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AuS dem Führerhauptquartier, 23. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In anhaltend schweren Kämpfen wurden auch gestern am Mius-Abschnitt alle feindlichen Durchbruchsver­suche abgewtesen. Bei Jrjum flammten die Kampfhandlungen erneut auf. Starke Jnfanterte- und Panzervorstöße der Sowjets wurden von unse­ren Truppen im Gegenangriff abgefangen und zer­schlagen. Allein im Abschnitt eines Armeekorps wurden dabei über 130 feindliche Panzer abgeschos­sen. Auch im Raum von Charkow stehen Trup­pen des Heeres und der Waffen-^ in heißem Rin­gen mit sowjetischen Infanterie- und Panzerver­bänden. Charkow, das im Laufe des Ostfelozuges bereits mehrfach den Besitzer gewechselt hat und heute nur noch ein Trümmerfeld ist, wurde im Rah­men einer planmäßigen Absetzbewegung abermals geräumt. Nordwestlich Charkow schritt die Säube­rung des Geländes von einer durch deutsche Pan­zergrenadiere eingekeffelten feindlichen Kräftegruppe bei wachsenden Gefangenen- und Beutezahlen fort. Ueberall, wo die Sowjets an den übrigen Frontab­schnitten angriffen, wurden sie trotz Einsatz frischer Truppen unter hohen Verlusten abgewiesen. Am gestrigen Tage verloren die Bolschewisten an der Ostfront 409 Panzer und 73 Flugzeuge.

Ueber dem Golf vdn Salerno brachten deut­sche Jäger dreizehn feindliche Flugzeuge zum Ab­sturz. Im Küstenraum der besetzten Westgebiete und bet freier Jagd über dem Atlantik wurden elf weitere feindliche Flugzeuge, meist mehrmotorige Bomber, abgeschossen.

Britische Bomberverbände griffen in der vergan­genen Nacht planlos westdeutsches Gebiet an. An mehreren Orten wurden vorwiegend öffent­liche Gebäude, darunter Kirchen, Krankenhäuser und Schulen, von Spreng- und Brandbomben getroffen. Die Bevölkerung hatte geringe Verluste. Nach bis­herigen Feststellungen wurden fünf feindliche Bom­ber abgeschossen.

Schnelle deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 23. August das Gebiet nördlich Lon­don sowie Einzelziele an der Südostküste der Insel mit Bomben schweren Kalibers an.

Bei dem Tagesangriff nordamerikantscher Flte- gerkräste auf zwei süddeutsche Städte am 17. August verlor der Feind nach den erst jetzt ab­geschlossenen Nachforschungen nicht wie ursprünglich gemeldet 56, sondern insgesamt 101 viermotorige Bomber.

Der Feind verlor 18 Flugzeuge

Rom, 23. August. Der italienische Wehrmacht­bericht lautet:Die feindliche Luftwaffe unternahm Angriffe auf die Stadt Salerno, wodurch be­trächtliche Schäden entstanden. Im Verlauf hef­tiger Gefechte, die die deutschen Jäger dem angrei­fenden Verband lieferten, verlor dieser dreizehn Flugzeuge. Während eines Angriffs mit Bordwaf­fen, den vier feindliche Maschinen auf den Hafen Prevesa (Griechenland) durchführten, schossen die Flak und Marineeinheiten zwei der angreifen­den Maschinen ab."

Strikter Neulralitätswille Schwedens

Stockholm, 23. August. Außenminister Gün­ther hielt in Karlskrone eine Rede, die ein neues Bekenntnis zum strikten Neutralität s- und Friedenswillen Schwedens darstellt. Günther trat mit Nachdruck für einen gerechten, auf weite Sicht geplanten allgemeinen Frieden ein. Er bezeichnet es als Aufgabe Schwedens, nach dem Krieg den Kontakt mit der Welt wieder auf­zunehmen und sich auf der Grundlage der Politik der friedlichen Einstellung gegenüber allen Seiten am Wiederaufbau zu beteiligen.

