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LsnrstaL, 10. ^uli 1943

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Materialschlacht größte« Umfanges entbrannt

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Voo unserer Kerliver LvkrlttleltvQg

rS. Berlin, 1v. Juli. In dem nun vier Tage andauernden großen Ringen an der mittleren Ost­front wird die Lage weitgehend von schweren Panzerschlachten bestimmt, die sich im Hinter- grlände weit hinter der ursprünglichen bolschewisti­schen Front abspielen. Die sowjetische Führung hat zur Abwehr der starken deutschen Allgriffskräfte sehr starke Reserven herangesührt, um nach dem deutschen Durchbruch den weitere» Vormarsch zum Stehen zu bringe». Motorisierte Gardedivisionen wurden i» den Kampf geworfen; vor allem aber sind mehrere Panzerkorps den ebenfalls bedeutend verstärkten deutschen motorisierten Angrisfscinheitcn entgcgengcstellt worden. Daraus entbrannten am Donnerstag erneut härteste Känrpfe, die sich immer mehr zu einer Matcrialschlac'ft größten Ausmaßes entwickeln. Das Artiüerieducll steigerte sich zu größ­ter Heftigkeit. AuS den neu eingesetzten Kampf­wagen erklärt sich ded abermalige Verlust von 428 Sowjetpanzer», wodurch sich die feindliche» Pan- zerverlustc in den vier Kampftagen auf etwa 1128 erhöhen.

Die deutschen Verluste werden als außerordent­lich gering bezeichnet, da die neuesten deut­schen Panzerkampfwagen hinsichtlich ihrer Panzerung, ihrer Schnelligkeit und ihrer Bewaff­nung den sowjetischen Panzern bei weitem überlegen sein sollen. Einem deutschen Panzer­verband ist es gelungen, in ciim vierstündigen Panzerschlacht, in deren Verlauf die verschiedensten Panzertypcn immer wieder gegeneinander anfuhren, 23 sowjetische Panzer zu vernichten, ohne einen einzigen Verlust zu erleiden. Allerdings waren an dieser Panzerschlacht auch uns.ere neuen Wagen schwerster Bauart beteiligt. Das Kennzeichen der bisherigen sowjetischen Offensiven war regelmäßig der Masscneinsatz von Panzer- kampswagcn. Nur der unvorstellbaren Menge von Panzern verdankten die Sowjets ihre zeitweiligen Erfolge. Damit ist cs aber nun osscnsichtlich vorbei.

Die mit neuen Wage» ausgerüstete deutsche Pan- zerwafse hat sich in den schweren Panzerschlachten dieser Tage augenscheinlich bestens bewährt. Wir besitzen die Ueberlcgcnhcit über die sowjetische Pan zerwafse und damit die absolute Ucberlcgenhcit über­haupt. In der Luft waren die Sowjets niemals überlegen. Heute aber hat die deutsche Luftwaffe den Luftraum über dem Kampfgebiet im wahrsten Sinne deS Wortes rcingcfcgt.

Einslugvcrsuche der Sowjets werden von den deutschen Jagdfliegern sofort unterbunden. -Am Donnerstag wurden wieder 117 sowjetische Maschi­nen abgcschossen. Damit ist die hohe Zahl von 1000 vernichteten Feindflugzeugen bereits überschritten.

Das Kampfgebiet gliedert sich offensichtlich in zwei ziemlich weit voneinander entfernt liegende Abschnitte. Südlich Orel haben sich die Kämpfe unmittelbar aus der Abwehr der seit lan­gem vorbereiteten sowjetischen Großoffensive ent­wickelt. Hier ist das Gelände waldreich und un­übersichtlich, so daß die Sowjets überraschend zu Gegenangriffen Vorgehen konnten. Trotzdem wurden Einbrüche in das feindliche Stellungssystcm er­zielt. wobei übrigens auch uniformierte Frauen als reguläre Soldaten gefangen genom­men wurden. Der zweite Abschnitt des großen Rin­gens befindet sich ostwärts Bjelgorod, von wo aus die deutschen Panzerarmeen zum Angriff angetreten sind.

