gemeine Streife veranstaltet, und so eben, Nachmittags 2 Uhr, verbreitet sich das Gerückt, daß man am cnka> gengesetzren Ende der zusammenhängenden sehz- großen w noch mir ^cknee bedeckten Waldmassen zwei verdächti g Subjekte cingesangeu habe. Dem Vernehmen sind die beite! eingefangenen Bursche aus Deufstetien und bereits mir Paffen ,ur Auswanderung nach Nordamerika versehen Ein im Handgemenge mit Zeller zerschlagenes und von den Mördern znruckgelassenes Doppelgewehr fuhrt den Namen eines Stuttgarter Meisters. (S. M )

Unlängst starb in Langenthal ein junger Aargauer Bür­ger und ward im Leichenhaus ausgcsetzt, wo auch, der Uebung zuwider, der Sarg sofort zugenagelt wurde. Vor­übergehende hörten ein klägliches Geschrei, weßwegen man den Sarg jedoch zu spät wieder öffnete. Das zurück- gekehrte Leben war nun für immer entflohen. Der Ver­storbene ba:te den Sargdeckel ein wenig zu sprengen ver­mocht ; seine Finger batte er vornen abgebissen und zer­kratzt, sein Antiltz und die Haare waren fürchterlich zugerichtet.

Die Haushälterin eines Deutschen in Paris, Namens Stranen, der Hunvebandel trieb, wurde vor mehreren Mo­naten von einem Hunde, der aus dem Hofe frei umher lief, in die Hand gebissen. Aus ibrGeschrei eilte Stratren herbei und schlug den Hund, welcher ihm nach dem Gesichte sprang und in dieOberlippe biß. Dieser doppelte Angriff des sonst so harmlosen Thiers machte seinen Herrn besorgt, er rieth seiner Haushälterin, sich die Wunde ausbrennen zu lassen, was er ebenfalls auf der Stelle ihun werbe. Die Frau folgte dem Narhe nicht und starb nach wenigen Tagen an der Wasserscheu, die einige Stunden nach rem Bisse mit solcher Heftigkeit bei ihr ausbrach, daß alle ärzi liche Hülfe erfolglos wor. Straiten sollte am 9. April, der Tödtung durch Unvorsichtigkeit angeklagt, vor rem Zucht- polizeigenchte erscheinen, statt seiner aber stellte sich em Nachbar ein und gab an, daß Stracken ebenfalls, obgleich er seine Wunde gleich ausbrennen ließ, an der Wasser­scheu gestorben sep; das Ausbrennen habe bloß bewirkt, daß er zwei Monace später erlag, als seine Haushälterin.

Das Frankfurter Konversationsblatt erzählt folgendes Gleichniß: Der Privatsekretär König Gustavs des m. von Schweden war bei diesem in Ungnade gefallen, ui deren Folge ibm der Eintritt in das Schloß verboten wurde. Nichts desto weniger mußte N. seinen Dienst nach wie vor ver­sehen, zu welchem Behuf ibm die Papiere und sonstigen Ma­terialien ins Haus geschickt wurden. Diesem für ihn krän­kenden Zustand machte N. auf eine possierliche Art ein Ende. Er wußte, daß der König täglich zu einer bestimmten Zeit durch die Straße ritt, in der er wohnte, und so veranstal­tete er es denn, daß eine Leiter an das Fenster gelegt wurde, auf welche sein Barbier steigen mußte; er selbst aber trat in das offene Fenster und ließ sich einseifcn. Ir diesem Augenblick kam der König, sab die Burleske an, und fragte dann, was das bedeuten solle? N. ruft hinunter: Ew. Majestät, der Kerl ist bei mir in Ungnade gefallen! in das Haus darf er nicht, aber seine Funktion muß e> deßwegen doch verrichten. Der König ritt lachend fort, § indem er sagte: Na, komm Er morgen wieder. !