Ständige Sabotageakte tn Iran

Saloniki, 23. August. Die Telephonoerbindung zwischen Teheran und Bagdad ist in den letzten Wochen durch Sabotageakte mehrfach unter­brochen worden. Auch an den Oelfeldern der Anglo-Jran Oilcompany wurde Sabotage verübt. Die britischen Militärbehörden haben jetzt eine ver­schärfte Ueberwachung angeordnet und Kommandos zur Bekämpfung der Sabotage ausgerüstet. Als Schuldige wurden meist einheimische Arbei­ter festgestellt, die zum Teil durch das Kriegs­gericht zum Tode verurteilt wurden, ohne daß die iranische Öffentlichkeit davon unterrichtet worden wäre.

5W0W BRT m zehn Tagen ausgeschaltet

8iriliea mit 1,7 hkillione» LR'k. beradlt - 42 Lriexssckikke xetrokke»

Vo» unserer Lsrliuor LcürlttlojtULK

rck. Berlin, 24. August. Durch die letzten Schläge unserer Luftwaffe haben sich die schmerzlichen Schiffseinbußen, mit denen Briten und Amerikaner den Kampf um Sizilien bezahlen mußten und noch immer bezahlen, innerhalb von zehn Tagen erneut um 500 000 BRT. erhöht. Die Gesamtbilanz an Versenkungen und Beschädigungen allein durch unsere Luftwaffe, die einen Monat nach der Lan­dung auf Sizilien etwa 1,2 Millionen BRT. be­trug, ist damit auf 1700 000 BRT. angestiegen. Sie umfaßt jetzt insgesamt 395 von Bomben oder Torpedos getroffene Frachter. Transporter und Tanker. Dazu kommen nach den neuesten Feststel­lungen außerdem nicht weniger als 42 ausgefchal- tete britisch-amerikanische Kriegsschiffe, und zwar im einzelnen: 1 Schlachtschiff, 17 Kreuzer, 19 Zerstörer, 1 Geleitboot, 2 Kriegsschiffe unbekannten Typs, 1 Schlepper, eine Fähre und viele Landungsboote.

Der hartnäckige, zifbewußte und vor keinem Op­fer zurückschreckende Einsatz unserer Flieger im west­lichen Mittelmeer hat damit dem Feinde einen hohen

Preis für seinen auch in den Kämpfen auf der Erde teuer erkauften Sizilien-Erfolg abgenötigt.

So schwerwiegend und bedeutend allein schon diese Sechswochen-Bilanz unserer Luftwaffe im Mittel­meer wirkt, so darf man doch darüber nicht die übri­gen Ausfälle an Schifftraum übersehen, die den Briten und Amerikanern gleichfalls durch das Sizi- lienabtenteuer entstanden. Dazu gehören einmal Er­folge unserer U-Boote und außerdem jene Versen- kungen, die deutscheCondor"-Fernkampf. flugzeuge wiederholt mehrere hundert Kilo­meter westlich der Atlantikküste in Geleitzügen er­zielten, die offenkundig für Sizilien bestimmt waren. Nimmt man alle diese deutschen Erfolgsziffern zu­sammen,so ergibt sich schon heute, daß der Feind auf der Passivseite seiner Sizilien-Invasion nicht weniger als 2 Millionen BRT. verlorenen oder, ausgeschalteten Schiffsraumes verbuchen mußte. Die zähenSchiffsspezialisten" unserer Luftwaffe im Mittelmeer werden ganz gewiß dafür sorgen, daß diese enorme Zahl nicht das endgültige Ergeb­nis dieser sizilianischen Kriegsphase bleibt.

Roosevelt bietet die Dardanellen an

Hartnäckige Gerückte über Druck auk «sie Türkei rur Oellnung cker Meerengen

0 r L I> l d s r I c d t imrece» N o r r e s p o a <1 e n k e o bv. Stockholm, 24. August. Die LondonerDaily Mail" enthüllte, daß Roosevelt in den letzten Mo­naten fünfmal bei Stalin um eine Zusammenkunft nachgesucht habe: in Irak, in Kairo, bei Alaska oderirgendwo in Amerika". Die Angaben des englischen Blattes bestätigen die Bereitschaft nicht nur Englands, sondern der Vereinigten Staaten zur Unterordnung unter die Sowjets.

