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Das ist das Schöne an den kleinen Orten unserer Schwarzwaldheimat, und das haben wir den großen Städten in all unserer sonst!« gen Bescheidenheit voraus: daß wir mitten hin- einaebettet sind in die herrliche Natur. Wenige Schritte nur, und schon stehen wir auf einer heuduftenden Wiese, vor einem wogenden Kornfeld oder unter den hochgewachsenen Bau­men unseres Waldes. Und wenn wir da nach einem lauten Alltag, in dem wir uns arm und klein vorkamen, hinausgehen, werden wir freie, frohe und reiche Menschen.

Wie oft haben wir schon unsere Sorgen bin- ausgetragen, sind gewandert durch Wälder, vorbei an Wiesen und Aeckern und arbeitenden Meinbauern, die in mühsamer Arbeit ihr Werk perrichteten. Die Sonne schien, die Bienen flo­hen von Blume zu Blume und tausend kleine Käser und Schmetterlinge kreuzten unseren einsamen Weg. Wir sprachen mit den Men­schen, die uns begegneten. Und als der lange Weg am Abend beendet war, hatten wir unser ganzes Leid vergessen in dem Bewußtsein, daß ttgentlich alle Menschen dieselben Sorgen haben.

DaS Schönste auf unserem Wege war die Begegnung mit einer Bäuerin. Sie ging am Abend schmal und etwas müde über die Wiesen heimwärts aber mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen. Wsnn der Bauer, der fleißig­sten einer unter den schaffenden deutschen Men­gen, noch Lieder singt und den Mut nicht ver­keil, wie sollen da wir anderen angesichts sol­cher Zuversicht müde werden? Hohe Wagen voll Heu fahren über" die Straßen unserer Dör­fer, daS Korn reift der Sichel des Bauern ent­gegen, und Rosen blühen an allen Ecken und Enden ... Das ist Deutschland, das wir ewig ikeben. MBC.

Bolksturn« und Sp»rttag

am 10./11. Juli in unserem Gau

Zur Erinnerung an das Deutsche Turnfest 1933 in Stuttgart findet im ganzen Gau Württemberg ein Volksturn- und Sporttag statt. Zur Teilnahme an dieser sportlichen Veranstaltung werden die Volksgenossen jeden Alters aufgesordert. Dieser Tag gehört ganz dem Sport und soll jedem Freude, Fröhlich­keit uno Entspannung bringen. Die angesetz­ten W sind einfach und volkstümlich

tzehal , Alt und Jung mitmachen

rann. Die ganze Familie vom Großvater bis zum 10jährigen Pimpf oder Jungmädel tritt am Sonntag-Vormittag zum Wettkampf an! Der Wettkampf besteht bei männlichen Teil­nehmern aus einem SO m-Laus, Weitsprung Vom Stand und Klimmziehen; bei weiblichen Teilnehmern aus 50 m-Lauf, Weitsprung vom Stand und Ballweitwurf.

In Calw, Nagold, Neuenbürg und Engelsbrand beginnen die Wettkämpfe auf den Sportplätzen am Sonntag-Vormittag um 10 Uhr. Die Durchführung erfolgt am laufenden Band, sodaß Volksgenossen, die erst kurz vor 12 Uhr kommen, ihren Wettkampf noch austragen können. Nachmittags finden Von L Uhr ab auf jedem Sportplatz Spiele und sportliche Vorführungen verschiedenster Art sratt, an denen sich Jung und Alt beteiligen.

Die Parole für den nächsten Sonntag heißt deshalb:

Kommt auf den Sportplatz und macht alle mit!

Nagolder Wochenende

Im so schön am Fuß des Schloßberges ge­legenen Schwimmbad herrschte über das Wochenende Hochbetrieb. Das erquickende fri­sche Wasser gewährte Gästen und Einheimi­schen willkommene Erholung. Die zu dem Schwimmbad gehörige Liqgewiese ist zwar da­durch, daß sie teilweise mit Mohn angepflanzt

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den Badegästen den Aufenthalt im Bad mög­lichst angenehm zu machen. Andererseits soll­ten letztere aber auch bestrebt sein, gute Ord­nung zu halten und nicht durch Umherwerfen Von Papier Aerger zu erregen.

