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L»Iv iw Scttvarrval«!

kreitL^, 21. 1943

Nummer 117

Neuer japanischer Borstoß in Zentralchina

6rüüere Lilldeileii von ksllseNirmjä; ern eiogeseirt-2erset«Uki^ iw ^^Lüer6er^8t:1nuI6^Livg-(^e^^t'ra1e

Voo oosvrsm ^orrespooclovreo

cs. Tokio, 21. Mai. Die japanischen Truppen in Zentralchina stoßen jetzt bei ihrer Großosfensive auf der 80 Kilometer langen Front zwischen Tung- tingsee und Jangtsekiang weiter westwärts in einer Frontbreite von 50 Kilometern vor. Der Schwer­punkt der Operationen liegt dabei zwischen Tschi- kiang, einer Jangtse-Hafenstadt und Litschien am Li-Fluß an der Westküste des Tungtingsees. Die Frontlinie läuft durch ein sehr fruchtbares Reis- gcbiet. ,

Heftige Straßenkämpfe wurden in Tschi- kiang und in Litschien ausgetragen. Die japanische Luftwaffe bereitet die Angriffe durch starke Bom­bardierungen des feindlichen Hinterlandes vor. Größere Einheiten von Fallschirmjägern wurden an mehreren Frontabschnitten eingesetzt, während Tanks und schwere Artillerie den schnellen Vor­marsch unterstützten. Nachdem die Japaner bei ihren letzten Vormärschen Kungan besetzten, konnten sie von dort aus den Jangtse überqueren und gtgen Tschikiang Vorgehen.

Unter den tschungking-chinesischen Truppen, die erst kürzlich durch den Ueberlritt des Generals Pang Ping Hsun und seiner 70 000 Mann zählen­den Armee zur Nationalregierung eine fühlbare Schlappe erlitten hatten, verbreitet sich immer mehr die Einsicht in die Hoffnungslosigkeit des Wider­standes gegen die Japaner Von der Front in Hunan wird weiter gemeldet, daß der stellvertre­tende Kommandeur des 6 Tschungking-Kampsab- schnittes, Tsulin-Tang, seine Truppen ver­lassen hat. Offenbar hat dieser bisherige Anhänger des Tschungking-Rcgimes sich keinen anderen Rat mehr gewußt, als seine Truppen den Japanern preiszugeben. DaS Verhalten des entwichenen Tschungking-Kommandeurs ist ein schlagender Be­weis dafür, wie weit die innere Zersetzung im tschungking-chinesischen Lager fortgeschritten ist

In Lanchow in der tschungking-chinesischen Provinz Kansu sind Ausstände ausgebrochen Die Gründe seien zu suchen in drückenden Requi­sitionen und Unterdrückung der Bevölkerung durch

provtnzsremde Truppen. Die Aufstände haben sich über vier Distrikte ausgebreitet. Auch kommunistische Einflüsse machen sich in der Ausstandsbewegung bemerkbar.

Wieder Luftangriff auf Tfchittagong

Tokio, 20 Mai Ein starker Verband japanischer Bombenflugzeuge unternahm gestern einen Angriff aus die indische Hafenstadt Tfchittagong Im Ver­laus des einstündigen Bombardements wurden tn den industriellen Anlagen der Stadt sowie im Hasengebiet schwere Zerstörungen ange­richtet Zwei Frachtschiffe von zusammen 11 OOO BRT gingen außerhalb des Hafenbeckens nach Bombenvolltrefsern unter Aus den Detonationen ist zu schließen, daß die Schiffe Kriegsmate­rial für die an der indisch-burmesischen Grenze geschlagenen britischen Truppen an Bord hatten Ein drittes Schiff, dessen Ladung gerade gelöscht wurde, kenterte unter starker Rauchentwicklung Be­sonders schwer waren die Verwüstungen wieder im Industrieviertel.

Der Frontsoldat kann sich ans die Heimat verlassen

Gauleiter kkeicbsstattftalter jVlarr spravb aut eurer Groütruuägebuog mit ckeo 8loütruppiuäuueru in äer Stuttgarter Oieclerdalle

Stuttgart, 21. Mai. Den Höhepunkt deS dreitägigen Stuttgarter Aufenthalts der einer wiirt- tembergischen Felddivision angehörenden tapferen Stoßtruppmänner bildete die gestrige Großkund­gebung im überfüllten Festsaal der Liederhalle. Mit den Gästen von der Front betraten Gauleiter ReichS- statthaltcr Murr, der Befehlshaber im Wehrkreis V und im Elsaß, General der Infanterie Oßwald, und der Höhere ff- und Polizciführcr Südwest, ^-Gruppenführer Generalleutnant der Waffen-ff Otto Hofmann, den Festsaal, in dem sich mit vie­len Vertretern der Partei, der Wehrmacht und der Stadt Tausende von Volksgenossen versammelt hatten.

