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Oer Meingäriner und die Eisheiligen
m infolge Unkenntnis in den Gemüsegärten vermeidbar sind. Gemüse- die gegen Temperaturen unter Null empfindlich sind, können erst nach dem 15. Mai ausgepflanzt werden, da bis dahm immer noch mit Nachtfrösten gerechnet werden mutz, auch wenn das Wetter vorher noch so warm und verlockend ist.
Die „Eisheiligen" haben schon viele schöne Hoffnungen auf recht frühe Ernte zunichte gemacht. Es ist gegenwärtig nM möglich, für einmal verlorene Pflanzen Ersatz zu schaffen. Zu solchen empfindlichen Arten gehören Tomaten, Sellerie, Gurken, Busch- und Stangenbohnen. Tomaten erfrieren bei Temperaturen um Null Grad unvermeidlich. Sellerie wächst, wenn er Frost bekommen hat, m die Blüte und bildet keine Knollen.. Gurken können schon kurz nach Anfang Mm ausgesät werden, wenn Frostschutz durch Abdecker: gewährt werden kann; Auspflanzungen vor dem IS. Mai empfehlen sich)edoch nur. wenn wirklich ein sicherer Frostschutz möglich ist, denn der geringste Reif vernichtet sie vollständig.
Das gleiche gilt für Busch- und Stangen- bobnen. Aussaaten oder Auspflanzungen der
genannten Arten vor dem 15. Mai sind schon deshalb nicht angebracht, weil bis dahrn der Boden noch nicht genügend erwärmt ist, um eine gute Keimung und Wachstum zu ermöglichen. In der Regel kommen vor dem 15. Mm gesäte oder gepflanzte Kulturen, selbst wenn kein Nachtfrost mehr eintrM, nicht einen Tag früher zur Ernte, wie nach diesem Zeitpunkt begonnene. ... ,
Das Wachstum der Gemüsepflanzen ist letzt davon abhängig, das; die tagsüber oft schon hoch ansteigende Temperatur nachts nicht zu stark absinkt und der Boden daher zu sehr abkühlt. Gleichbleibende, nicht zu hohe Temperaturen sind viel zuträglicher, als schroffer Wechsel zwischen warm und kalt. Starke Abkühlung wird herbeigeführt, wenn die Beete am Abend oder am Nachmittag begossen wer- Leii, so daß sie bis zum Sonnenuntergang nicht mehr abtrocknen können.
Solange irgend möglich, unterläßt man bas Gießen fetzt noch ganz. Mutz icdoch wegen zu großer Trockenheit und starker Sonneneinstrahlung unbedingt bewässert Wer- den, so geschieht dies im Laufe des Vormittags, damit sich bis zum Abend die Erde wieder erwärmen kann. Muß zum Gießen Lei- tungs- oder Brunnenwasser verwendet werden, so laste man dieses möglichst erst einige Stunden abstehen und anwärmen.
Lein Obst durch Erzeuger an Verbraucher
Der Reichsnährstand hat eine Anordnung erlassen, die die unmittelbare Abgabe von Ob st und Gemüse vom Erzeuger an Verbraucher regelt. Da nach den bisher gewonnenen Erfahrungen die Verbraucherstruktur der einzelnen Wirtschaftsgebiete von Gemüse gebietliche Sonderregelungen erforderlich macht, ist die Rahmenanordnung vornehmlich auf Obst abgestellt. Die Erzeuger haben danach grundsätzlich sämtliches von ihnen ge- erntetes andienungspflichtige Obst mit Ausnahme des eigenen Haushaltsbedarfs an die Bezirksabgabestelleu oder die zugelassenen Versandverteiler abzu liefern. Da das Verbot ausgedehnt ist auf jede Art des Tausches sowie auf die Ueberlassung der Erzeugnisse gegen gewerbliche oder berufliche Gegenleistung, wird dem in den vergangenen Jahren vielfach überhandgenommenen Tauschver- kehr ein Riegel vorgeschoben. Die Erzeuger werden in diesem Jahre zum Verkauf an Private auch deshalb kaum mehr in der Lage sein, weil ihnen von den Gauwirtschaftsverbänden Auflagen zur Aufbringung von Mindestmengen an Obst für die Belieferung anderer Gebiete oder bestimmter Bedarfsträger erteilt werden. Das von Klein- und Schrebergärten sowie Hausgartenbesitzern geerntete Obst, das nicht erwerüsmäßig ange- baut wird, ist von den Bestimmungen der Anordnung ausgenommen.
