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Kleider von Emiliens Kinde angezogcn nnd dasselbe am Halse gedruckt habe, um glauben zu machen, Emilie selbst habe es erdrosselt.
Von unendlicher Freude und Wonne durchbebt, standen die überraschten Eltern da, in dem Anblick ihres Kindes versunken, und während nun mit stillem Entzücken dieMurter die liebliche Kleine mit tausend Küssen bedeckte und der Vater mit freudeumstrahltem Gesiebte auf seine ihm wiedergegebenen Lieben hinblickte, hatte sich das Gemach des Fürsten mit den übrigen Gliedern der fürstlichen Familie und vielen Beamten des Hofes gefüllt, welche mit weinenden Augen um diese Gruppe herum standen, die Freude des Wiedersehens mit jenen theilend, da winkte der Fürst dem ebenfalls hereingetrctenen Geistlichen des Hofes, und zu den Liebenden hintretcnd, sprach er mit gütigem Wohlwollen folgendermaßen zu ihnen:
So es Euch recht ist, mag der Pater Innozenz sogleich vor dieser Versammlung seinen Segen über Euch aussprcchen, damit Ihr als Mann und Frau heute noch hinziehen mögct auf das einsame Försterhans, das ich zu Eurer Wohnung bestimmt, dort so lange verweilend, bis Ihr ausgesöhnt mit Eurem Geschicke wieder Theil nehmen könnt an allgemeiner Freude und Lust, die Zhr stets an meinem Hofe finden werdet.
Beide sanken zu des Fürsten Füßen, Worte des innigsten Dankes stammelnd, dann standen sie auf und das liebliche Kind in der Mitte, schwuren sie sich über dessen Haupte anf'S Neue ewige Liebe und Treue und der Priester sprach seinen Segen dazu, dem die aufrichtigsten Glückwünsche des ganzen Hofes folgten, und überreich beschenkt durch die Güte des Fürsten, zogen sie dahin, viele, viele Jahre in stiller Glückseligkeit verlebend und das Andenken des gütigen, früh dahingeschicdenen Fürsten preisend!
Kurze Zeit nach Guidos und Emiliens Vermählung stand die alte Sünderin auf dem Marktplatze zu W** am Pranger, worauf sie für den Rest ihres Lebens in ein Arbeitshaus abgefuhrt wurde. Vom Kämmerer von Steinau erfuhr man nichts mehr.
Lauge begießt. Um die jungen Bäume muß man kern Gras wachsen lassen; die wilden Schosse muß man abschneiven, und die zwischen den Aesten sich sammelnden Raupen vertilgen. Den Pferden und besonders dem Nindviehe muß man alle Monat die Mäuler, die Zunge und so weit man im Rachen umber bis an den Gaumen kommen kann, mit Salz und gepulvertem Glanzruß oder reiner Asche abreiben, und mittelst eines eingebundenen Strohseiles recht aussch leimen.
Fisch erek Die Fische heben sich von dem Grund, je mehr das Wasser durch die Sonnenstrahlen erwärmt , wird, und daS eigentliche Werk der Angel beginnt. Schleihe, ! Barsch, Forelle, Rothauge, Karpfe, Gründling, Flunder, i Ellrihe, Aal und Lachs sind an der Zeit. Laichzeit !für den Hecht, den Barsch, den Karpfen, den Weißfisch,
! das Rothauge, die Ellrihe, den Blei, die Schmerle, den Gründling, dieAesche, die Nase, den Kaulkopf, dieKarau- sche, den Alant, den Lachs und den Stör.
Jagd. Schießen der Kolbcnhirsche und Aufsuchen der Kibitzeneier. Der falzende Auerhahn wird fortwährend gepürscht, desgleichen der Haselhahn. Paar - und Blütezeit der wilden Gänse, Enten und Tauben, der Fasanen, Hasel- und Rebhühner, Halbvögel, Kibihen und Lerchen. - Auerhahn, Fasan, Haselhuhn und Schnepfe falzen, während Fuchs, Marder, Iltis und Wiesel die Ranzzeit zu Ende bringen. Hasen und Wildkatzen ram. mein fort; von ersteren sehen die Alten. Wnrfzcit für die Bache, die Fücksin, den Iltis, den Steinmarder, die Wildkatze und den Fischotter.
