nung vor ähnlichem Betrug auffordern! Auch an Haber soll schon Betrug entdeckt worden seyn. (Sch. M.)

Tages - Wenigkeite«.

Frankfurt, den 24. Januar. Schon seit mehre­ren Tagen geht hier ein Gerücht, nach welchem auf der badischen Eisenbahn zwischen Karlsruhe und Heidelberg ein Passagier der ersten Wagenklasse von zwei andern, die nach vollbrachter That muthmaßlich auf einer Zivi- schenftation ausgestiegen, erdrosselt und einer großen Summe Geldes beraubt worden seyn soll.

Frankfurt, den 1. Februar. Vor einigen Tagen wurden auf der Langenstraße einer Bäckermagd eilf Laibe Brod sammt dem Tragkorb, in welchem sie sich befanden, gestohlen, während sie nur einen Augenblick in ein HauS gegangen war, um Brod darin abzugeben.

Am 19. Januar fand in Leipzig ein Unglücksfall eigener Art statt. Ein Student aus Siebenbürgen, der am Nervenßeber krank lag, wußte seinen Wächtern zu entrinnen und stürzte sich Nachmittags gegen zwei Uhr im belebtesten Theile der Stadt zwei Stock hoch zum Fenster hinunter. Der Unglückliche blieb auf der Stelle todt.

Florenz, den 26. Januar. In der Nackt vom 21. auf den 22. d. wurde die toskanische Diligence, die von Bologna nach Floren; geht, gewaltsam angehalten. Sie hatte nur drei Reisende. Die Zahl der Angreifer wird auf acht angegeben. Da der Postillon auf den vernom­menen Anruf nicht gleich stillstand, so wurde ein Gewehr abgefeuert. Die Kugel durchlöcherte einem der Passagiere den Hut. Die Räuber waren wohl unterrichtet, daß der Kondukteur eine nicht unbedeutende Geldsumme für ein hiesigesBankierhauS bei sich führte, welche alSbald gefor­dert und von den Räubern in Beschlag genommen wurde.

Ein französischer Graf wurde kürzlich in Aachen um die Summe von 4000 Franks bestohlen. Vor eini­ger Zeit gewahren nun Vorübergehende in der Nähe deS Bahnhofes einen anständig gekleideten Mann emsig be­schäftigt, die harte Eisrinde, welche den Boden deckt, durch heißes Wasser zu lösen. Als seine Bemühungen fruchtlos bleiben, hält er einen in der Nahe nach Lehm grabenden Fuhrann an und bittet ihn, den Boden mit sei­ner Haue zu lockern; eS geschieht, und siehe, es kommt auö einem Kästchen, das von den Streichen der Haue ge­troffen worden, eine Masse blanken Goldes zum Vorschein. Der Fuhrmann erhält ein Goldstück als Belohnung und der Herr macht sich mit seinem Kästchen rasch aus dem Staube. Die Polizei aber erhielt Wind davvn, und ei­nige Stunden später sitzt der Schatzgräber bereits in siche­rem Gewahrsam. Er ist der Busenfreund des Grafen und wahrscheinlich der Dieb, der jene 4000 Franks ge­stohlen hat.

In Posen wurde am 1. Februar der Pole Babinski, von welchem kürzlich in diesen Blättern berichtet wurde, daß er einen Gensdarmen ermorder habe, hingerichtek. Sowohl bei der Hinrichtung alü auch bei Verkündigung des Erkenntnisses und überhaupt während seiner ganzen Haft ze-gte Babinski die größte Standhaftigkeit; das An­erbieten, sich an die Gnade des Königs zu wenden, lehnte er auf das Bestimmteste ab, und bat nur um eine rasche Vollstreckung des Urtheils. Die letzte Nacht verbrachte er in Gesellschaft eines Geistlichen, der ihn auch zur Nickt- ßätte-begleitete. Ueberhaupt bewies er viel Religiosität.