An allen übrigen Teilen der Ostfront ist es noch nicht zu nennenswerten Kampfhandlungen gekom­men, hoch wird durchaus damit gerechnet, daß sich die Kämpfe des mittleren Abschnittes auch aufan- dere Teile der Ostfront ausdehnen werden. Insbesondere am Kuban-Brücken­kopf, wo wir kürzlich unsere Front vorverlegten, muß demnächst mit dem Wiederaufleben der hefti­gen sowjetischen Angriffe gerechnet werden.

Vorstoß viele Kilometer tief

Ueber den Ablauf der Kämpfe wird Im einzelnen noch bekannt: Im Kampfraum südlich Orel sind die deutschen Truppen viele Kilometer tief in den letzten Tagen vorgestoßen und haben zahl­reiche beherrschende Höhenzügc genommen. Die Angriffe der Bolschewisten in den Morgenstunden des 8. Juli scheiterten an der entschlossenen Abwehr der hier eingesetzten Panzergrenadiere unter hohen Verlusten für den Feind. Dabei schoß der im Abschnitt einer Infanterie-Division mit seinen mitt­leren Pakgeschützen kämpfende Feldwebel Kahn in-

Maisky nach Moskau gerufen

vrsdldorledt unseres It o r r e s p o o <1 e o r e >>

st. Stockholm, 10. Juli. Sowjctbotschafter Mai­sky hat plötzlich und offenbar für politische Kreise Londons sehr überraschend London verlassen, um sich nach Moskau zu begeben. Ueberall wird jetzt in London die Frage gestellt, was eigentlich Sowjetbotschafter Maisky zur Berichterstattung nach Moskau getrieben haben kann. Man erinnert dar­an, daß Maisky im Gegensatz zu seinem Kollegen Liiwinow-Finkelstein in Washington seit 1941 nicht mehr die britische Hauptstadt verlassen hat, daß also ehrdringende Gründe vorliegen, wenn er beschwerliche Reise noch Moskau antritt.

nerhalb von 15 Minuten sieben schwere S o- wjetvanzer vom MusterT 34" ab und be­freite dadurch die bedrängte Infanterie. Auch an anderen Abschnitten wurden die in mehreren Wel­len geführten, durch stärkstes Artillericfeuer unter­stützten Angriffe der Sowjets unter erheblichen Verlusten abgeschlagen. Um einen kleinen Ort an der Bahnlinie südlich Orel kam es im Laufe des Tages zu erbitterten Kämpfen. Entlang der Bahnstrecke verstoßende Grenadiere einer Infan­terie-Division gewannen in dem deckungsarmen Hügelgelände gegen den verbissenen Widerstand des Feindes nur schrittweise Boden. Trotzdem war in den Mittagsstunden die Ortschaft in ihrem Besitz

Am Nachmittag traten auch hier die Bolsche­wisten, unterstützt durch zwanzig schwere Panzer, zum Gegenangriff an. der jedoch ebenfalls verlust­reich zusammenbrach. Diese Division hatte inner­halb von zwei Tagen 58 Sowjetpanzer vernichtet. Ein deutsches Panzerkorps, das nach Durchbrechung von drei stärkstens ausgebaulen feindlichen Stel­lungen zahlreiche Gegenangriffe der Sowjets ab- wics, konnte bereits den 157. Panzerabschuß mel­

den. An einer anderen Stelle wurde in den er­bitterten Kämpfen einvollerAbwehrerfolg gegen stärkste feindliche Panzerkräfte errungen, wo­bei allein hier fünfzig Sowjetpanzer vernichtet werden konnten. Von den Verbänden des Heeres sind im, Laufe der Kämpfe südlich Orel und bei Bjelgorod bisher.522 Panzer, 238 Geschütze und 27 Salvengeschütze zerstört oder erbeutet worden.