Standortdienststellen der HF
Der Reichsjugendführer hat die sofortige Einrichtung von Stau dortdien st st eilen, der HI. auch in den kleineren Orten und Gemeinden angeordnet, um einen geschlossenen Einsatz der örtlichen Jugend für alle Aufgaben der Kriegsarbeit der Jugend zu sichern. In Zukunft soll die Standortdienststelle die einzige örtliche HJ.-Dienststelle sein, bei der die Jugend zu Kriegsarbeit angefordert werden kann.
Lalwer Stadtnachrichten
In der ersten linden Maiennacht schlug wieder eine Nachtigall in den Hecken unterm Schützenhaus. Übrigens waren es auch im letzten Jahr mindestens zwei Sängerinnen, denn einigemal konnte man sie im Wechselgesang hören. Es handelt sich Wohl nur um Durchzügler. Als eingebürgert könnte man sie erst betrachten, wenn ein Brutplatz festgestellt werden könnte.
Stammheim. Den 80. Geburtstag feierte .rau Karoline Furth müller in körper- icher und geistiger Frische. Im 1. Weltkrieg hat sie zwei Söhne verloren. Der Kameradschaftsführer'der NSKOV. überrachte ihr ein Geschenk des Reichskriegsopferführers und die Glückwünsche'der Kameradschaft Stammheim.
Die kleinen flämischen Gäste verließen uns
Die von der NSB. im ganzen Kreis Calw und namentlich in Nagold und Umgebung untergebrachten flämischen Kinder haben am Sonntag die Reise in die Heimat angetreten. Die 60 kleinen Gäste haben sich bei uns im schönen Schwarzwald prächtig erholt. Die würzige Luft der weiten Tannenwälder und die gute Kost, die ihnen verabreicht wurde, sind ihnen ausgezeichnet bekommen. Sie werden sicherlich oft und gern an die schönen Stunden in unserem Heimatgebiet zurückdenken.
Nagolder Stadtnachrichten
Für Tapferkeit vor dem Feinde in Afrika erhrelt das E. K. 2. Klasse Gefreiter Otto Wurster, Verwaltungskandidat, Langestraße.
Pflicht zur Abwendung von Lriegsschädrn
die Pflicht zur Abwendung
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vorlub-»^, Ä' etwaigen Kriegsschäden
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seiner Bestände an Kleidung, Wäsche usw. an anderen Orten unterzubringen, wird gut daran tun, von dieses Möglichkeit Gebrauch zu machen. Es ist aber nicht so, daß eine allgemeine Pflicht in dieser Richtung besteht, deren Außerachtlassung den Verlust oder die Minderung der Entschädigung zwangsläufig zur Nnlae bätte. Es kommt ganz auf die Umständs
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des einzelnen Falles an, was als angemessene Pflicht zur Abwendung des Kriegsschadens airzusehen ist. Man kamr nicht das, was der eins tut, ohne weiteres auch von dem anderen verlangen. Nur wenn ein ausgesprochenes Verschulden der Geschädigten in der mangelndes Abwendung des Kriegsschadens zu erblicken ist, so insbesondere wenn er die amtlich empfohlenen Schutzvorkehrungen nicht be> achtet hat, sieht die Kriegssachbeschädigtenver,
ordnung vor, das; dies bei der Höhe der Entschädigung berücksichtigt werden kann.
Auf Arlauberkarten Speck und Schmalz
Im vorigen Jahr war entschieden worden, daß auf die Margarincabschnitte der 11r- läubermarken im Rahmen der Vorräte auch Schlachtfette, Speck oder Schmalz abgegeben werden können. Nach der Beschränkung der Abgabe von Schlachtfetten auf Zusatzkartenempfänger war die Meinung verbreitet, daß damit auch die Abgabe von Schlachtfetten auf Urlaubermarken aufgehoben sei. Das Reichs- ernährungsministerium hat klargestellt, daß die Margarineabschnitte der Reichsurlauberkarte nach wie vor mit S ch weine- chlachtfetten beliefert werden büren. Eine Pflicht zur Belieferung besteht jedoch nicht, da diese Ähnlichkeit «ur im Rahmen der vorhandenen Vorräte gegeben ist.
cke/r /Vac/zlELEiMcks/r Leonberg. Zimmermeister Gotthold Sülzle in Mönsheim ist in Stuttgart-in Ausübung seines Berufes tödlich verunglückt. Sein einziger Sohn ist im Osten gefallen.
Pssuzbeim. Infolge eines Ohnmachtsan- Ües stürzte die 36 Jahre alte Lina rö s chle in der Holzgartenstraße die Haustreppe hinunter. Dsn davtzi erlittenen schweres Verletzungen ist die Verunglückte rmmnehr im Krankenhaus erlegen.