Nach Marschmusik, eines Musikkorps der Wehr­macht begrüßte Gaupropagandaleiter Oberbereichs­leiter Mauerim Namen der NSDAP, die Stoß­truppmänner.

Dann sprach der Führer des Stoßtrupps, Major Gerok, tn längeren, eindrucksvollen Ausführun­gen über den Schicksalsweg utld die E i n s ü tz e der Division an Stellen und in Kämpfen, die immer wieder im Wehrmachtsbericht rühmlichste Hervor­hebung fanden. Am 22. Juni 1941 überschritt die Division die deutsche Grenze, verzeichnete als ihren stolzesten Sieg den in der Vernichtungsschlacht öst­lich Kiew, schlug die Vormarschschlachten bis zu den Karpaten und steht nun seit vielen Wochen in den erbitterten Kämpfen am Kuban-Brückenkopf. In gleich lebendiger Weise schilderte der Major das vielgestaltige strapaziöse Erleben an der Front, wie dann das unbeschreibliche Glück, wenn nach vielen, vielen Monaten der oft in Aussicht gestellte und endlich Wirklichkeit gewordene' Urlaub da ist. Er gedenkt der Kameraden, die dieses langersehnte Glück nicht mehr erleben durften, spricht von den in einem ungeheuren Kraftaufwand in den besetzten Gebieten neu angepflanzten Feldern, die sie auf der Heimfahrt sahen, und von den wunderbaren Ge­fühlen, die der Frontkämpfer empfindet, wenn er wieder heimatlichen Boden unter den Füßen fühlt. Er dankte dem Gauleiter für die besondere Freude, die ihm und seinen Stoßtrupp- männern durch die Einladung zu dem dreitägigen Aufenthalt in der Gauhauptstabt zuteil geworden ist und die überaus herzliche Aufnahme, die den Männern von der Front gezeigt hat, daß die Hei- mat sich mit den sie schützenden Soldaten eng ver­bunden ist. Kämpft das deutsche Volk in sich ge­schlossen, so schließt der Stoßtruppführer. seine mit stürmischem Beifall aufgenommenen Ausführungen, und macht der Selbsterhaltungstrieb ungeahnte Kräfte frei, dann sind wir unbesiegbar.

Hauptmann Sautter, der ebenfalls dem Stoß­trupp angehört, gab dann tn einem mündlichen Frontbcricht Einblicke in das abwechslungsreiche Er­leben und den Ablauf der einzelnen Kampfphasen der Division, die zum größten Teil sich aus Söhnen unserer schwäbischen Heimat zusammcnsetzt. Auch seine Ausführungen geben besser, als es ein ge- druckter Bericht oder -in Wochenschaufilm könnte, ein Bild von den unerhörten Leistungen unserer Infanteristen, unserer deutschen Grenadiere.

Nun dankte Gauleiter Reichsstatthalter Murr den beiden Offizieren sür ihre aufschlußreichen Aus­führungen, die einen Begriff vermittelten von der außerordentlichen Schwere und Härte der Kämpfe

Ein fahnenflüchtiger Roosevelt

Von ovsvrem Korrespondenten «'8. Lissabon, 21. Mai. Ter 24jährige Ma- rrnesoldat George Roosevelt, der Sohn des Neu- Bankiers Roosevelt, der ein Vetter deS USA.-Präsidenten ist, wurde in San Franzisko aus emem Nachtklub heraus wegen Fahnenflucht hoffnungsvolle Sprößling der Fa- m.'l'e Roosevelt hatte den Dienst in seiner kalifor- Nischen Marinetruppc als langweilig und unan- »enehm empfunden und war desertiert, um sich mehrere Wochen rn den Nachtklubs und Bars Kali- fornicnS zu vergnügen.

