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England blickt besorgt in die Zukunft

LeruiruIii^tuiZ über üie riesigen I^luZreuZverlusle - Xslle Ousobe kür äie evZliscben Oplimisleri

Stockholm, IS. Juni. Privaten Berichten aus England zufolge sieht man dort keineswegs mit derartigem Optimismus der Zukunft entgegen, wie dies in der britischen Rundfunk- und Presseagitatiou zum Ausdruck kommt. Wenn die Regierungsscite auch eine optimistische Note anschlägt, so läßt man in der englischen Oefsentlichkeit doch immer wieder durchblicken, daß das Kriegsschicksal noch keineswegs für die Achsengegner und schon gar nicht zugun­sten Englands entschieden worden ist.

So erklärt man sich sehr beunruhigt über die wachsenden Abschußzahlen britischer und amerikanischer Flugzeuge über Deutschland, Ita­lien und den besetzten Gebieten, und in Fachkreisen hat bereits eine große Erörterung begonnen, ob die riesigen Verluste, die selbst die schwer gepan­zerten amerikanischen viermotorigen Flugzeuge er­litten, gerechtfertigt seien. Es gibt zahlreiche Fach­leute in England, die das Ausmaß der derzeitigen Luftoperationen für wahnsinnig halten und der Ansicht sind, daß der Krieg nicht in der Luft oder durch die Luftüberlegenheit entschieden werden kann. Ueber diese Fragen hinaus machten sich bekannt­

lich schon vor einiger Zeit in der englischen Oeffcnt- lichkeit vereinzelte Anläufe bemerkbar, die darauf abzielten, die durch die Londoner Agitation im eng­lischen Publikum hochgepeitschten Erwartungen nach der Räumung von Tunis herabzuschrau­ben. Offenbar ist dieses Bedürfnis nach dem Fall von Pantelleria jetzt noch dringlicher geworden, denn sogar der englische Rundfunk findet cs nun ange­bracht, einen Rückzug anzutreten, wie aus einem Kommentar des militärischen Mitarbei­ters derTimes", Cyrill Falls, hervorgeht.

Wenn gewisse Optimisten bei uns immer wieder den Eindruck zu erwecken suchen", so führte Cyrill Falls aus,die jetzige Periode des Krieges mit der von 1918 zu vergleichen, so muß ich ihnen immer wieder eine elementare Warnung unter die Nase reiben: damals standen wir auf dem Kontinent, und heute sind wir weit davon entfernt. Daraus ergibt sich besonders, daß die Annäherung an den Kontinent heute für uns ein schwierigeres Problem darstellt als je. Die Hauptschwierigkett ist im übrigen wohl noch immer die Tran Sport- fr a ge. Aber selbst wenn es uns gelingen sollte.

diese in absehbarer Zeit zu lösen, so dürften wir uns niemals auf eineblitzartige Entwicklung" der Lage gefaßt machen. Es erwarten uns im Gegen­teil ungeheure Schwierigkeiten und G e- fahren. Viele Leute richten immer wieder die Frage an mich, was eigentlich die Millionenheere der USA. machten. Diese stehen aber leider jenseits des Atlantiks und der Ozean bildet heute genau so wie früher eine ungeheuer schwer zu überwindende Schranke. Die militärischen Probleme, vor die uns ein Angriff auf Europa stellt, sind überhaupt äußerst kompliziert und hängen nicht nur von uns ab, sondern auch von Deutschland. Was insbesondere die Unterstützung durch unsere Verbündeten, die USA., anbelangt, so dürfen wir nie vergessen, daß der Schwerpunkt des Krieges für sie im Pazifik liegt, sie sind dort viel stärker engagiert, als sich das britische Publikum vorstellt."

Diese Gedankengänge des englischen Kommenta­tors sind immerhin eine ziemlich kalte Dusche für die allzu großen Optimisten in Eng­land und vor allem für die noch vor kurzem über­steigerte amtliche britische Agitation.

