dxn Ruhm seines Sohnes von Mund zu Munde, und that duS Seine, ihn noch zu steigern-

Er konnte immer noch als ein schöner Mann gelten, wie er daher schritt, groß, mit geiöthctem Antlitze und lustigen grauen Augen. Er gang hcmdevmelig und hatte das Sackruck in das Armloch der Weste gesteckt,.was ihm etwas Eizenrhümliches gab. So osr er nun Jemanden be­gegnete, zog. er seine Dose heraus, ließ, eine Prise achten Dopelmops nehmen, indem er stets dabei bemerkte: den hat mir mein Florian bracht, gelt, cs ist ein.Staatskerle? So ist keiner auf zwanzig Stund Wegs. Sein Meister thät ihm auch gleich seine einzige Tochter geben, der Hei­denbub mag aber nickt. Sein Meister löst mehr für Klauen, als drei Horber Metzger für Fleisch, er metzget alle Tage seine acktKälber und auch zwei oder dreiOch- fen. Was meinst ? setzte er dann gewöhnlich hinzu, in­dem er seine Elätsckle's Kappe dabei ab- und wieder auf- sehte, wie wgrs,,wenn ick nach Straßburg ging und das Mädle heirathen thät? Wenn es einmal partu einen Groß­mann will, ists eins., der jung oder der alt, ich nchms noch mit Jedem . auf.

Bei dem alten Sckmiedjörgli, einem kinderlosen Greisen von m;hr als achtzig Jahren, der immer vor seinem Hause saß und sich von den Leuten Alles erzählen ließ, hielt sich der alte Mehgerle besonders lange auf. Der alte Schmied- jörgli und die alte Maurita auf der Bruck, das . waren die zwei Leute, durch die man etwas im ganzen Dorfe be­kannt machen konnte. Der Sckmiedjörgli erzählte Gutes u>id Schlimmes weiter, um Ankere damit zu. necken und um zu zeigen, daß er Alles wisse; die Maurita aber er­zählte das Freudige, damit sich Andere mir freuen, und das Traurige, damit Andere mit trauern. Der Schmied- jörgli war der beste Abnehmer für die Prahlereien deS Metzgerle,

So ging der Sonntag vorüber, und als Ereszenz, nachdem es schon längst Nacht geworden war, mit dem Geometer heimkehrte, dankte sie Gott, daß die gefürchteten Hantel nicht eingetroffen waren. (Forts, folgt.)

Das lebendige Grabmal.

Das Grabmal wächst jetzt erst, aus der Erde und ins Geld, und dem es gehört, der hat sicks selbst gesetzt bei Lebzeiten. Er hieß Matthias Freitag, war Schult­heiß und Steuereinnehmer in Döllstett und sein Grabmal ist eine Obstbaum-Anlage. Um den Ort herum ist näm­lich ein Weideplatz, auf dem wuchsen Weitenbäume, I I oder 17, oder noch mehr, wovon jährlich, wohl 10 Pfen­nige oder Gulden eingenommen wurden. Darum hielten manche Nachbarn die Weite hoch, und sahen sckecl, daß Freitag den schönen Platz mit schlechten Obstbäumen be­setzte. Sie blieben aber nicht immer so schlecht und klein, denn er pflegte sie auch wie die Mutter , ihr Kind, und man ließ ihn nach und nach gewahren und kümmerte fick wenig darum.. Nun ist der Mann gestorben, aber seine. Obstanlage bringt der Gemeindckasse jährlich an 300 st. ein und darüber, so oft der Gcmcindeplah verpachtet oder von dem.Gelte etwa» Nützliches angeschafft wird, heißt es: das haben , wir unserem seligen Stcuercrunehmer zu danken!

Es gibt aber der Weideplätze noch mehrere an meh­reren Orten, denen ein Steuereinnehmer Freitag zu wün­schest, wäre. ^

Trinkspruch der Nordamerikaner.

Folgender Trinkspruck wird in Nordamerika bei allen Festen angebracht: Fleiß »nd Sparsamkeit

Hilst auch durch die schlechte Zeit.

