Lrhrvarzwalb-Warhl

OalTvsr Icrydlcitt - ^cr^olcäsr Iciydlclü .vsi OssslIsolicijtSr' - Lrsiscuntsdlcrtt Lür räsL Lrsis Ocilv/

6 escbsktssrelle cler 8 «Iivscr>v» 16 -Vsc 1 ir: 6 »Iv, Teckerrtrsö« 23 , kernruk 251 . 8 rl> 1 u 8 6 » ^iireixenmurslime kör clie nöcliLle ^»sxslie 12 llbr min»U». ?o»l»ebeetzllool» ^mt Ltuttxsrl IZ 447 . koslselilikükscli 36 . Lrlüllunxsort Lslv. öerugLp-ei«: Lei ^usiellunz äureL ^eilunxslrüxer unck kerux Aber vngere I.oriitaxcriikiren i»«>n»l 1 ir 1 > Lbl. 1.50 lein^elckleLIicli 20 Kpk. Irsxorlobn). Loktderuxsprei« Lbk 1.50 eio«blie 81 icli 18 Lpl. ^eilon^xeliÄlir rueitxliel» 36 Lpk. Xliktkllxebilbr. 8 inrelverll»»k«prei» 10 Ljck.

6e§«. /S2§

Te/e/.ss/

Oslw im 8 edvsrr^vslä

Lamstsx, 18. September 1943

Kummer 219

Unsere geballte militärische Kraft schlagbereit

Europas VerteiäiKUNKsrinA von äer äeutsclien kütiruriK nacli äern straleßisclien Xutreir kesliniint

V«» »»irrer berliner 8c»rl 111 e I lullx

eck. Berlin, 18. September. Gerade im Hinblick auf die Ausgabe der Städte Noworossijjk und Brjaosk lohnt es sich, unsere gejamtmili. tärische Lage j» betrachten. Sie wird weitgehend von der Notwendigkeit bestimmt, an allen Außen, dastioncn des europäischen Kontinents starke und selbständige Kampfeinheiten bereit zu hatten und sie nicht aus übertriebener Besorgnis vor Geländedcrlustcu zu verzetteln. Wenn Deutsch­land, aus dessen militärischer und moralischer Kraft dieser gesamteuropäische Krieg im weieut- lichen zur Zeit beruht, nunmehr ganz aus sich selbst gestellt ist, dann muß mau ihm zudilligeu, daß es di« Schlachtfelder dort festjetzt, wo cs aus Grund strategischer uud operativer Erwä- gnugcn zweckmäßig erscheint, das heißt, daß der Berteidigungsring des Kontinents Europas so eng oder so weit gestaltet wird, wie die deutsche militärische Führung es im Interesse des End­sieges für notwendig hält.

Man kqnn hiergegen einwenden, daß in den bisher eroberten Ostgebieten starte wirt­schaftliche Bindungen vorhanden stnd. di« mit den aufgcgebeneu Gebieten ln Verlust ge­raten könnten. Mau könnte auch von einer Schwächung des politischen Ansehens. von einem Schwinden des Vertrauens bei deu europäische» Völkern oder gar davon sprechen, daß es der deutschen militärischen Führung aus politischen Gründen versagt werden müsse, sich das ihr günstig scheinende Kampffeld zu suchen. Alle diese Einwändc müssen abgelehnt iverdeu, weil sie eine Beeinträchtigung auf dem Wege zum endgültigen Siege enthalten.

Eine Zeitlang schien es, als könne man für die Schlacht um Europa europäische Soldaten außerhalb ihrer eigenen geographischen Räume einsetzen und damit den Vertcidigungsring ge­waltig auSdehnen. Wir haben inzwischen ge­lernt, daß dieser Krieg alles Halbe verabscheut und sowohl den Einsatz der gesamten m i l i- Gtäri sehen Willenskraft als auch der linie­ren Kräfte der betslligtcn Völker erfordert. Die entscheidende Ausgabe fällt dem d e n t- schen Soldaten zu. Entsprechend unserer Volkskraft, unserer Vcrkehrsverbindungen, un­serem Rüstungspotential und den uns gewohn­ten klimatischen Verhältnissen wird deshalb der Verteidiglingsriug festgelegt. Die über- legene deutsche Führung sieht diesen Tatsachen klar ins Äuge, wenn sie jetzt eine großzügige Jrontbcgradnng und Absetzbewegung im Osten durchführt, wobei sie natürlich niemals etwas darüber verlauten lasten wird, wo sie beabsich­tigt, den Feind endgültig zu schlagen.