Die amerikanische AgenturUnited Preß" ver­breitet ferner eine sensationelle'Indiskretion über weitere Pläne der Plutokratien, die ebenfalls dar­auf abzielen, die Sowjets durch neue Zuge­ständnisse in gute Laune zu versetzen. Die

amerikanische Agentur verzeichnethartnäckige Ge­rüchte, wonach die Verbündeten sich an die türkische Regierung gewandt haben, um sie zur Oeffnung der Dardanellen zu bewegen, damit England und die USA. Kriegsschiffe zur Verstärkung der so­wjetischen Seestreitkräfte im Schwarzen Meer ent­senden können".

Die Dardanellen spielen bekanntlich eine ganz besondere Rolle in dem plutokratisch-sowjeti- schen Bündnisverhältnis, sie sind den Sowjets ge­nau wie ganz Europa erst für die Zeit nach dem gemeinsamen Siege in Aussicht gestellt worden. Es war aber bereits vorauszusehen, daß die Pluto­kratien neue Konzessionen machen müssen.

kei glükenller Hilsne im »ngreikemienHger"

Lin 8trc»m von Vertrauen gebt von cken Kleicbinäkix rollencken 8tablries>en aus

Von iirisgzborictUer Ttteo 6ödel

rck. UL. Wir sind im Raum südwestlich Bjel- gorod in den Tagen, da der Wehrmachtbericht von schweren, wechselvollen Kämpfen spricht. Es hat sich ein Bewegungskrieg auf engem Raum ent­wickelt, in dem Angriffe eines an Zahl überlege­nen, die Entscheidung in der Tiefe suchenden Fein­des und Einbrüche mit eigenen Gegenstößen und Gegenangriffen wechseln und sich oft ineinander oer- knäueln. Tage und Wochen schwerster Belastung für Führer und Truppe.

Seit dem Morgen rollt unser Gegenangriff mit dem Ziel, den vorgedrückten Keil sonMischer Pan­zer- und motorisierter Verbände abzuschneiden und die Verbindung nach Norden wiederherzustellen. Das hügelige walddurchzogene Land dörrt unter makellos blauem Sommerhimmel. 14Schlacht­schisse des Landkrieges" rollen in Kiellinie vor, vorbei an einer Werferabteilung, deren Salven jau­lend absausen, an Batterien, wartenden Panzer­grenadieren, Panzerwracks, gefallenen Sowjets. Ein Strom von Kraft und Vertrauen geht von den gleichmäßig rollenden Stahlrirsen aus, spie­gelt sich in den Gesichtern der Landser. Die .Kom­panie schiebt sich zwischen die ff-Panzer auf dem Hügelrücken.

Quälende Hitze strömt von Stahl und Motor, salziger Schweiß furcht die Haut, unser Panzer fährt am weitesten links, ani Rande eines lang­gestreckten Gehölzes. Die Sonne blendet uns. das Glitzern der Ketten muß weit zu sehen sein Der Wagen steht, sein langes Geschützrohr tastet nach Zielen. Mündungsfeuer einer Pak, links neben dem zerschossenen LKW. Man hat das dumme Gefühl, als peilten die bösen Flämmchen genau in den Sehschlitz. Seelenruhig lehnt der Fahrer im Sitz, er hat Viesen Blitz schon so oft gesehen. Krach, krach II Daneben! Eigentlich wäre unser Scheunen­tor ja dick genug.Entfernung 400, Sprenggranate. entsichern. Los!" Explosionswolken. Die Pak ist gewesen. Sowjetische Infanterie hastet im hohen Gras davon, Sprenggranaten hinterher. Leuchtspur der MG s rast ihnen nach.Aufpassen auf In­fanterie in den Büschen!" Aus guten Gründen

scheut sie der Panzer, wenn sie im toten Winkel seiner Waffen sitzen bleiben.

Die Stimme des Kommandanten wird um einen Ton eiliger.Panzergranate rein, links tief in den Büschen zwei T34!" Wieder stechen Flämmchen in den Sehschlitz. Auch der Kommandant steht nicht viel mehr gegen Sonne und Staub. Fünf, sechs Schuß springen hinüber, der Tiger zittert unter den Abschüssen. Drüben schießt keiner mehr, zu­mindest sind sie getürmt, mehr ist nicht mit Sicher­heit zu sagen. Dahinten löst sich einer aus der Deckung, rollt zurück.Entfernung 1000!" Voll­treffer auf den ersten Schuß.