Kalender:

Mai.

Man versetzt aus den Mistbeeten ins Land; setzt Kraut, Kohl, Endivie, Bohnen, Kukummern, Kürbsen, Salat/ Skorzoneeren, Mangold, Wintcrrettige. Die Rah­nen gedeihen besser in einer leichten, Skorzoneeren und Zwiebeln in einer starken Erde. Man untersucht, ob die Bohnen, die noch nicht gestoßen haben; und vor 14 Tagen gesetzt wurden, nicht etwa verfault sind; die faulen wer­den durch frische erseht; die Knoblanchblätter werden geknüpft; man säet de» späten Blumenkohl in Beete, und die Kohlrüben ins freie Land für den Herbst und Winter; kurz vor dem Neumond säet man Endiviesamen. Wenn die Wärme zunimmt, werden die Glocken und Fenster weggethan. Die Baumschule muß gestartet, und bei tro­ckener Witterung die Erde um die Bäume herum mit Laub bedeckt werden, was auch den ganzen Sommer hin­durch zu beobachten ist. Man unterlasse nicht, die Baume von den Raupen zu säubern. Nesseln, grün oder getrock­net, geschnitten, und dem Viehe mit cingebrühet, pflegen die Milch zu befördern. Wer sich die Mühe geben will, dergleichen, und zwar von der großen Art, an einem feuckten und schattigten Orte anSznsacn, und solche dem Melkviehs mitunter zu schneiden, der wird den Zuwachs an der Milch sehr bald spüren, und diese Mühe wird ihn nicht gereuen.

Fischerei. Der schönste Angelmonat. Barsch, Blei, Gründling, Flunder, Weißfisch, EUritze, Kärpfe, Forelle, Barde, Möne, Aal, Lacks und Alse. Laichzeit der Karpfen, Barben, Hechle, Schlcihen, Nothangcn, Barsche, Karauschen, Gründlinge, Aescken, Bleien, Mönen, Alante, Ellritzcn, Nasen, Orfc, Rothfiscke, Lachse, Siöre, Zan­der und Skinrc. Beginn des Kicbssangs.

Jagd. Die Jagd ist in tiefem Monat geschlossen und es werden nur in den Saalfelkern Wachteln mit Steckgarnen gefangen Brürewit des Auerbuhns, des Birkhuhns, der Rebhühner, dev wilkcn Tauben, Enten und Ganse, der Fasanen. Wachteln, Lerchen, Kibihen und ankere klei, e Vögel kriechen aus; tesglcichcn haben fast alle Ranbrögel Junge. Der Hase rammelt und seht fort; alte Hirschkühe und Altrche sehen; ferner frischen oder werfen die allen Bachen:

B a n e rn

Wenn am I. Mai Reif fällt, gera- ihen alle Fruchte wähl.

Stegen im Anfang Maien,

Thut den Repe» dräuen.

Je später der Slblchensiranch nach dem l. Mai-bücht, desto schlim­mer ilehl's uni Korn- und Heuernte. T'.e. drei AziuS ohne Regen,

Sind für den Winzer großer Segen. sNämlich Pankratius (12.), Serva- . iius (lZ.) und Bonifa-tiuS (l4.)s

regeln

Wie's um Urbani (25.) sich verhält, So ist auch das Banweiter bestellt. Hat Urbani Sonnenschein.

Gibt es viel und gute» Wein. Pankraz (12.) und Urban ohne Reger, Bringt dem Weine großen Segen. Mai kühl und naß,

Füllt Scheuer in d Faß.

Der Mai ist selten so gut.

Er bringt dem Zaunpsahl noch einen Hnt.

Kurs für Goldmünzen. den 1. Mai 1847.

Württemberg. Dukaten 5 fl. 4L kr. Andere Dukaten . . 5 fl. 35 kr.

Neue Louisd or

Friedrichsd'or . . . 9ff. 48k>P Holl. lOGulden-Stücke 9 fl. 58 kr.-

11 fl. kr. Zwanzigfranken-Slücke Z fl. 30 kr.