Allem Anschein nach versuchen die Sowjets unter Einrechnung der Vorgänge aus italie­nischem Boden ihrer Jommevosfensive jetzt eine weitere Steigerung zu geben in der Erwartung, dsk, Kampfhandlungen in Italien und un- erlaßliche deutsche Vorbereitungen im Westen und Luden Rückwirkungen auf die Krästegrup- Picrung an der Ostfront zeitigen würden. Ter Verbuch macht sich in einer erneuten Ver- scharfnng des sowjetischen Angriffsdruckes in den beiden großen Kampfräumen am Südflügel der Ostfront und bei Brians! bemerkbar, wo der Fernd nun schon seit Wochen den strategischen Durchbruch erzwingen will. Seine weitgesteckten V"l«^Aufrollung der>Südfront und Zerreißung der Mittelfront an ihrem Drehpunkt verfolgt er mit einer Verbissenheit und einem Kräfteauf­wand, die unsere Truppen und die Führung Tag für Tag vor Aufgaben stellen, deren Meisterung sehr oft nur in härtestem wechselvollcm Ringen möglich ist.

Wenngleich sich unter dem pausenlosen An­sturm der sowjetischen Armeen, der durch un- gehenre Blut- und Materialopfer gespeist wird, die deutsche Front zurnckgebogen hat, so ist

dennoch auch den massierten Gewaltstößc» des Feindes bisher jeder Durchbruch versagt ge­blieben. Die Sowjets haben nach einer mehr­tägigen, durch Erschöpfung verursachten Pause jetzt auch wieder die Operationen in dem Ge­bier aujgenommen, das durch die Punkte Char­kowPoltawaLosowoja markiert wird. Lurch die Flonkenwirknng dieses Aiigriffsunterueh- mens beabsichtigen die Sowscts dem direkt von Ost nach West geführten Hauptstoß Lust zn verschaffen.

In welchem Ausmaß die Sommcrschlachl die Kräfte des Feindes abgenutzt Hai. ist vou neuem aus der Meldung eines im Raum von Char­kow källipsende» deutschen PauzerlorpS zu er­kennen. Die Truppen dieses Korps haben bisher rund 16 000 Gefangene Angebracht.

Obwohl cs au der ganzen Ostfront stark reg­nete, gingen auch im südliche« Abschnitt die heftigen Kämpfe weiter.

Die Angrisssoperaturn in der Mitte der Ost­front zielt ohne Zweifel im großen au. den Raum von Smolensk, ans den »» der Ver­längerung alle Stoßpscile der zwischen der DeSna im Süden und Bclyj im Norden einge­leiteten Dnrchbruchsvcrjnche hiusühren. Die Anzeichen deuten daraus hin. daß ungeachtet sei­ner enormen Verluste der Feind gerade in die­sem Abschnitt ans der Wetterführung der Durch­bruchsschlacht bestehen wird. Dieser Absicht steht die unzerstörbare Entschlossenheit der deutschen Widerstandskraft entgegen.

Wir wissen, daß die Operationen, die zur Entscheidung dieses Krieges führen werden, kei­

ner unserer Feinde plant, andern die militä­rische Führung. Wir wissen ferner, daß die ent­scheidenden Schlachten nicht auf deutschem Bo- deu. sondern in achtunggebietender Entfernung von den deutschen Grenzen geschlagen werden. Im Augenblick ist unsere Hauptaufgabe >m Blntsparen und im Kräftespareu zu erblicken. Dieser Krieg ist noch lange nicht zu Ende, und der Sieg wird demjenigen gehören, der mit seinen militärischen Machtmitteln das euro­päische Kampffeld behauptet. Vorläufig sind die deutschen Kräfte noch an den verschiedenen Fron­ten verteilt, wo sie zum Teil sogar nur Ausgaben des Abwartens zu erfüllen haben. Wehe dem Feind jedoch, der dereinst die geballte mili­tärische Kraft Deutschlands zu spüren bekommt!

