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Das Rotkäppchen aus einem der schönsten Unserer Märchen kann man sich ohne das Heine Körbchen am Arm Wohl kaum Vor­teilen. Und die Hausgehilfinnen früherer Zel­ten mit ihren steifen Weißen und farbigen schürzen sind schon gar nicht ohne diesen Koro denkbar. Er gehörte sozusagen zur Wurde ihres Berufes. Was für eine Freude war es, wenn ' einst die Mutter nach Hause kam, den Korb biS obenan gefüllt und alles verborgen unter ' einer buntbestickten Decke! .

So ganz langsam, wie eine fluchtige Erinne- ming, ist dieser Korb aus dem Alltag ver­schwunden. Farbige Netzchen wurden Mode, i Kotze, schwere Taschen, und wir erinnern uns Me wohl noch der Vorweihnachtstage, an Venen die Menschen in den Städten von Laden zu Laden eilten und voll behängen waren mit Paketen, Päckchen und Schachteln aller For­men und Größen. Geheimnisvoll eingehüllt in Weißes oder buntes Papier.

Zuhause stauten sich allmählich ganze Berge Von Papier, Tüten und Schachteln! Eine be- , sondere Ecke war im Haushalt vorhanden, auf hie man erst zurückgrifs, wenn die Ofen im - Herbst langsam wieder ihre Dienste verrichten

I mußten. Dann knüllte man all die schönen ' Hüllen zusammen, um sie dem Feuer als Nah­rung zu geben. Und der oft lästige Berg von Altpapier wurm riekn«.

Damals ist mit diesen Umhüllungen wahrer Raubbau getrieben worden. Heute, im Kriege, haben wir uns dies abgewöhnt und gelernt, es als eine Sünde zu empfinden, etwas zu zerstören, was noch brauchbar ist. Wichtig aber ist es, dafür zu sorgen, daß wir Hüllen und Schachteln zu Hause überhaupt nicht mehr. anhäufen. Es muß für uns zur Selbstverständ­lichkeit werden, unzählige Dinge des täglichen Lebens überhaupt nicht mchr einpacken zu lassen.

Die Hülle darf uns nicht mehr wichtig sein. Selbst Geschenke, die wir früher mit Liebe ver­packt haben, können wir mutigen Herzens offen auf den Tisch legen. Es ist ja hier wie im Leben überhaupt. Die Hülle unserer Her­zen ist sehr verschieden und täuscht manches­mal. Wichtig ist allein der Kern des Herzens. Wenn unser Herz klar und wahrhaftig ist, brauchen wir keine schönen Worte, um das Tun und Lassen unseres Alltags einzuhüllen. Die Tat unserer Herzen entscheidet nicht die Hülle. WO.

Die Schwabenhühne i« La!«

Ludwig Hofmaier:Die Erbschaft aus Batavia"

Vor vier Jahren als Dialektbühne für unsr­en Gau begründet, erfreut sich die unter Lei­tung von Wilhelm Speidel stehende »Schwabenbühne" eines guten Ansehens nicht allein in der Heimat, sondern vor allem bei unfern Soldaten an der Front, war sie doch seit ihrem Bestehen vorwiegend für die Trup­penbetreuung in fast allen Teilen Europas eingesetzt. Heute besitzt diese Bühne neben ihrer Frontspielgruppe ein weiteres Ensemble be­fähigter Künstler, so daß wir nun auch im Schwabenland öfters die Freude haben, eines ihrer heiteren Gastspiele besuchen zu können.

Auf Einladung der NSG.Kraft durch Freude" spielte die Schwabenbühne in Calw Ludwig Hofmaiers nettes LustspielDie Erbschaft aus Batavia", einen Schwank , mit Herz und moralischen Hintergründen. Mit weitem und gütigem Verständnis für das Menschlich-Allzumenschliche hat der Verfasser ein bühnenwirksames, kleines Lehrstück über den Klatsch und die Unmoral der diesem hin­terhältig-häßlichen Laster verfallenen Vettern und Basen geschrieben. Die bösen Klatschmäu­ler und ihreSensationen" natürlich spie­len auch anonyme Briefe eine Rolle erhal­ten die verdiente Abfuhr. Und wenn zum Schluß in der Gemischtwarenhandlung der kleinen Stadt, dem Schauplatz stürmischer Ge­schehnisse, Glück und Friede eingekehrt sind, wenn vier Herzen sich gefunden haben ganz so, wie es sich für ein rechtes Lustspiel geziemt , ist das weniger der biederen Tugend und dem Briefmarken-Verstand eines bejahrten Oberlehrers als den resoluten Eingriffen einer- zungenfertigen Postbotin zu danken. Vor der besseren Einsicht sinkt der Moloch Klatsch be-, schämt in sich zusammen.

