Die Dosis> welche er von der Marquise beauftragt wurde, ihrem Bruder zu geben, lhat er in Burgunder Wein, den dieser gewöhnlich trank, allein durch die Beimischung des Giftes war der Wein so bitter geworden, daß der Civil-L>entenanc ihn nickt trinken konnte.
Lachaussee kam dadurch nickt in die geringste Verlegenheit, entschuldigte sich damit, daß in dem Glase Medizin gewesen und es nicht gut gereinigt scy, setzic jedoch seine Vergiftungsversucke für jetzt nickt weiter fort.
Zwei Jahre spater wurde das Tokcsurtheil von Neuem gefallt, und dießmal gelang cs, ihn zu morden.
Herr d'Aubray und sein Bruder, der Parlaments- ratb war, wollten einige Tage in demselben Lanthause zubringen, in welchem ihr Vater durch seine Tochter ermordet wurde; unter den Gerichten, die man beim Mittagessen auftrug, befand sich eine vergiftete Tauben - Pastete,! und sechs Freunde, die mit den beiden Brütern davon j aßen, wurden ein Opfer des Totes, der Civil-Lieutcnant! starb erst einige Wochen nackher, und obsckon bei Sezi- rung seines Leichnams sick Spuren der Vergiftung zeig-!
ten, so fiel doch kein Verdacht auf dessen Schwester.-
Wer hätte aber auch m der Schwester die Mörderin su-! chen wollen.
Lackaufi'ee trauerte um seinen Herrn und trat in die Dienste des ParlamentSrarh, der seinen Bruder nur sechs Wochen überlebte und Lachaussee eine Leibrente von 300 Livres oder 700 Franks in jetziger Wahrung vermachte.
Erili war abgcreist; er hatte sich aus Frankreich entfernt, und hinterließ seinen Schülern reichlichen Vorrats) an Gift, um ten Tod nach allen Seiten hin schleudern zu können. Dieser Erili schien ein der Hölle entsprungener Teufel zu scyn, kessen Bestimmung war, zu ködten und zu zerstören. Die Zeit, welche auf seine Abreise folgte, ist tie Periode, in der die Marquise und St. Croir sich ihren ungesättigten Rackegefühlen ganz überließen.
Die beiden Brüter der Marquise waren zweifach zum Tode verurtheilt worden, einmal durch St. Croir, der sich an ihnen wie an ihrem Vaccr wegen des Jahres Gefangenschaft in der Bastille racken wollte, und dann durch tie Marquise, welche daS Verbrechen aus Rache, Habsucht und Mvrtlust beging. - >
In einer der Unterredungen, aus welchen die Mar-§ quise nie zuruck kam, ohne den Tod irgend einer Person; beschlösse» zu haben, wurde auch dem Herrn von Bein-j villiers das Unheil gesprochen, allein St. Croir, der die; Marquise mehr füichtcie als liebie , schauderte bei dem i Gedanken, sie zur Eatiin zu haben; er verabscheute eine; solche Verbindung, und das bewog ihn, zum ersten Male einem Verbrechen entgegen zu arbeiten.
Die Marquise wollte Niemand damit beauftragen, ihren Gatten zu morden; sie gab ihm deshalb mit eigenen Hauten eine Tasse Chokolatc, in welche sie von demselben Gifte gethan hatte, wodurch ihr Vater geröstet wurde, nur gebrauchte sie'die Vorsicht, eine stärkere Dosis zu nehmen und erwartete lachend die Wirkung des höllischen Trankes, sie blieb jedoch aus, denn St. Croir halte beschlossen, daß Brinvilliers am Leben bleiben und seine Gattin behalten sollte.
In der Kunst dcsMordens erfahrener als die Mar-! quise, kannte St. Croir nicht allein die Kraft des Giftes,! sondern auch die Mittel, dessen Wirkungen zu hemmen;; er gab daher dem Marquis von Brinvilliers ein Gegen- !
gift, welches die teuflischen Absichten der Marquise scheitern machte, und jeden Morgen sckanmte sie vor Wuth, wenn sie den wieder erwachen sah, welchen sie für immer cingeschläferc glaubte. Sie verdoppelte die Dosis, jedoch vergebens, und dieß bestimmte sie, ein anderes noch stärkeres Gift zu wählen, und da sie Lck Croir am ineisten bei dem Morde ihres Gatten interessier glaubte, so zog sie ihn darüber zu Rathe. Der tödtende Trank wurde nun Brinvilliers in einer neuen Mischung gereicht, aber auch deren Wirkung verhinderte St. Croir, so daß der jeden Tag aufs Neue vergiftete und wieder gerettete Marquis durch dieses Manövre seine Gattin überlebte.
(Die Fortsetzung folgt.)
Die Ostereier.
Der kalte Mann bläst neck vom Berg herab,
Der Lenz schläft noch im stillen Grab;
Kein Schäfiein zieht zur grünen Haid,
Und auch der Banm Kat noch kein frisches Kleid.
Es klappert wohl rer Storck aus hohem Dach,
Doch wirb kein Blümchen davon wach.
Und in des Waldes Mitternacht
Lebt noch kein Gläschen, das zur Sonne lacht.
Der Heiland trug sein Kreuz nach Golgatha,
Im blntge» Schmucke stand er da:
Gr slard, dann fuhr ein Blitz herab.
Und leuchtete hinein bis in sein Grab.
Schon zünden Engel ihre Lampen an.
Schon kommen sie, sie schann und »ahn:
Der Morgenstern wirft einen Kranz herab Zum Oslergruß, als erste Oslergab.
Kommt, Kinder, kommt znm großen, weiten Baum,
Da ist für viele Kinder Raum:
Da winken Ostergaben, bnm und roth.
Sind auch des Baumes Zweig noch still und todt.
In unsrem Herzen grünt ein reiches Land,
Dem ew'gen Vater wohl bekannt:
Da blüht ein Lenz, die Nachtigall,
Der Kind rfreude, schlägt schon überall.
Und diesen Frnbling habt Ihr uns geschenkt,
Die Ihr so freundlich a» uns denkt:
Drum schenken wir auch Euch von unsrem Glück,
DaS ist des Danke.- froher Himmelsblick.
G e in e i n n ü tz i H e s
Den WeinwirkHeu
wird gerathen, die Fässer nicke mehr zu schwefeln, sondern mit einer brennenden Muskatnuß auszurauchcrn. Für ein fünf- bis scchScimeriges Weinfaß braucht man ein halbes Loth dieser Frucht. Wenn das geschieht, ist aller Zweifel im Wein gehoben.
R ät h sc l.
Bezogen bald, wie andres Kaufmannsgut,
Von einem Stapelplatz,
Bald schwer erkämpft mit männlich hohem Muih.
Ein mehr als golduer Schatz.
Dort Maare, wie dem Spekulanten sie Znwirft das rohe Glück,
Hier durch und durch die schönste Poesie Mit ftl,g trunknem Blick O Noscnknospc, die die Welk entzückt,
Stolz, reich, von Zukunft voll!
Ach Opferlamm, für ren Alkar. geschmückk.
Ans dem es sterben soll!
Auflösung des Logogryphs in Nro. 29:
Pein, Lein, Nein, Pein, Stein, Wein.