Die Gefallene« von Wuppertal klage« -ie feige« Luftgangster an

Reicdswiaisler Or. 6oebbe1s sprsci» bei «ier Usuerieier - lloßersklie Arbeiter» iiir «1er» cker riuburruberriZer» Ver^eiturr^

Wuppertal, 18. Juni. Reichsminister Dr. Goe b- bels traf am Freitag früh zu einem Besuch der von britischen Terrorangriffen hcimgesuchten West­gebiete in Düsseldorf ein. Nach eingehenden Besprechungen mit den örtlichen Führungsorganen der Partei und der öffentlichen Verwaltung be­sichtigte Dr. Goebbels eine Reihe von Schaden­stellen in der Stadt, wobei er weitere Maßnahmen für die schwergeschädigte Bevölkerung traf. Am Mittag begab sich Dr. Goebbels nach Wupper­tal, wo die Bevölkerung dieser Stadt in einer eindrucksvollen Stunde ehrenden Gedächtnisses von den Männern, Frauen und Kindern Abschied nahm, die ein grausiger britischer Terror in der Nacht zum 38. Mai dieses Jahres aus dem Leben riß. Als überzeugenden Ausdruck für die tiefe innere Anteilnahme, mit der das gesamte deutsche Volk den harten Kamps der Bevölkerung der luftbcdroh- ten Gebiete um Sein oder Nichtsein verfolgt, hielt Reichsminister Dr. Goebbels eine Gedenkrede. In Worten höchster Anerkennung rühmte der Minister wie schon so oft das Heldentum der Kriegsfront der Heimat, das sich in jeder Stunde neu bewähren muß, und wükdigte das Opfer der Gefallenen, das rin unerbittliches Schicksal von ihnen fordert«.

In seiner Gedenkrede führte Dr. Goebbels u. a. aus: Es ist ein trauriger und ergreifender Anlaß, der mich heute in diese Stadt meiner jungen Man­nesjahre zurückruft. Ich stehe hier als Beauf­tragter des Führers und des ganzen deut­schen Volkes, um Abschied zu nehmen von den Gefallenen von Wuppertal, die als Opfer auf dem Trümmerfeld des britischen Lufttcrrors liegen. Für Front und Heimat sichtbar, möchte ich mich bei dieser Gelegenheit in Trauer und Stolz verneigen vor allen Gefallenen des zivilen Lebens. Ich steh« an dieser Stelle mitten unter Ihnen, um Ihnen zu sagen, daß die Bevölkerung dieser Provinzen ihren schweren Kamps weder allein noch auf ver­lorenem Posten kämpft. Mit stolzer Bewunderung schaut die Nation auf das trotzig verbissene Aus- Harren dieses Teiles unseres Volkes gegen den feindlichen Luftterror, der zwar Städte und Dör­fer in Schutt und Äsche legen mag, niemals aber die Herzen der Menschen brechen kann. Die ungeheuren Sorgen und Belastungen, Schmerzen und Peinigungen, die auf die Schul­tern dieser Bevölkerung gelegt werden müssen, sind ein Teil des G e sa mt kr i e g e s. Es ist eine Ehrenpflicht der deutschen Na­tion. ihr sofort und ohne Zögern so viel abzu­nehmen wie überhaupt möglich ist. Was jetzt schon zur Linderung ihres materiellen Leides geschehen kann, das geschieht. Wenn der Feind ihre Häuser und Wohnungen in Trümmer verwandelt, so kann sie davon überzeugt sein, daß das ganze deutsche Volk nach errungenem Siege seine ungeheure mate- . zusammenfassen wird, uin die zerstör­

ten Dörfer und Städte dieser Provinzen schöner denn je wieder erstehen zu lassen Neues Leben, wird dann aus den Ruinen erblühen die uns heute umgeben. Aber ein Rest wird immer ungelöst bleiben. Die Toten können wir dem Leben nicht zurückschenken. Sie sind, wie der Sol­dat an der Front, im Kampf um Deutschlands Freiheit und Größe aus dem Felde der Ehre ge­fallen.