Der eigentliche Tanz scheint für heute vorbei zu sein, die restlichen Sowjetpanzer haben sich in volle Deckung des Grundes zurückgezogen. Die plötzliche Kühle des Abends überfällt unsere überhitzten Kör­per. Auf allen Panzerdecks glimmen aus verschmier­ten Gesichtern die Zigaretten.

Von der großen Lage wissen wir nichts. Landser erzählen, die angreifende Division habe ihr Ziel er­reicht. Die Nacht wird kühl sein und kurz.

lind. Der Führer verlieb das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant d. R. Hans Lut- Hardt, Führer einer Stohtruvv-Koinpanie, und an Len Gefreiten Ferdinand Roos, in einem Pionier-Bataillon.

Bor einem westlichen Vorort von Leningrad sollte ein Sväbtruvv w ü rtte m b er ai sch - badi­scher Grenadiere einen neuen Stichgraben der Bol­schewisten erkunden. Da der Graben von den So­wjets besetzt war, griff der Sväbtruvv den zahlen­mäßig überlegenen Feind kurz entschlossen an. Dabei wurde die gesamte Besatzung bis auf einen Mann vernichtet.

Der Poglavnik emvfing die Wirtschaftsfübrer der deutschen Volksgrnvve in Kroatien mit Dr. Gasteiger an der Spitze.

Wie Reuter meldet, wurde die Stadt Tschungking am Montagmorgen zum erstenmal seit zwei Jahren wieder bombardiert. Der Angriff fei von zwei Wellen von je 27 javanischen Flugzeugen ausgefübrt worden. Die erste Welle habe Ziele in den westlichen Vorstädten der Stadt bombardiert.

? Vsvrgvs Vslrvux

D Unter den großen Haifischen, die sich in dem

VOWdenten-Komitee" genannten Aquarium in Z Algier herumtummeln und habgierig darauf be- I Lacht sin», sich gegenseitig die fettesten Brocken

- wegzustehlen, befinden sich auch einige kleinere

- Exemplare, deren Vorhandensein nur gelegentlich

V in Erscheinung tritt. Zu diesen kleinen Räubern

V zählt auch -er Oissidentengeneral Georges Z Tatroux, dessen Beziehungen zur Hochfinanz Z imTri du peuple" geschildert werden, denn selbst-

V verständlich sitzt Georges Tatroux, -er kleine ver- D räter, nur deshalb im Oissidentenkomitee ln Algier, I weil auch er mit Beziehungen auftrumpsen kann. Z Georges Tatroux, der im Grunde feines Her» Z zens ein ganz kleiner biederer Spießer ist, brauchte Z immer schon Protektion. Solange er noch Soldat Z der Republik war, hat Madame Herrlot schützend

V ihre Häyde über ihn gehalten. Später hat er ge- Z heiratet, selbstverständlich eine^üdin. Sie war Z die Tochter eines gewissen Jacob, der als Syndi- D kus der kleinen Pariser Wechsel- und Kreditban- I ken einen erheblichen Anteil am wirtschaftlichen D Ruin vieler ehrlicher Franzosen besaß. Aber des-

V wegen ließ sich Tatrvux keine grauen Haare wach-

V sen. Tr nahm ein Kommando nach Ondochina an

V und schaltete sich dort über seinen gerissenen Z Schwiegervater in die Geschäfte der Bankgruppe ß Lazard ein. Später gewann er sogar noch einig» Z Beziehungen zu den Rothschilds, die ihm nun D dazu verholfen haben, daß auch er ein Plätzchen D imOissidentenkomitee" erlangt hat, wenn es auch D nur ein kleines ist. Aber cs genügte, um seinen D Ehrgeiz zu befriedigen und außerdem - die Roth- Z schllds verschenken ja keineGnade" umsonst -

V wir- Tatrvux sich seinen Schutzpatronen stets dank- Z bar erweisen. Es hat also seine guten Gründe, D warum sie, die an der kapitalistischen Invasion des Z Judentums in Nordafrika wesentlich beteiligt sind, Z den kleinen Gernegroß auf dieses Postchen schoben.

au« aller HVvIt

Ei« tragikomischer BcrkebrSkufall ereignete sich I» Flensburg. Dort parkte am Bürgersteig ein grober Lastkraftwagen einer Brauerei. Plötzlich kam der Wagen ins Atollen. Das veranlabte einen gerade des Weges kommenden Mann, beherzt aus den Wage» zu springen, um ihn zum Halten zu brin­gen. Es handelte sich aber um einen Svezialivageu, bei dem die Pedale anders als bei anderen Fahr­zeugen angeordnet waren. Anstatt nun aus die Bremse zu treten, trat der Mann daher ans die Kuvv- lung und war nicht wenig erstaunt, als er mit voller Fahrt durch die Ladcnscheibc» eines Geschäftshauses sauste und erst am anderen Ende des Hauses wie­der herauskam.

