rumänischen Jäger und Sturmartilleristen'den Feind bezwang, ihm hohe blutige Verluste zufügte und ihn ans dem West- teil der Stadt hinausbo^te, während er im Nord­teil in noch härterem Ringen auf eine feste Linie zurückgeworfen wurde, die die Voraussetzungen für die schon lange geplante Absetzbewegung gab.

In jeder Stunde hämmerte die Schlacht ohne jede Ruhe. Zehntausende Granaten singen dem Tod grausame Lieder, die im Echo ohne Ende von den Hängen widerhallt. Die Brandung der rohen Gewalten des Krieges brodelt zwischen den Bergen und verebbt erst über der Bucht. Und doch waren Menschen in dieiem Inferno, deutsche Jäger und Sturmartilleristcn auf der einen Seite, sowjetische Herdenmenschen auSgespien von den Landungsbooten und Leichtern, die in der Nacht Fuß gefaßt hatten, auf der anderen. In hartnäckigen Straßenkänrpfen verzahnten sie sich: eine Front ohnejedenZusammen- hang, heute die Häuserzeile in deutscher Hand, morgen die gleiche von den Sowjets besetzt und dann wieder von den deutschen und rumänischen Jägern, ein Kampf, der um jeden Meter, jeden Mauerrest geführt wurde und hin- und herwogt, bis es endgültig gelang, den Westteil der Stadt aufzurollen und den Gegner unter hohen Ver- lüsten herauszuschlagen.

Das Ringen im Nordteil Noworossijsks, nur

kiiiKev um jeckou Vlauerrest

von der Ausdauer und Geistesgegenwart des einzelnen getragen, wurde mit doppelter Heftig­keit fortgesetzt. Stunden- und tagelang Rand der deutsche Soldat am aufgelegten Karabiner mit der Handgranate in der zerschundenen Faust in den zerschossenen Häusern und lugte durch eingestürzte Fensterhöblen nach dem Feind, dessen Scharfschützen jede Bewegung unter Feuer hielten, duckte sich unter der Wucht der feindlichen Geschütze, die allein auf zwei Häuser im Schwerpunkt des Ringens an einem Tag tausend Schuß legten. Mit übermenschlicher Kraft stand er hier gegen den Feind, der bei Nacht vom Meer der immer neue Matten in den Stadtteil lüneinwars, und über schier un­wegsames Berggelände Panzer heransührtc.. Das blitzschnelle Handeln, die stäblcrnen Ner­ven de? deutschen Soldaten beherrschten in mancher kritischen Situation die Lage und be­wahrte die eigene Front vor Einbrüchen.

So standen Stnrmartilleristen neben den Jägern, wirksam unterstützt von den W e r- fern und der Artillerie, unter dem niederbre­chenden Eisenreigen des Gegners, in einem Kamps um jeden Straßengraben und erfochten damit wieder eine znsammenhängekbe deutsche Hauptkampflinie. Sie erkämpften die Voraus­setzungen zn einer planmäßigen Räumung der Stad» und wandten die Gefahr von Ein­bußen ab.

Als die Zeit berankam, sich aus neue vorbe­reitete Stellungen zurückzuziehen, um eine längst geplante Absetzbewegung durchzuführen, da lag vor unseren Linien unter Schutt und zerfetzten Häusern ein Feld des Todes, da­zwischen abgeschosseiie Panzer. Trümmer, nichts als Trümmer. Ein totes Noworossijsk blieb hin­ter den Nachhuten zurück.

