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Menschen in Mell am Donez

LiI6er au, «1er kroatruke - Latjs tädrt rum Arbeitseinsatz in, Reick

Heber dem Land am Donez steht in blutrotem Schein die sinkende Abendsonne. Das Geäst eines spärlich belaubten Baumes bebt sich gleich einem tn irren Linien verlaufendem Gitter von der Far­benwand des Himmels ab. Die milde Abendluft, der frische, kräftige Erdgeruch hat die Menschen «uS den KateN und Hütten gelockt und vereint sie nun zu einer beschaulichen Stunde. Das Denken und Fühlen, der Eindruck und die Bereitschaft zu einem wohlig empfundenen Feierabend strömt über tn die Chöre, die sich in solchen naturvollen Augen­blicken aus der Stimmung heraus bilden. Auf den Plump gezimmerten Bänken vor den Häusern hocken die Alten, die bejahrten Frauen und Männer, wäh­rend junge Burschen und Mädchen im ungezwun­genen Kreise Laute und Ziehharmonika erklingen lassen. Die strahlenden, werbenden Stimmen der Mädchen, die von Liebe, Kummer und Herzeleid sprechen, stehen in harten, Gegensatz zu den Volks­liedern der jungen Männer. In ihren Reimen birgt sich die Weite, der schnelle Ritt und die ewige Drangsal eines Volkes. Aber mögen Burschen und Mädchen sich in ihren Versen noch so sehr ver­schieden ansprechcn, bei noch so freudigem Ausbe­gehren vermag nicht die sprichwörtlich gewordene Schwermut dieser Menschen verheimlicht zu wer­den. Das ist für uns das Fremde, eS bleibt das Andere in ihnen, in das wir nie zu dringen ver­mögen: die Lust der Schwermut. Menschen in Moll!

DaS müde, brackige Wasser des Donez stellt sich »als natürliche Barriere vor die Hauptkampflinie am Westufer. Drüben liegen die Bolschewisten.

Ueber Wasser und Brachland, in dessen Boden sich die Grenadiere eingebettet haben, steht eine Ruhe, wie sie an fast allen Fronten Rußlands herrscht. Es sei denn, an manchen wolkcnverhan- aenen Nächten geistern Spähtrupps im Vorfeld herum. Dann zerreißen die Maschinenwaffen die bekömmliche Stille. So schnell wie der Orkan des Feuers aufzieht, so schnell ebbt er wieder ab, um ganz zu verklingen. Es ist eine seltene Atempause, diese Ruhe an der Front, manchem ist sie aus sturmvollen Vormarschtagen und harten Abwehr- kämpfen fremd, aber aus dieser Pause schöpft der Mensch neue Kräfte. .

Hinter der Hauptkampflinie nutzen andere Divi­sionen die Ruhe, st« stehen in der Auffrischung. Waffen, Fahrzeuge und Geräte werden überholt, um zu neuem Einsatz bereit zu sein, aber auch der Mann findet bei regelmäßigem Dienst nach entbehrungsreichen Wochen den wohltuenden, kör­perlichen und seelischen Ausgleich. Der ausruhende Soldat beschäftigt sich mit den Menschen seiner Umgebung, ja, er entdeckt bei aller ihrer hilflose» Bedürftigkeit manch ungebrochene Natürlichkeit und Gesundheit. Er gewinnt die Erkenntnis, daß nicht jeder Russe nun gleich ein Bolschewist sein muß, sondern in den zwei .Jahren deutscher Ordnung sich sehr wohl positiv auf unsere Seite stellt.

Der russische Mensch hat gespürt, daß man thm wohl will und ist in seiner Art ein gehorsamer Diener der neuen Verwaltung geworden. Daß nun das gute Verhältnis der Landeseinwvhner zu der Wehrmacht und den Behörden zwischen Geste, Tat, Gefühl, Leidenschaft und Willensimpuls pcndeit, ist die seelische Eigenheit dieser Menschen. Es ent­rückt uns manches Mal von der Schwelle des Ver­ständnisses. Ihnen fehlt' hier das disziplinierte Be­wußtsein, wie wir es kennen, und so klaffen be­sonders stark die Gegensätze von Kraft und Hilf­losigkeit, Mitleid und Grausamkeit. In ihre leid­geprüfte und leidgeübtc- Passivität entwickelt aus der bewußten Erziehung von Jahrzehnten, fallen sie auch jetzt noch zurück.

