einen treuen Freund und steten Gefährten gewonnen zu Ho­den. Der AttcrVi.ntcrschicd zwischen Beiden war unbedeu­tend. White zählte 44, Fitzpatrick 31 Jahre; übrigens begegneten sic sich in ihren Lieblingsncigungcn.

Das bräutliche Verhältnis übte auf die Verlobten sei­ne Zauberkraft. Von dem Momente, wo sic das Geständ­nis; der Liebe gerauscht, verlor sich an Marien jene Schüch­ternheit , welche, selbst dem Hausfreunde gegenüber, dem züchtigen Mädchen eigen ist, und Fihpatrick erwicderte das Gefühl Mariens.

Heinrich war Familienglied geworden. Länger als sonst sasien am Vcrlobungstag White und er nach Tisch beisammen; das Gespräch war herzlicher, weil vertrauter. Fitzpatrick erzählte von seinem Vater von seiner Mutter, Beite langst gestorben, erzählte mit warmer Liebe von sei­nen Schwestern, deren eine in Indien an einen Offizier, die andere in Rio de Janeiro an einen Kaufmann vcrhci- rathct war. Verhältnisse hatten die Familie getrennt, die Trennung das Band nicht gelöst. Dann erzählte er auch von seinem Oheim, den White gekannt, und nannte ihn j seinen Wohlthäter, den er bei Waterloo begraben. White ! drückte ihm die Hand, und als spater Heinrich neben Ma­rien und White neben seiner Frau am Thcetische saßen, wäre es schwer gewesen, in ganz Surrcy vier glücklichere Menschen zu finden.

Drei Wochen genügten zu den Vorbereitungen zur Heirath. An einem heitern Morgen läuteten die Glocken zur Kirche, flatterten die weißen Schleifen,* ) White über­gab am Altäre die Tochter seiner Liebe dem Freunde sei­nes Herzens, und der Geistliche sprach den Segen. Die Gäste versammelten sich um den reichen Frübstückstisch; das schäumende Glas gicng im Kreise auf das Wohl des jungen Ehepaars; selbst Vater und Mutter lächelten mit den Lustigen, bis das Scheiden kam. Da war weder Ma­rie, noch ihre Mutter der Sprache mächtig. Das letzte: Gott sey mit dir!" verschwamm in Thronen, und wie der Wagen fortrollte, bedeckte Kapitän White seine Augen und gicng auf sein Zimmer.

Am folgenden Morgen fehlte Marie überall. Der Thee war nicht gemacht; wo war der Schlüssel zum Thee- kästchen ? wo die Zuckcrschale? Dies verdoppelte den Schmerz der Eltern; denn mag auch der Weise lächeln, der Spötter spotten, es bleibt doch wahr, daß der ela­stische Geist, der Gefahren trotzt und zum Kampf mit dem Schicksale gerüstet steht, den kleinen Wechseln in lieb ge­wordenen Gewohnheiten sehr oft unterliegt.Wir inüs- sen uns darejn finden," tröstete endlich Kapitän White; >,sie wird nicht ewig wegbleiben, und inzwischen geht es ihr gut bei dem.Manne, den sie gewählt; wir müssen weniger an uns denken, oder dachten wir etwa an deines

*) Die mit den englischen Sitten Bekannten wissen, daß die. hier gemeinten weißen ScdUifln wlriie ksvours heißen, und daß am Hochzeittagc sowohl Gäste als Dienerschaft, zu Fuß und zu Pferde, an Hüten und Armen Schleifen von weiß» seidenem Bande tragen. ,

VaterS Frühstück, Fanny, als wir am Morgen nach un­serer Hochzeit in Richmond frühstückten?"

(Fortsetzung folge--

Verschiedene s.

(G u t b e l oh n t.) Oettinger bat in Mannheim ein recht hübsches Champagnerlicd gemacht, das zwar nicht so berühmt werden wird, als das Lied vom Rhein, dem Dichter aber auch ein recht hübsches Cadeau eingebracht hat. Er übersandte und widmete dasselbe Hrn. Chanoine, einem der reichste» Champag- nerhändlcr, der ihm in Erwiederung für jedes Wort des- Gedich­tes eine Flasche Champagner zugehcn ließ.

(Die Gcburtsstätte des Königs von Schweden) Pau ist die Gcburtestadt von Bcrnadotte, König von Schweden, und derselbe hat die Absicht, das Haus, worin er geboren ist, anzukaufen, und eS der Stadt Pau unter der Bedingung zu schen­ken , daß sie es unterhalte und alten Militärs zur Wohnung ein­räume. Das einzige Hindcrniß, welches der Ausführung des Pla­nes, in den Weg tritt, ist die unverschämte Forderung der Ei- gcnthümer, welche für das alte verfallene Haus die ungeheure Summe von sto, 00 » Franks wollen. Man weiß nicht, ob der ehe­malige Soldat der Republick, welcher als König keine so große Civilliste besitzt, wie der französische Bürgerkönig, sich jene Be­leidigung unterziehen wird.

(DerCorreo National" erzählt,) baß, als un­längst Reisende auf dem Postwagen nach Caen fuhren, ihnen der Geruch aus einer Kiste, in welcher, wie es hieß, Stockfische wa­ren, sehr lästig wurde. Da der Gestank nach und nach unerträg­lich wurde, so ließ man auf einer Sta,jon die Kiste öffnen - um zu sehen, was darinnen sei. Welch fürchterliches Erstaunen be­mächtigte sich aber Aller, als man in der Kiste den Leichnam ei­nes Frauenzimmers erblickte. Die Unglückliche schien ermordet worden zu sein, und zwar hatte der Minder, weil die Kiste zu eng war, den tobten Körper in Stücke zerschnitten.

(Man meldet aus Paris:) In Folge starker Gewitter­regen war die Seine dieser Tage so stark angewachsen, daß die Gewalt der Flulh 22 mit Steinkohlen beladene Fahrzeuge von ih­ren Ankern losriß, und gegen die Brücke von Ivry trieb, an der sie sämmilich scheiterten. Der Verlust wird über 40,000 Franks geschätzt.