Laut und allen vernehmbar will ich in dieser Stunde reden, daß niemand mich überhört. Ich stehe

Hungersnot in Pundfchab

Vrndtderlcdr unseres Korrespolläentea soll. Bern, 19. Juni. Nach Meldungen aus Neu-Delhi ist die Ernährungslage im Bezirk Jam- mu in der Pundschab-Provinz äußerst ernst. Weite Brvölkcrungskreise sind von der Hungersnot bedroht, s» daß sich die örtlichen Behörden mit der Bitte um Hilfe an die Propinzialrcgierung wenden mußten. Auch in der Provinz Bihar herrscht zur Zeit eine schwere Hungersnot. Eine Abordnung von Indern auS den heimgesuchten Gebieten begab sich zu« Handelsminister der britisch-indischen Regierung, «m Unterstützung»« zu erbitten.

hier als Ankläger vor der Weltöffent­lichkeit. Ich erhebe Anklage wider einen Feind, der sich mit seinem brutalen Lustterror nichts an­deres- zum Zi^se gesetzt hat, als eine wehrlose Zivil­bevölkerung zu-quälen und sie mit Leid und Grau­samkeit, Schmerz und Tod zu überhäufen, um sie damit zum Verrat an ihrer nationalen Sache zu er­pressen. Niemals kann ein solcher Versuch gelingen; aber ewig mit Schande be denen wird sich init dieser feigen Untat der nationale Ruf der Völker, deren Regierungen zu solchen verwerflichen und heimtückischen Mitteln der Kriegführung gegen Frauen, Greise und Kinder greifen. Darin steht der eind den letzten Ausweg seiner sonst ausweglosen riegführung.

Es ist sonst nicht üblich, an offenen Gräbern dem Haß das Wort zu geben. Der Tod hat anderswo meistens neben dem Leid, das er bringt, etwas Ver­söhnliches an sich. In diesem Falle aber schreit er nach Vergeltung. Denn die Toten, deren Gedächtnis wir beute feierlich begehen, sind einem kalten, berechnenden Zynismus des Gegners zum Opfer gefallen. Dieser Zynismus wird erst dann ein

Ende finden, wenn er durch schmerzhafte, immer sich wiederholende Wellenschläge niedergeschlagen wird. Das deutsche Voll gelobt durch meinen Mund unseren Toten, daß wir ihr Opfer in diesem Sinne verstehen und es deshalb auch nicht umsonst gewe­sen ist. Es wird einmal die Stunde kommen, daß wirTerrordurchGegenterror brechen. Der Feind häuft Gewalttat über Gewalttat und macht damit eine blutige Rechnung auf, die eines Tages beglichen werden muß. Ungezählte Arbeiter, Ingenieure und Konstrukteure sind am Werk, um diesen Tag beschleunigt her­beizuführen. Ich weiß, daß das deutsche Volk ihn mit brennender Ungeduld erwartet. Ich weiß, welche Gedanken alle Herzen erfüllen, wenn wir das Gedächtnis unserer Gefallenen des Luft­krieges in feierlicher Zeremonie begehen. In diese Herzen hat der Feind in den leid- und kummervol­len Wochen, die hinter uns liegen, in unverwisch­baren Buchstaben ein Schuldbekenntnis hineinge­schrieben, das ihm eines Tages als Gcgenrechnung und Begründung für unser Handeln vorgelegt wer­den wird.