Die sechs Darsteller, fünf Damen und ein Herr, verstanden es, die heiter-verschrobenen Typen des unterhaltenden Schwanks mit sorg­sam-liebevoller Charakterisierungskunst, oft verteufelt echt zu zeichnen. Ihr Zusammen­spiel War gut und springlebendig im Fluß der wechselvollen Ereignisse. Der den Künstlern dankende Beifall fiel darum auch verdient herzlich aus. O U. Sclwsls.

Alles für unsere Lazarett-Soldaten

Buntbildvortro» und umfangreiche Betreuung in Nagold

Am Samstagabend war der bekannte Rezi­tator Lachenmann vom Silchermuseum in Schnait wieder einmal in Nagold, und zwar hielt er einen köstlichen Bnntbildvortrag im Reserve-Lazarett. An Hand farbenprächtiger Bilder führte er die Soldaten durch das schöne Schwabenland. Die Reise begann in Stuttgart

Frauenschaft Rohrdorf dem Hauptlazarett einen Besuch ab. Sie wartete mit zahlreichen Liedern und Schwänken, luftigen Geschichten und Spielen, Tänzen u. a. m. auf, wobei auch die Soldaten mitmachten. Am Nachmittage beehrte der BDM. Egenhausen die La­zarettsoldaten im Kreiskrankenhaus mit einem Besuch. Die Mädchen trugen u. a. eine Reihe schwäbischer Lieder wohlgelungen vor, wie denn überhaupt alle ihre Darbietungen einen heimatlichen Charakter hatten. Anschließend blieben sie in fröhlicher Unterhaltung bei den Soldaten bis zum Abgang des Zuges. Der BDM. Mötz ingen besuchte am Nachmit­tage die Teillazarette Waldeck und Waldlust. Auch hier erfreuten die Mädchen die Soldaten mit kleinen Theaterstücken, frisch gesungenen Liedern und lustigen Vorträgen. Frohe Stun­den in kameradschaftlichem Beisammensein, die die Mädchen mit den Soldaten unter den schattigen Kastanienbäumen verbrachten, be­schlossen den Nachmittag. Die Frauen bzw. Mädchen von Rohrdorf, Egenhausen und .Mötzingen hatten ihre ganze Backkunst aufgebo- ten, um den Soldaten feine Kuchen zu backen, die diesen denn auch ausgezeichnet mundeten. Überall zeigte sich eine herzliche Verbunden­heit, so daß.der Besuch, sich in allen Lazaretten zu einer frohen Feier gestaltete. Während im Hauptlazarett ein Patient sich im Namen seiner Kameraden bedankte, sprach im Kreis­krankenhaus Oberarzt Dr. Voegcle und im Haus Waldcck Dr. Häußler den Mädchen den Dank der Soldaten aus.

Versorgung Fllegergeschäöigler mit Kleidung

Nach reichseinheitlichen Bestimmungen erhalten Fliegergeschädigte von den Kartenstellen Bezug­scheine und gegebenenfalls Zusatzkleiderkarten. Da­mit diejenigen Volksgenoffen, die von ihrem Wohn­ort in andere nicht luftgefährdete Gebiete gereist sind, auch dort bevorzugt einkaufen können, sind die Textilgeschäfte im ganzen Reich ver­pflichtet, die auf denFl.-Bezugscheinen" oder auf die Tleiderkarten Fliegergeschädigter mit amtlichem Ausweis vermerkten Spinnstoffe zu verkaufen. Mit einer Weigerung machen sie sich strafbar.

