wäre, nie redete er ein hartes Wort, wenn dav Vevele zugegen war, er ihar ihm Alles, was es wollte, zu Ge­fallen, nur nicht die Versöhnung mit seinen Feinden.

In dieser letzteren Beziehung war der Schloßbauer, trotz dem er nach außen so fest und bestimme auftrar, doch innerlich in einem gewaltigen Zwiespalte. Er hätte gerne seinen Feinden gutwillig die Hand gereicht, aber er schämte gch, so schwach zu seyn, wie er es nannte, und er glaubte auch, er habe es schon zu weit kommen lassen, seine Ehre hange davon ab, cs durchzusctzcn. Dann, wenn er an die Ehre dachte, erhob sich wieder sein Stolz und er hielt nch für etwas Besseres, als alle die andern Bauern. In letzterem Gedanken besten kienih» die schmarotzenden Schrei­ber in dem nahen Städtchen und der Kronenwirrh; sie redeten ihm viel vor von seinem ungewöhnlichen Ver­stände und von seinem Baronenvcrmögen; er glaubte cs zwar nicht, es rhai ihm aber doch wohl, es zu hören. Nach und nach, als er merkte, daß die Stadtleute wirk­lich nicht gesckcitter waren, als er, hielt er sich in der That für besser alS alle andern Bauern. Es war ihm zwar nie recht wohl in der Gesellschaft dieser Leute, die sich gern einen aber, dachte er

ältesten Söhne des Schloßbaucrn, mußten mit in den Krieg; ihr Varer wäre lieber selber mit gezogen, denn ihm war Alles verleidet, er sah seine beiden Söhne mit einem Stumpfsinn und einer Gleichgültigkeit scheiten, wie wenn einer sagt: Mir ist alles eins, komm was da wolle.

Der Phitipp und der Kaspar sind wahrscheinlich im russischen Schnee begraben, man har nie mehr etwas von ihnen gehört; nur das Eine har der General Hug>el oft erzählt: Auf dem Rückzüge von Moskau aus sah er ei­nen Soldaten, der etwas abseits ging und dem die Kälte oder die Noch und das Heimweh, oder vielleicht Alles zu­sammen, die Thronen stromweise über die Backen heruu» terrinnen machte. Der General ritt auf ihn zu und fragte ihn freundlich: Woher?

I bin des Schloßbaucrn Bua vom Schwarzwald to cbe ra! erwiederte der Soldat nach der Seile zudeuiend, als ob seines Vaters Haus nur einen Büchsenschuß weit dort um die Ecke läge. Der General mußte über die Ant­wort des Soldaten, der in Gedanken so nahe zu Hause war, so herzlich lachen, daß auch ihm Thränen über die ie aber in seinem langen Schnurrbarte als

Backen liefen, c

guten Schoppen von ihm bezahlen ließen ^ Eisrropfeu hängen blieben.

wieder, man muß doch Gesellschaft haben,! Das ist alles, was die Geschickte über das Leben und

und es ist doch besser, als Banerngescbwatz Ohne daß er sich's recht gestand, ging er gern in diese Gesellschaft,! weil sie auf alle Art seiner Eitelkeit schmeichelte. §

So gehts. Der Sch oßbaner lebte in Unfrieden mit sich, mit seinem Weibe, mir seinen Mitbürgern, mir Al­len, blos weil er sich nicht demüthige» wollte, weil er nichts von den alten Herrenrechrcn, oder besser Unrech­ten, Nachlassen wollte, wahrend er doch sonst noch vollauf zu leben Harle; sein Her; und seine Gedanken kamen im­mer mehr in Verwirrung, und er richtete sich und die Seinigen zu Grunde, während es ihnen doch hätte so wohl seyn können.

Nack und nach kamen einige alte Bauern, die zu Hause keinen warmen Ofen halten, oder die ihren schel­tenden Weibern davon gegangen waren, in den Winter­abenden zu dem Lchloßbauer; er aber war mürrisch und barsch gegen sie, es verdroß ihn, daß nur diese und nicht auch die Angeseheneren kamen. Die Besuchenden blieben wieder weg.

Die Mutter war mit ihren beiden Töchtern oft meh­rere Tage der ihrem Vater in Bnisingen, der Sckloß- bauer aber schmollte mir seinem Sckwaher. Er sah ihn nicht mehr, bis er auf der Lahre lag.

Das Leben iin Dorfe ward immer unangehmer. Es ist ein traurig Ding, wenn man in's Feld geht und Nie­mand bicicr einem die Zeit. Der Scklvßbauer unterhielt sich dann immer mit seinem großen Hunde, dem Sultan; das ist und bleibt koch immer eine traurige Unterhaltung für einen Mcuscken.

Die schweren Zeiten, die durch Napoleon über Eu­ropa kamen, verschonten auch nicht daS einsamste Bauern­haus im Lchwarzwalk. Strasburg war nicht weit, und Leute, die besonders gute Obren hatten, wollten auf der Hochbur die in Straßburg abgefeueiten Siegcsschüsse ge­kört haben; das sollte große kommende Notb anzeigen. Freilich war damals leicht prophezeihen, daß Alles drun­ter und drüber zugthen werte.

Endd der beiden Söhne des Schloßbauern berichtet. (Die Fortsetzung folgt.)

Verschiedenes Grütze».

Begegnen sich Bekannte und Verwandte,

Sie grüßen sich wie's Brauch in ihrem Lande.

Der Sachse sagt: Harr Jes's, geschmuster Diener.

Ei grüß' Di Gott! ruft laut der lustige Wiener!

In Pommern soricht mau berzlch: Guten Tag!

Und sicht rem Weg wgang'neu nickend nach.

Gelobt wi Jesus Christus! ruft der Pole,

Der Russe bückt sia, küpend bis zur Schle,

Der Frauke ruft res ganzen Tags: Lon four.

And nabt der Abend, grüßt öon soiol er nur.

Ein : Prosit Bruder l der Studenten Gruß, ^

Und bei den, Liebchen gilt als Gruß rer Kup.

In Schlesien hört man, nach der zwölften Stunde.

4> eines jeden Unbekannten Munde

Ob weder Frühstück Dich »och Mittag laben

Den sonderbaren Gruß: Gespeist zu haben!

Und die Berliner, leicht nnd ohne Sorgen.

Die grüßen fr-h und Abends: In n Morsen!

Goldene Sprüche für Landleute.

S ck a f e.

Der Fisck kann eher ohne Wasser, als das Schaf ohne frische Luft leben.

Schafe haben goldene Klauen.

Muckenspieler im März bedeutet Schafsterben,

Der April frißt der Lämmer viel.

März ist der Lämmer Scherz.

Der April treibt sie wieder in die Still.

Der Feldzug nack Rußland wurde mir aller Macht, zorüstct. Auch der Philipp und der Kaspar, die beiden!

Rät

Sie eilt durch ganze Länder hin. Gesandt vom Herrn Papa,

Und ist die größte Schwätzerin,

Die je mein Auge wh.

Ter Wahrheit naht sie gerne sich, l Kommt es w f sie nur an:

Doch lügt sie ott auch fnrchierlich, ^ Daß man's fast greifen kau».

Auslösung des Rothscls

b s - l.

Dem Adel und dem Bnrgerflan» Sagt sie gern was zu lieb:

Uno gibt dabei mir starker Han» Auch manchen Scitenhieb.

Und spricht sie etwa aar zu frei.- -To deutet man kraus bin.

Das Lrb.wiren ihrer Mzrl se» sProbaie Meinem!

in Nr. !): Siegellack.