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ins Herz gewühlt. Obgleich mein Bild aus Deinem Andenken vermischt sevii wird, so lebt doch das Dcinige heilig in meiner Erinnerung fort, und sic wird ihm auch für die Zukunft geweiht bleiben. Sollte mir zu gewissen Stnn- den, wenn auch seiten, solche auch zu Theil werden, so wirst Du meinem^Gcist, in dem sich nur die Sehnsucht nach Dir regt, b^uickend begegnen. Lebe wohl!
6ZDein unglücklicher
^ Eduard v. Lormann.
Nun ick werde ihn zu trösten wissen! Meinen Dank für die Mitthcilung dieses werthen Schreibens! sprach Starenberg, als er eben, nachdem er Laura den Brief zurückgegcben, im Begriff war, in den Wagen einzustcigen.
(Der Beschluß folgt.)
Franz Hupapoli
Franz Hupapoli war einer der wenigen Menschen, welche in drei Zahl hunderten gelebt haben. Geboren 1587 zu Casale im sardinischen Gebiete, starb er 1702. Er war anfangs Geistlicher und lebte später, seit seinem 82sten Jahre, als vcnetianischcr Consul auf Scio. In fünf Ehen zeugte er 24 Kinder und außerdem nicht weniger als 25 Bastarde. Er trank nie Wasser, rauchte nie Tabak und aß fast nur Wildbrat und Früchre. Er trank viel Saft der Skvrzoner - Wurzel, aß Abends fast gar nichts, ging früh schlafen, stand früh auf, hörte dann die Messe, spazierte und arbeitete den ganzen Tag bis in's höchste Alter. In 22 Bänden schrieb er Astes nieder, was er Merkwürdiges erlebt halte. Er hatte niemals Fieber, ließ sich nie die Ader öffnen und gebrauchte nie Arzcnci. Im 100. Jahre wurde sein graues Haar abermals schwarz. Erging noch nack dieser Periode vier Meilen dcS Tages. 109 Jahre alt, verlor er seine Zahne und nährte sich von Brühen. Vier Jahre später erhielt er zwei große, neue Zahne und fing wieder an, Fleisch zu essen. Sein Hauptbedürfniß war Umgang mit Frauenzimmern.
Gemeinnütziges
Verfahren, das Leinöl zu reinigen.
Man löst 2 Pfund Eisenvitriol (grünen Vitriol) in 2^ Pfund Regcnwasser auf und gießt die Auflistung in eine große Flasche, welche 2 Pfund rothes Leinöl enthalt. Diese Mischung setzt man dann dem Lichte aus, indem man sie wahrend 4 bis 6 Wochen täglich ein bis zweimal umrührt i nach dieser Zeit ist das Leinöl gut gereinigt
und gebleicht, und alle schleimigen Bestandtheile desselben haben sich in die Auflösung des Eisenvitriols niedcrge. schlagen. Das Ocl, welches man von letzterer abgießr, ist ganz weiß und rein und trocknet sehr gut aus. Der angcwendete Eisenvitriol laßt sich wieder zu demselben Zweck benutzen, sobald man die Auflösung desselben filtrirt und sie addampft.
Wer oft an Zahn- und Kopfweh leidet, der nehme des Morgens nüchtern etwas unüberzuckerten Calmus in den Mund, dieses entzieht die unreinen Säfte, bewirkt dadurch ein rcspekt. Ausspcien und bewahrt vor beiden Ucbeln, was durch Erfahrung bewahrt ist.
Warnung, erplodirende Baumwolle betreffend. Wenn man in Gasform auf Baumwolle
direkt ernwirkcn laßt, so bildet sich (wie vorauszuschen) das erplodircnde Produkt, da aber diese Methode, Zünd- baumwoste zu bereiten, meinen Erfahrungen zufolge, gefährlich ist, indem sich Letztere im Moment der Bildungß- metamorphosc zuweileu von selbst entzündet, so halte ich es für Psucht, meine Kunstverwandten, welche sich mit dem in Rede stehenden Obftkc beschäftigen wollen, hierauf aufmerksam zu machen, um möglichen Unglnckofallen vorzubeugen. H. Creuzburg in Hcldburg.
Der Gartenkalender.
November. Man gräbt den Boten um, bringt die übrigen Gemüse in den Keller, rcinrgi die im Keller eingcschlaacnen Gemüse von Schimmel und Faulniß, und lüftet denselben fleißig. Bei cintretcndem Froste wird der Wirsching mit Stroh gcschuzt und die in Gruben cinge- schlagenen Wurzelgewächse mit Erde und Stroh gedeckt.
P r e i s - R ä t l) s e l.
Zu Anfang Nackt es sich beständig zeigt.
Bei Tage wirst Tu's sicherlich nickt finden.
Dem Achte nicht, der Dunkelheit geneigt.
Trifft nian's in Klüften an, in wilden Gründen'
Und ob in Wäldern es beständig ist,
So weiß man doch, daß Jäger es nickt kennen.
Beim Landmann wird es nimmermehr vermißt.
Kannst Leser, du, das Rärhsel mir jetzt nennen?
Und wenn gesunde» dn's in Jahresfrist,
Und kommst, und bringst davon die Kunde,
Dann hundert Gulden die Belohnung ist.
In Gold bezahlt, und gleich, zu jeder Stunde.
Auflösung des Rätbsets in Nro. 86: Essigätbcr.
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rnchtpreise.
Brvd- S5 Fleischpreife
Frncht-
gattnng.
Alkenstaig, den 4. Nov. 1846, ver Scheffel.
Freudenfladt, den 3l.Okt. 1846 ver Sckeffel.
Tübingen, den 30. Okt. 1846, ver Sckeffel.
Calw,
den 31. Okt. 1846, ver Scheffel.
! In Altenfiaig:
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In Tübingen: 4P.Kernenbr.42lr
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Nedlgirt, gedruckt und verlegt vvn G. Zaiser.