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esellschaster.
Württembergische Chronik.
Stuttgart. Diejenigen LehramtsKandidaten, welche um Zulassung zur nächsten Prüfung auf Lehrstellen an lateinischen Schulen gebeten haben, werden hiemit aufgefordert, sich am 26. Mai hier einzufinden und für die am 27. Mai beginnende Prüfung bei dem Rektor des Gymnasiums sich zu melden. Den 7. Mai 1845.
Kön. Studienrath, Knapp.
Unter dem 6. Mai wurde der evang. Schuldienst zu Haßfelden dem Schulmeister Schraag zu Marienkappel, die Elementarschulstelle für Knaben des äußeren Stadtbezirks Stuttgart dem Schulmeister Walter daselbst, die Elementarschulstelle des mittleren Stadtbezirks Stuttgart dem SchulA.V. Liebler daselbst, der evang. Schuldienst zu Flözlingen dem Schulmeister Lang zu Rodt, der zu Böblingen dem Schulmeister Warmer zu Stetten, der zu Westgartshausen dem Schulm. Lay zu Amlishagen, der zu Hagelloch dem Schulm. Kämmerer zu Altnuifra, der zu Nothfelden dem Schulm. Hetzer zu Huhenbach, der zu Apfelstetten dem Schulm. Hofer zu Bühlenhausen, der zu Dürrmenz dem Schulm. Stieglitz zu Helfenberg, der zu Mönsheim dem Schulm. Merz zu Großglattback, der zu Wimsheim dem Schulm. Schnabel zu Necklinsberg übertragen, und der Stellentausch des Schulm. Kies zu Ochsenbach mit dem Schulm. Kühner zu Kochendorf genehmigt.
Von der fürstl. Waldburg Zeil - Trauchburg'schen Standesherrschaft wurde Joseph Gronmaier zu Scibranz, fürstl. Amts Oberzeil, zum Schultheißen das. ernannt. Am 29. April ist der kathol. Schuldienst in Reichenbach (SchulJnspektorats Hofen) dem Schulverw. Wilhelm in Buhler, und der in Wachbach dem Unlerlchrer Knittel in Schrambcrg übertragen worden.
Stuttgart. Die Bewerber um die neu errichtete Schulmeistersstelle in Schöllhütte, D. Welzheim, womit neben freier Wohnung ein Gehalt von 250 fl. verbunden ist, haben sich binnen 4 Wochen bei der Unterzeichneten Stelle vorschriftmäßig zu melden. Den 7. Mai 1845
K. ev. Konsistorium, S ck c u r l e n.
Verhandlungen vor dem Mainzer Kreis- Gericht.
Mainz, 16. April.
Ein ungewöhnlicher Zudrang hiesiger Einwohner aller Klassen in die Hallen des Iustizpallastes ließ heute eine Verhandlung erwarten, welche schon im voraus das Interesse der für gewöhnliche Fälle wenig Tbcil nehmenden Bevölkerung gespannt hatte. Die eben eröffneicn Assisen konnten es nicht sepn, denn da verhandelte sich der höchst monotone Versuch eines Dinger Israeliten, Waarcn von
auswärtigen Häusern auf falsche Adressen herauszuschwindeln. Der Zudrang hatte denn auch wirklich nicht in den Assisensaal, sondern in das Sitzungslokal derjenigen Sektion des Kreisgerichts statt, vor welcher einfache Strafsachen in erster Instanz abgeurtheilt werden.
Dort stand Ehr. Kupferberg, 21 Jahre alt, Handlungs-Commis, Sohn einer hier lebenden allgemein geachteten Wittwe, ein junger Mann von höchst vortheilhaftem Aeußern und feinen Manieren, um sich gegen die Anklage zu verantworten, am 3. Jan. abhin den Königl. Preußischen Cavallerie-Lieutenant Hrn. v. Lavalette St. George nach vorbergegangener Herausforderung auf tödtliche Waffen im Duelle erschossen zu haben. Neben ihm stand Hr. Hippolyt v. Fleischbein, 22 bis 23 Jahre alt, Handlungs- Commis, von nicht minder angenehmem Aeußern, unter der Beschuldigung, bei jenem Duelle als Cartellträgcr und Sekundant Kupferbergs behülflich gewesen zu seyn. Vor dem Gerichte lag ein Paar einfache, nicht gezogene Sat- telpistolen mit Pcrkussionsschlössern und ein durchschossener blutgetränkter Waffenrock der Königl. preußischen Dragoner-Uniform.
Als Zeugen waren einige junge Leute von hier geladen, sodann von dem Angeschuldigten Kupferberg ein Feld- schütze der Gemark, worin das Duell vor sich gegangen. Zwei als Zeugen eingeladene Königl. preußische Offiziere hatten zu erscheinen abgelehnt, wie ihnen tncß als Vorrecht zusteht.
Die Abhörung der Zeugen ergab im Allgemeinen folgende von Kupferberg und v. Fleischbein zugestandene Entwickelung und Ausführung jenes zur Zeit die allgemeine Sensation hier erregenden Duells.
Am Sonntag, den 29. Dec. verflossenen Jahres, des Abends, fiel nach strenger Kälte plötzlicher Regen, so daß gefährliches Glatteis die Straßen deckte. Kupferbcrg war im Theater und beeilte sich, nach dessen Ende den Ausgang zu erreichen, um einem von ihm gekannten Fräulein das Geleite nach ihrer Wohnung zu geben. Im Gauge des Hauses standen damals Hr. v. Lavalette und ein hiesiger Gerichts - Accessist, welche» Kupfcrberg im Verdacht hatte, sein Nebenbuhler bei jenem Fräulein ,u seyn. Auf dem Theaterplatze waren diese zwei Herren dem Paare vorausgekommen; während sie über das Glatteis schwankten, glitt die von Kupferberg geleitete Dame aus und fiel zu Boden. Jene Herren drehten sich dabei um und machten, wie ein Zeuge sagt, gegen das Paar Front, wobei Hr. v. Lavalette namentlich übermäßig gelacht habe. Scham und Verdruß kämpften in Kupferberg, der sich von seinem Nebenbuhler und einem ihm ganz fremden Offiziere verhöhnt glaubte; er trat daher auf letzteren zu und fragte um Namen und Wobnung. Wie der ihn begleitende Accessist sagt, sey hierbei keinerlei Beleidigung oder Erklärung gefallen; wie ein anderer Zeuge sagt, habe Kupfcr
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