Fußball: Altensteig—Oberschwandorf 4:6 Am 1. Mai wurde in Altensteig das Rückspiel ausgetragen. Die Altensteiger Mannschaft, die zum großen Teil aus den besten Spielern des Reichsarbeitsdienstlagers bestand, wollte ihre 2:9 Niederlage in Oberschwandorf wiedergutmachen. So kam es, daß schon nach einigen Minuten für Altensteig der Führungstreffer fiel. Doch Oberschwandorf war auch auf dem Posten. Durch ein schönes Tor des Oberschwan- dorfer Mittelstürmers war der Ausgleich da. Altensteig drängte jetzt immer mehr. Durch ein Tor riß Altensteig abermals die Führung an sich. Oberschwandorf ließ in seiner Angriffsstärke auch nicht nach und glich zum zweiten Mal aus. Beim Stande von 2:2 wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause ging Altensteig wieder in Führung, doch Oberschwandorf glich wieder aus. Altensteig ließ im Tempo sehr nach, während Oberschwandorf zuin Endspurt überging. Drei Tore waren das Ergebnis dieses Endspurts. Eine Minute vor Schluß erzielten die Altensteiger noch den vierten Treffer. Der Schiedsrichter leitete das Spiel im großen und ganzen gut. A. F.
„Dar deWe Volk, ein Volk der LeibMnngen"
6eäüvll1ni8kviein in Oulrv — Llli unK äes verstorbenen keiebssportkiibrers
Sämtliche Einheiten des Standorts Calw der Hitlerjugend, voran eine schmucke Jugend- fechtergruppe, marschierten m den Morgenstunden des letzten Sonntags vom Brühl zum Ehrenmal, wo Sportkreisfuhrer Pantle für die, für Deutschlands Große und Freiheit gefallenen, Turn- und Sportkameraden, als Zeichen des Dankes und der kameradschaftlichen Verbundenheit einen Kranz, gewiomet vom Sportkreis Calw, niederlegte.
Dann nahmen die Jugendgliederungen des Standorts Calw der HI. mit dem Turnverein und der Schützengescllschaft als Vertreter des NSRL. Aufstellung zur Gedächtnisfeier für den „kürzlich verstorbenen Reichssportführer Hans von Tfchammer und Osten.
Der Kreisdietwart des Sportkreises Calw, Pg. Di eile, zeichnete ein eindrucksvolles Bild von der seltenen Persönlichkeit des Reichssportführers.
Heute vor zehn Jahren übernahm er als SA.-Gruppenführer die Führung der Deutschen Turnerschaft, nachdem er wenige Tage vorher vom Führer zum Reichssportkommissar berufen worden war. Er bekam den geschichtlichen Auftrag, die deutsche Turn- und Sportbewegung zu einigen. Diese Aufgabe konnte nur einer Persönlichkeit von großem Format gelingen, einem Mann, dessen Zauber und gewinnende Art, verbunden mit einem unermüdlichen Schaffensdrang und einem revolutionären Schwung, die Millionen von Turnern und Sportlern zu begeisterten und freiwilligen Anhängern des Sports machte.
Mit diesem Führer an der Spitze war es möglich, dem deutschen Sport Ansehen, Wert und Würdigung im Leben des deutschen Volkes zu sichern und ihm darüber hinaus Weltgeltung zu verschaffen. Unter anderem wurde
ihm neben seiner gewaltigen Augabe Ende 1934 die Inspektion der Leibesübungen in der Obersten SA.-Führung übertragen. 1936 wurde er zum Beauftragten für die gesamte körperliche Erziehung der deutschen Jugend ernannt. Kaum ein Jahr später wurde er zum Chef der nationalsozialistischen Kampfspiele berufen. Die Krönung seiner Arbeit empfing der Reichssportführer, als er zum SA.-ObergrUppen- führer und zum Staatssekretär im Reichs- mnenministerium befördert wurde.
Höhepunkte auf seinem Wege waren die Turn- und Sportfeste in Stuttgart und Breslau und vor allem die glanzvoll durchgeführten Olympischen Spiele 1936 in Berlin, wobei der Dank unferes Führers in den Worten ausklang: „Sie haben mir meine politische Arbeit wesentlich erleichtert".
Hans von Tschammer und Osten, unser Rerchssportführer, der Künder der deutschen Kraft und Disziplin, der große Bolkserzieher mit dem ritterlichen und edlen Herzen, der Offizier des Weltkriegs, der treue Gefolgsmann Adolf Hitlers, ist nicht mehr. Seine sterblichen Überreste ruhen in der Langemarckhalle, inmitten des Reichssportfeldes, auf dem er im Leben die größten Triumphe seiner Arbeit feierte.