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Katja Schukinow hat aus der einen Ecke vom Boden den verstaubten Holzkoffer hervorge­kramt. Er soll jetzt wieder zu Ehren kommen. Katja wird in Deutschland arbeiten. Die Mutter, Alexandra mit Namen, ist schon den ganzen Tag beim Backen. Grobe, vierkantige Brotstücke sind es, die sie zum Austrocknen auf die heiße Platte des Ofens legt. Knäckebrot auf russische Art. Die Tochter sucht in der Truhe ihre besten Kleider zu­sammen, wascht Lappen und Tücher und plättet sie. Reisevorbereitungen.

Der Abend vor ihrer Abfahrt. Mit den jungen Burschen, denen sie Freund ist, hat sie ein Ab­schiedsmahl. Auch Freundinnen von ihr, die eben­falls diese Reise in eine ihnen unbekannte Welt antreten, sind zugegen und laben sich an den Spei­sen, die ein russischer Haushalt zu bieten vermag. Wie hei allen Festen, die Russen feiern, ist Ge­sang die ausfüllende Begleitung. Die Hellen Stim­men klingen auf und tuen auf ihre Weise den Abschied kund.

Der Tag der Abfahrt ist nun herangenaht. Mit Koffern und Packen treffen sich die jungen Mäd­chen vor der Ortskommandantur. Die Mütter, Männer, Brüder und Freunde sowie Bekannte sind dabei. Ein einziger, weinender Chor, ein Heulen und Klagen, wie nian es oft bei Trauergefolaen vernehmen kann. Die herzenbrechende Stunde des Abschieds nähert sich, unerbittlich rückt für die Mädchen und Mütter der Uhrzeiger weiter, wäh­rend noch immer Tränen die Tücher benetzen. Diese Mädchen, jung und frisch an Jahren, breite, kräf­tige Gestalten sie treten eine Reife an, die in ihren Herzen eine gewisse Furcht vor der Zukunft aufkommen läßt. Allzu unbekannt ist ihnen das große Deutschland, allzu weit die Entfernung, die sie zurücklegen müssen. Wer von ihnen ist schon mehr als fünfzig Kilometer in ihrem zwanzigjäh­rigen Leben gekommen? Keine! Und nun? Nun sollen sie vier Tage reisen?

Eine Nacht darüber. Schon lange rollen sie dem Reich entgegen. Katja ist fort. Aber Alexandra hat sich wiedergcsunden. Es ist, als ob nichts inehr im Hause fehlte. Ja, als ob nie eine Katja hier gewesen wäre, denn über Alexandras Gesicht huscht wieder das alte Lachen. Ist Katja vergessen? Schon oierundzwanzig Stunden nachher?

Da haben wir sie wieder, die russische Seele, die nur im Augenblick lebt. Die nur die Herzenspetn gegenwärtig kennt. Mag gewiß in stillen, beschau­lichen Stunden die Sehnsucht nach der Tochter wieder aufkommen und vielleicht gar in den schwer­mütigen Liedern wicdcrcrklingen. Zur Zeit aber > ist die Katja so fern . . .

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Wassiljew hat seine Heimat verloren. Da­mals war es, als sich am Terek die deutschen Linien auflöstcn und sich planmäßig Schritt für Schritt vom kaukasischen Land entfernten. Da hielt es Wassiljew mit seiner Frau, seiner Tochter Nina, seiner Kuh und allem Hab und Gut auch nicht länger. Und nun ist er hier, hier am Donez. Einen weiten Weg hat er hinter sich, so weit, daß seine Frau ihm gestorben ist und nur noch seine Tochter Nina den Haushalt führt, den neuen Haushalt. Er muß selbst staunen, daß er es geschafft hat, daß er bei eisiger Kälte, bei wildpeitschendem Schnee- sturm sich hat so Mnge auf dem Trittbrett der Bahn halten können. Mochten auch die Finger an den eisernen Griffen erstarren, die Kräfte mußten anshalten, denn im Rücken des Wassiljew waren

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Deutsche Wehrmacht schützt -ie französische Mttclmcerküste. Sie können sich aufeinander verlassen

Geschütz, Flak und MG. ln Feuerbereitschaft

die Sowjets. Und die Kraft langte, er hatte es geschafft, aber auch nur er und seine Tochter Seine Frau starb unterwegs an den Folgen einer schwerwiegenden Erfrierung.

