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ein recht solider Obergeselle, zu Kuchen, Wein und Tan;. ! Der Dunst des Neuen mußte in seinem Kapitolium Dampf-> kraft erreicht haben, als er sich entschloß, nach angcbro- ^ chener Dämmerung hinauf ;u gehen in die oberen Regio- j ncn, um sich ein Nachtlager auSzuwählen. Lcy's Absicht, sey's Geschick, er war in eine Kammer gelangt, wo die Mägde schlafen. Eben hatte er sich seiner Kleider entledige, als eine tcr rechtmäßigen Besitzerinnen der Kammer einrrat und beim Anblick des Gespenstes wegspringcnd ein furchtbares Geschrei anhub. Panischer Schrecken erfaßt den Obergesellcn; er stürzt hinaus, im Hemde, wie er ist, rennt glücklich ungesehen die Stiegen hinab, fort aus dem Dorfe, fort über Stock und Stein nach Aalen, allwo er in einem bekannten Winhshause gleichfalls ungesehen die oberen Zimmer erreicht, sich in ein Bett wirft und ruhig entschlummert. Wie groß war aber sein Erstaunen, als er am Morgen erwachte, ohne zu wissen, wo er sei, als er seine Kleider nicht fand und kein Mensch ihm sagen konnte, wie er hereingckomme», und was sich mit ihm zugerragen. In seiner Noch wendet er sich an einen Bekannten, der ihm einen Anzug leiht, und wandert, mit der traurigen Ueberzeugung, bestohlen zu scyn, nach Kochen, nur damit er erfahre, in welcher DiebSgescllschaft er gestern hcim- gewandelt. In Kochen aber klärt fick Alles auf, und er wird inne, daß der Sechsundvierziger so viel Wärme hat, um einen Menschen, der ^ Stunden nur mit einem Hemde bedeckt durch die Oktober - Nachtluft lauft, vor Schnupfen zu»-bewahren.
Dor wenigen Tagen fand der in dunkler Nacht hcimkehrende Postillon auf der Mczingcr Chaussee am Wege auf tieAchalm einen bespannten Fruchtwagen ohne irgend eine menschliche Seele in dessen Nahe. Er steigt ab, besieht sich den Wagen, die Pferde, pfeift, knallt und ruft, keine Antwort, alles still wie im Grabe! Das Fuhrwerk ist ihm bekannt und sein Erstes bei seiner Ankunft zu Hause ist, die Besitzer desselben zu wecken und ihnen den Stand tcr Sache d. h des Wagens mirzurheilen. Sogleich werden Leute mit Laternen abgcsandt, der Wagen heimwärts befördert und inzwischen alle möglichen Vermach.mgen über das seltsame Verschwinden des Knechtes aufgestellt. Ja das weiß man wohl, sagten Einige, daß es dortrum nicht sauber ist; wer weiß, was dem Knecht passirt ist. Mittlerweile kam man mit der Laterne auch hinauf in das Wohn zimmer und siehe da, hinter dem Ofen sitzt Hans und schlaft ruhig. Neues Staunen. Sogleich wird er gehörig gerüttelt, wie vor hundert Jahren ein Rcutlingcr, der die Maas Wein um 4 kr. getrunken hat, und unser Hans erzählt nun eine schauerliche Geschichte von einem Geist, der ihn entführt hatte, und an seinem Lallen unk seinen gläsernen Augen sah man auch deutlich, welcher Geist es war, es war der Weingeist des >846r.
Tsgs - Neuigkeiten.