Uns Männern und Frauen, den Jungen und Mädchen und unseren Kleinsten, denen die besondere Liebe des Reichssportführers gehörte, soll sein Lebenswunfch feierliches Vermächtnis und heilige Verpflichtung sein: „Das deutsche Volk, ein Volk in Leibesübungen !"
Mit dem Gruß an den Führer und unsere siegreiche Wehrmacht war die eindrucksvolle -Feierstunde beendet. P.
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Gerstengrütze-Auflauf. Zutaten: Ltr.
Milch, ZL Ltr. Wasser, 260 Gr. Gerstengrütze, 1 Prise Salz, 40 Gr. Fett, 80 bis 100 Gr. Zucker, 1—2 Eier, 1 Eßl. Ei-Aus- tauschstoff, Saft und Schale einer Zitrone, nach Belieben 2 Eßl. gehackte oder geriebene Bucheckern.
Die Gerstengrütze in der Flüssigkeit weichkochen und erkalten lassen. Inzwischen Eigelb, Ei-Austauschstoff, Zucker, Zitrone schaumig rühren und evtl, die Bucheckern daruntermischen, die erkaltete Gerstengrütze daruntermengen, den Eischnee unterziehen, die Masse in eine gefettete Auflaufform füllen, nach Belieben einige Fettflöckchen obenauf geben und den Auflauf knapp 1 Stunde backen. Gerstengrütze-Bratlinge. Zutaten: 200 Gr. Gerstengrütze, etwa -X Liter Flüssigkeit (Knochen- oder Gemüsebrühe), 20 Gr. Fett,
1 Eßl. Ei-Austauschstoff, Salz, Zwiebel, restliches durch die Maschine getriebenes Fleisch oder 100 —150 Gr. feingewiegte Wurst, Weckmehl, Backfett.
Die Gerstengrütze in der Knochen- oder Gemüsebrühe werchkochen und erkalten lassen. Fett schaumig rühren, die erkaltete Gerstengrütze, Fleisch, Ei-Austauschstoff und die übrigen Zutaten zugeben, mit etwas Weckmehl runde Küchle formen, in Fett auf beiden Seiten braun backen.
Sauerkrautauflauf.
In eine gefettete Aufsaufform eine dicke Lage gekochtes (restliches) Sauerkraut geben, darauf etwas Fleischreste, dünn in Scheiben geschnitten oder würflig geschnittene gerauchte Schinkenwurst, dann eine Lage Spätzle, breite Nudeln, in Scheiben geschnittene Kartoffeln oder Kartoffelbrei. Die Lagen wiederholen, bis die Form gefüllt ist, obenauf Kraut, evtl, einige Fettflöckchen auflegen. Den Auflauf —1 Stunde backen.
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t46. Fortsetzung)
„2a, ja. lieber Pfannschmidt, ob du's glaubst oder nicht — die sind alle hinaus zum „Silber« nen Mond". Ich habe mir die Zunge in Fran. sen geredet, Hab hingewiesen auf das schlecht« Beispiel, das wir geben, Hab an die Tradition erinnert — aber da war nichts zu machen. Sol gar der Bürgermeister hat abgewinkt. Si« wollten doch mal sehen, was da vorginge, und überhaupt, er als Stadtoberhaupt, sei geradezü verpflichtet, sich um die Gesellschaft da draußen zu kümmern. Na, wenn der das sagt, dann mach doch mal was dagegen!" Er zuckt betrübt die Achseln. Aber gleich darauf strahlt sein Gei sicht voll Stolz: „Ich bin dir aber treu gebliet ben, Alfred. Ich mach da nicht mit. Ich weist eben, wohin ich gehöre." >
Pfannschmidt nickt 4riibe. „Ja, ja, du bist noch hier. Aber du bist kein Stammtisch!" '
„Erlaube! Wenn es dir nicht paßt, kann ich ja gehen!"
Quatsch! Hilf mir lieber! Wenn die Kerl« da draußen nun noch anfangen, ihre Operett« aufzuführen, dann kann ich mein Geschäft ganz zumachen."
Der Herr Stadtsekretär kratzt sich bedächtig die Bartstoppeln. Der Fall ist schwierig uns will überlegt werden.
«Pfannschmidt", sagt er nachdenklich, „was braucht der Mensch, wenn er Theater spielen will?"
Der Wirt sieht ihn mitleidig an. „Was ei braucht? Geld, Schauspieler und 'ne Bühne- Aber das haben die Kerle ja alles."