WickttKes in XÜE

Auf Anregung des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz wird angeordnet, daß Vor­ladungen von in Arbeit stehenden Volksgenossen nur erfolgen dürfen, wenn dies nach der Art der Angelegenheit zwingend notwendig ist. Auch in diesen Fällen soll die Vorladung möglichst nicht in die Arbeitszeit fallen. Gegebenenfalls soll ein Spät­dienst für die Abfertigung von vorgeladenen Ar­beitskräften eingerichtet werden. i

Während früher die Möglichkeit bestand, mit einer Expreßgutkarte bis 10 Stücke Expreß­gut aufzugeben, wurde diese Stückzahl zur Verein­fachung de» Abfertigungs- und Ladedienstes der Reichsbahn im vergangenen Jahr auf drei Stück herabgesetzt. Künftig können Reichsbahndirektionen auf Antrag von Versendern Ausnahmen zulassen.

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Deutsche Eigentümer polnischer Schuld­verschreibungen erhalten vom Reich eine - angemessene Entschädigung. Die Schuldverschrei­bungen müssen vom 15. August bis 15. November durch Vermittlung eines Kreditinstitute» bei der Rrichsbank etngereicht werden.

Aus den Nachbargerrreinden

Unterjettingen. Marie Rinderknecht, geb., Jäger aus Ostelsheim, Schuhmachers Witwe,' konnte auf ihr 75. Lebensjahr zurück­blicken. Als kinderreiche Mutter mit dem Gol­denen Ehrenkreuz ausgestattet, durfte sie noch vor 3 Jahren die Goldene Hochzeit feiern, doch ist sie jetzt infolge eines im Vorjahr er­littenen Unfalls in der Erwerbsfähigkeit er­heblich behindert. Sie ist allgemein beliebt und geschätzt.

Herrenberg. Oberpostmeister a. D. Wilhelm Oppenländer vollendete sein 80. Lebens­jahr.

Bondorf. Beim Heuabwerfen in der Scheune fiel der 9 Jahre alte Sohn Wilhelm des Paul Armbruster so unglücklich auf den Barn, daß er einen doppelten Schädelbruch davon­trug und nach Verbringung in die Universi­tätsklinik Tübingen starb.

Ebhausen. Küfermcister Georg Dengler beschließt heute sein 75. Lebensjahr. Der ge­schätzte Mitbürger, der still seine Tage dahin­lebt, kann auf ein arbeitsreiches Leben zurück­blicken.

Pforzheim. Hier hat ein 23 Jahre alter lediger Bursche in der elterlichen Wohnung seine 55 Jahre alte Mutter durch ^nehrere Messerstiche in den Hals in einem Zustand geistiger Umnachtung tödlich verletzt. Der Täter wurde in die Irrenanstalt verbracht.

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Unser Hals als Krankheitspforte

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und ging durch das Neckar- und Kochertal nach Langenburg und Bad Mergentheim. Von dort aus führte die Reise weiter über Ulm zu den Ufern des Bodensecs, und von da aus durch das Donautal zur Schwäbischen Alb und in unseren herrlichen Schwarzwald. Über Tübin­gen und Eßlingen gelangten die Anwesenden sodann ins Remstal und machten zum Schluß einen Aufstieg auf den Hohenstaufen mit. Sehr fein verstand es Carl Lachenmann, die einzel­nen Bilder zu erläutern, wobei er Schnurren und Geschichten geschickt einflocht. Was die Soldaten Wohl besonders schätzten, waren der urwüchsige Humor und die so gemütvolle Art, mit denen der Vortrag gestaltet wurde. Diese Reise hat ganz ausgezeichnete Eindrücke hinter- lgssen, zumal die aus allen Teilen des Reiches stammenden Soldaten innerhalb zwei Ttun- -U", Gesamtüberblick über schwäbische

Geschichte und Kultur, Volkstum und Geistes- Wen in ansprechender Weise vermittelt er- otelten. Aus der Mitte der Soldaten wurde .dem Vortragenden deren herzlicher Dank aus­gesprochen.

- 2 )kr Sonntag wurde den Verwundeten und Franken m den verschiedenen Nagolder Laza- Mtteir'zu einem freudigen Erlebnis. Am Vor- «ittaae stattete die Jugendgruppe der NS.-

Ein Blick des Arztes in den Hals des Patienten sagt ihm oft sehr viel! Aus der Verschiedenartigkeil des Bildes, das sich ihm bietet, kann er in zahl­reichen Fällen auf den Gesundheitszustand des ge­samten menschlichen Organismus schließen.