Vom Eid auf den König entbunden Rom, 17. September. Der Tner hat eine» Tagesbefehl Nr. 7 erlaffen, ver folgenden Wort­laut hat:Tie faschistische Nationalregiernng entbindet die Offiziere der Wehrmacht von *>e» Eid. den si« de« König geleistet habe». Durch die Kapitulation uud ferne Fluch« hat der König die Nation dem Feinde ausgeliefert und si« in Schande und Elend gestürzt."

Flucht de» Hauses Savoyen

o r s d r d e r i e n I » II r e ' e 5 X«rre,»« , a« «>«»

r,. Bern. 18. September. Mau kann nicht gerade behaupten, daß das königliche HonS von Savoyen eine lehr heroische Haltung an den Tag legt. Eine ganze Reihe von Mitglieder» dieser Familie har sich in der Schweiz ver­krochen, Jetzt wird gemeldet, daß ein weiterer Angehöriger der Savoyer, der Gras von Tu­rin, in Chiasso eingetrosfeu sei uud erklärt habe, er wolle sich in ein Dorf der Wcstschweig znrückziehen.

Vas grobe fragereicken der Ud 88 K

Von ObarstlantNLNt voaOldvrg

Immer wieder lesen wir in deu Berichten des OKW. über die geivaltige Adnutzungsschlachl nn Osten, von den schweren blutigen Verlusten der Bolschewisten, die Tag für Lag viele Tausende umfassen. Erst kürzlich wieder wurde berichtet, daß allein an der Front eines einzelnen Armee­korps im Raum« von Jsjum im Verlauf des vierwöchigen Dnrchbrnchskampfes etwa 80 WO Mann an Wien Sowjets gezählt worden seien. Die Zusammenstellung der Grsamtverlnste an der Ostfront im Lause der Svmmerofsenstve oe- zifserte die Zahl der Gefallenen mit etwa 600 000. Kein Wunder, daß mau da immer wir-

Geplanter Verrat a» Kroatien aufgedeckt

kluxdlutt deiasat kaösKlins uwck stvininuoistiselie 8nnck«llkiibrer

v r s d l d e I r cb r unseres 0 1 1 e r - « a ü r » l e o

NM. Budape st, 18. September. In den letz­ten Tagen hat sich das Bild von deu Plänen der Vcrrätercliqne um Badogli» abgerundet, und zahlreiche Einzelheiten sind über die Absichten bekannt geworsen, die für di, Zeit nach dem Abschluß des Waffenstillstandes gefaßt waren. Nun haben sich auch ans kroatischem Gebiet die Verrarsabsichten des italienischen Gcncrals- klnngels adgezeichnet.

Bei der Besetzung von Zara durch die deutsche und kroatische Wehrmacht wurde ein auf Befehl des italienischen Armcckommandau- ten Robotti hergcstelltcs Flugblatt gefunden, das stch an die kommunistischen Banden in die­sem Gebiet wandte und znm Kamps gegen Deutschland aufrief. Dieses Flugblatt belastet nicht nur die verräterischen Generale Bado- glios. aufs, schwerste, sondern auch die kommu­nistischen Bandenführer. Ihr Oberhaupt Tito, der bisher-kütmer wiehcr vorgegeben hatte, jeg­

licher Zusammenarbeit mit den Italienern fern zn stehen und dieOkkupaioren" von der Adria­küste ohne Unterstützung der kroatischen Regie- eungstriippcn vertreiben zu wollen, hatte sich noch besonders kompromittiert, indem er am 12. September ein Flugblatt herausgab, das seine Anhänger aufsorderte, gemeinsam mit den italienischen L-oldaten gegen die deutsche Wehr­macht und die Ustacha-Verbände vorzugehen.

