342

esellschaster.

Württembergische Chronik.

Stuttgart. Diejenigen LehramtsKandidaten, welche um Zulassung zur nächsten Prüfung auf Lehrstellen an lateinischen Schulen gebeten haben, werden hiemit aufge­fordert, sich am 26. Mai hier einzufinden und für die am 27. Mai beginnende Prüfung bei dem Rektor des Gymnasiums sich zu melden. Den 7. Mai 1845.

Kön. Studienrath, Knapp.

Unter dem 6. Mai wurde der evang. Schuldienst zu Haßfelden dem Schulmeister Schraag zu Marienkappel, die Elementarschulstelle für Knaben des äußeren Stadtbe­zirks Stuttgart dem Schulmeister Walter daselbst, die Elementarschulstelle des mittleren Stadtbezirks Stuttgart dem SchulA.V. Liebler daselbst, der evang. Schuldienst zu Flözlingen dem Schulmeister Lang zu Rodt, der zu Böblingen dem Schulmeister Warmer zu Stetten, der zu Westgartshausen dem Schulm. Lay zu Amlishagen, der zu Hagelloch dem Schulm. Kämmerer zu Altnuifra, der zu Nothfelden dem Schulm. Hetzer zu Huhenbach, der zu Apfelstetten dem Schulm. Hofer zu Bühlenhausen, der zu Dürrmenz dem Schulm. Stieglitz zu Helfenberg, der zu Mönsheim dem Schulm. Merz zu Großglattback, der zu Wimsheim dem Schulm. Schnabel zu Necklinsberg über­tragen, und der Stellentausch des Schulm. Kies zu Och­senbach mit dem Schulm. Kühner zu Kochendorf genehmigt.

Von der fürstl. Waldburg Zeil - Trauchburg'schen Standesherrschaft wurde Joseph Gronmaier zu Scibranz, fürstl. Amts Oberzeil, zum Schultheißen das. ernannt. Am 29. April ist der kathol. Schuldienst in Reichenbach (SchulJnspektorats Hofen) dem Schulverw. Wilhelm in Buhler, und der in Wachbach dem Unlerlchrer Knittel in Schrambcrg übertragen worden.

Stuttgart. Die Bewerber um die neu errichtete Schulmeistersstelle in Schöllhütte, D. Welzheim, womit neben freier Wohnung ein Gehalt von 250 fl. verbunden ist, haben sich binnen 4 Wochen bei der Unterzeichneten Stelle vorschriftmäßig zu melden. Den 7. Mai 1845

K. ev. Konsistorium, S ck c u r l e n.

Verhandlungen vor dem Mainzer Kreis- Gericht.

Mainz, 16. April.

Ein ungewöhnlicher Zudrang hiesiger Einwohner aller Klassen in die Hallen des Iustizpallastes ließ heute eine Verhandlung erwarten, welche schon im voraus das In­teresse der für gewöhnliche Fälle wenig Tbcil nehmenden Bevölkerung gespannt hatte. Die eben eröffneicn Assisen konnten es nicht sepn, denn da verhandelte sich der höchst monotone Versuch eines Dinger Israeliten, Waarcn von

auswärtigen Häusern auf falsche Adressen herauszuschwin­deln. Der Zudrang hatte denn auch wirklich nicht in den Assisensaal, sondern in das Sitzungslokal derjenigen Sek­tion des Kreisgerichts statt, vor welcher einfache Straf­sachen in erster Instanz abgeurtheilt werden.

Dort stand Ehr. Kupferberg, 21 Jahre alt, Hand­lungs-Commis, Sohn einer hier lebenden allgemein geach­teten Wittwe, ein junger Mann von höchst vortheilhaftem Aeußern und feinen Manieren, um sich gegen die Anklage zu verantworten, am 3. Jan. abhin den Königl. Preußi­schen Cavallerie-Lieutenant Hrn. v. Lavalette St. George nach vorbergegangener Herausforderung auf tödtliche Waf­fen im Duelle erschossen zu haben. Neben ihm stand Hr. Hippolyt v. Fleischbein, 22 bis 23 Jahre alt, Handlungs- Commis, von nicht minder angenehmem Aeußern, unter der Beschuldigung, bei jenem Duelle als Cartellträgcr und Sekundant Kupferbergs behülflich gewesen zu seyn. Vor dem Gerichte lag ein Paar einfache, nicht gezogene Sat- telpistolen mit Pcrkussionsschlössern und ein durchschossener blutgetränkter Waffenrock der Königl. preußischen Drago­ner-Uniform.

Als Zeugen waren einige junge Leute von hier gela­den, sodann von dem Angeschuldigten Kupferberg ein Feld- schütze der Gemark, worin das Duell vor sich gegangen. Zwei als Zeugen eingeladene Königl. preußische Offiziere hatten zu erscheinen abgelehnt, wie ihnen tncß als Vor­recht zusteht.

Die Abhörung der Zeugen ergab im Allgemeinen fol­gende von Kupferberg und v. Fleischbein zugestandene Ent­wickelung und Ausführung jenes zur Zeit die allgemeine Sensation hier erregenden Duells.

Am Sonntag, den 29. Dec. verflossenen Jahres, des Abends, fiel nach strenger Kälte plötzlicher Regen, so daß gefährliches Glatteis die Straßen deckte. Kupferbcrg war im Theater und beeilte sich, nach dessen Ende den Aus­gang zu erreichen, um einem von ihm gekannten Fräulein das Geleite nach ihrer Wohnung zu geben. Im Gauge des Hauses standen damals Hr. v. Lavalette und ein hie­siger Gerichts - Accessist, welche» Kupfcrberg im Verdacht hatte, sein Nebenbuhler bei jenem Fräulein ,u seyn. Auf dem Theaterplatze waren diese zwei Herren dem Paare vorausgekommen; während sie über das Glatteis schwank­ten, glitt die von Kupferberg geleitete Dame aus und fiel zu Boden. Jene Herren drehten sich dabei um und mach­ten, wie ein Zeuge sagt, gegen das Paar Front, wobei Hr. v. Lavalette namentlich übermäßig gelacht habe. Scham und Verdruß kämpften in Kupferberg, der sich von seinem Nebenbuhler und einem ihm ganz fremden Offiziere ver­höhnt glaubte; er trat daher auf letzteren zu und fragte um Namen und Wobnung. Wie der ihn begleitende Ac­cessist sagt, sey hierbei keinerlei Beleidigung oder Erklä­rung gefallen; wie ein anderer Zeuge sagt, habe Kupfcr­

berg al zier gec Ar

dem Hr Brief k ligkeit l stern di schuldig Genügt gegen ^ Absicht bereit, zu gebe fall au dahin ' gegen i Zugestä Auftret, hätte. - und er Betrag, selbst fi K,

Geeign v. Lav, seines ' Tags c er nur D

offiziös, beabsich waffe c A,

Hrn. v Beleidi wollte, ziere g Pistole, und im Waffe jetzt al, mit Hr Kampf könne. Hrn. l seiks v lassen, zwar d Hr. v. den Ar dcrung A

sich di kleine» ren zu, schlag Kupfer