Der Herr Stadtsekretär schüttelt abweisend den Kopf. „Was geht mich das an, was dis Leute für ihren Privatbedarf brauchen. Mich interessiert nur, was sie amtlich nötig haben. Und weißt du, was ein Mensch amtlich nötig hat, wenn er öffentliche Aufführungen veranstalten will?"
Nein, Herr Pfannschmidt weiß nicht, wohinaus das gehen soll.
„Ein Mensch, der ein Theater eröffnen will, bedarf seitens der Behörde einer Konzession. Dieselbe wird ihm erteilt: 1. in Fällen des Bedarfs und 2. bei Nachweis, daß er in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzu- kommen. Außerdem muß der Leiter den Nachweis seiner Fähigkeiten erbringen."
„Und?" fragt Pfannschmidt begierig. „Was nun?"
„Merkst du was? Das sind drei Fußangeln. Erstens der Bedarf. Darüber entscheidet die Ortsbehörde. Das bin ich. Zweitens die Kaution. Ich fresse einen Besen, wenn die Leut« fünftausend Mark auftreiben. Die Höhe der Kaution ist nämlich auch abhängig von den Feststellungen der Ortsbehörde. Die Ortsbe- Hörde aber bin ich. Drittens der Fähigkeitsnachweis. Na. den müssen sie sich aus Berlin besorgen. Und die Berliner werden gerade darauf warten, daß diese Burschen bei Ihnen an- gepilgert kommen. Nee, mein Lieber, die haben wir feste!"
Pfannschmidt schwankt zwischen Lachen und Zweifel. „Aber wenn die nun eine Konzession beantragen? Der Bürgermeister sagt doch nicht „Nein"!" > > » , ,
„Sie haben sie ^aber nicht beantragt! Und sind wir verpflichtet, sie darauf aufmerksam zu machen, daß man ein solches Papier haben muß? Pah! Das sind doch Künstler! Die denken doch nie an solche Dinge. Nein, Pfannschmidt. daß laß mich nur machen. Ich Hab mit dem einen auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Der hat sich mir gegenüber vielleicht benommen! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."
„Na, und wie denkst du dir das alles?"
„Ganz einfach. Zunächst sagen wir gar nichts, laßen die da ruhig ihre Sache weitermachen. Und wenn alles fertig ist. die Karten verkauft und dre Einnahmen verteilt sind — dann rücken unr an. So zehn Minuten vor Torschluß. Ob sie eine Konzession haben. Und die haben sie natürlich nicht."
„Und was dann?"
„Dann machen wir ihnen den Laden zu. Peng! Dann können sie mal sehen, wie sie sich aus der Klemme ziehen."
„Großartig! Mensch, du hast aber ein aus-,
ßlssk ALe-eestt-eLAtti
Kein« krivotgespriick« sm kernspreelier, ckaniit
geruhtes Käppchen! Hauptsache, daß niemand von der Sache etwas erfährt!"
„Set unbesorgt! Ich als Privatmann bin verschwiegen und amtlich weiß ich von nichts, kann also auch keinerlei Mitteilungen machen."
Er reibt sich frohlockend die Hände. „Wirst sehen, wir legen diese Burschen hinein, daß es eine Art hat! Die sollen an Heidenau denken und an den Stadtsekretär Plumboom!"
Als der Herr Stadtsekretär gegangen ist, setzt sich Pfannschmidt voll innerer Bewegung nieder.
Ganz im Hintergrund— da lauert ein Gedanke. Richtig! Man muß sich doch mal auf dem Amtsgericht umsehen, die muffen doch wissen, wem der alte Kuchenbäcker —
Großartig! Ha, wenn das klappen würde! FLr'n Groschen und drei Eier den ganzen Kram einfach schlucken. Er reibt sich vor Wonne die Hände.
„Wunderbar! Fritz, bring mir 'ne Flasche von dem Brovncberger Haseiiläufer! Du weißt schon, ganz hinten, den wir von der Liste gestrichen haben!"
Der Ober Fritz denkt sich fein Teil) Aber auf die Wahrheit kommt er nicht. Nicht im entferntesten !
Heute ist der Brief gekommen, auf den Hilde feit Tagen wartet. Sie kann es nicht verhindern, daß ihre Finger doch ein wenig unsicher sind, als sie den Umschlag hastig aufreißen. Was wirr- Richard schreiben? Wird er begreifen, daß er sich nun entscheiden muß? Wird er eiafehen, daß es sinnlos ist. noch länger hinter einer Frau Herznjagev, die ihn doch nicht mehr ma;.?
^ ^ (Fortsetzung folgt.)