Die deutsche Wehrmacht hat mit diesen Ver­rätern in Kroatien schnell aufgeräumt. Bemer­kenswert ist, daß der italienische Divisionskom­mandeur General Amic o, der den Widerstand gegen die deutschen und kroatischen Streitkräfte organisierte, in Dnbrovnik von italienischen Faschisten erschossen wurde. In diesem Zusam­menhang kann mitgeteilt werden, daß die faschi­stische Milizabteilnng in Agram schon am 26. Juli der Regierung Badoglios den Gehor­sam verweigerte und erklärte, nur unter dem Duce weiterkämpfen zu wollen.

Feindliche Langstreckenjäger genügten nicht

l uller:Her iiu Vkitteiiueer steine 2« eite tzroot io, 8>ooe cker 8vrejels"

0 I s t. l b e r 1 cd l unseres X o r r e Sd o o i! e ll r e n

st. Genf, 18. Scptemöcr. TicTimes" be­schäftigt sich mit der Lage der ö. Armee und den ihnen zur Seite stehenden britischen und kana­dischen Hecrcsverbändcn bei Salerno. Man gibt zu, daß diese kritisch sei. In der Presse wird nun den Gründen der Schwierigkeiten nachgegangen, die sich plötzlich bei Salerno zeigen. Man will diese vor allem in der mangeln­den Unterstützung der Truppen der Weltmächte durch die Luftstrcitkräfte sehen. Die Ausführun­gen, die in dieser Hinsicht gemacht werben, be­stätigen mittelbar den erfolgreichen^ Einsatz der deutschen Luftwaffe in der Schlacht von Salerno. So weisen Kreise der britischen Luft-

Drohrmg Dimitroffs gegen Bulgarien

6»s«ü»el,t1iest« Tatsneste xelalsestt 8vvjetisel>e Lalstaonospristste eotliällt

Stockhelm, 17 . September. Unter der Ueber- schriftWohin geht Bulgarien?" richtete der Generalsekretär der Dritten Internationale und frühere Chef der Komintern, Di mit ross, U"« underhüllte Drohung gegen das bulgarische Volk. Nach der Behauptung, daß Bulgarien immer mit Rußland verbunden gewesen sei, be­zeichnet er als den einzigen Weg bulgarischen Volkes, sich mit Sowjetrußland zu versöhnen und di« Deutschen zu vertreiben. Unter Fäl- schung geschichtlicher Tatsachen bekundet Timi- troff mit seinem Artikel die sowjetischen Inten­tionen auf den Balkan, die der Sowjetimperia- IismuS vom Zarismus übernommen hat.

Akstätigung dieser Auffassung gibt die schwedische ZeitungAfton-Tidnmgen" in einem Bericht aus Bern, in dem mitgeteilt wird, daß sich Sowjetofftzier«, und zwar ausgebildete Spezialisten, an die Spitze der Partisanen in PuS°sIawren gestellt hätten. Gleichzeitig hatten Pol,irker aus Sowjetrußland Fühlung mit den serbischen Partisanenhäuptlingen ge­nommen Auch hier wieder die gleiche Tendenz: Die Sowjets benutzen jede Gelegenbeit, umssich »inen Eitlfluß im Sudostraum zn schaffen. Da­

hinter steht das Endziel, sämtliche Südvststaaten dem Sowjetrrgimc zu unterwerfen.