Wachsende englische Angst vor der USA-Konkurrenz

Oie I,abour-llvukerear xexen 6en nnlerikanisckeo ^VirtscRaktsimperialiswu»

vrLdtderIcdI unsere» NorresoonLe a t en

c§. Genf, 19. Juni. Im Verlauf des Kongresses der Labour-Partei kam auch das Mißtrauen gegen den USA.-Ncrbündeten zum Ausdruck, den man im Verdacht hat. daß er England nach dem Krieg auf dem Gebiet des Wirtschafts- und Verkehrs­wesens aus dem Felde schlagen wolle. Emanuel Shinwell. Mitglied des Exekutiv-Aus- schusscs der Labour-Partei, erhob deshalb hef­tige Vorwürfe gegen gewisse englische Spe- kulantcnkreise, die bereits danach Ausschau hielten, wie sie sich bei der zu erwartenden Entwicklung des Transportwesens nach dem Kriege bereichern könnten, und die die Schisfahrtsindustrie schon jetzt vernachlässigten, weil sie ihnen in Zukunft nicht mehr genügend Gewinn verspreche.Wir müssen", erklärte Shinwell,mit der unangeneh­men Tatsache rechnen, daß die Vereinigten Staa­ten uns sehr schnell eingeholt haben und nach dem Kriege vielleicht die erste unter den handeltreiben­den Nationen sein werden." Shinwell befürchtet also, daß England von den Vorteilen einer künf­tigen internationalen Zusammenarbeit ausgeschlos­sen werden könnte, falls die englische Schiffsindu- ftrie den Anschluß verpasse.

Der Jude Laski, der sich bei allen politischen Debatten immer mehr in den Vordergrund drängt, verlangt bereits jetzt Klarheit in dieser Frage und wandte sich sehr deutlich gegen etwaige Absichten

der USA., den Krieg und die Nachkriegsarbeit als zwei verschiedene Dinge anzusehen, die nicht mit­einander in Zusammenhang stünden. Laski sprach damit offen die Befürchtung aus, daß England dem USÄ.-Jmperialismus im Krieg als Hel­fershelfer wohl genug sei, daß die Engländer aber nach dem Krieg keine Rücksichten mehr von den USA. zu erwarten hätten, wenn es darum gehe, neue AusbeutungS- und Gewinnobjekte zu suchen.

Natürlich versuchte auch der Labour-Kongreß, Englands eindeutig bewiesene Kriegsschuld auf Deutschland abzuwälzcn. Nach den verschie­densten Vorschlägen, wie man Deutschland nach dem Kriege den englischen Sieg natürlich vor­ausgesetzt erziehen müsse, wurde in einer Ab­stimmung mit einer 50prozentigen Mehrheit der Beschluß gefaßt, keinen Unterschied zu machen zwi­schen der deutschen Regierung und dem deutschen Volk. Damit bekennt sich die Labour-Partei nicht nur zur hemmungslosen Haßpolitik der Churchill- Clique, sondern sie gibt auch die früher in Eng­land ausgegebene heuchlerische These, daß man nicht das deutsche Volk, sondern nur seine Führer bekämpfe, auf und macht sich die Parole der fana­tischen Kriegshetzer vom Schlage eines Vansittart zu eigen, die die völlige Vernichtung und Versklavung des ganzen deutschen Volkes pre­digen.

Antonescu an seine Soldaten

Bukarest, 18. Juni. Anläßlich des jüngsten Be­suches des rumänischen Staatsführers Marschall Antonescu bei den Frontsoldaten, erklärte der Marschall, daß man mit aller Energie und mit dem ganzen Sein, mit aller Kraft des Leibes und der Seele dafür zu kämpfen habe, um den Krieg zu gewinnen. Wörtlich sagte er in seiner Ansprache folgendes:Ihr habt ein großes Erbe. Sogar der Feind mußte die rumänische Tapferkeit anerken­nen. Ich spreche zu Euch als Vorgesetzter und auch als Vater. Ich spreche zu Euch in der Verantwor­tung des Mannes, der sich jede Mühe gegeben hat, sein Volk zu seinen Zielen zu führen. Ihr werdet gewinnen, indem ihr kämpft und siegt. Gott möge Euch helfen!"

