(Der Tobte als,H a rs e k.in.) Ein Bastwirth aus der Gegend von Psalzdurg war mehrere Tage kränklich und fiel dann i» eine Schlafsucht. Man hielt ihn für lobt und machte zur Beerdigung Anstalt. Seine Frau kam voller Bctrüdniß herbei; da sie aber sah, daß man die Leiche in ein ganz neues und feines Luch gekleidet hatte, schmerzte dies ihrem Geize, und sie sagte: Das Tuch ist zu sschön für einen.Todken, ich.stann «S im Leben noch besser gebrauchen. G.he hatte r» ihrem Hause, ein. von herum» ziehenden Schauspielern zur. Bezahlung der Zeche zurückgejasscnes Gardcrobenstück, wovon sie für sich keinen, Gebrauch zu machen wußte. Da schloß sic sich bei der Leiche ^in, bffnetc den Sarg und legte dem Tobten insgeheim eine bunte Jacke am, wechselte das noch neue Lacken mit. einem ältere» , und. brachte Alles wie­der in Ordnung. Als die Zeit de» LeiehenbegLagiüffeS herbei, kam, nahmen vier, Männer nach Landesgevrauch, den Sarg a»s die Schultern» Sic waren noch nicht lange gegangen, so erwachte der vermeinte Tobte ans seinem Schlafe, und setzte die Träger durch seine Bewegung in Bestürzung, Sie ließen den Sarg fal­len : er zerbrach, und zu Aller Verwunderung kam ein Harlekin heraus.

(DiePariser Druckereien) leiden gegenwärtig an ei­ner so großen BefchästSstvckung, daß mehr als tausend Drucker genöthigt find, bei den Befestigungsarbeiten Beschäftigung zu suchen.

(Schmuggelei kn einem Luftballon,) Die Schleich- Händler sind unerschöpflich i» Auffinden von sinnreichen Mitteln, um die wachsamen Grcnzbeamten zu hintergehen. AuSgehodlte Baumstämme und Steinkohlen oder doppelte Böden in den Wä­gen sind abgenutzt, auch mit den Hunden geht, der Schmuggel nicht mehr und alle Nebenwege werden von Zollwächiern besetzt. Nun sind die Pascher darauf verfallen, die Luft zu ihrem Zwecke zu benützen. Die DcbatS erzählen nämlich Folgendes: ,,Ein Han­

delsreisender schreibt uns, er habe in einem einsam liegenden Weiler auf der französtschschwcizenschcn Grenze einen ungeheuren Luftballon gesehen, auf welchem Waare», namentlich aber Nadeln, nach Frankreich eingeschwarzt werden. Derselbe hatte schon zwei glück­liche Luftreifen gemacht, und da er jedeSmal hundert Kilogramm« Nadeln cinnahm, welche das Kilogramm acht Franks achztg Cen- limcS Eingang kosten, auch guten Prosit gebracht. Sobald der Wind günstig ist, ladet der Schleichhändler die Waare in das Schiff unter'dem ' Ballon » läßt denselben aufsteigen und lenkt ihn an einem starkem, aber dünnen Seile nach seinem Bestimmungs­orte, mcistemheilS geschieht es in der Dunkelheit.

(D er ü be r r as cb t e T afcb e n lp i el er.) Als Döbler vor Kurzem im Salon eines der vornehmsten Aristokraten in Pe­tersburg cifle-Vorstellung gab, wurde ihm folgende sinnige Auf­merksamkeit« AuS dem Hute, der ihm so eben als BlumenFüll- horn gedient halte und den er zufällig wieder ergriff, blitzten ihm — auch ei» Döbler kann überrascht werden! — plötzlich zahlreiche Diamanten entgegen. Der berühmte Hexenmeister sicht nach und findet ein Sträußchen von Brillanten, mit der Devise: „Dem Blumenspender! Noch ein Sträußchen: Jur Erinnerung an St. Petersburg.

(Englische Gaunerei) Kürzlich gewahrte man in einer Kirche Londons einen Mann, der, in brünstiger Andacht aus den Knien liegend, beide Hände gefaltet hielt und in sich ganz verloren schien. Bei dem großen Gedränge im Tempel bemerkten Viele der Anwesenden erst nach ihrer Nachhausckunft, daß ihr« Taschen geleert waren. Durch einen Zufall entdeckte man endlich, daß die gefalteten Hände des Gauners nur wächserne gewesen waren, indcß seine wahren unbemerkt in den fremden Taschen ihre Entdeckungsreisen anstellen könnten.

Auflösung des Räthsels in Nro- 44. N at u rfo r s ch e r.

Wöchentliche Frucht-, Fleisch-, Brod- und Vlctualien - Pke.lse.

In Nagold, am 12. Juni 1841.

Frucht-Preise. After Dinkel i Sch st.

st.

4

kr.

So

st.

kr.

st.

kr-

Brod-Tarc.

kr.

Flcisch-Tare.

kr.

Allerlei Victualieu.

kr.

Neuer Dinkeli Gehst.

5

36

,<4

5

—

8 Pkund schwarz

Ochsensicisch i Pfund

0

Rindsschmalz i Pfund

20

Kinnen . . — —

—

--

—

—

—

' -

Brod kosten

16

Rindfleisch . — —

'7.

Schweineschmalz- —

,8

Haber . . — —

4

—

3

55

3

43

4 Pfund Kernen.

Kalbfleisch . — —

6

Butter . , , — —

»7

Gersten . — —

6

—

—

—

—

brod kosten

tO

Hammelfleisch — —

0

Lichter gegossene — —

22

Müblsrucht — —

7

2ö

7

,2

6

56

der Weck zu 6^

Schweinefleisch mit Speck

8

— gezogene — —

20

Roggen . . i Sri.

—

—

—

—

—

—

Loch kostet .

t

Schweinefleisch ohne —

7

Seife . . . — —

15

Bohnen . . — —

—

56

—

55

—

54

Erbsen . . —

—

—

—

7—

—

—

Wicken' . — —

—

—

—

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Unter verantw. Redaktion gedruckt und verlegt von F. W. Visch.er.

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Die Schultheis angewiesen, d> waltungs-Edikt ner Reg'icrum Beschlüsse, wc die Tag'uchnsa Vorsteher und welche vom le