Nächtlicher Besuch beim Verräter

o r s L r d s r I 0 b l unseres li o t t e s p 0 0 s e 0 t e 0

rck. Lissabon, 21. September. Der skrupellose Verrat Äadoglios an seinen Bundesgenossen und an seinem eigenen Volk erfährt eine neue belastende Bestätigung. Ein Sonderkorrespon­dent von Reuter, David Brown, berichtet ans dsrtt Hauptquartier der Alliierten in allen Ein­zelheiten über den bisher strepg geheimgehalte­nen nächtlichen Besuch Pon zwei amerika­nischen Offizieren in Rom zu einer noch vor dem Waffenstillstand stattgefundenen Unter­redung mit Badoglio. Brigadegeneral Maxwell Waylor von der amerikanischen Luftdivision und Fliegeroberst William Tudor Gardiner waren diese für die Zusammenkunft auserwählten USA.-Osfiziere. Badoglio empfing sie in seiner römischen Villa, wo sie mit Badoglio über das Zusammenwirken seiner und ihrer Truppen verhandelten. Badoglios Zugeständnisse gipfel­ten in der Bemerkung, es sei während seiner 55jährigen Dienstzeit als Soldat immer sein einziger Wunsch gewesen, an einem Einverständ­

nis zwischen den Alliierten und seinen Truppen mitzuwirken. .Er verabschiedete sich von den Amerikanern mit den Worten:Wir sind Freunde der Alliierten, die nur auf den günstigen Augenblick warten, ihnen bie Hände zu reichen." So hat Badoglio selbst offen bekundet, daß er schon lange seinen Verrat vorbereitet hatte und nnr noch auf einen geeigneten Augenblick wartete. Der Empfang der amerikanischen Offiziere ist nur ein, aller­dings aufschlußreiches Glied in der Kette seiner ebrenrnbrigen Handlungen.

Salamaua und Lae geräumt

Tokio, 20. September. Die kaiserlich-japanischen Einheiten räumten Salamaua und Lae sNeu- Gnineaj, ohne dabei von den nordamerikamschen Truppen behindert zu werden. Die Räk- m u n g s'o p« r a t i o n e n wurden im Rahmen der vorher festgesetzten Strategie schnell und planmäßig durch geführt und die evakuierten Einheiten an neuen Einsatzorten in Stellung gebracht.

I Z« den markantesten Persönlichkeit«« de» Sffent- i licht« Lebens in Bulgarien gehört der früher« KriegS-

- minister, da« Mitglied der Regentschaftsraies, Gene-

- ralleutnant Nikola Michoss. Am 26. Nevember >891 i>, Tirnowa geboren, besuchte und absolviert«

- Nikola Michoss die Militärschule und wurde l9Ii

- Leutnant bei der Artillerie. Schon in den Balkan- D kriegen, wo er 19II als Battcriekommandeur gegen V die Serben kämpft«, bat er sich bei Adrianopel erste V'militärische Spore» verdient. Seine Artillerie war ß «», die damals der Infanterie den Weg bahnte. 1915 5 trat ec als Hilssmspekteiir des Artilleriewcs«»« in den

- Mikitärschuldienst, wurde jedoch 1916 als'Oberleutnant ß wieder zur aktiven Truppe beordekl. Die Kämpfe bei Z Turakan sind nch mit ieiucm Namen vebunden. Im

- gleiche» Jahre war er mit anderen bulgarischen Osfi- Z ziere» zehn Woche» lang einer deutsche» Batterie

- zwischen Laon und Arras in Nordfrankreich zugeieilt.

- Nack dem Weltkrieg blieb Michoss aktiver Offizier, ß Er übernahm verschiedene Kommando« bei de« ^ Truppe und in der Inspektion und batte als Oberst-

- leutnant seit 1929 bestimmenden Einfluß auf di« Re- Z orgauisatiou oer bulgarischen Wehrmacht. 1-17 weilte ß er als bulgarischer Beobachter bei den deutschen ^ Herbst mailöver» in der Eifel; 1918 wurde ss er Chef der Militärschule i» Sofia.

- J>» Sn^ßleldzug 1941 trüf er als Befehls- ^ Kader der V. bulgarischen Arme« wiederum mit ^ deutschen Truppen, und zwar in Mazedonien zusam- Z men. Am 12. April 1942 holte ihn Filofs als U Kriegs minister in sein Kabinett. Als Mi- Z chosf im Januar 1941 eine länger« Informationsreise Z durch Deutschland uuternabm, wurde er auch im

- Hauptquartier vom Führer empfangen. Wegen seiner

- Ernennung zum Mitglied dr» Rcgentschaftsrates schied

- General Michoss ebenso wie Ministerpräsident Filoff ^ aus der Regierung au«, doch gibt ibm sein neues Amt ^ nickt weniger Gelegenheit, seine fruchtbringend« Ar-

- beit für Bulgarien sortzuiehen.