Nummer 159

Abwehrbereit im Westen

Berlin, 10. Juli. Generalfeldmarschall von Rundstedt besichtigte Gefechtsübungen einer Panzerdivision im Westen. Der Generalfeldmar­schall konnte bei dieser Gelegenheit dem Oberbefehls­haber einere italienischen Armee, Generaloberst Vercellino, Einblick in den hohen Ausbil­dungsstand der deutschen Panzerformationen geben. Nach Beendigung der Gefechtsübungen, an denen auch Einheiten der Luftwaffe teilnahmen, begaben sich die italienischen Gäste mit den deutschen Offi­zieren zur Besichtigung von Stützpunkten und Widerstandsnestern an die Küstenfronl und konnten sich auch dort von der Schlagkraft der ab­wehrbereiten Truppen und Waffen über­zeugen.

Wanölung öes Weltbilües

/ Von Or. Osknr I.i»korvslry

Fünf Weltmächte gebieten heute über den Erd­ball: Das neue Europa unter Führung der Achse, Groß-Ostaflen unter Führung Japans, das Empire unter*der Direktion Großbritanniens, das imperia­listische Gebilde der USA. mit den verführten Tra­banten und die Völkerschaften des weiten Osten? unter der Knute der Sowjets. Eine weltgeschichtlich einmalige Konstellation ist hiermit umrissen, «die nicht nur eine Wandlung unseres Ge­schick t s b e w u ßt s e i ns und unserer histori­schen Perspektiven fordert,'sondern sie geradezu für

Krieg auch in den Instituten und Laboratorien

Orvke iVlanikestatioa äes äentsedea Oeistes in «eiSelderx - Dr. Ooebbels rprsck

Heidelberg, 10. Juli. Die Universität Heidelberg stand in diesen Tagen im Zeichen einer großen Manifestation des deutschen Geistes. Führende Männer der deutschen Wissenschaft und Forschung und die namhaftesten Angehörigen des deutschen Äkademikertums hatten sich zu wichtiger Arbeit ein Stelldichein gegeben.

Mit einem Empfang der Vertreter der deutschen Presse durch Reichsstudentenführer Gauleiter Reichs­statthalter Scheel begann am Donnersvigabend die umfangreiche Veranstaltungssolge. Am Freitagvor- mtttag fand in der Universität ein Empfang der Ehrengäste, an ihrer Spitze Reichsminister Dr Goebbels und Dr. Rust, statt. Dabei überreichte der Rektor der -Universität, Staalsministcr Profes­sor Dr. Schmitthenner Dr. Goebbels, der vor etwa 20 Jahren in Heidelberg promovierte, das erneuerte Doktordiplom. Anschließend sprach Rcichserziehnngs- minister Rust vor der versammelten deutschen Pro- fessorenschast über die Aufgaben und die Zukunft der deutschen Universitäten. Das GesetzMehr sein als scheinen" gelte auch für die Wissenschaft.

Am Nachmittag fand sodann als Höhepunkt und zugleich als Abschluß der Heidelberger Universitäts­tage in der Stadthalle eine große Kundgebung statt. Reichsminister Dr. Goebbels, von stürmischem Beifall begrüßt, benutzte dieses Forum, um sich in einer großangelegtcn Rede an das geistige Deutsch­land zu wenden und dabei die hohe Ausgabe zu umreisten und zu würdigen, die unseren geistigen Arbeitern im Schicksalskampf des Reiches gestellt ist

Umgeben von den prominentesten Vertretern un­seres wissenschaftlichen und Forfchungslebens, gab Dr. Goebbels der tiefen Verbundenheit Ausdruck, die das aus der nationalsozialistischen Revolution hervorgcgangene junge Deutschland mit den alten und ehrwürdigen Pflegestätten unserer geistige» Erziehung und Bildung verknüpft. In strenger Scheidung der echten wissenschaftlichen und geistigen Arlleit von den DegenerationSerschcinungen eines sterilen Intellektualismus räumte der Minister den deutschen Universitäten und Forschungsstätten ihren Ehrenplatz im Leben der Nation ein. Wie Dr. Goebbels sagte, verfolgte er damit den Zweck, eine Reihe von Jrrtümern und Vorurteilen zu beseitigen, die dazu angetan schiene», die ein­schränkungslose Mitarbeit der geistig schaffenden Menschen an den großen Aufgaben der Zeit hypo­thekarisch zu belasten.