Die Kate, die jetzt auf dem Boden am Donez steht, hat er sich neu gebaut, die Erde gebrochen und nun seine Heimat in diesen Flecken gepflanzt, seine Heimat vom Terek. Seine Frau ist tot, seine Habe verloren, aber eine arbeitsreiche Zukunft sieht er wieder vor sich. Jetzt schaffen seine Hände in einer-Mühle, und die der Nina im Haus.

Das Schicksal hat hart an Wassiljew gerüttelt. Er ist nicht umgesallen, und nichts läßt heute noch aus die seelische Kümmernis der vergangenen Tage deuten. Nitschewo das gleichmütige, alte rus­sische Wort spricht auch er aus. Unbekümmertheit gegenüber der Vergangenheit, Vertrauensseligkeit ir^ die Zukunft sind AttribM, die Wassiljew in selten offener Form zur Kunde gibt. Lrvin lieber

An Paris war vieles Bluff und Schein

Was 6er 6eut,cke 8o16at beute in 6er eiort viel orarvordeoen Weltrtackt erlebt

Von Kriexsberickter Walter Rn- rck Man spricht heule viel Deutsch in Paris, sehr viel. Die Stadt an der Seine ist schon beinahe zweisprachig geworden. Nicht allein haben die Soldaten über ihren russischen Studien das Fran­zösische nicht vergessen, nicht allein Kellner, Kaba­rettmädchen und Kofferträger andererseits haben Deutsch radebrechen gelernt, sondern all die zahllosen Dienststellen, französische und deutsche, die aus Zu­sammenarbeit angewiesen sind, brauchen Dolmet­scher, Telephonistinnen und Rechtsanwälte, die in beiden Sprachen daheim sind. In den Kinos laufen viele deutsche Filme mit unterlegtem französi­schem Text, die Lautsprecher auf den Pariser Bahn­höfen reden zweisprachig, und die Nachtlokale prei- sen an. man singe auch Deutsch.

DieSchlepper" freilich, die trinkgeldheischendcn Zubringerdienste der Nachtlokale machen heute keine sonderlichen Geschäfte mehr, weil das Pariser Nachtleben ein wenig übernächtig geworden ist. der Arbeitseinsatz sich für die Nachtgestalten in­teressiert und der Soldat seinen Wehrsold auch lieber in Sachwerten anlegt, in ein paar Holz­schuhen mit Kaninchenfell-Besatz zum Beispiel. Der Soldat, der Paris auf seinen Dienst- und Urlaubs- fahrten zwischen Osten und Westen, zwischen At­lantik- und Mittelmeerwall, zwischen Reich und besetztem Gebiet berührt, sieht unvermindert gern obwohl ernster und kritischer geworden, als vor drei Jahren, da er Parts eroberte die leicht- gewandeten Evas im Moulin Rouge. Aber im Vcrkehrsbüro neben der Kommandantur sind eben­so gefragt die Karten für OPära und Opära Comique, wo manAriadne auf Naxos" oder Die Walküre",Manon" oderToska" gibt. Der Soldat in Paris hat seine Führungen durch Kul­turstätten, Vorträge des Deutschen Instituts, Gast­spiele der Luxemburger Volkstheater oder der Mai­länder Scala, Platzkonzerte in den Tuilerien, seine Bekufsbildunaslchrgänge, Schachturnlcre oder Sprachkurse. Er stöbert gern tn den Schmökern der Bouquinisten, begeistert sich für die Rennen in Maisons-Lafitte oder hält der Pariser Soldaten-

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Schnell und doch grünöltch haben GrcnaLlere am Kuban-Brückenkopf sich elnen neuen MG.-Stanö ge» schaffen, -er bessere« Schußfett bletet. Nun wir- Einzug gehalten- (PK.-Aufnahme« K. F. Maier - Mb.)

elf für Dijon oder Brüssel den Daumen. Er hat es manchmal nicht leicht, korrekt zu bleiben, zum Beispiel in der überfüllten Metro, tn der der Pariser längst allzuviel von seiner Höflichkeit ver­loren hat, von der wir in der Schule lernten, sie wäre ihm angeboren. Oder wenn man ihn übers Ohr hauen will und beispielsweise für ein simples Handbürstchen das Zwanzigfache des ursprüng­lichen Preises verlangt.