Alle Kraft Japans für den Sieg Tokio, 18. Juni. Am Abschlußtag der Reichs­tagssitzung nahm das Repräsentantenhaus einstim­mig eine Entschließung an, in der gefordert wird, alle Energien der Kriegsmaschinerie auf den Sieg zu konzentrieren und gleichzeitig rngstens mit Deutschland, Italien und den anderen europäischen

Mächten zur Erreichung des gemeinsamen Zieles zusammenzuarbeiten. In der Entschließung heißt es ferner, Japans Stellung und Verantwortung in Großostasien erfordere es, daß Japan sich für die Verwirklichung einer gerechten Wcltord- nung einsctze.

Palästina ist arabisch

Rom, 18. Juni. Anläßlich des 13. Jahrestages der Verurteilung einer ersten Gruppe von arabischen Patrioten in Palästina durch die Engländer hielt der Großmufti von Jerusalem, wie die Blät­ter melden, eine Rundfunkansprache an die Araber aller Welt. Hunderte und Tausende von Arabern, so erklärte der Großmufti, starben als Märtyrer nicht nur in Palästina, sondern auch in Aegypten, Syrien, Irak und anderen Ländern. Viele schmach­ten in Konzentrationslagern in Alexandrien. Pie Juden haben seit langem eine geographische Karte entworfen, die nicht nur Palästina, sondern auch Transjordanien, Syrien, einen Teil Aegyptens. Saudi-Arabiens und des Irak umfaßt. Aber Juden und Engländer wissen genau, daß Palästina nicht jüdisch ist, sondern arabisch ist und arabisch blei­ben wird.

Lasgroße Rätsel" Ostfront

Vo» Oeneral cker lnksnterie Xui» iscd

Monate hindurch hat das Ringen einer kleinen Minderheit deutscher und italienischer Verbände in> Nordafrika gegen die überwältigende Uebcrlegenheit der Anglo-Nordamerikaner an Menschen und Ma­terial die Welt in Atem gehalten. Da hat es in allen Ländern Ueberkluge gegeben, die an Dünkirchen und Griechenland gedacht haben:War­um machen sie's nicht wie dort die Engländer? Netten sich nicht beizeiten, nötigenfalls mit Zurück­lassung ihrer Waffen bei günstiger Wetterlage auf italienischen Boden?" Ueberkluge, dir von über­triebenem Ehrgefühl, von falschen Prestigegründen sprachen, ihre eigenen Feldherrntalente den bedeut­samen Entschlüssen der großen Führer der Achsen­mächte entgegenhielten, die, wie sic meinten, nicht zu erkennen vermöchten, was doch ein Blinder mit dem Stock fühlen könne. Zuletzt, als jene Helden von Tunesien die Fahnen senken mußten wie Blü­cher 1886 (Ich kapituliere, weil meine Truppen keine Lebensmittel und keine Munition mehr haben!), da haben sie dann triumphierend gesagt: Na also! Da haben wir's."

Und haben doch das Wichtigste vergessen: Wenn die Weisheit der alten Kulturvölker Asiens lehrt, daß nicht nur jedes Wort, sondern schon jeder Gedanke durch die Welt weiter wirkt, daß dies in wie viel höherem Maße von der Tat gllt! Als 1948 die Briten unter Rückendeckung durch ihre Verbündeten sich auf ihre Insel retteten, da gaben sie nicht nur Belgien preis, opferten nicht nur Frankreich, wie 1941 Serben und Griechen sie verloren zugleich das europäische Festland. Um das wieder gutzumachen, habep sie in Nordasrika mit den Nordamerikanern einen erschreckenden Blut- preiS gezahlt, ohne verhindern zu können, daß die Krebskrankheit des U-Boot-Krieges sich in ihr Mark eingefressen hat, daß wichtige Glieder des Empire­körpers, im Fernen Osten die nordamerikanischcn Stellungen im südwestlichen Pazifik verloren gin­gen. Die deutsch-italienischen Kämpfer von Nord­afrika aber wissen, daß sie für ihre Opfertat einen Gewinn von entscheidender Bedeu­tung für Europa buchen dürfen: sie haben erwirkt, daß den Achsenarmeen im Kampfe gegen die Sowjetunion der Rücken gesichert ist!