Kalender.
April.
Feld und Garten. Alle Samen, die wegen ungünstiger Witterung oder Beschaffenheit der Erde noch nicht haben gesäet oder gepflanzt werden können, bringt man in Ordnung. Jetzt dürfen schon Zwiebeln, Lauch, Win- terrettige, rotbc und gelbe Rüben, Kraut, Pastinaken, Blumenkohl, Kohlrüben, um Samen daraus zu ziehen, in das freie Land verpflanzt werden. Gegen Ende des Monats darf man schon Bobnen in das Land legen; man verpflanzt auch Rosmarin, Lavendel, Ti imian; sucht die jungen Erdbecrenpflanzen im Walde, um eine Pstanzschule damit anzulegen. Man legt abcrmal Erbsen, um sie bis in den Herbst zu genießen. Den Estragon vertbeilt und verpflanzt man an schattige Orte. In diesem Monat, und wenigstens vor dem halben Mai, soll man die Begießung niemals Abends vornehmen, sondern allezeit Morgens, bei Sonnen - Aufgang, weil noch Reise zu befürchten sind. Wenn Erdflöhe die Pflanzen zernagen, so streue manAsche, Gerberlohe ober Kohlenstaub: dieß vertreibt sie. Den j Ameisen wehret man, wenn man die Bäume Morgens ! mit überschlagenem Wasser, Dungwaffer oder Tabacksasche- >
Bauernregeln.
April.
Bringt Nonmunde (3.) Sturm und Wind,
So ist Sybilla'(L9.) uns geünd.
Sind die Reben um Georgi (24.) noch blind,
So soll sich freuen Mann, Weck und Kind.
Wenn an Georgi das Korn schon so hoch geworden, daß sich ein Rabe darin versteckest'kann, so gibt es eme gute Ernte. Ist Markus (25.) kalt, so ist auch die Bittwoche kalt.
Wenn der April Spektakel macht,
Gibts Heu und Korn in voller Pracht.
Trockener April
Ist nicht des Bauern Will.
Aprilen - Regen Ist ihm gelegen.
Ist der April recht schön und rein.
Wird der Mai nur so wilder ftyn.
Auf nassen April folgt ein trockener Juni.
Heller Mondschein im April schadet der Baumsiüthe, weil die Nächte dann kalt sind.
Bläst der April in sein Horn,
Steht's gut um Heu und Korn.
M ä t
Ein Wort beschreib' ich, Leser, Dir, O Wonne, daß wir's Alle haben! Verloren wären ewig wir;
Und nichts vermöchte uns zu laben, Wenn nie auf Erden war' geschehen, Was wir darunter jetzt verstehen. Ist Tausenden es unbekannt.
Und Millionen es verachten,
Von uns jedoch ists anerkannt. Wir wollen ferner es betrachten. Und fällt der erste Bnchstab' fort, So bleibt es doch ein wichtig Wort
Die Weisen folgten seiner Spur, Ein Wettmirakel auszuspähen,
Und wird von Jedermann gesehen
Auflösung des Räthsels
l) s e l.
Vieltausendfach in der Natur.
Du magst es greifen mit den Händen, Doch kann es auch Dein Auge blenden.
So lang Du lebest, kannst Du nur Vernntthen, was auch sey sein Wesen. Dereinst erkennst es in Natur; Denn in den Dichtern kann man lesen Dein Aufenthalt ist einstens dort. Jst's nicht ein inhaltschwercsWortk
Doch setz' das erste Zeichen hin, So bat es einen anscrn Sinn.
Es ist nur in der Zeit begründet, Und zwar seitmehrernTausendJahrcn. Doch Keiner lebt, der selbst erfahren, Was man mit diesem Wort verbindet.
in Nr. 25: Schwaben.
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