- vr.

Deutschland bedürfe neben seiner hohen Füh­rungsschicht in Wissenschaft, Wirtschaft, Kunst und Politik einer mittleren Führungsschich^ die den Kitt des nationalen Führungslebens üb« Haupt darstelle. Vor der wissenschaftlichen Arbeit im großen wie im.kleincn könne man nur höchste Hochachtung empfinden. Ihr verdanke die Nation einen großen Teil ihres heutigen zivili­satorischen Lebens, die Grundlagen ihrer wirt­schaftlichen Existenz, das Fundament ihres sozialen Standards. Diese geistige Pionierarbeit sei weder überflüssig noch entbehrlich. Sie mache unsere deutschen Universitäten und wissenschaftlichen Institute zu weltberühmten Bildungs- und Er­ziehungsstätten des menschlichen Geistes. Hier seien Forscher und Denker wie Soldaten am Werke.

Das Reich dröhnender Motoren, himmelstürmen­der technischer Erfindungen, grandioser industrieller Schöpfungen, weiter fast unerschloffener Räume, die wir für unser Volkstum besiedeln müssen, das ist das Reich unserer Romantik. Hier hat die Wissenschaft und die Forschung ihr Feld. Hier erwirbt sie sich auch vor dem ganzen Volke die Ach­tung und Bewunderung, die ihr gebührt. Dieser Krieg in den Instituten und Laboratorien spiele sich nicht auf einem Nebenschauplatz ab. Er sei oft und oft von entscheidend st erBeveutung für den Sieg. Das Volk werde nach dem Krieg seinen Technikern, Konstrukteuren. Erfindern und Forschern aus den Knien danken müssen, wenn es erfahre, welcher Anteil am Sieg ihre Sache war!

Der akademischen Jugend führte Dr. Goebbels die sich daraus ergebenden Pflichten vor Augen. Das geistige Deutschland", jo schloß er,will sich heute nicht in Träumereien und Phantastereien verlieren, sondern klug und zielbewußt den realen Aufgaben der großen Zeit dienen, sich ihnen er­geben mit der ganzen Kraft des Gefühls und dem rastlos ringenden Geiste der Forschung und Lehre."

Zum Schluß der Kundgebung verlas Reichs- studentcnsührer Dr. Scheel ein Telegramm des Reichsmarschalls Hermann Göring, in dem es u. a. heißt: Die Bedeutung der Wissenschaft ist'in Krieg und Frieden für die gesamte Volksgemein­schaft gleichermaßen groß. Es ist ein Zeichen der Stärke unserer Nation, daß sich auch in einem so entscheidenden Schicksalskamps wie heute trotzdem die Arbeit an den Hochschulen und den Universitä­ten mit aller Intensität und unter höchster Entwick­lung ihrer Kräfte vollzieht.

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Brasilien evakuiert Achsenangehörige

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br. Lissabon, 10. Juli. Aus Rio de Janeiro wird gemeldet, daß in Brasilien die Zwangs­verschickung von Staatsangehörigen der Achsen- länder amtlich bekanntgegeben wurde. Etwa 40 000 bis 50 000 Achscnangchörige wurden von der Küste der Provinz Sao Paulo in das Innere deS Lan­des abtransporticrt. Die brasilianische Polizei hat alle Deutschen, Italiener und Japaner aufgcfor- dert, das Küstengebiet zu verlassen. ?

