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goire, riß die Weste auf und zog ein adgeschossenes rothes Band hervor, das Kreuz ist nicht da, wegen dringender Reparaturen, aber das Band, das nämliche, mit welchem mein Oberst mir es gab, ist hier!" Der Kaiser zog fünfzehn Napoleond'ors aus der Börse des Adjutanten und gab sie dem Maurer mit den Worten: „Nimm, bezahle die nothwendigen Reparaturen für Dein Kreuz, und trinke für den Rest auf meine Gesundheit. Aber ich empfehle Dir Mäßigung, und wenn Du ja schreien willst, so rufe: Es lebe Frankreich! Morgen komme in die Tuilerien, ich werde sorgen, daß man Dich vor mich läßt. Jetzt gehe wieder an Deine Arbeit." — Am nächsten Morgen war Gregoire Boivin wieder im Hotel der Invaliden.
An -ie Herrn Ortsvorfteher.
sEingesendet aus dem Oberamte Freudenstadt.)
Im Interesse eines Wohlthätigkeits-Vereins bei etwa eintretender Kartoffelnoth wäre cs recht sehr zu wünschen, recht bald das Ergebniß der Kartoffel-Ernte zu erfahren. Möchten daher die Herren Ortsvorsteher ihre Berichte darüber an die Königlichen Oberämter beschleunigen, sobald nur ein Theil der Ernte vorüber ist und man die Wahrnehmung gemacht hat, daß die Kartoffel-Krankheit gegen früheres Vermuthen sich immer verbreiteter zeigt, und besonders auch darauf ihr Augenmerk richten, ob die von einigen jetzt schon gemachte Beobachtung sich bestätige, daß die Krankheit erst nach der Aufbewahrung der Kartoffeln (seye es auf trockenen Böden oder im Keller) auch bei solchen, an welchen man beim Ausgraben anscheinend nichts Krankhaftes bemerkte, sich entwickle und ausbilde, was die Fürsorge für die Zukunft der Armen um so dringender machen würde.
Abnahme vom 18. bis 23., dann unbeständig mit fortge- sezter Wärme-Abnahme, Regen und Wind bis Sturm am
24., 25., 26.» wieder Aufheiterung und Reif am 27. und
28., zulezt Regen am 29. und 30., heiter und kühl mit Reif oder Eis vom 3t. Oktober bis 3. November.
Charade.
1. 2.
O schwere Kunst, die dieses Wort begehrt.
Wenn deine Liebe sich dagegen sträubt;
O edle Kunst, die Dich wegwerfen lehrt.
Was dir vergeblich Sinn »nd Geist betäubt,
O schlechte Kunst, wenn so der Undank spricht. Und du bekämpfst sie nicht.
3.
O Seligkeit, wer so mit Recht benennt,
Wonach das Herz in Sehnsucht lang gestrebt,
O Traurigkeit, wer keine Seele kennt,
Die ganz für ihn in diesem Worte lebt,
Und schriebe der's, weil ihm Gott Mammon hold. Auf Säcke voll von Gold.
4.
Ein hart Verbot, wenn Sinn und Herz und Geist Zur Einzigen in dieser leeren Welt Dich unaufhaltsam, unbezwinglich reißt.
Und sie den Finger dir entgegenhält,
Den aufgehobenen, und mit Gewicht Dieß kalte Wort ausspricht.
1. 2. 3. 4.
Doch, hat die Einzige dich nun erhört,
Und sich verschenkt an dich als Eigenthum,
So warne dich, damit du nie bethört In flüchtigem Genuß dich treibest um Dieß Blümchen, das ja dir so nahe ging,
Sein Himmelsblau, sein Ring!
Auflösung der Näthsels in Nro. 78.: Flamme.
Wöchentliche Frucht-, Brod-, Fleisch-, Viktualien- und Holz-Preise.
Wetterprophet.
Im Allgemeinen wird der Oktober vermuthlich meist herbstlich warme, Helle und trockene Witterung haben, erst vom 18. an ist stärkere Wärme-Abnahme zu erwarten. Im Besondcrn schwankt das Barometer und wechseln die Winde wahrscheinlich wie folgt: Barometer am 1. steigend, am 2., 3. und folgende Tage stetig fallend mit kleinen Schwankungen bei west-südlichen und dann in ost- nördlichen veränderlichen Winden. Am 8. und 9. Barometer nieder bei west-südlichen, vom 10. bis 14. steigend und gering schwankend bei ost-nördlichen Winden, am 15., 16. und 17. tiefer mit west-südlichen. Am 18., 19. bis 23. steigt das Barometer oder schwankt in der Höhe mit ost-nördlichem Wind, es hat einen niedern Stand am 24., 25., 26. mit west-südlichen Winden, es steigt am 27., 28., fällt am 29. und 30., meist mit west-südlichem Wind, steigt am 31. — Vermuthliche Witterung im Besondern: 1) Am 1. leicht Regen und kühl, dann heiter, warm, auch abwechselnd mit kühlen nebeligen Tagen vom 2. bis 6.; am 7. und 8. zu Regen oder Wind geneigt. 2) Erst kühl und Aufheiterung am 9., 10., dann heiter und wärmer vom 11. bis 14., am 15., 16. und 17. Regen. 3) Helle und gleichförmig trockene Witterung mit Wärme-
Nagold den 4. Oktober 1845.
Frucht-Gattungen.
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Verkauft wurden:
Erlöse
höchster.
mittlerer.
niederer.
fl-
kr.
fl-
kr.
fl-
kr.
Schfl. Sr.
fl-
kr.
Dinkel, alter, 1 Sch.
—
—
—
—
—
—
Dinkel, neuer,
8
—
7
15
6
48
81 —
587
19
Kernen . .
—
—
—
.—
—
—
Haber. . .
6
6
5
50
5
40
29 —
169
28
Gersten . .
12
36
12
10
ii
14
3 1
38
30
Mühlfrucht .
„
Waizen . . 1 Sr.
2
15
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2 —
36
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Bohnen . .
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Roggen . .
Wicken . .
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Erbsen . .
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Linsen . . .
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Linsen-Gersten
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Roggen-Waizen
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4 Pfd. Kernenbrod 14 kr. 4 „ Schwarzbrot» 12 „ 1 Weck s 6 L. —Q. 1 . 1 Pf. Ochsenffeisch 8 „ 1 „ Rindfleisch . 7 . 1 „ Kalbfleisch . 7.,, 1 „ Hammelfleisch 7 , 1 „ Schweinefleisch, unabgezogen 9 . abgezogen . 8 »
I Pf. Schw.Schm. 19 kr. 1 „ Rindschmalz 21 1 » Butter. . 16 1 „ Lichter, geg. 22 1 » ,, gez. 20
1 „ Seife . . 16 Bödseiten, 1" breit: ranhe . . 36—40 balbsaubcre 48—-54 blinde Ifl. —Ifl. 6
Bretter, 1' br. 24—30 kr.
„ 9—10" br. 18 . Rahmenschenkel 15 , Latten. . . 4—5 . Kl. Buchenholz:
Pr. Achse 16 g.— » geflößt . 15 fl. 12 „
Kl. Tannenholz:
Pr. Achse 10 fl.— « geflößt . gg.3S »
Redakteur F. W. Bischer. — Druck und Verlag der Bischer'schen Buchdrucker«».