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Olearius aus den^Wn GesicktSzügen, den zusammen- gekniffcnen Lippen mnvVden düster glühenden Augen des Lieutenants, welche un/errückt auf des Bankiers Fingern hasteten und diese zu versengen drohten. Des Fouriers Anrede hörte er mit halben Ohren an und steckte, anstatt der dringenden Weisung nacdzukommen, das empfangene Schreiben mechanisch in die Tasche. Unentschlossen, waS er hierauf thun solle, blieb Olearius hinter dem Lieute­nant stehen. Bald aber blickte er eben so starr, wie sein Lieutenant die Finger, das Antlitz des Bankiers an, daS ihm recht bekannt vorkam. In derselben Sekunde, wo er in ihm den Verführer Lieschens wieder erkannte, schrie der Lieutenant, dessen Karte abermals verlor, wuthenkbrannt: Ha, Spitzbube! jetzt hast du die Volte geschlagen! deut­lich Hab ichs gesehen. Diese Worte begleiteteein Faust­schlag, welcher dem Bankier das Blut aus der Nase strömen machte. Ein furchtbarer Lärm erhob sich nach dieser Gcwaltthätigkcit. Anfangs schlug sich die Mehr­zahl der Anwesenden auf des beleidigten Bankiers Seite. Nachdem aber dem Letzteren bewiesen worden war, daß er aus hessischen Diensten als infam verwiesen worden scy, den Adel blos usurpirt, bald die Rolle eines Werbe­offiziers, bald eines falschen Spielers übernommen habe, nahm die Sache eine solche Wendung, daß Lieschens Ver­führer einer ehrenvolleren Satisfaktion für unwerth er­klärt und für immer aus dem Lager verwiesen wurde.

(Schluß folgt.)

Der Schlitte».

Es ist sonderbar, daß man in Büchern, welche an­geblich sämmtliche landwirtbschaftliche Geräthschasten be­schreiben und deren Anschaffungskosten bezeichnen, den ge­wöhnlichen Holzschlitten, der etwa 2 fl. kostet, nicht findet. Nun es ist besser, der Schlitten steht im Hof der Wirth- schaft, als in den Büchern. Allein leider steht er gar oft zur Zeit, wo er bewegt werden sollte. Richtet man mit einigen Brettern einen Kasten zurecht oder, noch bes­ser, legt man eine Flechte darauf, so hat man im Winter nach einem starken Schncefall das beste Mittel, die durch Grabenaushub, durch Gränzenräumung allmälig gebildeten Komposthaufen auf die Wiesen zu bringen. Man verdirbt nichts an den Zu-und Ableitungsgräben, und zweiMann fördern mindestens so viel als acht Mann mitRäderkar- rcn auf unbedecktem Boden. Bei starkem Schnee ist es

aber notwendig, daß man sich zuerst eine Bahn macht. Gut ist es, wenn man den Schlitten so ladet, daß das größere Gewicht auf dem hintern Theile ruht, weil sonst die Läufe vornen zu stark eingreifen. Daß man nicht bergauf schlittet, das weiß Zeder von seinen Jugendjab- ren der. Wer sich aber dieser Knaben - Schlittenpartiell mit Vergnügen erinnert, der probire auch ,'m MannSalter die nützlichen Schlittenfahrten, wenn es auch nur gesche­hen sollte, um die Leistungen der Holzschlitten beurtheilen zu können; denn auch derjenige Landwirth, welcher nicht in der Lage ist, selbst arbeiten zu müssen, sollte doch alle Werkzeuge so lange in die Hand nebmen und mit dem Knechte arbeiten, bis er weiß, was man unterarbeiten" versteht. Er wird dann weder überspannte Anforderun­gen an die Kräfte eines Mannes machen, noch faule Ar­beiter dulden.

Ich komme auf die Holzschlitten zurück. Bei einer kleinen Exkursion sehe ich mehr, als mir lieb ist. Hier habe ich nämlich mitten aus einer moorigen Wiese eineu Haufen Stumpenholz, dort an einem Äergabhange aus­gebrochene Steine, an einem andern Orte aufgeschichtetes Wellenholz Alles entfernt von einem Wege, Alles soll über eine Wiese, aber wann? das weiß ich nicht, wahr­scheinlich wenn der Winter vorüber ist, wenn die Zugoch­sen für den Menschen arbeiten, und tiefe Spuren ihrer Anstrengung zurücklaffen!

Die Holzmacher und alle diejenigen, welche Holz aus dem Walde zu fördern haben, lachen über solche Dinge. Sie wissen nicht anders, als daß sie im Winter das ge­fällte Holz an einen Weg bringen müssen, und da ler­nen sie gar bald die vorzüglichen Leistungen der Schlitten kennen. Der Landwirth muß freilich nicht, wenn er nicht will. Er meint oft, hinter dem warmen Ofen sey es bes­ser, als draußen im Schnee; allein dem ist nicht also. Man erinnere sich nur seiner Krnderjahre. Man fährt in einer Minute einen Weg herab, den man mit dem Schlitten auf dem Rücken kaum in einer Viertelstunde hinauf geht, um wieder herunter zu fahren; man wird warm, fühlt sich behaglich in der frischen Luft und erhält einen gesunden Appetit. Eben so ist es auch bei den de- zeichneten nützlichen Schlittenpartien. Darum hervor, wer gesunde Glieder hat und hinter dem Ofen sitzt; wer lange träumt, der verliert viel Zeit, und die Zeit «st mehr als Geld. V.

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17. Dezbr. 1845, per Scheffel.

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20. Dezbr. 1845, per Scheffel.

den 19. Dezbr. 1845, per Scheffel.

den 9. Dezbr. 1845, per Scheffel.

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Redakteur F. W. Bischer. Druck und Verlag der Vischer'schen Buchdruckerei.