Diskussion unter Domschändern

Stockholm, 10. Juli. Die Londoner Zeitung Daily Mail" hat sieben führende Persönlichkeiten des politischen Lebens Englands nach ihrer Mei­nung über die Terror! uftangrifse gegen Deutschland gefragt. Alle sieben Antworten korm men zu dem gleichen Schluß, daß durch die Luft­angriffe, wie sie heute unternommen werden, weder die Moral des deutschen Volkes, noch das KriegS- votential des Reiches getroffen werden könne. Trotz­dem sollten diese Angriffe sortgeführt werden, um auf diese Weise Deutschland, wenn auch nicht mili­tärisch ernsthaft zu treffen, so doch zu schwächen. Im einzelnen sind cs Sir Eric Phipps, der frühere englische Botschafter in Berlin und Paris, Lord Vansittart, die Journalisten Tucky und Warb Price, die Abgeordneten GammanS, Doualas Reed und

Quentin Mallory. In einem redaktionellen Artikel setzt sich das Blatt damit auseinander, daß es ein­zelne Leute gäbe, die die Zerstörung deutscher Kul­turdenkmäler bedauerten und meinten, daß das Rat­haus von Lübeck und die anderen deutschen Kultur­denkmäler nicht das Leben englischer Soldaten wert wären.Daily Mail" tritt diesen Auffassungen ent­gegen und meint, daß die große Mehrheit des eng­lischen Volkes mit den Terrorangriffen einver­standen sei.

Stahlproduktion in den USA finkt ab

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8t. Stockholm, 10. Juli. Ueber die Folgen des kürzlich«:» Bergarbeiterstreiks in den USA. für die USA.-RüstungSindustrie hat jetzt das Kriegsproduk­tionsamt in Washington einen ersten Bericht ver­öffentlicht, aus dem hervorgeht, daß beispielsweise die USA.-Stahlproduktion in der vergangenen Woche u m 126 000 Tonnenherabgesunken ist. In der amtlichen Erklärung wird diese? Ab­sinken hauptsächlich aus den Ausstand der Gruben­arbeiter zurückgeführt. In Fachkreisen wird jedoch betont, daß auch andere Gründe für dieses Nach­lassen der Stahlproduktion vorliegen, so beispiels­weise die Tatsache, daß im Frühjahr 1943 die USA.-Stahlproduktion ihren Höhepunkt er- reicht hatte und seither in diesen Kreisen immer wieder betont wird, daß eine Erhöhung der USA.- Stahlproduktion nicht möglich ist.

Europa zwingend macht, wenn es in den komiiMU- den gigantischen Kämpfen mit den raumfremden Mächten als abendländische Einheit weiterbestehen soll. Die Phasen des welthistorischen Ablaufes sind bekannt Am Ausgang des ersten Weltkrieges schien Deutschland entmachtet, der russische Koloß zertrüm­mert und Japan endgültig als Weltmacht konstitu­iert. Wiederum zwei Jahrzehnte später hatte sich das Bild entscheidend gewandelt. Der Sowjetkolotz hatte sich aufgereckt und stand drohend vor den Toren eines zerrissenen Europas, zu dessen Heil der Füh­rer in genialer Erkenntnis der Weltlage in raschen Schlägen die politischen, militärischen und wirt­schaftlichen Voraussetzungen einer wirklichen Welt­machtstellung geschaffen hatte. Europa als Weltmacht steht damit erstmalig als Einheit im Kanips und Arbeu vor dem Richterstuhl der Ge­schichte, als Ergebnis eines wahrhaft atemberauben­den geschichtlichen Ablaufes in den ersten vier Jahr­zehnten des 20. Jahrhunderts.