Serres au» »Iler ^ellt

Die Thüringer Kraucnmorde anfgekliirl Zwei Kraucnnwrde. die in den lebte» Tagen in Bad Tennstedt (Kreis Langensalza) und in Mühlhausen uerlivt wurden, konnten, wie die Krimtnalvolizel- üelle Erfurt mitteilt, rasck aufgeklärt werde». Die eine iwck unbekannte Tote ist als .dt« 28» fahrige Haustochter Ille Winzer auS Hemmings- leben bei Langensalza festgestellt worben. Es han­delt sich um den ZZinbrige» Willi Wagner, ge­bürtig ans Langensalza, der Mlebt i» Dortmund wohnte. Er war bereits wegen Totschlags an seiner Geliebten im .fahre 1841 zn neben Jahren Zucht­haus verurteilt worden. Nach Entlassung aus der Strafhaft ging er nach Dortmund. Dort war er seitdem beschäftigt, batte inzwischen geheiratet und war Bater von drei Kindern. Wagner wird als Gewaltverbrecher vor das ZvndeiHericht gestellt.

In ZtsgJahre» sechsmal um die Erde. Ei» achtzig Jahre alter Einwohner aus Mechernich in -er Eifel bat in den 80 Jahren, seiner Tätigkeit auf einem Werk in der Nachbarschaft seines Heimatortes täg­lich 88 Kilometer Kuh weg znrücklegen müssen. Der Hochvetagte, der auch heute noch wacker mit Hand an­legt, hat also nicht weniger als sechsmal hie Erde nmwandert, eine Leistung, die so lehlit nicht zu übertreffelt sein dürfte.

Grobbrände Lurch spielende Kinder. I» de» leb­ten Wochen sind im Wartheland wiederholt Brände von Kindern verursacht wor den, ^te m lt Zündhölzern spielten. DWfelbenz neue Brände znznschreibe nrfacht haben. Im Dorf brannten fünf landwirtfß 88 Schweine kamen in aröherÄ» Umfang »akm Dorf Nökfelbe'.Im Kreise Gräh wurden 27 Gebäude und neme^

Eine 78 Jabre alte Frau fand^ den Tod ,

Der Rundfunk am

Ncichsorogramm. 18 öis 11 komponisten im Wasfenrock. lieber Land und Meer i»nr B 14.18 bis 14.48 Uhr: Deutsche, baltiingSorchester. 18.38 bis 18 ,

und Kammcrumsik. 16 bis 17 Uh..--

dirigiert. 26.28 bis 21 Uhr: Kür unser« Soldaten: Wovon kann der Landser denn schon träumen?" 21 > bis 22 Uhr: Die bnnfe Stunde. Deutschlanb- sender. 17.15 bis 18.38 Uhr: Weber, Beethoven, Ptngond, Atterbera: Leitung: Werner Richter- Neichhelm. 28.18 bis 21 Uhr: MS Musik und DichtungVom Ewig-Denfll^zr^. 21 bis 24 Ubrt

^lilterbaltmigs- üs 12 Uhr: ivzig, Posen). :z- und Unte» , Overnklänge Otto Dovrtndt

Die Eiszeit iw Oberrhemgebiet

Vie ckas steutixe I^suckseiirrklsbilck ckes Letivnrrvalckes uack cker Vogesen entslsnck

Die Erforschung der Eiszeit ist in den beiden größeren oberrheinischen Gebirgen recht verschie­dene Wege gegangen. Besonders fehlte es bis beute an einer vergleichenden Betrachtung der Schwarzwal-d- und Vogesenverglekscherung. Da hierdurch die Beurteilung des Ablaufes der Eis­zeit in beiden Gebirgenckpejcntlich gefördert wei> Len kann, hat Professor Dr. Theodor Buri lHeidelbergl, wie er inForschungen und Fort- / schritte" selbst bekannt gab, mit Unterstützung durch das Badische Unterrichtsministerium und di« Deutsche Forschungsgemeinschail erstmals einen solchen Versuch unternommen.