unserer Soldaten im Osten. Es sei gut, wenn die Heimat immer wieder höre, was der Soldat drau­ßen eben um dieser Heimat willen zu erdulden habe. Das Mte auch für die vom Schicksal besonvers hart betroffenen Volksgenossen, denen durch die Terrorangriffe schweres Leid zugefügt wurde. Je brutaler uno verbissener der Kampf aber werde, desto enger müßten Heimat und Front zusammenstehen. Deshalb sei es ihm, so sagte der Gauleiter, auch ein Bedürfnis gewesen, den Ost­kämpfern zu zeigen, wie in unseren Rüstungsbctrie- ben von Männern und Frauen unverdrossen und mit beispiellosem Fleiß gearbeitet werde und vor­bildliche Einzellcistungen in großer Zahl zu ver­zeichnen seien. Was der Bolschewismus in jahre­langer planmäßiger und zielvewußter Arbeit ge­leistet habe, sei wahrhaftig dazu ausersehen ge­wesen, Europa zu überrennen, um von hier aus die Meltrevolution unter dem Zeichen von Hammer und Sichel aufzurichten. Dies sei der eindeutige Wille des internationalen Judentums. Wenn man

einen solchen Feind Niederschlagen und eine Welt neu ordnen wolle, so erfordere das einen langen und harten Kamps. Würden wir unterliegen, so wäre das gleichbedeutend mit der Ausrottung des deutschen Volkes Ein 1918 werde eS nicht wieder geben Auch diese Großkundgebung Habs den Sol­daten von der Front gezeigt, welchen Geist die Heimat beseelt Sie können nun tdren Kameraden draußen berichten: Die Heimat ist in Ordnung, wir haben uns selbst davon überzeugt

Der Gauleiter überreichte dem Führer des Stoß­trupps ein Schreiben an seinen Kommandeur, in dem er den Dank dafür ausdrückt, daß er es er­möglicht hat. eine Abordnung der Kuban-Kämpfer nach Stuttgart zu beurlauben. Sagen Sie draußen: Der Frontsoldat kann sich auf die Heimat verlassen, so wie die Heimat weiß, daß sie sich auf ihre Sol­daten verlassen kann!

Bei ihrem Abmarsch von der Ltederhalle jubelte eine tausendköpfige Menge den Stoßtruppmännern wiederum zu.

Sowjet-Reserve« am Kuba« zerschlage«

RitterftreuntraAer liittrte «iss ^rittsuuteroetnueu dei ttrywslrsj» xum LrtolZ

Berlin, 20. Mai. An der Ostfront entwickelten sich am 19. Mai bei kühlem, regnerischem Wetter nur örtliche Gefechte und Artilleriekämpfe.

Am Ostabschnitt desKuba n-B rückenkopfes ebbten die am Vortage durch bolschewistische Gegen­stöße im Raum südwestlich Krymskaja entstandenen harten Känqrse wieder ab Die Sowjets versuchten die beträchtlichen Verluste ihrer Stoßabteilungen durch Heranführen von Reserven wieder auSzuglei- chen. Fortgesetzte Luftangriffe und gutliegendes Ar- ttlleriefeuer zersprengten jedoch die sich bereitstel- lenden feindlichen Kräfte. Damit sind auch die er­neuten Gegenangriffe der Sowjets zur Rückgewin­nung ihrer am 14. und 15. Mai verlorenen Stel­lungen gescheitert. In diesen Kämpfen hat die von Ritterkreuzträger Oberstleutnant Go edel geführte Kampfgruppe dem Feind besonders schwere Verluste zugefügt. Durch umsichtige Führung ge­lang es Oberstleutnant Goebel immer wieder, auch tn schwierigen Lagen erfolgbringcnde Schwerpunkte zu bilden und dadurch übmegene feindliche Kräfte zu zerschlagen. Besonder» erbittert waren die

Kämpfe am 18. Mat. als die Bolschewisten nach starkem Artilleriefeuer mit mehreren, von Panzern unterstützten Bataillonen angriffen, um unsere neu gewonnene Hauptkampflinie wieder etnzudrücken Vorübergehend schien ein Einbruch unvermeidlich. Da führte Oberstleutnant Goebel persönlich eines feiner Bataillone vor und kämpfte selbst in vor­derster Linie mit seinen Männern Wo immer es nötig wurde, faßte er Teile seiner Kampfgruppe zu Widerstandsinseln oder Gegenstößen zusammen und brachte dadurch den Angriff zum Scheitern.

Am mittleren Donez fühlten die Bolschewisten mit schwachen Kräften vor. wurden aber abgewie­sen. Im. mittleren Frontabschnitt kam eS nur zu Stoßtruppkämpfen.

In der Nacht zum 20 Mai setzten starke Kampf- fliegerkräfte die Störung deS Nachschubverkehrs im rückwärtigen feindlichen Gebiet fort. Die Bom­benangriffe richteten sich vor allem gegen die Bahn­linien im KaukasuSgebtet und im Raum zwischen Don und Donez. Die Bolschewisten hatten erneut erhebliche Verluste an rollendem Material.