Erzbischof besucht Moskau

o r s >11 i> o r i cd I unsere« X o r r e r p v o l! e ll l r o

st. Stockholm, 18. September. Unter der Füh­rung des Erzbischofs von Ilork, Tr. Garbett, ist in Moskau eine Abordnung der angli­kanischen Kirche eingetroffen. Dieser hohe Kirchenbrsnch erfolgt auf Einladung der so­genanntenOrthodoxen Synode" und nicht auf offiziellen Wunsch des Kremls, womit zum Aus­druck gebracht werden soll, daß eS sich umeinen unpolitischen Besuch" handele. Aber der Erz­bischof bon Aork wird die Gelegenheit benutzen, uni eine Erklärung abzugeben, in der er sein« Freude über diesen Moskauer Besuch ausdrückt und die Bemühungen der englischen kirchlichen Würdenträger um di« Engergestaltung der Be­ziehungen zwischen der Sowjetunion und Groß­britannien betonen wird. Es ist selbstverständ­lich, daß man in der Downingstreet den MoS-

ivaffe insbesondere daraus hin, daß selbst die Defensive in der Luft durch die große Entfer­nung der in der Hand der Westmächte befind­lichen Flugplätze vom Kriegsschauplatz er­schwert werde. Tiefe befänden sich weit abseits, so daß von dort ans der Aktionsradius der Jagdflugzeuge nicht bis zu dem Kampf­gebiet von Lalerno reiche. Es seien allerdings Laugstreckenjäger eingesetzt worden, die mit Reservetanks ansgestattet wurden, aber auch dies« könnten nur relativ kurze Zeit über dem Schlachtfeld kreuzen, weil ihnen lonft das Benzin für den Rückweg ausgehen würde. Intercssanterweise wird noch hinzugefügt, daß die bei den ersten Landungen von Flugzeug­trägern ans gelieferte Iägerbedeckilna inzwischen offenbar ausgefallen sei, da man Flugzeug­träger nicht dauernd in der Iieichweitr der feindlichen Flugzeuge lassen wollt«.

Auch das Terrain wird für di« Schwierig­keiten des Gegners verantwortlich gemacht.

Der britische Generalmajor I. F. C. Fül­ler kommt in einem Sonderartikel ver Londo­ner ZeitungEvening Standard" zu der Fest­stellung, daß der anglo-amerikanische Angriff im Mittelmeerraiirn keine Zweite Front im Sinne der Sowjets sei. Dies« verständen darunter Angriffe in Frankreich, Belgien oder Holland. Derjenige aber, so schreibt Füller vol­ler Sorgen weiter, der hier von England aus einfallen wolle, stehe vor zwei Hauptproblemen. Erstens müsse er die feindliche Küstenverteidi­gung stürmen und zweitens die Flugplätze des Gegners in sein« Gewalt bringen. Der Atlan» tikwall erstrecke sich von Narvik bis Hendaye an der spanischen Grenze und passe sich in jeder Weise den jeweiligen geographischen Verhältnis­sen an. Sieben Achtel dieser langen Küstenfront seien für irgend eine Art Invasion völlig unge­eignet. Zur Eroberung der feimffichen Flugplätze aber brauche man Fallschirm- und Lnftlandetruppen. An diesen fehle «s den Anglo- Amerikanern jedoch, da sie während der letzten

kauer Besuch des Erzbischofs sehr begrüßt, leistet I beiden Jahre all« Vorbereitungen aus die Durch- er docheinen wertvollen Beitrag »u de« engen fichrun« von Bomdenangrtsfe» konzentriert

Bündnis mit der Sowjetunion".

i hätten.

der ans die Frage stößt: woher bekomm.« di« Sowjets den Ersatz snr drese Millionen an Soldaten, dir sie im Verlaus der zwei letzten KriegSjechre an Gefangenen. Verwundeten und Toten erngebüßt haben? Aber ersetzt müssen sie sie ja schließlich haben, denn jeder Wchrniacht- bericht meldet doch mmcr wieder Maffen- angrrsfe, die mit frischen, ans der Hermai heran» geführten Verbänden durchgesühr, wurden und wieder verblutete». Dieser Masseneinsatz der Bolschewisten, der ja gerade das Kennzeichen ihrer jetzigen Sommerossensi»e ist. läßt zweifel­los den Eindruck auskommen, als »d die jowjr- tische Führung nicht nur ans de« Gebier des Kriegsmaterials, sondern »eit mehr nach rm Hinblick ans die Truppenmaffrn dauernd aus dem Bollen schöpfen könnte.