Eine Hebung im frühen Diluvium bewirkte im Schwarzwald wie den Vogesen einEinschnei- den der Flüsse. Wasserfälle rückten talauf­wärts. Dort trafen sie am Gletscherenden wahr­scheinlich der vorletzten Eiszeit. An diesen Stel­len mußten also die Stufen in ihrem Aurück- gehen «inhalten und ein heute noch in allen Hoch­tälern ausfallendes, steiles Gefälle bilden, bas sich auf nur wenig bis etwas über Hunderts Meter beläuft. Der Betrag richtet sich haupt­sächlich danach,, ob in den verschiedenen Tälern oberhalb der Stufe noch eine größere oder klei­nere Talstrecke liegt, ob also einst eine stärkere oder schwächere Vergletscherung vorlag. Ebenso mannigfaltig wie die Größe ist auch die Gestal­tung der Stufen. Diese wurden von Bächen und Flüssen, wahrscheinlich in der letzten Zwischen­eiszeit zerschnitten und von diesen Naturgewalten zu gerundeten Riegeln oder Rundhöckern geformt. Bei diesem Prozeß spielte natürlich die Richtung der im Gebirge liegenden Klüftungen und Verwerfungen eine Nolle. Sie bewirkte die Erstreckung der Buckel bald mehr längs, bald mehr quer zur Talrichtung.

Wenn der Grad der Vergletscherung für die Höhenlage oer Riegel-Rnnbhöcker maßgebend ist,

muß es auch die Stärke der Nieder­schläge sein. Und in der Tat: Stellen wir die Höhenlagen der Würm-Endmoränen in der Rei­henfolge von Südwesten nach Nordosten zmam- men, so finden wir einen klaren Anstieg der Be­träge. Genau mit diesen nehmen auch di^Höhen- lagen der Riegel-Rnndhöcker nicht nur innerhalb eines jeden der beiden Gebirge von Sübwesten nach Norbosten, sonbern auch vom Südwestrand der Vogesen bis in den Novdostteil des mittleren Schwarzwaldes hinein zu. Sie steigen also mit der Abnahme der Niederschläge und dem Anstieg der Schneegrenze. Dies ist ein sehr beachtens­wertes glaziales Moment. Man muß jedoch diese wie alle Naturerscheinungen nicht bloß in einem engbegrenzten Bezirk, sondern über einen größeren Raum hin studieren.

Die bedeutendste Vereisung hatte das Mosel- becken aufzuweisen. Von allen Glazialformen der beiden Gebirge werden die Riegel-Rnndhöcker an großartiger Wirkung im Lanoschaftsbild höch­stens von den seltenen Jnselbergen über» troffen, die über auch nur eine Abart jener gro­ßen Bucksl sind. Ihre schönsten Vertreter bilden einen eindrucksvollen Schmuck des Turtales in den südlichen Vogesen. Sie liegen genau da, wo wir der Höhenlage nach einen der großen Riegel oder Rundhöcker zu erwarten haben. Das beweist uns schon das Prachtexemplar eines sol­chen Naturwunders oberhalb Urbis an der Straße zum Bussang-Paß. Sein Rücken erreicht gerade die Höhe von 600 Meter über dem Mee­resspiegel wie der Durchschnitt der Jnselberge im Turtal. Diese Beziehungen zwischen Jnsel­bergen und großen Rundhöckern waren früheren Forschern entgangen, ja schon überhaupt die Ge­setzmäßigkeit rm Auftreten jener merkwürdigen Erhebungen.