Die zur Vollziehung des kriegsrechtlichen Spruchs befeh­ligten 12 Mann haben ibr trauriges Geschäft auf daS Geschickteste ausgeführt. Es herrschte während der ganzen Handlung die größte Ruhe.

Bingen, den 31. Januar. Heute ist wieder das erste Dampfboot den Rhein heraufgekommcn und da­hier begrüßt worden. Bis nächsten Dienstag den 2. Feb­ruar werden mehrere Dampfboote mit einer bedöütenden Quantität Getreide beladen hierher kommen und nach Mainz, Heilbronn u. s. w. gehen. Eine erfreuliche Er­scheinung, da durch diese Zufuhren nothwendig die hohen Preise der Früchte fallen müssen. In Mainz, Wehler und Worms sind die Preise abermals gewichen. Man hofft bald auf bessere und wohlfeilere Zeiten, da sowohl aus Holland als auch auS Nordamerika große Zufuhren an Getreide nach Deutschland bereit liegen, die Regierun­gen ihre Vorrathskammern aufthun und bis zur nächsten Ernte Getreide vorstrecken, die reichen Gutsbesitzer und Pachter nicht mehr langer mit ihrem Getreide zurückhal­ten und die jungen Saaten vortrefflich stehen. In Ungarn haben sich noch zwei- und dreijährige Vorräthe aufgefun­den. In Wien sind die Brodpreise sogleich herabgegan­gen, als die Bäcker erfuhren, daß man Getreide auS Rußland herbeischaffe. In Darmstadt sind Anerbietun­gen aus Baltimore gekommen, daß so viel Getreide oder Mehl aus Amerika geliefert werden könne, als man nur wünsche. In den Tagen vom 13. -16. Januap ° sind in Liverpool 13 amerikanische Schi ffe gelan­det, die 13,000 Tonnen Mehl, 19,000 Lasten Korn, 42^)00 Lasten Mais, 5000 Tonnen Maismehl, 229 Kisten Zwie­belarten und 7140 Kisten gesalzenes Fleisch nach England gebracht haben. In Alexandrien sind 50 Schiffe ge­standst, welche Bohnen, Waizen und MaiS für England l laden und ausführen.

^ Merkwürdige naturhistorische Entdeckung.

> In Südaustralien ist jüngst in dem Meerbusen Gucian ein auffallend gestaltetes Wirbelthier entdeckt worden, dem ' man den Namen Amphibien - Tiger gegeben hat. Es ist ! ungefähr 42 Fuß lang, sein Schädel nimmt den zwölften Theil dieser Länge ein, und als eine besondere Merkwür- i digkeit ist vom Kopfe hervonuheben, daß er keine Nasen- ' oder andere Luftlöcher hat. Die Kinnladen sind sehr stark l und mit 32 Zahnen versehen. Das Thier hat auf jeder Seite 13 Rippen, schwärzliche Haare auf dem Rücken, aber braune an den Seiten und auf dem Bauche, welche wie bei'm Tiger schwarz gefleckt sind. Die Rückenwirbel endigen sich in einem Körper, welcher wie eine Lanzen­spitze gestaltet ist, und daran ist der lange Schwanz be­festigt, an welchem drei Hacken von der Form der Fleder­mausflügel hangen. Das Thier ist mit ;wei Brustfloßen versehen, hat aber weder Rücken- noch Banchfloßen.

Des SchloHbaners Vcvcle

(Frrtseiznng.)

Der Scbloßbaucr lebte aber mitten im Dorfe wie auf einer Einöde. Kein Mensch bot ihm die Zeit, kein Mensch besuchte ihn. Wenn er ins Wirthshaus kam, war alles plötzlich still. Es war ihm immer, als ob sie gerade von j ihm gesprochen hatten. Er legte seinen mit gutem Ta- i dak gefüllten Beutel neben sich auf den Tisch, aber eher ! hatte einer seinen Mund auf einen Stein aufgeschlagen, ehe er den Schtoü^uer um eine Pfeift Tabak gebeten