Folgenschwere Naturkatastrophe i» der Westschweiz. Gewaltige Wasscrmasscn, die am Fnb der Dent Blanche gestaut waren, durchbrachen am Sonntag bas Gletschereis und stürzten zu Tal. Die Borgne schwoll stark an und trat über die Ufer, wobei rie­sige Mengen von Geschiebe, Baumstrünken und allem möglichen Material das Dorf Lcs Hauseres bei Evolene überschwemmten. Eine Brücke, eine Sägerei, eine Mühle, eine Bäckerei und vier Garagen wur­den weggcrissen. In der Nacht zum Montag durch­brach ein weiterer Gletschcrsee das Eis. Es mutzte» Verstärkungen zur Bekämpfung des Wassers berbei- gczogen werden.

Schwer« Gewitterschäden in Rom. Ein beftiger Gewittersturm, der sich am Montagmorgen über Rom entlud, verursachte schwere 'Schäden. Wohn­häuser, die durch die heftige Reaenflut »msvült wur­den, stürzten trotz des sofortigen Eiugreikns der Feuerwehr ein. Ovfer sind nicht zu beklagen, den» die Bewohner batten vorher die Häuser verlasse». Deutsch« Soldat«« als Lebensretter. I» der Nähe der Ortschaft Dovre retteten zwei deutsche Soldaten zwei norwegische Mädchen vor dem Tode beS Ertrinkens. Die Norwegerinnen, die nicht schwim­men konnten, kamen beim Baden in tiefes Wasser und gingen mehrmals unter, als sie von de» deut­schen Soldaten bemerkt wurden.

Oer Rundfunk am Mittwoch

Reichsvrogramm. 10 bis 11 Uhr: Unterhaltungs­musik von ^komvonistcn im Waffcnrock. 11.15 bi» 14.45 Uhr: Deutsches Tanz- und Unterhaltungs­orchester. 18 bis 17 Uhr: Otto Dobrindt dirigiert. 17.16 bis 17.58 Uhr: Beschwingte Musik der Gegen­wart. 28.28 bis 21 Uhr:Musik, die nie verklingt", beliebte Melodien aus Over und Operette. 21 bi» 22 Uhr: Bunte Stunde rund um die Liebe. Dcutschlandseuder. 17.16 bis 18.38 Uhr: Werke von Schubert. Mozart, Atterbcra, Hermann Unser. 28.15 bis 21 Uhr:Vom ewig Deutschen", eine Sendung aus Musik und Dichtung. 21 bis 22 Uhr: AuStese schöner SKallvlatten.

Friedrich List, Vorkämpfer der völkischen Wirtschaft

Lilcl eine, xrvken Deutschen - 2nr ksraukkükruna äei Lila»Der unencllicke >Vex"

Heute findet in Stuttgart die Urauffüh­rung des Bavaria-FilmesDer unendliche Weg" statt, in dessen Mittelpunkt die Gestalt Friedrich Lifts, des Bahnbrechers der völkischen Wirtschaft, sieht. Am 25. August folgt die Erstaufführung des KilmeS in Reutlingen, der Vaterstadt Lisis.

Daß wir uns in einer Zeit, die so restlos der Vollendung und Erfüllung des ewigen deutschen Sehnens, der wahrhaft einzigartigen deutschelt Sen­dung in der Welt dient, der großen Wegbahner und einsamen Vorkämpfer erinnern, bedarf keiner näheren Begründung. So ist es denn auch kein Zufall, daß gerade heute jenen Deutschen Ge­rechtigkeit zuteil wird, die lange und ost allzu lange verkannt und unterschätzt wurden.