Auf der Bahn Nagold-Altensteig, aber auch auf der Landstraße war gestern ein ungewöhn­lich starker Verkehr zu beobachten. Wer es ma­chen konnte,ging end Hoabera". Ein ganzer Strom von Beerensuchern und -suche- rinnen ergoß sich ins Hintere Nagoldtal, wo die Heidelbeeren diesmal besonders gut gera­ten sind. Die besten Suchplätze sind bekannt, und so füllten sich bald Körbe und Eimer, und z. T. schwer beladen gings am Abend wieder heimwärts. DerHintere-Nagoldtal-Expreß" bringt jetzt täglich aber Dutzende mit Heidel­beeren gefüllte Körbe herbei, die von Nagold aus weiter verschickt werden.

Bedauerlich ist nur, daß in diesem Jahre unsinnige Wucherpreise für Heidelbeeren ge­boten und auch genommen werden. Die Poli­zei sollte für einen anständigen Rahmen sor­gen.

^Wanderlustige zogs wieder ins Grüne. Sie konnten auf der Höhe des Jahres die Na­tur und alles das, was sie jetzt so reichlich be­schert hat, genießen. Frisch gestärkt zogen die sonnengebräunten Menschen am Abend den heimischen Gefilden zu und freuten sich, einen kostichen Tag erlebt zu haben.

Eine wahre Pracht ist das blühende Mohn­feld, zu dem der weite H indenburgplatz umgewandelt wurde. Alte Anerkennung de: zahlreichen Kleingartenbesitzer, die keine Mühe gescheut haben, ein so schönes Mohnfeld an- zulcgen und so zur Sicherung der deutschen Bolksernährung veizutragen!

77 Jahre alt wurde gestern in guter Ge­sundheit Konrad Deuble.

Oie Einschränkung de« Energieverbrauchs

Der Beauftragt« für den Bierjahresplan hat durch ein« soeben erschienen«Beiordnung über Einschränkung des Energieverbrauchs* eine ein­deutige gesetzliche Grundlage für die im Kriege erwünschten Einsparungen auf dem Gebiete des Verbrauchs von Energie (Elektrizität und Gas) geschaffen. In der Verordnung wird der Generalinspektor für Wasser und Energie ermäch­tigt, die Abgabe und den Verbrauch von Energie (Elektrizität und Gas) zu beschränken. Wer den unter Strafandrohung erlassenen Anordnungen -u- widerhandelt, wird mit Gefängnis vis zu zwei Jahren und Geldstrafe in unbeschränkter Höhe oder einer dieser Strafen bedroht. In leichten Fällen kann auf Geldstrafe bis zu ISO Mark oder Uif Haft erkannt werden. Die neue Verordnung tritt am 7. Juli in Kraft und wird die Basis für die wetteren örtlichen Regelungen so­wie das Vorgehen gegen die Energiesünder bilden.

Ostarbetterinnen ln der Hauswirtschaft

Nach einer ab 1. Juni in Kraft getretenen An­ordnung des Reichstreuhänders der Arbeit für daS Wirtschaftsgebiet Württemberg erhalten die in der Hauswirtschaft eingesetzten Ostarbeiterinnen ein Arbeitsentgelt. Der genannte Betrag stellt den Barlohn dar: für Steuern, sonstige Beträge und Ostarbeiterabgabe wird also nichts abgezogen. Doch fuhrt der Haushaltsvorstand eine Ostarbei- terabgabe an das Finanzamt ab. Im Alter von 14 bis 15 Jahren beträgt der Barlohn 10.56 Mark, von 10 bis 17 Jahren 13.50 Mark, von 18 Jahren und älter 18 Mark. Die vom Haus­haltsvorstand abzuführende Ostarbeiterabgabe ist nur abzuführen, wenn die Ostarbeiterin älter als 18 Jahre ist. Sie beträgt dann 1.50 Mark.

Die Ostarbeiterabgabe fällt ganz weg, wenn eine Ostarbeiterin von einem Haushaltsvorstand mit mlndestens drei minderläbriaen Kindern oder an­

deren ininderjährigen Angehörigen beschäftigt wird. Die Ostarbeiterinnen find bei der Äy». zur Kran- kenversorgung anzumelden. Der Betrag beträgt monatlich ohne Anterschied 4 Mark und darf der Ostarbeiterin am Barloh« nicht gekürzt werden.