Deutscher Dank an Admiral Esteva

Lea 8 riet Riddentrop» - I-oyalitLtebeveis ckc» Genera Iresickeuteo in Innerle»

Berlin, 20. Mai. Während der Kämpfe in Tune­sien hat der französische Generalresident Admiral Esteva in korrekter und loyaler Weife mit den Achsenmächten zusammengcarbeitet. Aus diesem Grunde hat der Reichsaußenminister von Rib- bentrop an Admiral Esteva ein Schreiben ge­richtet, in dem er den Beitrag des Admirals an der Verteidigung des tunesischen Raumes gegen die englisch-nordamerikanischcn Eindringlinge und die abtrünnigen französischen Generäle hervorhebt. Durch die Mitwirkung Admiral Estevas bei der Aufstellung des französischen. Freiwilligenverban- deS, des französischen Arbeitsdienstes und durch den Einsatz des französischen Verwaltungsappara­tes in Tunesien hat der Admiral dasrcibungs- lose Zusammenwirken der verschiedenen Bcvolkcrungsteile in Tunesien mit den deutschen und italienischen Verbänden ermöglicht und damit die Kriegführung der Achsenmächte erleichtert. Der Ncichsaußenministcr spricht daher am Schluß sei­nes Briefes Admiral Esteva den Dank und die An­erkennung der Reichsregierung aus.

Admiral Esteva hat in einem Schreiben dem Reichsaußenminister von Ribbentrop geantwortet und seinen Dank zum Ausdruck gebracht. Admiral Esteva hat ferner an den französischen Staatschef Marschall P 6 tain und an den französischen Re­gierungschef Laval Briefe gerichtet, in denen er

seine Loyalität und seine Treue zur Poli­tik des Marschalls und der Regierung Laval er­neut bekräftigt.

Bei allen Franzosen, die mit dem Gedanken der neuen europäischen Zusammenarbeit ernst zu ma­chen entschlossen sind, hat nach einer Pariser Mel- düng die Nachricht, wonach ein aus vichyfcindlichen Ofsizieren zusammengesetztes Sondergericht in Tu­nesien gegen Admiral Esteva ein Todesurteil ausgesprochen hat, peinliches Entsetzen hervorgeru­fen. Man kann sich in den Kreisen um Laval die -bittere Bemerkung nicht versagen, daß die fran­zösischen Offiziere, die sich zu Richtern über den Admiral aufgeworfen haben, sich zu Handlangern und Werkzeugen der englisch-nordamerikanischen Po­litik herabgewürdigt haben. DaS Urteil an Admiral Estava wird zwar nicht vollstreckt werden können, denn er befindet sich in Frankreich in Sicher­heit.

Dadurch, daß Admiral Esteva als französischer Gcneralresident in Tunesien getreu den Befehlen des Marschalls Pötain mit dem Kommando der Achsentruppen zusämmengearbeitet hat, wurde ein halbes Jahr kostbarer Zeit gewonnen, um die ganze europäische Sübfront von den Pyrenäen über Ita­lien bis zur Balkan-Halbinsel gegen engltsch-nord- amerikanische Ueberraschungen zu sichern.

Die Krage nach -em Sinn

Von llrieKsdericliter Wllliekm VVrasinonn

LL. Nun. da wir wieder aus italienischem Bo­den stehen, oie letzte Ueberfahrt überstanden haben, klären sich die Bilder des heldenhaften Widerstan­des, den unsere Truppen bis zur letzten Möglich­keit einem Gegner entgegenstellten, dessen Material- und Menschenreseroen an dieser Front kein Ende zu haben schienen. Es ist Unvorstellbares geleistet worden tn der Aufhaltung des englisch- amerikanischen Vormarsches, es sind unvorstellbare Erfolge erzielt morden/ gemessen natürlich an den Mitteln, die zur Verfügung standen Sic haben aber alle nicht ausgereichl, die feindliche Offensive zu sprengen. Nur hinauszögern lonnien sie den Tag, an dem dieser ungleiche Kampf beendet sein mußte

War dieser Nutzen den Einsatz wert? wird man vielleicht einivcrsen von seiten, die de» Kamps auf afrikanischem Boden nicht kennen. Auch der deut­sche Afrika-Soldat hat sich diese Frage in ähnlicher Form gestellt. Bewußt oder unbewußt, und hat seine Antwort gegeben indem er kämpfte dis zum letz­ten Schuß, den er aus dem Gewehr, seinem MG. oder Geschütz herausiagen konnte Lay er nicht mehr siegen konnte, mußte er und >» dieicm Wissen uni den letzlich tragischen Ausgang liegt das Hel­dentum seines Kampfes Er wußte, baß man ihn erdrücken würde, und stand, einer gegen zehn und zwanzig und mehr War das die Antwort des Afrikakämpsers selbst, jo hat ,ede andere Ucbcr- legung zu schweigen, denn besser als der deutsche Soldat, der dort aus verlorenem Posten stand, ab­geschnitten von seinem heimatlichen ober verbünde­ten europäischen Festland, kämpste und unterging, wird niemand in der Heimat wissen, worum in den Schluchten und Bergen Tunesiens gestritten wurde.