Normalerweise sehen wir das Zahnfleisch, die Zunge, den harten und weichen Gaumen, das Zäpf­chen und rechts und links neben diesem in den Ggumentaschen je eine Mandel. Die Farbe der ge­samten Schleimhaut ist gleich, blaßrot. Ent- Zündungen, die mit Vorliebe die Mandeln und das Zäpfchen befallen, rufen zunächst eine starke und dunkle Rötung hervor. Auch weiße Süppchen und gelber Belag sind aus den Tonsillen nicht selten.

- Wir wollen uns merken, daß eine Halsent­zündung nie völlig harmlos ist. In jedem Falle sollte, besonders im Anfang der Er­krankung, das Bett gehütet werden. Die Mandeln oder Tonsillen sind kleine Drüsen, die beinahe auf )en gesamten Organismus Einfluß haben können.

Anschluß an eine Halsentzündung oder eine Angina können Nieren-, Gelenk-, Nerve»- und so- zar Herzbeutelentzündungen auftreten. weil Eiter­erreger, die aus den Tonsillen fcststtzen, osi ihre Gifte in die Blut- oder Lymphbahn schwemmen.

Immer wieder hört man die Meinung vertreten, daß die Mandeln doch ein Schutz gegen Bakterien und Gifte seien. An dieser Behauptung ist-natür­lich etwas Wahres. Die Tonsillen sind so lange ein Ausfangorgan für Krankheitserreger, solange sie selber völlig gesund sind und dieser Arbeit auch wirklich Nachkommen können. Sobald sie jedoch durch häufige Entzündungen geschwächt und krank sind, bedeuten sie für den Gesamtorganismus eine bleibende Gefahr. Es kommt zu tiefen Zerklüftun­gen, in denen sich dann die Eitererreger, meist Streptokokken, festsetzen und von hier aus ihr Unwesen treiben.

Derjenige, der chronisch vereiterte Mandeln hat, weiß es oft selbst nicht, da ihn nicht etwa ständige Halsschmerzen quälen. Er klagt vielleicht zeitweise über Zerschlagenheit, Müdigkeit und Arbeitsunlust, die er sich nicht erkläre» kann. Erst, wenn in den Muskeln, Gelenken und Nerven Entzündungen ent­standen sind, geht er zum Arzt. Aus den Mandeln lassen sich eine gelbliche Flüssigkeit oder gar Eiter­pfropfen herauSdrückeu, und so findet sich die Ur­sache des Krankheitsbildes. In vielen Fällen hilft jetzt nur noch die völlige Entfernung der Mandeln, in» die ständige Gefahrenquelle für den Organis- mus auszuschalten. Vor den Folgen der Heraus­nahme der Mandeln braucht man keine Angst zu haben, denn dt« Ausgabe des Auffangens von Krankheitserreger» nflrd nun von den gesunde» Drüsen der Nachbarschaft übernommen.

Viele Erkrankungen sind an der Verfärbung oder an Flecken der Schleimhaut des Mundes, an der andersartigen Farbe und Beschaffenheit der Zung« und an der Entzündung der Mandeln schon im Be­ginn zu diagnostizieren. So erklärt sich ja auch der in den meisten Fällen erste Blick des Arztes in den Mund, denn Angina, Mandelabszesse, Masern und Scharlach treten in der Regel zuerst dort in Erscheinung.

Wohl die schlimmste Krankheit, die meist im Halse ihren Anfang nimmt, ist die Diphtherie. Bei ihr bildet sich auf den Mandeln, auf dem Zäpfchen und oft auf den Rachen übergreifend ein graubrauner oder graugelber, schmutziger Belag. Viele Todesfälle im Kindesalter sind auch heute noch auf die tückische Rachenbräune zurückzusühren. Trotz des oft vorgenommenen Luftröhrenschnitter mußten früher die Kinder häufig den schrecklichen Erstickungstod erleiden. Da war das Diphtherie­serum, das Behring uns gab, wie ein Geschenk des Himmels. Wenn es frühzeitig genug Injiziert wird, können Lähmungserscheinungen, wie sie früher nicht selten waren, Herzbeutelentzündungen und vor allem der Tod abgewendet werden. Leider jedoch kommen Diphtheriekranke oft zu spät in ärztliche Behandlung. Wenn die Gifte des Diphtherieerre­gers bereits ins Blut übergegangen sind, kann die Scrumgabe nicht mehr viel helfen.