Wie dumpf und ärmlich mutet angesichts dieser ungeheuren Dramatik schon heute die Begründung an, mit der die Gegner Deutschlands vor kaum vier Jahren den Krieg erklärten. Vergeblich be­schwor die französische Republik von 1939 noch einmal den Geist eines Richelieu mit dem Satz:Frankreich muß als europäische Großmacht überall m Europa gegenwärtig sein."England folgt im Namen des europäischen Gleichgewichts zwangsläufig der eigenen Geschichte", erklärte Lord Halifax ganz im Stil der viktorianischen Epoche noch in einer drohenden Rede am 29. Juni 1939. Und schließlich das entscheidende Wort einer mit Blindheit geschlagenen Warschauer Ne­gierung am 26. März 1939:Polen muß jede Äenderung des Danziger Statuts als Casus bellt erklären" (Botschafter Lipski im Auswärtigen Amt). Die englische Politik derAnarchisierung des Kon­tinents mittels Aufspaltung in zwei Mächtegrup­pen unter Aufputschung und Sammlung der klei­neren Randmächte Europas", erlitt bei Dünkirchen und Korinth das verdiente Schicksal als verstaubtes Requisit einer überlebten Vergangenheit. Es hätte dem französischen Volk viel Lew erspart, wenn seine Staatsmänner rechtzeitig erkannt hätten, daß Frankreichs klassische Europapolitik schon znsam- mengebrochen war. als Deutschlands Einheit er­stand.

Aber auch für die Weltmacht England, den wahren Feind und Gegenspieler Frankreichs, sielen schon um die Jahrhundertwende die Würfel. ES war jene Zeit, in der Joses Chamberlain, der Poli- t tiker des Empires, mehrfach zum Ausdruck brachte, daß England sich in Europa entscheiden müsse. ES hat schließlich die Anlehnung an die USÄ. und das Bündnis mit Frankreich und Rußland ge­wählt, um nach einem ostasiatischen Zwischenspiel die Einkreisung Deutschland SinS Werk zu setzen. Der Pyrrhussieg gegen die Mitte Euro» pas hat die Folgerungen Vieser Fehlentschei» düng aus sturem Herkommen und blinder Eifer­sucht zwar zehn Jahre verschleiert, aber doch nicht verhindern können, daß man in Washington ent­sprechend handelte. Drei Jahre nach dem Triumph von Versailles erhielt England die Rechnung prä­sentiert. Sie hieß: Aufgabe der Zweimächteeinheit zur See und Flottengleichheit mit den USA. Schon , vorher harte Wilsons laue Haltung gegenüber Chur­chills verbissen verfolgten Plänen, eine Ausnutzung des russischen Chaos zur Sicherung der astatisch­indischen Nordgrenzen des Empires, verhindert. Statt der alten Drohung durch das zaristische Ruß­land erschien nunmehr die stärkere Machtkonzeu- tration des sowjetischen Imperialismus als dro­hende Gewitterwand über den asiatischen Gebirgen.

Die ersten vier Kriegsjahre des zweiten Weltkrie-' ges haben der Britischen Weltmacht den Verlust, wichtiger Teile seines Empires an Freund und Feind eingebracht, lieber den Gewinn in Nordasrika ist - das letzte Wort noch nicht gesprochen. Englands Handelsflotte ist verkleinert, das Kapital in Ueber- see ist zerschmolzen und Australien zittert vor der t Invasion. Der Mittelmeerweg steht unter italie- ' nisch-deutscher Wasfcnwirkung. Die Kriegsflotte,, aus derenhundert schwankenden Kielen" das Ge­schick dieser künstlichsten und daher gefährdet» sten Macht unter den fünf Weltmächten der Ge­genwart ruht, ist dem Verschleiß eines unaufhör­lichen und zäh geführten Krieges auf allen Welt­meeren ausgesetzt. Der Kreml träumt von einem gigantischen Sowjetblock von der Beringstraße bis zum Kanal und vom Nordkap bis zur AegäiS. Churchill muß in Washington einen verzweifelte» Kampf führen, um das Weltjudcntum zu bewege», - ihm nicht die Pistole eines riesigen Kontinental­blocks auf die Brust zu setzen.

Daß ein britischer Premier sich mit einem der­artigen Phantom überhaupt auseinandersetzt, ist ei»