München, den 6. November. Dieser Tage wurde hier ein Chemiker bei Zubereitung von Schießbaumwolle, resp. beim Trocknen des Präparats durch das schnelle Erplotiren derselben nicht unbedeutend verletzt, neuer Beweis , wie vorsichtig man mit diesem Gegenstand umzugehen hat
Englische Blätter erzählen ein schauderhaftes Seitenstück zu dem todt gepeitschten Husaren. Der Marine-
! lieutenant Stury ließ einen Matrosen, weil er sich bc- > trunken, einsperren, und zwar in den Kohlenbehälter des Schiffs. Der Unglückliche hatte weder Raum in j dem scheußlichen Loche, noch andere Nahrung als die Kohlcndünste. Und darin über einen Tag, von früh 7 bis Abends 8 Uhr, und draußen über 26 Grad Hitze! Als man ihn gegen Abend zum Appell aufrief, antwortete eine hohle Stimme wie aus dem Grabe, und als man ihn eine Stunde später frcilasscn wollte, war er todt. Der Lieutenant ist vom Kriegsgericht frcigcsprochen, aber der Schrei der Empörung, der durch alle englischen Blätter geht, hat ihn verdammt.
Ein junger Modebengel in Wien, der mehrSchul- den als Bescheidenheit besaß, bekam dieser Tage ein Bil. let mit der Stadkpost zugestellt. Auf dem duftendsten Papiere mit Goldschnitt und Goldsiegel stand von der zierlichsten Frauenhand gekritzelt: er möge sich zu einem Rendezvous an einem bestimmten Orte einfinden. So etwas läßt sich der eroberungssüchtige Stutzer nicht zwei Mal schreiben. Um die bestimmte Stunde fand sich unser Dcn Juan in der bczeichnctcn Wohnung mit der gespanntesten Erwartung ein. Als plötzlich sein Schneider vor ihm stand! Er zog ihm höflich den neuen Rock aus und schickte ihn nack Hause.
In P ortugal wird der Aufstand immer allgemeiner und gefährlicher. Der General der Insurgenten Das Antas ist mit einem Theile seiner Truppen gegen Lissabon aufgebrochcn und überall in den Städrcn und auf dem Lande bilden sich neue CorpS von Insurgenten. Lieft haben auch schon 2 Dampfschiffe der Regierung weg- genommcn. Die Regierung rüstet sich ;war, Lissabon nach Kräften zu verrheidigen, har aber zu ihren eigenen Truppen wenig Zutrauen. Der Königin wird gerathen, die Hauptstadt zu verlassen.
Auch in Spanien dauern die Unruhen fort. In Saragossa hatten sich aut einem öffentlichen Platze einige hundert bewaffnete Aufruhrer versammelt, um einen Jnsurrcklionsversuch zu machen. Doch wurde der Haufen von den Truppen der Regierung auseinandergesprcngt und 12 der Rebellen gefangen genommen.
In Brüssel har eine Fcucrsbrunst das umfangreiche Etablissement des Holzhändlers Pclseneer, mit einer Dampfmaschine und bedeutenden Vorräthen von verarbeitetem und unverarbeitetem Holz, verzehrt. Auch ein Magazin mit 500 Fässern Bier brannte ab. Secks Hauser wurden stark beschädigt. Der Schaden ist sehr bedeutend.— Deßgleichcn ist auch in London eines der kleineren Theater, abgebrannt. Den Abend vorher hatte man auf dem Theater noch die Schlackt von Waterloo aufgcfnhrl.
In Canada starb kürzlich ein gewisser Daniel Arkin, gewöhnlich der schwarze Daniel genannt, hundert und zwanzig Jahre alt. Er war nicht so glücklich, eine mit ähnlicher Lebenskraft gesegnete Lebensgefährtin aufzufinden, war sieben Mal verheirathet und himerläßt nicht weniger als 570 Kinder und Enkel.
Die Nachrichten von der Ueb er sch w emm u n g der Loire lauten immer schrecklicher, und man sieht von Neuem, daß daS Wasser viel gefährlicher ist, als das Feuer. In der Nahe des Städtchens Firm in durchbrachen die Flutben die Uferdämme und haben die ganze Stadt mit 600 Einwohnern in sich begraben. Auch in Rounne sind 200 Häuser von den Fluthen zerstört und
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