Wehrmachtangehörigen soll kein Nach- teil durch etwaigen Frtftablauf erwachsen. So kann auch die Frist zur Erhebung der Eheauf- hebungS- oder Ehescheidungsklage, die Frist für die Anfechtung der Ehelichkeit eines Kindes, für die Anfechtung der Entmündigung oder für die Aus­schlagung einer Erbschaft gehemmt sein, wenn der Beteiligte zu dem in den angegebenen Bestimmun­gen umschriebenen Personenkreis gehört

Autzball

OberschwandorfNagold 8: 8 (5:1s In Oberschwandorf trafen sich gestern die Mannschaften von Oberschwandorf und Na­gold zn dem fälligen Rückspiel. Nagold mußte mit einer schwächeren Mannschaft antreten. Die Schnelligkeit, mit der das Spiel durch­geführt wurde, hielt bis zum Schluß an. Schon in den ersten Minuten kam Oberschwandorf durch einen Vorstoß zum ersten Tor. Bis zur Halbzeit erzielte Oberschwandorf vier weitere Tore, während Nagold das Ehrentor schoß. Auch nach der Halbzeit gab eS ein spannendes Spiel, in dem Nagold einige Male sehr ge­fährlich wurde. Doch Oberschwandorf spielte Weiter überlegen;, drei Tore waren das Er­gebnis, während Nagold nur noch zu einem Treffer kam. Der Schiedsrichter leitete unpar­teiisch.

Walddorf Ebhausen 6:0 (3:0)

Nach dem Spiel Nagold - Oberschwandorf traten die Mannschaften von Walddorf und Ebhausen an. In der ersten Halbzeit konnte Walddorf drei Tore erzielen, und zwar uner­wartet, denn Ebhausen hatte eine starke Mannschaft, die jedoch nicht zn einem Treffer kam, da die Hintermannschaft der Walddorfer immer klärte. Obwohl Ebhausen einige Male stark aufschloß, kam es nicht zum ersehnten Ehrentor. Die zweite Halbzeit brachte sur Walddorf nochmals 3 weitere Treffer, wo- durch ein Sieg mit 6:0 Toren erzielt werden konnte. Auch hier leitete der Schiedsrichter im großen und ganzen gut.

wir schaffen uns einen Gemüsevorrat

Der Ueberschuß ües Garten« kann auch getrocknet werden

Nicht in jedem Haushalt stehen genügend Gläser zur Verfügung, um den Segen des Gartens ver­werten zu können. Und doch will man alles, was das Jahr hindurch mit so viel Liebe und Sorgfalt gesät lurd großgezogen wurde, auch restlos ver­werten.'Schon unsere Großmütter haben Gemüse, Kräuter und Obst getrocknet und sich so einen Vorrat für die obst- und gemüsearmen Monate ge­schaffen.

Wie aber macht man das? Was eignet sich gut mm Trocknen? Grundsätzlich ist-zu merken: Nie direkt in der Sonne trocknen, sondern stets nur in warmer Luft! Natürlich ginge es bei direkter Son­nenbestrahlung viel rascher, das stimmt schon, aber dadurch würde die Farbe des Trockengutes sehr leiden (Stoffe schießen ja bekanntlich auch ab) und zudem gingen besonders bei Kräutern. Teepslanzen und Gemüsen wertvolle ätherische Oele verloren.

Am besten stellt man sich Keine Trockenhor­den her, die auch in den Backofen Hineinpassen. Diese Horden können mit irgendwelchen Gardinen- testen bespannt werden. Da meistens mehrere Hor­den notwendig sind, klopft man an den Ecken kleine Klötzchen unter, so daß die Horden leicht überein­ander gesetzt werden können.

Entweder kann an der Luft, z. B. am offenen Fenster oder auf der Veranda oder der sauberen Bühne getrocknet werden; sehr günstig ist es, wenn ein wenig Zugluft hergestellt werden kann. DaS Trockengut muß ganz dünn ausgebreitet und öfters umgedreht werden. Bohnen, Pilze usw. können z. B. auch sehr gut auf Fäden ausgereiht und so getrock­net werden. Auch im Backofen kann man leicht trocknen. Die Horden sollen immer wieder ausge­wechselt werden^ und zwar von oben nach unten jeweils nach etwa 20 Minuten. Selbstverständlich bars der Backofen nie ganz geschloffen sein, damit die nun verdunstende Feuchtigkeit gut entweichen kann. Größte Beachtung muß der richtigen Tempe­ratur. geschenkt werden. Gemüse darf nur bet etwa 60 bis höchstens 80 Grad getrocknet werden.