Der Marchs Noirl Notbrücke zwischen dem armen und dem reichen Paris. Der Soldat kommt da mit seinem Wehrsold längst nicht mit. Paris treibt Schwarzmarkt mit Brotmarken, Benzin, Boh­nerwachs oder Briefpapier, ganz gleich. Wie ein Sport ist das. Man schlägt dem Krieg und seinen Äestrictions" ein Schnippchen, daraus kommt eS an. Ein Päckchen Zigaretten geht manchmal durch zehn Hände, und in jeder wiegt es um zehn Franken mehr, bis sich schließlich einer aus der zer­knitterten Packung blauen Dunst Vormacht, Razzien der Wirtschaftspoltzei in Luxuslokalen fördern manchmal noch immense Schlemmereien zutage, dem Arbeiter, dem Soldaten nur vom Hörensagen be­kannt. Wer kein Geld hat, muß fasten oder Ab­stinenzler werden, nicht trotz, sondern wegen des Schwarzmarktes, der die Güter dem normalen Lauf entzieht.

Es gibt ein Parts des Hungers, des Bettels, des Verbrechens. Nicht, als ob eS eine Erfindung des Krieges wäre. Es hat bestanden, seit die Seine- Stadt zur Millionenstadt wurde. Nur war es ehe­dem, vor dem Krieg, versteckt und verborgen, über­strahlt von Millionen Lichtern, tn deren heißem Gleißen sich reiche Aankees, knochige Ladies und jüdische Nullen amüsierten. Was von den jüdischen Größen geblieben ist, trägt heute den David­stern, tut aber dennoch sein Möglichstes, sich von Krieg und Hunger nicht unterkriegen zu lassen und ist in diesen Bemühungen zweifellos nicht erfolg­los. Der Soldat aber ist dahinter gekommen, daß vieles an der umworbenen Weltstadt Bluff und Schein war und ist, Flitter und Fassade.

Von diesem Schein läßt Paris auch heute noch nicht gern. Es will leben, schick und in Freiheit, trotz des Krieges. Weil Strümpfe enormes Geld kosten, zieht sich die Pariserin eben flüssige Strümpfe über die holzbeschuhten Beinchen. Weil Benzin höchstensschwarz^ zu haben ist, baut der Pariser kühnste Holzgasgenerator - Konstruktionen rund um sein Auto oder fährt in der Velotaxe, einer modernen Rikscha einer wackligen Kutsche, von einem oder zwei Radfahrern für ansehnliche Preise über die Boulevards gezuckelt. Weil man mit der Seife nicht zu reichen vermeint, kauft man Seifen- csatz, der zwar Sandstein ähnelt und nicht besser ist als alle oie vielen Ersatzstoffe, an denen Paris toll erfindungsreich ist, immerhin aber das Bewußt­sein frisch erhält, dem Krieg ein Schnippchen zu schlagen. Das ist dem Pariser sehr wichtig.

Ansonsten ist Paris immer noch eine kleine Guck­kastenbühne, leichtfertig, manchmal heiter, manchmal trist, immer amüsant. Man steht Schlange, weniger an den Fleischgeschäften, als vor den Kinos, in denen derzeit der große deutsche FarbfilmDie. goldene Stadt" der Hauptschlager ist, oder am Opernplatz zum Beispiel, für eine Tafle Kaffee, die im Geruch besonders guten Geruchs steht, nämlich eines einigermaßen echten. Die Bilder in den Ma­gazinen sind zahmer geworden, die schönen Mädchen selber hingegen wilder. Die Conciergen, jene wut­äugigen Damen in den Portiersloaen, denken nicht daran, ihre vielbelachte und vielgehaßte Tyrannen­herrschast aufzugeben. Als Modesport werden Wind­hundrennen genannt. Man hört viel, auch von Suzy Solidor, dann und wann, das Lied von der Martern. Ab und zu muß man in die sich ständig vermehrenden Luftschutzkeller flüchten, dann schimpft Paris drei Tage lang auf dir ehemals Verbündeten.

(PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Vennemann-Hss.)

In den Musikautomaten vergnügt sich Jung Paris, am liebsten eng verschlungen, täte ö täte, für kleine Münze aus den Kopfhörernlle sui» ,reu> es soir" oder Stücke aus SchumannsPapil- lons" zu hören. Die Zeitungen, meist nur noch zweiseitig, sind voll des leidenschaftlichsten Für und Wider. Vor den Bildern des Marschalls wird viel diskutiert, aber am 1. August werden Monsieur und Madame ein Schild vor ihre Ladcntür hängen: Sind bis 24. August verreist und werden zur Ab­wechslung in der Loire angeln oder in der Norman­die nach Geflügel fahnden, wie in jedem Jahr . . .

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Zerntcauung in öer Hauptkampflinie Wenige hundert Meter vor den sowjetischen Stel­lungen südlich des lllmensecs vollzieht der Batail­lonskommandeur eine Ferntrauung (PK. Llle-Sch.)

Nachtgefe-cht im Kanal

Bei der Kriegsmarine

Grau dämmert der Morgen herauf. Der Verband stampft durch die lange Dünung, und die Besatzun­gen freuen sich bereits, den Tag der Ruhe im Hafen verbringen zu können, denn sie fahren nun schon die ganze Nacht auf Minensuche. Die Eng­länder haben in dieseni Gebiet kürzlich wieder Minen abgeworfen, die jetzt für die Schiffahrt ge­räumt werden müssen.

Oede und langweilig ist die Fahrt. Im Osten kün- digt sich bereits der neue Tag an, als plötzlich von achtern der Ruf kommt:Flugzeuge in X Gradl" Sofort schwenken alle Rohre herum und starren dem Feind entgegen: Ein stählerner Gruß empfängt ihn hier weit draußen im Kanal. In wenigen Sekunden spielt sich nun alles ab.

Ein gemischter feindlicher Verband mit über zwanzig Maschinen stürzt plötzlich aus dem Himmel auf die Boote herab und greift sie mit Bomben und Bordwaffen an. Bevor sie jedoch recht erangekommen sind, stürzen bereits zwei Maschinen rennend tn das Meer. Dann brausen sie ganz tief über die Boote dahin.

Aus allen Rohren wird ihnen noch nachgeseuert. Steuerbord voraus stürzt wieder eine Maschine klatschend aufs Wasser und verschwindet sofort. An Backbordseite hat es eine vierte erwischt. Doch diese beeilt sich nicht so, sie bietet den Seeleuten ein län­geres Schauspiel. Mit dem Vorderteil steckt sie schon im Wasser, doch das Leitwerk steht noch einige Mi­nuten heraus, bis es endlich verschwindet. Voraus trudelt noch eine Maschine und stürzt dann unter großer Rauchentwicklung ins Meer. ,

Der feindliche Verband zieht eine lange Kurve nach Süden und geht wieder auf die Höh«. Von allen Booten wird ihm mit dem Heckgeschütz ein stählerner Abschiedsgruß nachgeschickt, denn offen­sichtlich haben die droben die Luft zu einem zweiten . Angriff verloren.

Hinterher merkt der Kommandant des einen Boo­tes erst, daß eine Bombe ganz dicht an seiner Steuerbordwand eingeschlagen hat und daß dir Splitter einigen Schaden an Bord angerichtet haben. Beim Backbordgeschütz liegt ein schwerver- wundeter Mann, der noch in diesem Zustand He­gend Munition aus dem Schapp weitergeleittt hat. '

Nach dieser spukhaften Feindberührung liefen, die Boote in den nächsten Hafen ein, wo sie für den nächsten Einsatz wieder hergerichtet werden.

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