Einer unter ihnen ist auch jener schwäbische Pro- sessor Friedrich L i st, der als ein Unverstandener und schamlos Mißbrauchter und Verfolgter 1846 bei Kufstein freiwillig den Tod suchte, nachdem er vor allen anderen dem kommenden Reich die Be­seitigung mittelalterlicher Zollschranken, die Grün­dung des Zollvereins und den Bau der ersten Eisen­bahnen erkämpft hatte. Tagende und aber Tau­sende haben aus List Romanen, aus lebendigen historischen Darstellungen und biographischen Wer­ken erfahren, wer List war und was er uns heute bedeutet. Wenn jetzt auch der Film das Thema aufgreift, so hat er damit zweifellos einen höchst aktuellen Vorwurf gewählt.

Gerade darin liegt seine Größe, daß er nicht die mindeste Rücksicht auf sein persönliches Wohlerge­hen nahm, als ihm das Schicksal einen großen völkischen Auftrag gab. Dem Sohn der ehe­mals freien Reichsstadt Reutlingen ist neben der echten heroischen Begeisterung zugleich ein scharfer und nüchterner Blick für das Wesentliche und eben­so auch ein unfehlbarer Spürsinn für zukünftige Entwicklungen eigen. Er hätte sowohl als Tübin­ger Professor, als Großmeister der volkswirtschaft­uchen Lehre wie auch als absolut tüchtiger Unter­

nehmer tm damals so zukunftsreichen Amerika ein gutes, ja. ein wohlhabendes Dasein führen können. Aber er hatte, wie der große Preußenkönig, auch jenenAppell im Leibe", der ihm ganz klar sagte, daß so sein Lebensweg nicht verlaufen würde.

Wir tun gut daran, das schlummernde Deutsch­land des MetternichschenBundes" von 1843 ein­mal genau anzuschauen, um Lifts Leistung voll würdigen zu können. AlsSouverän" hatte dieser dynamische Mann einen König über sich, der seine Krone der Gnade Napoleons verdankte und über den ein Treitschke treffende Worte gesagt hat. Der vollendete Autokrat, in dem sich noch einmal der Starrsinn des lasterhaften Karl Eugen und des Wüterichs Ulrich eigenartig verkörperte, kannte als Antwort auf Lifts Bemühungen um eine Spren­gung der völlig wahnwitzigen innerdeutschen Gren­zen nur die AntwortAsperg". Als einer der letz­ten Staatsgefangenen hat List auf dieser Zwing­burg eines patriarchalisch gefärbten Despotentums Monate verbracht. Gebrochen hat ihn diese Haft so wenig wie die dauernde Verfolgung durch die Kabinettspolitik der Duodezfürsten. Nicht geringer aber ist doch wohl das Versagen des dama­ligen'deutschen Handels st anbes, der ebenfalls dem weltweiten Blick eines Friedrich List nicht oder nur in Ausnahmefällen zu folgen ver­mochte. Daß nicht List der eigentliche Schöpfer, Direktor der Leipzig-Dresdner Eisenbahn wurde, braucht man sachlich nicht einmal so sehr zu be­dauern. Ob ihm ein so engbegrenztes Amt sein Schaffen, das doch vor allem ein großes Wecken, ein unermüdliches Forschen und Planen war, er­leichtert hätte, darf man sogar bezweifeln. Daß die Eisenbahnen letztlich in die Hand des Volkes und Staates gehören, hat List oft genug zum Ausdruck gebracht. Nur die Methode, in der man ihn mucke­risch und kleingläubig verriet, ist allerdings von einer ausgesuchten Niedertracht gewesen und macht seinen Konkurrenten wahrhaftig keine Ehre.

Es ist selbstverständlich, daß ein» List-Film ebenso wie mancher List-Roman den Pionier der völki­schen Wirtschaft nur, gelegentlich zu Worte kom­men lassen kann. Gerade hier aber wird es hoffent­lich noch manches Werk geben, das uns die gerade­zu prophetische Schau des einsamen Vor­kämpfers einer so fadenscheinigenguteck alten Zeit" offenbart.