In der Suppenanstalt zu Bonn, die seit Anfang die- ! ses Jahres erfolgreich den Nothleidendcn unter die Arme! greift, sind Versuche mit einem bisher bei uns noch nicht j

-'rwendeten Nahrungsmittel, nämlich mit Mais, gemacht vorden, dessen cm dorniger Spinnerei-Besitzer eine nambaf- Hngiittiäk aizs dem Ausland hat kommen lassen. Das Sgebniß ist sehr befriedigend. Das Maismehl, in großer 'senge als Zurvat zu den Suppen benutzt, macht diese vmackbaft und kräftig und stellt sich außerdem billiger als mderes Mehl, nämlich zwanzig Pfennige das Pfund.

Vor circa 7 Jahren ließ ein Frucktspekulant Korn ms den Boten tragen. Wahrscheinlich ob guten Handels heiterer Laune, sagte er zu dem das Korn abrrageudcn Taglödner: Wenn Du den Sack Frucht ^ Stunde weil trägst, ohne denselben abzusehe», bekommst Du alles Korn, was ick auf dem Bote» habe. Der Tazlöhner nimmt die Werre an und setzt 5 fl. dagegen, trägt den Sack auch init den gesagten Bedingungen. Anfänglich will er sich mir einer kleinen Summe abfinden lassen, dock auf Zureden Anderer laßt er sich auf keinen Vergleich ein. Die Sache kommt zum Prozesse und vor Kurzem ist der Endbescheid höchster Instanz veröffentlicht, wonach der Frnchtspekulani dem armen Taglöhner das Korn auSlie, fern und die Kosten zahlen muß, also durch diese Wette circa 1000 Rihlr. verloren hat.

In T a l i g a n in Frankreich, hat sich ein seltsames Ereiguiß zugetragen, es regnete oder vielmehr hagelte Scör ve, t. h. mit einem furchtbaren Hagel und Schlos­sen vetrer gleichzeitig senkte sieb, oder fiel eine Unzahl Störche nieder, deren sich die Einwohner sogleich bemäch­tigten, so daß jeder deren 45 nach Hans brachte, die zum Sonnragsbralcn dienen soUen. Das Hagelwetter hatte übrigens nickt die ganze Reise - Karavane niederge, schmettert, sondern ein Tdeil, etwa 50 Stück, flüchtete nach allen Seiten. Die Störche konnten nicht gelegener kommen. Acht Tage früher Härte die Fastenzeit das Essen derselben verboten, acht Tage später das Jagdgesetz ihr Einfange».

InWicsbaden wurde d-'r Bischof Heydenrei «h am letzten Sonntag, als er aus der Kirche ging, von cuiem Mann von hinten überfallen und seiner goldnen Keile mit dem Bischofskreuze gewaltsam beraubt. Leute, die in der Nähe waren, eilten dem Dieb nach und hol­ten ihn ein, wobei es sich heiausstellce, daß er wahn­sinnig und erst aus dem Jrrenhanse entlassen war. Der Bischof, ein Greis von. 80 Jahren, ist vor Schrecken krank geworden.

Das Dampfschiff Granauile ist am 14. April auf der Fahrt von Liverpool nach Oroghcda auf offener See ein Raub d<r Flammen geworden. Außer einer Ladung Flaws und Wai.en batte es viele Passagiere an Bort, deren Zahl abweichend zwischen >00 und 250 angegeben wird; der größere Theil waren irische Auswanderer und Viehhändler. Ein Fischerboot retkcre 69 Personen, wovon mehrere bereits durch die Flammen schwer verletzt wor­den waren, und jetzt im Spirale liegen, die übrigen sind 'in Raub des Feuers oder der Wellen geworden. Von dem Schiffe war nach zwei Stunden nichts mehr zu sehen.

Am 14. April ward in einem großen Modcwaaren- laden zu Paris ein junges Fauenzimmer, welches sich Gesellschaftsdame des Grafen B. nannte, über dem Ein­stecken eines Stücks Spitzen ertappt und verhaftet. In ihrem geräumigen Ridikule fand man eine Menge Bän­der, Seidewaaren , Halsketten, ein Dutzend Strümpfe rc., die sie sämmtlich gestohlen hatte. In einem andern