Darum aber ging es und geht es jetzt, wo die Sommermonate des fünften Kricgsjahrcs vor uns stehen: Was wird mitderSowjetunton? Was wird dort geschehen, wo vom Asowschcn Meer bis zur Fischcrinsel die Fronten sich in höch­ster Konzentration gegenüberstehen, wenn nun das dritte Kampfjahr zwischen den lebcnswilligcn und lebensstarken europäischen Kulturvölkern und den kulturzevstörenden Sowjets anbrechen will? In zwei riesigen Winterschlachten hat Stalin ver­sucht, den Bolschewismus aus dem Griff des deut­schen Heeres und seiner Verbündeten zu befreien. Zweimal ist ihm der erstrebte große Erfolg versagt geblieben. Selbst die größten Blutopfcr, der Ver­lust riesiger Materialmaffen waren vergeblich. Im- mer wieder hat er zu den Anglo-Amerikanern hin­übergerufen:Schafft die Zweite Front in Europa! Wir können auf die Dauer nicht allein durchhal­ten I" Jetzt wieder fordern seine Gesandten drin­gend Lebensmittel. Mögen Roosevelt und Churchill ihren Gewin» in Nordafrika mit Tönen in die Welt hinaustrompeten, die mit den Posaunen von Jericho wetteifern die Mauern Europas rm Süden, Westen, Norden werden sie nicht umblasen. Mögen sie versuchen, nachzumachen, was Rommel und feine Gefährten mit winzigen Teilen der deut- schen und italienischen Wehrmacht dort fertig­gebracht haben; mögen sie versuchen, die sizilianische Straße, den Kanal, die Nordsee zu überspringen: den Willen des deutschen Feldherrn, den Krieg im Osten so zu führen, wie er es zum Endsieg für richtig erachtet, werden sie danr^ nicht beeinflussen können.

Das aber ist das Entscheidende. Die Opfer, die von der Achse im Winter 1942/43 gebracht sind Opfer, die, so schmerzlich sie waren, nur Bruchteile der Opfer sind, die die Antiachsenmächte und be­sonders die Sowjets haben bringen müssen, haben sich bezahlt gemacht. Nicht beengt durch Sorgen um die Süd-, West-, Nordfront Europas kann Adolf Hitler die bereitstehenden Reserven einsehen, w» cs nötig werden sollte.

Wie aber wird nun der Feldherr Adolf Hitler mit seinen Verbündeten die Operationen zur Lö­sung desgroßes Rätsels", d. h. die strategische Behandlung des ProblemsSowjetunion" führen? Wird er zu einer großen Offensive antrcten, wie 1941 und 1942? Wird er Offensivschläge init be­schränktem Ziel führen, wie sie mancher Krwgs- gelehrte nachträglich der deutschen OHL. als Pa­tentlösung für 1918 empfohlen hat? Wird er fort- fahren im Ausbau der Stellungen und rückwärti­gen Verbindungen sowie in der Säuberung der besetzten Ost- und Südostgebicte. mit Gegenschlägen bei Angriffen der Sowjets? Kann er zwischen all dem wählen, selbst für die Verteidigung sich ent­scheiden? Ja, was und wer sollten ihn nach dem Ausgang der Winterschlacht hindern, ganz nach seinem Ermessen sich zu entscheiden?

Freilich, Generalfeldmarschall Gras Moltke hat 1866 gesagt:Wenn wir den Angriff der Oester- reicher abwarten, dann verlieren wir die Initia­tive", und Graf Schließen:Mit Stillstehen und Abwarten erringt man keine taktischen Erfolge."- Aber dieselben Autoritäten haben auch dringend davor gewarnt, irgendein allgemein gültiges Prin­zip für die Lösung operativer Aufgaben auszustel­len.Die Strategie ist ein System von Aushilfen", hat Moltke gelehrt und Schlieffen bat diesen Satz