«seitdem die äußerste Moräne und die mit ihr verknüpft« Terrasse des vom Felbberg aus­

gehenden Bärental- Titisee- Gletschers, die Moräne von Neustadt - Hölzlebruck .und die W u ta ch t er r a s ie zur Würm-EiSzeit gerechnet wurden, konnte man faßt immer die Auffassung vertreten finden, daß im Schwarz- nxald nur die Spuren der letzten Eiszeit nachzu­weisen seien. In den Vogesen würbe in den Talbereichen unterhalb der äußersten, mit der Niederterrasse' verknüpften Endmoränen noch deutliches erratisches Material festgestellt. Die neuen Untersuchungen galten nicht zuletzt der Nachprüfung dieser Vorkommen und ergaben die völlige Berechtigung der Annahme einer die Nieberterrasse an Alter übcrtreffenden Ablage­rung. Diese sind auf einem etwas höheren Ni­veau der Talflanken nachzuweisen. In- beiden Gebirgen, dem. Schwarzwald wie den Vogesen, war also übereinstimmend eine ältere Ver­eisung zur Rißeiszeit zu verzeichnen.

Optisches" oder akustisches" Gedächtnis?

Die moderne Gedächtnisforsckuns bat den enge» Zitsammeiihang zwischen der Simiestätig- keit und den Gedächtnisfiinktionen nachgewiese».

Von Menschen, die die Fähigkeit besitzen, sich frühere Eindrücke jederzeit in die Erinnerung zurückzurufen, sie wie in einer wohlgeordneten Kommode immer griffbereit zu haben, sagt man, daß si» ein gutes Gedächtnis haben. Mit dem Gedächtnis aber ist es eine merkwürdige Sache. Es ist nicht einfach von sich aus da, das Wie­dererinnern knüpft sich fast immer an irgend­welche rein sinnlichen Wahrnehmun­gen. Eindrücke, die das Auge oder das Ohr in sich ausgenommen hat, werden in der Erinne­rung bewahrt, und genau so wie man dabei von einemoptischen" oderakustischen" Gedächt­nis sprechen kann, wirken auch Wahrnehmung gen des Gefühls, des Geschmacks und des Ge­ruchs bei der Tätigkeit des Gedächtnisses mit.

Bei Tieren stützt sich das Gedächtnis aus­schließlich auf die in der Erinnerung vorhan-

nen Sinneswahrnebmungen. Beim Menschen ielt die Fähigkeit die ausschlaggebende Rolle, der Erinnerung die wesentlichen Ein­ücke von den unwesentlicben zu Heiden und nur die elfteren im Gedächtnis behalten. Daß es daöon freilich auch viele nsnahmen gibt, wissen wir alle aus Erfah- ing. Denn oft genug erinnert man sich an hrelang zurückliegende vielleicht ganz belang- se Umstände, während uns andere wichtigere inge völlig entfallen sind.

Tatsache ist, daß das Gedächtnis bildungs- ld trainierfähig ist. Seine Schulung beginnt it dem Lernen des jungen Menschen, da« ,on mit dem ersten Lebcnstage einsetzt. Wieder >erwiegt zunächst das Erinnerungsvermögen, is sich ans die Sinneswahrnehmnngen stützt, rst mit den Schnljahrew-beginnt der bewußte edächtnisvorgang des Lernens. Dabei kann an zwei Formen des Lernens unterscheiden: ,S mechanische und da-S logische Lernen. Wenn mand zum Beispiel sich eine Reihe völlig smn- ser Silben einzuprägen sucht, so handelt e» h um rein mechanisches Lernen. Sucht er fpa- r beim Lernen nach kleinen Hilfsmitteln, die :s Lernen erleichtern, wie nach bestimmten innesverbindungen, Rhytbvnls oder Reim, so ginnt bereits das logische Lernen. Im Kindes» ter üöerlvieHt ment daH mech^msche lernen, ater das toglfche.

Das Gedächtnis der Menschen ist sehr ver- hieben ausgebildet und richtet sich auf schr ver- hieben« Dinge. Ter Mathematiker behalt leicht Men, der Historiker Geschichtsdaten, der eine it ein Gedächtnis für Namen, der andere für Litze, der dritte für fremde Sprachen Am er- aunlichsten sind die Leistungen der Gedachtms- instler. Das größte Gedächtnisgenie aller Ze>- n. Rückle, konnte nach einer Einpragungs- >it von fünf Minuten und 43,5 Sekunden 192 Silben fehlerfrei hersagen, ebenso nach einer :i»präaungsz«ii von. 44 Minuten 20 Sekunden 04 versHiÄen« Ziffern.