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Köln, den 22. Sept. Der Lieutenant Pelzer von der hiesigen Garnison, welcher im vorigen Winter in Folge eines BaüstreitcS den Buchhalter Hain im Duell erschoß, war durch kriegsgerichtliches Urthcil zur Hinrich­tung mit dem Beile verurkheilt worden. Der König hat jedoch, wie zu erwarten stand, das Urthcil auf l 5jährige Festungsstrase gemildert, zu deren Erstehung Pelzer bereits heule nebst den, wie man hört, zu lOjahriger Festungs­strafe verurthcilten Sekundanten nach der Feste Ehren- brcitstein abgcführt worden ist. Wider die zwei andern bei dem Duell bcthciligtcn Personen soll das Urthcil auf 5- und 2jährige Festungsstrase lauten. Man zweifelt nicht, daß insbesondere die gegen beide Sekundanten ver­hängte Strafe bedeutende Abkürzung erleiden wird.

Es sieht aus, als solle es im Winter viel zu berich­ten und zu lesen geben. Noch ist nicht in allen Landern Ruhe, und schon fängt cs wieder an, in mehreren andern ernsthaft zu spucken.

ch Was man schon langer befürchtete, ist leider ein- getroffcn. In Athen ist am 14. Scptbr. eine Revolution ausgebrochen, die Insurgenten haben die Stadt in Besitz genommen und der König Otto mußte sich ihrem Verlan­gen-fügen, ein neues Ministerium cinsctzcn und verspre­chen, dem Lande eine Verfassung zu geben. Vinnen 30 Tagen soll eine Nationalversammlung einberufen und ein Grundgesetz berathen werden. An der Spitze der Bewe­gung stand der Oberst Kalcrgis. Die Repräsentanten der fremden Mächte wurden nicht eher in den königlichen Palast gelassen, als bis der König in das Verlangen der Aufrührer gewilligt hatte. Auch in andern griechischen Städten soll eine Bewegung statt gefunden haben.

Für die Branntwcintrinker hat die letzte gute Stunde geschlagen, sie haben nicht nur einen mächtigen Feind an dem Tod, sondern auch an den Abgeordneten der ersten deutschen Generalversammmlung gegen das Branntwein- trinkcn zu Hamburg gefunden. Jetzt werden durch die­selben auch die Lehrer an Kirchen und Schulen aufge­

fordert, gegen die Branntweintrinker zu Felde zu ziehen. Fest stehen die Branntwcintrinker ohnehin nicht und wenn erst ihre Schnappshöhlen, wohin sie sich flüchten, geschlos­sen werden, werden sie sich nicht lange halten können. Doch rechnen sie noch auf ihre drei Alliirten, die Wirthe, die Steuereinnehmer und die Todtengräber.

Es wird Manchem heiß vor der Stirn, wenn er in seinen Finanzen rechnet. Der vorige spanische Finanzmi-. nistcr Graf Toreno ist gar an einer Hirncntzündung ge- storben. Ihm hatte es besonders Scrupcl gemacht, ob er sich Finanz-Erminister, oder Erfinanz-Minister schreiben sollte. Der Unterschied ist allerdings bedeutend; die Zahl der letzteren soll groß scyn.

In dem Dorfe Brüllisau im Canton Appenzell er­klärte der Pfarrer am Schlüsse seiner Predigt, daß er auf einen jeden, der an diesem Festtage, es war Mariä Geburt, cinerndte, schießen werde. Ein Nachbar ließ sich'S dennoch beikommcn, bekam aber auch richtig von dem wachsamen Pfarrer 20 Schrotkörner in den Schenkel ge­jagt, daß er nicderstürzte. Als die weltliche Behörde den Pfarrer gefangen nehmen wollte, widersetzten sich die Brüllisauer, die mit ihrem Pfarrer sehr zufrieden sind, und die Gerichtsdicner mußten wieder abziehen.

Aus Preußen wird geschrieben, so viel und so gut Zugcmüße habe man viele Jahre nicht erbaut. Nur mit dem Wörtchen Zu wärs bei uns nicht richtig, und der Leser, der erst auf Weihnachten sich wieder ein Schwein- chcn schlachtet, versteht uns.

Charade.

1. 2. Wir bringen Tod; was wir getödtct, geben Die Menschen ihrem Vieh zum Leben.

3. Mich seht ihr häufig, aber selten ganz;

Zu nichts oft brauchbar, als zu Spiel und Tanz. 1 — 3. Ich bin ein Bauer und ein Soldat,

Und doch der furchtbarste Potentat.

Wöchentliche Frucht-, Fleisch-, Brod- und Victuallen-Preise.

_ In Nagold, am 7. Oktbr. 1843.

Fruch tprcrse:

fl-

kr.l

fl-

kr.

fl-

kr.

Alter Dinkel .

1 Sch.

—

—

-l

Brodtare:

kr.

Flei schta re:

kr

Allerlei Victualicn:

kr.

Neuer Dinkel .

8

24

7

7

6

45

8 Pfund schwarz

Ochsenfleisch.

11l Rindschmalz. . 1 Pfd.

26

Kernen ....

—

-

—

—

—

-1

Brod kosten .

26

Rindfleisch.

1 ^Schweineschmalz „

26

Haber.

,,

5

—

4

42

4

36^

4 Pfund Kernen-

Kalbfleisch.

10i!Butter. „

20

Gersten . . . .

,,

—

—

—

—

—

—

brod kosten .

15

Hammelfleisch ....

lO^Lichter gegossene ..

24

Mühlfrucht . .

-

—

—

—

—

der Weck zu 5^

Schweinefleisch m.Speck

13

! „ gezogene „

22

Waizen ....

—

—

—

—

—

—

Loth kostet . .

1

„ ohne „

12

jSeife. „

18

Bohnen ....

1 Sri.

1

4

—

—

—

—

!Blaue Erdbirncn, aus-

Roggen ....

1

18

—

—

-

—

gelesene . . . 1 Sri.

16

Wicken . . . .

/,

—

—

—

—

—

—

gewöhnliche Erdbirnen

Erbsen . . . .

f,

—

—

—

—

—

—

1 Sri.

12

Linsengersten .

—

—

—

—

—

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Redakteur: F. W. Bischer. — Druck und Verlag der Bisch er'schen Buchdruckerei.