Es ist nun aber ketaeS»«gs ja, daß das Menschenreservoir der Sowjets unerschöpf­lich wäre. Die häufigen Atempause», die in immer kürzeren Abständen zwischen die Groß­angriffe der Bolschewisten eingelchabe» werden, die Aussagen der Gefangene» und zahlreiche Aeußerungen der feindliche» und neutralen Presse deuten darauf hin, daß die Maffenver- luste nicht ohne Auswirkung auf dir feindliche Kriegführung bleiben, wenn sich diese auch nur sehr langsam und zögernd bemerkbar mach«. Uedereinsrimmrnd konnte aus GefangcnenauS- sagen von allen Abschnitten der Ostfront, vom Kuban bis zum Ladogasee, und erst recht aus dem Kernpunkt der Kämpfe zwischen Bjelgvrod und Orel, wo ein ständiger Nachschub »n Re­serven erfolgte, festgestellt werden, daß die Frontkämpfer der Sowjets zur Zeit nur ganz junge Jahrgänge von I925/Ä, also Siedzehu- nnd Achtzehnjährige oder Vierzig, bis Fünfzig­jährige, umfassen. Blutjunge Rekruten neben alten Landstnrmmännern. Auch Frauen sind in der Kampffront immer stärker vertreten, ob­wohlFrauenbataillone" wohl nur sehr selten aufgetreten sein dürsten. Aber unmittelbar hin­ter der ersten Linie sind Frauen in großer 'Zahl eingesetzt, si« stehen an den Geschützen und tun Dienst bei den Verbänden der rückwärtigen Gebiete. Auch der Einsatz geschlossener sowjeti­scher Strafeinheiten deutet aus den Schwund der Menschenmassen im SowjetparadieS hin.

Tie Frage, woher di« Sowjet- ihre ungeheu­ren Menschenmassen zur ständigen Nnffirllnn- ihrer Truppenverbände nehmen, hat nun der Daily Expreß" dieser Tage eingehend zu kläre» versucht. Ein britischer Kapltan Ricken- backer hat sich, aus Sowjetrnßland zurück- gekehrt, zn dieser Frage eingehend geäußert. Er geht davon aus, daß in der SvwjetrüstungS- lndustri« zur Zeit in allergrößtem Umfange nnr noch chinesische Kulis und sowietis ch« Frauen nutz Jugendliche unter 182«chren be­schäftigt find. Alle irgendwie wehrfähigen Män­ner stchen im Einsatz und find zum größten Teil wohl bereits an die Front geschickt. Mit der Er­reichung des 18. Lebensjahres werde» auch di« Jugendlichen sofort ans de» Belegschaften der Fabriken herausgezogen und ohne Rücksicht ans ihre bisherige besonder« Verwendung, etwa als Spezialisten, sofort zur Wehrmacht «schickt. Rickenbacker ist der Auffassung, daß die Sowjet­massen im bisherigen Umfange in Zukunft nicht mehr aufgebracht werden können, daß aber auch weiterhin ein dauernder Zufluß in nicht unbe­trächtlichem Umfange zur Verfügung stehe, da ja die Geburtenjahrgänge in Sowjetrnßland außerordentlich stark seien.

Immerhin stehe aber der Sowjetstaat noch vor einer anderen großen Schwierigkeit, die mit den Ernährungsfragen zusammenhang«. Der stell­vertretende Rat der Volkskommissare, Wy- schinski, hat erst kürzlich vor englischen und amerikanischen Pressevertretern die Erklärung abgegeben, daß man mit Rücksicht ans di« ver­wickelt« Versorgungslage der Sowjetunion die Rationen der Soldaten sogar an der Front habe kürzen müssen. Diese Tatsache wird durch Ge- fangenenauSsagen voll bestätigt. Rickenbacker führt dazu aus, daß in der Sowjetunion zur Zelt eigentlich überhaupt nur die Front­soldaten halbwegs ernährt werden. Schon wenn sie in Reserve kommen, werden die täglichen Rationen herabgesetzt. Tie Fabrik­arbeiter, selbst Schwerarbeiter in RiistvngS-