Obst darf unter Umständen eine Höchsttemperatur von 90 Grad erreichen.

Anfangs darf die Hitze keinesfalls zu stark sein, denn sonst werden die Außenschichten von Gemüse und Obst zu hart und die noch im Inneren besind- liche Feuchtigkeit kann infolgedessen nicht mehr ent­weichen. Jni Laufe der Zeit weicht dagegen das Trockengut von innen her wieder auf und kann sehr leicht anfangen zu schimmeln. Das Trockengut muß sich biegen lassen, ohne zu brechen, und beim Zerschneiden darf sich kein Saft mehr zeigen; dann ist der Trockenprozeß beendet.

An Ob starten eignen sich zum Trockne» am besten nicht zu wasserreiche Früchte, z. B. Pflau­men, Zwetschgen, Kirschen, Aepfel und Birnen. Durchschnittlich braucht Obst etwa 8 bis 14 Stun­den im Backofen. Die Hitze muß langsam ansteigen, damit die Früchte keinesfalls aufplatzen.

Bei Gemüse hat sich das Vordämpfen als sehr vorteilhaft erwiesen. Entweder wird das Ge­müse im Dämpfer etwa drei bis fünf Minuten vor­gedämpft oder man hängt, wenn kein Dämpfer vor- Händen ist einen Seiher in einen Topf und stülpt während der Dänipfzeit eine Schüssel über. Am zweckmäßigsten breitet man dann das gut abgetropfte Gemüse, ehe es auf die Horden gelegt wird, noch auf sauberen Tüchern aus; dadurch wird ein großer Teil der Feuchtigkeit schon ausgenommen. Das Vordämpfen des Gemüses hat den Zweck, den fri- scheu Geschmack zu erhalten, denn nicht vorgedämpf- tes Gemüse schmeckt leicht strohig. Zum Trocknen eignen sich Erbsen, Gelbe Rüben, Bohnen, Kohl- rabt, Sellerie, Tomaten, die verschiedenen Kohl­arten, auch Zwiebeln.

Das sorgfältig getrocknete Gemüse und Obst muß kühl und trocken aufbewahrt werden. Es wird in luftdurchlässige Säckchen gefüllt. Die Säckchen dür­fen nur so weit gefüllt werden, daß der Inhalt sich noch durchschütteln läßt, was von Zeit zu Zeit zu empfehlen ist.

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Haferflockenbratlinge mit Spinat, Mangold oder Wildgemüse. Zutaten: 150 Gr. Ha- serflocken, i-L Ltr. Wasser, Zwiebel od. Lauch, Petersilie, 250 Gr. Spinat, evtl. Weckmehl, Salz, Fett zum Braten. -

Die Haferflocken mit der kleingeschnittenen Ziviebel ohne Fett anrösten, dann mit Wasser auffüllen und dick einkochen. Nach dem Erkal­ten den rohen seingewiegten Spinat, Peter­silie und Salz hinzugeben, alles gut durch­mischen. Falls der Teig zu weich ist, etwas Weckmehl daruntergcben. Mit nassen Händen Bratlinge formen, die man mit wenig Fett langsam brät. Die Masse kann evtl, auch als Klöße gekocht werden.

Griitzc-Eintopf. Zutaten: 250 Gr. Grütze oder Hirse oder Graupen, 1^2 Ltr. Wasser, 750 Gr. Bodenkohlrabcn, 376 Gr. Kartoffeln, Salz, 20 Gr. Fett, Zwiebeln oder Lauch.

Die Grütze in dem zerlassenen Fett andün­sten, mit Wasser auffüllen und di« Grütze halb gar kochen. Die Kohlraben und Kartoffeln vorrichten, in Stifte oder Würfel schneiden, dazugeben und alles langsam garkochen lassen. Abschmecken und zum Schluß etwas geröstete Zwiebel oder Lauch darnbergeben.

Gefüllte Kartoffelklöße. Zutaten: Zehn große, rohe Kartoffeln, 6 mittlere Schalkar­toffeln, 100150 Gr. frische Blutwurst, evtl. 12 Brötchen, 30 Gr. Fett, Salz, Majoran, 2 Eßl. Wasser, Zwiebel oder Lauch.

