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kaust und bis zum Untergangstermin ein flottes Leben gc-i führt. Die Welt blieb aber stehen, und die Leute müssen § nun die Folgen ihres Aberglaubens büßen. >
Eine Frau, wegen ihres großen Geizes berüchtigt, l lag auf dem Sterbebette. Es war Abend, eine Lampe! brannte neben ihrem Lager auf einem kleinen Tiscb, an welchem ihre Wärterin saß. Ach! seufzte die Sterbende, mein Ende nabt, aber zum Sterben braucht man kein Licht.! Mit diesen Worien blies sie die Lampe aus, cs war ibr^ letzter Atbemzug. i
In der Nationalthierschau zu Limerick sind 2 schwarze' Kühe aus Kern gezeigt worden, von denen die kleinste, ! obgleich schon zwei Jahre alt, nur 2J Zoll hob war. !
Laut einem Aachener Korrespondenten der Agsb. All.! Ztg. gehen die dortigen Fabrikate in Tuchen so vortreffliche auf den amerikanischen Märkten, daß weder Engländer! noch Franzosen konkurr-ren können. Die ersten Aachener l Tuchfabriken arbeiten fast ausschließlich setzt kür Nordamerika. > Zu Toulouse wurde in dem Briefkasten kürzlich eine! goldene Uhr, eine Tuchnadel und eine Armkette nebst ei-! nem Briefe gefunden, worin gesagt ward, diese Pränvseu! sehen in betrunkenem Zustande entwendet worden. Die Gegenstände wurden un Parqucr des Staatsprokurators ausgelegt. >
Der Assisenhof an der Seine verurtheilre vor Kur-! zem einen gewissen Poncel auf zwanzig Jahre zurZwangs-j arbeit und auf den Pranger wegen der Fabrikation fal- ! scher Zwei-Frankenstücke. Dieser Mensch, begabt mir einem wahrhaften Genie für das Schleckte, zeigte in sei-j ner beklagenswerthen Geschicklichkeit einen hervorragenden Verstand; seit vollen zehn- Jahren arbeitete er ununterbrochen, sich in den Fortschritten der Fälschung zu ver- l vollkommnen; Arbeit, wissenschaftliche Nachforschungen,! Geldopfer, nichts ließ sich Poncel verdrießen, und gelangte! zur Nachahmung von Zwei-Frankenstücken mir einer über-! raschenden Vollkommenheit. Seit seiner Verurtbeilnng! entschloß sich Poncel zu Geständnissen; er besteht darauf,! daß er keine Mitschuldigen habe, daß er immer allein! arbeitete; gestand aber gleichzeitig, daß er eine beträchtliche j Summe falscher Münzen prägte, und gab den Qrt an, i wo daS Geld versteckt ist. Auf diese Anzeige ließ der! Polizeikommissair des Bezirks vom Justizpalaste Poncel auS der Conciergerie herausfnhren und verfügte sich mit! dem Verurtheilten in ein Zimmer, welches derselbe im l vierten Stocke in dir Gasse GramChantier bewohnte; der ^ Beamte fand unter dem Fußboden des Zimmers eine j Summe von 58,000 Frks. falscher Zwei - Frankcnstücke! ganz in Bereitschaft lind mit einer seltenen Vollkommen- i heit nachgemacht; man fand überdicß noch 25,000 Frks. j anderer Münzen, die noch nicht gehrägt waren. ^
In einem Amtsbezirke der Provinz Marburg bestand ! noch vor wenigen Jahren der Gebrauch, daß die Braut dem Bräutigam stets halb so viel vermachte als der Bräutigam der Braut. Eines Tages erschien nun vor dem Justizamte zu W. ein Brautpaar, um den Ehevertrag zu machen. Wie viel vermacht ihr eurer Braut, fragte der Amtmann? Nichts, Herr Amrmann, ich habe nichts. Und wie viel vermacht sie ihrem Bräutigam? Die Braut sagte, indem sie ihr KnickSchen machte: Ei! halb so viel. ^
Die Aeolsharfe. !
Wie Unkenruf an schauervollen Gründe», !