Im Lause von jahrzehntelangen, wissenschaft­lichen Studien ist es endlich gelungen, ein Mittel zu finden, das in vielen Fällen vor Diphthe­rie a n st e ck u n g bewahrt. In der relativ kur­zen Zeit, in der bis jetzt die Diphthericschutzimp- fung bei Kindern zur Anwendung gekommen ist, ist schon eine starke Abnahme der Diphtherie- erkrankungcn und besonders der Todesfälle nach Diphtherie beobachtet worden. Wenn Kinder, die diphtherieschutzgeimpst worden sind, sich doch infi­ziert haben, also Diphtherie bekamen, so ist die ganze Krankheit meist harmlos und ohne Kompli­kationen verlaufen.

In der Neuzeit ist es der Wissenschaft sogar ge­lungen, auch gegen Scharlach, der uns in den letzten Jahren besondere Sorge gemacht hat, ein Schutzmittel zu finden. Man kann es mit dem Diphtherieimpsstosf zusammen geben, so daß das Kind gleich mit einem Stich, der wohl das unan­genehmste an der ganzen Angelegenheit ist, gegen beide schwere Kinderkrankheiten geimpft wird.

Wenn die Eltern alle vernünftig sind und ihre Kinder schutzimpfen lassen, dann werde» so­wohl Diphtherie als auch Scharlach ihre Schrecken verlieren. Wir- können hoffen, daß eines Tages diese Infektionskrankheiten, genau wie die Pocken, gegen die wir etwa seit der Jahrhundertwende systematisch Vorgehen, und die auch in Kriegen nicht mehr bei uns auftreten, völlig ausgerottet sein werden. vr. >l. dl.

(5. Fortsetzung)

Hält'dein freches Lügenmaul, sonst konnte es Mir leid werden, denn ich habe nichts zu verschen­ken, am wenigsten an so einen Kerl wie du einer bist. Sollst dich was schämen, Hug, hast so einen prächtigen Bruder, und deine Mutter ist eine brave Frau."

Du hast gerade Grund, mir Vorhaltungen zu machen", erboste sich Hug.Belügst und betrügst deinen Herrn Domänenpächter und leistest feinek Tochter Vorschub in ihren Heimlichkeiten, noch dazll mit dem Jörg. Meinst du, er ist so däm- lich wie er aüssieht?"

Du kannst reden, was du willst, der Jörg und das Fräulein Agnes stehen mir viel zu hoch. Du bist nur neidisch. Freilich, du würdest dich ganz Lüders dem Fräulein gegenüber verhalten» wenit. du so könntest wie du wolltest. Zum Glück aber hat unser Fräulein sehr scharfe Augen, die sehr wohl die Spreu vom Weizen unterscheiden können.. Und der Hans, hörst du, Hug, das laß dir gesagt sein, der gibt sich für ein Unrecht nicht her. > Du bist auch einer, der die Tugend mit Löf-s sein gegessen hat. Aber ich glaube nicht, daß du , so denkst, wie du sprichst, du bist genau wie all«, anderen nur auf deinen Vorteil bedacht."

Du bist mir ja ein großartiger Wichtl Jetzt i freut es mich doppelt, daß Ich dich hier festgehal-s ten habe. Wenn du noch weiter so loses Zeug zu-' sammenredest, sperre ich dich in den Bergfried-» Das solltest du einmal wagen, du, dann schrei« / ich den ganzen Hof zusammen." )

Das wüst dll schon bleiben lassen, denn mar würde sich sehr wundern, wie du hier hereinge- , kommen bist. Cs könnte dir sehr übel ausgelegt werden, denn der Herr Domänepüchter ist dir nicht grün."

Schlagen könnte ich dichl" preßte Hug er­grimmt hervor.

Er fühlte, daß Hans, der Knecht, ihm überlegen ) war und daß er bei allem, was er auch unterneh­men würde, den Kürzeren zog.

Ich habe oft über euch beide nachgedacht", meinte Hans.So innerlich und äußerlich so ver­schiedene Zwillingsbrüder gibt es wohl selten in der Welt. Wie Tag und Nacht seid ihr. Der Jörg so klar und einfach, ohne Fehl und Falsch, und du so voller Rätsel, dunkel und unverständlich. Und dabei verstehst du es, dir stets ein harmlose» , Mäntelchen umzuhängen. Das ist nichts für einen jungen Menschen, Hug, und laß dich warnen."