In den: zerlassenen Fett die kleingeschnitte­nen Zwiebeln andünsten, das in Stücke ge­schnittene Brötchen hinzugeben, etwas anrö­sten lassen und die Blutwurst dazugeben. Mit etwas Wasser auffüllen, mit den Gewürzen abschmecken und die Masse gut durchziehen las­sen. Die gekochten Kartoffeln reiben, ebenso die rohen, die man ansdrückt. Das abgesetzte Kartoffelmehl hinzugeben, mit Salz abschmek- ken und den Teig tüchtig durchkneten. Klöße formen, dieselben flach drücken, mit der Blut­wurstmasse füllen und wieder zusammenrol­len. Die Klöße in kochendem Salzwasser oder in Gcmüsebrühe garkochen.

Rhabarberkaltschale. Zutaten: Kilo­

gramm Rhabarber, IN Ltr. Wasser, etwa 125 Gramm Zucker, evtl. Saft und Schale einer halben Zitrone, 50 Gr. Stärkemehl.

Den gewaschenen, ungeschälten Rhabarber in Stücke schneiden, mit Wasser weichkochen, mit Zucker und Zitrone Würzen. In die ko­chende Masse das niit kaltem Wasser ange­rührte Stärkemehl einlaufen und aufkochen lassen. Die Kaltschale mit Zwieback od. Weiß­brot zu Tisch geben.

Vom 8MlmI mvM

Roman von Holt« Gutkolch.

Oop>iigüt bz- ürvinewous-l silu^ vr. Liokacüsr, Oröbsurell b. ölüocliea.

(30. Fortsetzung)

Du würdest es nicht aiauvöN, wenn :q v» den Urheber dieses Dufte» in der Dschungel

'heinbarer gen Vlü-

.. .... pflegen

manchmal nach Terpentin oder Fäulni» zu riechen. Ach, es ist im Urwald nicht viel an­dere wie im Leben."

Von weit her klingt Musik. Lin jauchzen­des Lied flattert zu den beiden traurigen Men­schen herüber. Virginia horcht auf.

Je-crois-en-Dieu macht Mufikzauber mit deinem Grammophon", erklärt Do» Passos dar Geheimnis.Seltsam, daß er gerade dieser Lied spielt. Weißt du noch, Virginia, da» war einmal unser Lied! Ich habe es seit da­mals nicht wieder gehört."-

Knabenhaft schlank sitzt Virginia neben ihm. Sie ist bei dem Durcheinander des Tages nicht dazu gekommen, ihren Reiseanzug zu wechseln und trägt noch Breeches, Reitstiefel und eine hellrote Sportbluse. Mir die Impfung hatte st« sich nur ihnen weißen Kittel übergeworfen. Ke steht die Vergangenheit, von der Dos Pas­sos spricht, plastiich vor sich. Jeden Aben? gingen sie am Fluß in Oklahoma spazieren: Der Arzt von Ruf und die kleine, gerade erst mit dem Studium fertig gewordene Aerztin Er ^erzählte ihr oft von Deutschland, das sic besonders interessierte, weil ihr Großvater von der Wasserkant eingewaudert war. Und nianch- mal schwiegen sie auch wie jetzt.

Du hast dich gar nicht verändert", sagt Dos Passos in ihre Gedanken hinein.Nur deine Äugen sind noch größer und noch dunkler ge­worden. Das kommt wohl daher, weil du das Lachen verlernt hast." "

Virginia sieht ihn stumm an. Er streicht ihr über das knisternde Haar.Ja, Pirgin, das haben wir beide verlernt. Es war doch immer io. Wir haben uns über die gleichen Dinge gefreut und waren über die gleichen Dinge traurig, und ich glaube, es wird auch immer so bleiben."