Wir haben viel untereinander ge>prochen über den Sinn und den Wert deS Ringens um belang­los erscheinende arabische Siedlungen Wir halten als den Maßstab dieser Wertung allcrouigs stets den Kamps selber vor Augen, den uns der Eng­länder und Amerikaner mit furchtbarer und in den letzten Tagen noch steigender Wucht aujgezwuugc» hatte. Ucbcr das Ende war sich wohl niemand mehr im unklaren. Nirgendwo aber war Verzweif­lung cinzutrcfsen oder gar Niedergeschlagenheit Fast könnte man 'sagen, gerade die Aussichtslosigkeit habe einen Widerstandswillen hervorge- ' rusen, der an keiner anderen Front größer gewesen sein wird. Und ein Trotz kam auf in den Gemütern der Soldaten, der mächtige Triebfeder wurde und das Schicksal säst leicht machte.

Der Endkamps stand allen vor Augen, erzeugte aber genau das Gegenteil einer' Verzwenluug. Man schwur sich: für jeden Soldaten, der fällt, müssen zehn und mehr Engländer und Amerikaner fallen. Und so wurde die Schlacht in Tunesien für den Gegner zu einem Aderlaß, wie er weder von uns geplant noch gar von ihm geahnt worden war. Je kritischer die Lage wurde, desto klarer trat der Sinn und Zweck dieses Kampfes hervor und cs hatte keines anfeuernden Wortes bedurft, um dies jedem Mann deutlich zu machen. Er sah, was sein Aushalten an blutiger Frucht beim Gegner trug. Und jeder feindliche Panzer der in Flammen aufging, jedes Flugzeug das brennend abstürzte und jedes Schiss, das versank, wurde erschreckend nüchtern und brutal richtig quittiert mit der Bemerkung: die können nicht mehr Europa bedrohen!

Das Nichthcrüberkommen nach Europa, das war es schließlich, um was es ging. Und keinen Augen­blick verlor der Asrikakämpfer das Bewußtsein, Deutschland und Europa in den Bergen Tunesiens zu verteidigen. In der Heimat hat man es wohl manchem erst klar machen müssen, in Afrika wußte eS jeder. Wenn wir darüber sprachen, so lag in un­serer Fragestellung vielmehr die Sorge, ob man in - der Heimat unseren Kampf verstehen würde. Unse­rer selbst waren wir sicher. So sicher, daß diejeni­gen, denen da» Schicksal das Los der Gefangen­nahme durch den Gegner zuerteilt hatte, mit erho­benem Haupte und wie Sicgcr in die feindlichen Laaer marschieren konnten.

Sie haben da» Recht dazu, sich erhaben z« fühlen über die Notdürftigkeit von Begriffen, die ihren eindeutigen Wert schon tm Osten verloren, hatten. Und jetzt in Nordafrika wiederum.

Im Mittelmeer zwei Dampfer versenkt

Roin, 20. Mat. Das Hauptquartier der italieni­schen Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Flugzeuge« fetzten mit Erfolg den Angriff gegen den läng» der algerischen Küste fahrenden- Geleitzug fort. Zwei mittelgroße Dampfer, die Torpedotresfer er- > hielten, sind ais untergegangen anzusehcn, während ein dritter 10 OOO-BRT.-Dampfer schwer beschädigt wurde. Die Häfen von Ssax, Oran und Dschidschelli wurden von Kampfflugzeugen der Achse wirkungs­voll angegriffen.

Nicht bereit zum Verrat

Madrid, 20. Mai. Auf Befehl des Oberbefehls­habers des britischen Geschwaders im östlichen Mittelmeer weigern sich die Engländer, die in Alexandrien internierten französischen Seeleute mit Lebensmitteln zu versorgen. Der Befehl sei er­lassen worden im Hinblick auf die Haltung der französischen Offiziere und Seeleute des Geschwa­ders Godefroy. In den letzten Tagen hätten die > britischen Behörden ein letztes Mal versucht, die Franzosen zum Abfall zu bewegen, aber alle hät­ten den Verrat am Marschall Pötain abgelehnt.