Behalte deine Weisheit für dich, ich weiß was ich will."

Was du willst? Ich fürchte, das weiht du noch nicht. Aber eine Frage: hast du noch nie da­ran gedacht, Soldat zu werden?"

Ich? Bist du verrückt? Wenn ich das müßte, würde ich auf der Stelle Tuchmacher." s

Ei sieh, daran hast du also auch schon gedacht?" Warum denn nicht, oder meinst du, es werden alle aus Neigung Tuchmacher? Ich kenne verschie-, , den.e, die diesen Beruf nur gewählt haben, pm vom Heeresdienst freizukommen." )

Ich weiß schon, wen du meittst. Euch allen s täte es gut, wenn ihr unter strenge Zucht kämet,! dann könnte noch etwas Necktes aus euch wer-/ den."

Es lst wirklich rührend, wie du um uns be­sorgt bist. Warum willst du den Jörg nicht zum ^ Soldaten machen?" i

Weil Jörg für eure Mutter und die Tante zu sorgen hat, denn du bekümmerst dich doch am? wenigsten um die beiden. Deinetwegen könnten ) sie umkommen, du würdest keinen Finger rühren, j Doch nimm dich in acht, des Köniz- !O ' er sindi gar nicht weit von hier enist-ini." j

So? Wo sind sie denn?" '

«Hast du Angst. Hug?" '

Quatsch!" >

,Hn Coffenblatt sind sie, in dem Schloß, das der General von Barfuß, bekannt aus dem Tür­kenkriege, erbaut hat und d.as sein Sohn vor zwei Jahren an den König verkaufte."

Na, da sitzen sie ja gut. Sag mal, Hans, wie lange willst du mich hier festhalten?"

Wenn du vernünftig bist, lasse ich dich setzt zum Tor hinaus. Oder willst du so lange warten, bis Jörg zurückkommt?"

Dazu habe ich keine Lust."

Na, dann komm. Wenn wir auf den Hof tre­ten, dann halte dich etwas zurück, bis ich weiß, wo die Hunde sind, denn dich kennen sie nicht so gut wie den Jörg."

Tatsächlich sprangen die beiden starken Tiere auf den Knecht zu, als er die Tür kaum geöffnet - hatte. Er hielt sie am Halsband fest und gebot > Hug, herauszukommen. Die Hunde winselten. Hans beruhigte sie mit freundlichen Worten, dann stieß , er einen nach dem andern durch die Tür und ver- > schloß diese. Jetzt heulten sie empört auf.

So eine Dummheit!" schimpfte der Knecht.' Schnell, Hug, mach, daß du wom Hof kommst!" , Hug wußte nicht, wie schnell er zum Kietz hin-' Lbergekommen war. Warte nur, mein Junge, s dachte e?, diesen Streich vergesse ich dir nicht. Das - könnte dir so passen, mich unter die Soldaten zu! stecken. Soldaten das hatte er doch einmal ge-i bört, der Kommissarius soll's gesagt haben. Ja,' so war es. Der Jörg würde eine Augenweide sein für den König, der gar nicht genug lange Kerl» bekommen konnte. Und die Werber waren in Cos­senblatt.

Hug setzte sich in einen Kahn und blickte ge»' dankenverloren über das flimmernde Wasser der! Spree. Dann hätte der Jörg nichts mehr zu sa- > gen die Fischerei gehörte ihm allein. Eossenblott." . n

Wenn er - ch i-nort aus die Beine machte? Zwei s Meilen hotie -.r -n lausen, das waren gute vier z Stunden hin und ebensolange zurück. Eine Stra- l paze. Aber feinen Haß konnte sie ertragen und > den Gewinn auch. Das letztere gab den Ausschlag.

Als Jörg seine Kammer, die er mit Hug teilte, s aufsuchte, fand er das Lager feines Bruders leer« Wer weih, wo der seinen Aerger hingeschleppt , bat, ging es ihm durch den Sinn. Er war aber froh, daß der Bruder nicht in seiner Nähe war. . Das Herz war ihm so voll, er mußte allein sein. und war es doch nicht.

Agnes! .. , .

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