Glühwürmchen von tropischer Größe fliegen zu Tausenden über die Lichtung.Kleine La­ternen der Liebe" nennen sie die jungen Leute von Puntamarra. Der Zauber der nächtlichen Stunde nimmt Dos Passos gefangen. Er wird wieder ganz der ungestüme Peter Fischer von früher. Unverschleiert kommt^ sein Herz zu ihr.Mein Gott, Virginia, warum belügen wir uns eigentlich selbst? Wir gehören zu­sammen, und wenn wir uns noch so dagegen wehren. Warum sind wir nicht ehrlich? Du liebst mich und ich liebe dich, und wir Zollen aneinander Vorbeigehen wie Fremde. . Wir sollen uns trennen, wo wir uns erst wied.rge- funden haben!" Er nimmt sie in die Arme, hält die nur mühsam Widerstrebende eisern fest. Leidenschaftlich drängt er sich an sic. Das ist doch Wahnsinn das darf doch nicht sein. Wenn zwei Menschen wirklich zueinan­der gehören, dann kann es einfach nichts geben, was sieSein Mund sucht ihre Lippen, die ihm noch ausweichen wollen.

Virginia, Virginia!" klingt Lewis Stimme aus dem Zelt.

Dos Passos läßt Virginia los, steht sie mit schmerzlichem Lächeln an. Dann geht er fort. Sie möchte ihm ein einziges liebes Wort Nach­rufen, aber die Kehle ist ihr wie zugedrückt.

Als Zte au Lewis Bett tritt, hört sie ihn leise phantasieren:Was willst du? Was willst du? Sie mir wegnehmen! Du be­kommst sie nicht. Du nicht nein." D'-r-b den dünnen Schleier des Moskitonetzes sietzt sie, daß er mit geschlossenen Augen daliegt, sein Gesicht ist schweißbedeckt. Sie hebt das Mos­kitonetz zur Seite und trocknet behutsam sein« Stirn. Dann setzt sie sich auf einen Feldstuhr neben das Bett.

Mein ganzes Leben hast du uiir kaputt ge­macht du!" phantasiert Bob Lewis weiter.! Immer mußte ich gehen, wenn du gekommen bist du warst immer der erste! Immer du!" Mit unbewegtem Gesicht hört Virginia Larsen zu.Peter Fischer! Du, ich habe dich immer! gehaßt. Du warst so tüchtig, alle haben dich bewundert, aber ich nicht ich nicht!" Er lacht kurz auf.Diesmal, da bin ich tüchtiger! als du du bekommst sie nicht noch einmal!!

Die Schlange, die Schlange. Du hast mi»! dar Leben gerettet. Warum? Ich habe dich nicht gebeten." Langsam veräiioert sich Vir) giiitas Gesicht, wird gespannt und gequält) ^Virginia, Virginia hast du Angst um ihnH Willst du ihn retten, ja? Gib dir kein« Müh«

er ist tot ja tot. Rubber weiß, wer ei ist. Jch^ habe es ihm gesagt, damit er fort ckuß. Damit du bei mir bleibst, Virginia, im^ mer bei mir bleibst!"

Mit vor Grauen weit geöffneten Augen starrt Virginia Larsen auf Lewis. Er keuch? vor Atemnot. Ohne sie wirklich zu sehen- spricht er weiter.Virginia, sieh mich nicht so an. Du hast so einen stummen Blick, der geht mitten durchs Herz. Ich habe ihn ver­raten, ja aber sieh mich nicht so an, Vir­ginia!" Virginia springt auf, wie gehetzt lauft sie aus dem Zelt.

Virginia, Virginia!" Ungehört verhallt Lewis Ruf.

Sie tappt durch die halbe Dunkelheit über die Lichtung. Rubbers Zelt liegt unmittelbar neben dem Bungalow.Mr. Rubber", ruft Ne mit fast versagender Stimme, als sie das Tacken einer Schreibmaschine hört.

Der Reporter erscheint am Eingang.Nun, schönes Fräulein Doktor welcher Besuch unt diese galante Stunde. Sie brauchen übrigens nichts weiter zu reden. Will Rubber weiß! aller! Sie wollen mich bitten, nichts gegen Peter Fischer zu unternehmen, nicht wahr?! Hätte ich von seiner früheren Braut auch nicht gnders erwartet. Er hat hier eine große Auf) gäbe, ohne ihn geht es nicht, das wollten Tie doch sagen, nicht wahr?" ,

Bittend faltet Virginia die Händ»,Ja- Ke dürfen ihn nicht anzeiaen, Mr, Nubbe« ich bitte Sie. Wenn ihn ein« Tch«ld trifft

vamr hqt tr,sse. längst ges ühnt." _

(Fortsetzung folgt.) ..