Wie Gristersang so töntS in stiller Nacht. l
Wie Brausen in des Ätnas grausen Schlünden,
Wie Sturmwindszausen, wenn die Eiche kracht:
Wie Knegestrommeln, die den Tod verkünden.
Wie Todesrüchel» in dem stillen Heer,
Wie letzte Seinzer, die im Tod entschwinden,
Und Helvenseelen von den Körpern binden.
Doch 'etzt wie süß, und melancholisch düster.
Wie wenn der Hirt auf seiner Flöte spiest.
Wie wenn der Liebe leisestes Gestufter Die Thräne eener bleichen Wange kühlt.
Es löst sich auf in süßen Melodien, —
Jetzt ballt es nach wie tausendslimmger Chor,
Jetzt bebt eö fort in vollen Harmonien, —
— Die Seele möchte von den Appen fliehen! —
Ha! ist es Wirkung nur von diesen Tönen,
Daß Thränen mir im ttüden Auge stehn! —
Wie? — oder spricht vielleicht geheimes Sehnen,
Ein Geist mich an aus jenen Stmnenhöhn? —
(Hs ist mir ja als klängen sie herüber Bon einem fremden, nie geschneit Land. —
O wehte doch einst so des Tods Gefieder,
Und führte mich zum bessern Leben über. E. Grau,
Die Kameraden
(Fortsetzung.)
Der Krieg wollte immer noch kein Ende nebmen, obgleich man schon lange vom baldigen Frieden gesprochen batre. Kleine Gefechte fielen fast täglich vor. Gottbelfs Rittmeister batte einem Proviant - Transport aufgelauert, und nabm ihn glücklich weg. Dock auf dem Rückmarsch zum Lager, wohin er die Wagen ftibrie, stieß er ganz un- vermuthet auf eine Schwadron östrelchischer Kavallerie. Sogleich begann das Gefecht von beiden Seiten mit aller Heftigkeit. Der Feind war doppelt so stark, der Kampf wurde hitzig. Ein Schuß stürzte den Rittmeister vom Pferde. Der Lieutenant beim Kommando wurde gleichfalls herunter gehauen. Da kamen die Husaren in Unordnung. Gottheit, der älteste Unteroffizier, sammelte die Leute, und sie webrien sich wie die Löwen. Doch bald waren sie von der Uebermacht umringt, und der Anführer rief ihnen zu, sich auf Gnade oder Ungnade zu ergeben.
Da Gvtthelf sah, daß der Sieg unmöglich sey, be» schloß er, sich wenigstens mit den Leuten durchzuschlagen, wenn er auch die Wagen im Stich lassen mußte. Mir nach, Kameraden! rief er, warf sich voran in die Feinde, h:eb rechts und links um sich, und sab bald freies Feld. Seine Husaren hielten dicht an ihm. Sie erreichten das Blackfeld, und flogen darüber bin; der Feind verfolgte. Es- kam ungleiches Terrain, Gräben, dann wieder Elsge- büsch; die Reiter mußten sich vereinzeln; Gottheit gerieft) an einen breiten Sumpfgrabeii. Er zweifelte, daß sein Pferd hinüber kommen würde, doch die Feinde waren dicht an ihm, er setzte und stürzte! Allein so glücklich, daß er durch einen raschen Schwung, den er selbst sich gab, doch noch das Ufer erreichte, während sein Pferd im tiefen Moorgrund stecken blieb. Die östreichiscben Reiter schoßen ibre Pistolen aus ihn ab, eine Kugel streifte ibm den lui> ken Arm. die andere pfiff am Ohr vorbei. Doch in zwei Sekunden war er im dichten Elsbusch, wohin ihm zu Pferde Niemand folgen konnte. Er drang hastig, ohne sich um- zusehcn, durch das Gebüsch, immer vorwärts. Nack wenigen Minuten sah er sich in vollkommener Sicherheit, hielt nun an und überlegte, was zu tbun scy. Ein Soldat, der sich besiegt siebt, der weiß, daß er seinen geliebten, tapftrn Führer als Leiche oder Gefangenen in Feindes Hand lassen mußte, der für seden seiner Kameraden
das Gleiche zu fürchten hat, ist tii finsterer Stimmung.
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