' Denn Friedrich List vor allem war es ja, der zuerst dem nüchtern materialistischen Denken, das sich schließlich zu dem Wahnwitz der marxistisch- liberalistischen Ausbeutungslehre steigerte, etwas Ueberlegenes entgegenstellte. Für uns ist es heute selbstverständlich, daß Eigennutz hinter dem Ge­meinnützen zu rangieren hat damals aber war das durchaus etwas Unerhörtes, denn damals schien ein tüchtiger Egoist der geborene Wirtschafts- Führer, und das soziale Moment klang höchstens Ptzi einem Harkort und Krupp und Bors cg auf. Wenn List von den produktiven Kräften sprach, wenn er die Bedeutung der gerecht gelohnten menschlichen Initiative und Arbeitskraft turmhoch über den Götzen Gold stellte, dann rief er zunächst in eine Wüste. List mochte selbst erschrocken sein, wenn ihm die ewig Mißtrauischen und Gestrigen revolutionäre Ziele unterschoben, und doch war er zweifellos auch ungewollt revolutionär im besten Sinne des Wortes. Amerika, das er sehr gegen seinen Willen aufsuchte, verdankt ihm weit mehr als die Erschließung seines Bergbaues, die Belebung seiner eigenen Industrie. Den großen Polypen der Weltwirtschaft, die unersättliche Raff­gier des jüdisch-britischen Kapitals hat keiner so früh gekennzeichnet wie dieser Professor aus Reut­lingen.

Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt ist das Vermächtnis Friedrich Lifts immer deutlicher geworden, und nur Heutigen können voll Dankbarkeit sagen: wir haben ihn ganz erkannt und wir haben ihn endlich aus­genommen in den großen Ehrensaal, in die ewige .Ruhmeshalle des deutschen Geistes und der deut­schen Tat. Daß man alles einsetzen mutz, um ein KrotzeS zu empfangen, das hat er in einem lauteren, fernerhin leuchtenden Leben bewiesen.

L1t«1 Laper

Chirurg und ..Teufelskutsche"

In Frasdorf am Chiemsee konnte Sanitätsrat Dr. von Hetnleth^ einer der ersten deutschen Automobilisten, in voller Schaffenskraft sein 80. Lebensjahr vollenden. Er ist über die Grenzen Bayerns hinaus als einer der ersten deutschen Auto- mohilisten bekannt geworden. Im Jahre 1899 schon erwarb er von der Firma Benz in Mannheim deren selbstfahrende Kutsche", Modell Duc, und erschien damit in Bad Reichenhall. Es handelte sich bei diesem vorsintflutlichen Kraftwagen noch um einen Einzylinder mit Riemenantrieb, bei dem die Steuerung in der Mitte zwischen den beiden Füh­rersitzen lag. Mit dem Motor von nur sechs Pferdestärken war eineHöchstgeschwindigkeit" von zwanzig Kilometern zu erreichen.

Zu seinem ersten Chauffeur berief Dr. von Heisse leih Sebastian Grätz, der erst vor einigen Tagen als Kaufmann in Bad Tölz gestorben ist. Dieser wackere Oberbaher fuhr mit dem grotesken Vehikel nach Herzenslust drauflos. Er unternahm damit Patientenbesuche und Vergnügungsfahrten, wobei die Pannen allerdings häufiger waren als die vor­gesehenen Aufenthalte. Doch entwickelte dieser Kraft­wagen, der immerhin neun Jahre in Benutzung war, in den Bergen schon ein beachtliches Steigver­mögen.

Sanitätsrat Dr. von Heinleth hat bei den Fahr­ten mit diesem ersten Auto im Rupert igan allerhand erlebt. Kam er anfangs durch ein Dorf, so wurde er von der Bevölkerung fast immer mit einemSteinhagel" begrüßt. Auf freier Strecke aber flüchteten die Bauern in der Meinung, es mit einem Teufelsspuk zu tun zu haben, vor dem her­anknatternden Ungetüm kurzerhand in den nächsten Wald. Dazu hagelte es Beschwerden und Polizei­verbote, die dem fortschrittlichen Arzt und seinem Chauffeur das Leben schwer machten und ihnm Höchstgeschwindigkeiten auferlegten, die heute nicht einmal ein gemächlicher Radfahrer mehr einhält. DasFahren mit elementarer Kraft" erschien eben damals noch als ein Abenteuer, bei dem «S nicht mit rechten Dingen zugehen konnte« - ^