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Schwarzwalö-Heimat
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Zahnen heraus zum Führer-Geburtstag
Der Rcichsnttnister für Bolksaufklärung und Propaganda fordert die Bevölkerung auf, aus Anlatz des Geburtstages des Führers am 20. April ihre Häuser und Wohnungen bis Sonnenuntergang zu beflaggen.
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Am 20. Slpril ist in sämtlichen Schulen in einer der Bedeutung des Tages entsprechenden Gemeinschaftsfeier des Führers zu gedenken. Danach hat der lehrplanmäßige Unterricht stattzufinden. Für die zehnjährigen Jungen und Mädel ist der Schulunterricht am 19. April so zeitig zu beenden, daß sie zur Aufnahme in das Deutsche Jungvolk rechtzeitig erscheinen können.
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Unarten der Kinde«
im öffentlichen Verkehr dürfen nicht geduldet werden
Die kriegsbedingten Einschränkungen im öffentlichen Verkehr bringen es mit sich, daß die Kinder es mehr und mehr an der nötigen Vorsicht fehlen lassen. Und doch! Wie leicht ist ein Unglück geschehen und namenloses Leid hervorgerufen, weil ein Kind glaubt, schnell noch vor einem die Straße passierenden Auto die Fahrbahn überqueren zu müssen, oder weil rS sich einen Spaß daraus machte, mitten
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in der Fahrbahn »stehend, kurz vor dem Erscheinen des Fahrzeuges mit den Armen irgendwelche Zeichen zu geben. Zu diesem Kapitel gehört auch die den Verkehr gefährdende Unart der Kinder, Steine, Konservenbüchsen und andere Gegenstände gegen fahrende Autos zu schleudern. An die ersatzpflichtigen Eltern ergeht die ernste Mahnung, die Kinder auf das Verwerfliche ihres Tuns hinzuweisen und sie gegebenenfalls der verdienten Strafe zuzuführen. Wenn viele Väter und Brüder letzt im Felde stehen, dann haben alle, die noch in der Heimat sind, die unbedingte Pflicht und Schuldigkeit, alles zu tun, um einer Verrohung der Jugend entgegenzuwirken.
Zliegerschadenbeseitigung nach Dringlichkeit
Der Reichsinnungsverband des Bauhandwerks hat mit der Reichsgruppe Handwerk und der Wirtschaftsgruppe Bauindustrie Richtlinien für Kauarbeiten zur Beseitigung von Fliegerschäden aufgestellt. Der Generalbevollmächtigte für die Bauwirtschaft hat die Leiter der Sofortmaßnahmen in den Orten, die Fliegerschäden erlitten haben bzw. erleiden, ermächtigt, diese Richtlinien für verbindlich zu erklären. Sie bestimmen, daß Arbeiten an solchen Häusern zuerst in Angriff zu nehmen sind, bei denen in der kürzesten Frist und mit dem geringsten Aufwand die größte Zahl von Wohnungen und Arbeitsräumen wieder benutzbar gemacht werden kann. Dächer soll man sofort regendicht machen, um eine Ausweitung des Schadens durch Nässe zu verhüten. Häuser, bei denen der Dachstuhl ausgebrannt ist, aber die Wohnungen benutzbar blieben, erhalten Notdächer. Verglasungen werden dort zuerst durchgeführt, wo die Wohnungen nicht geräumt sind. Bei Doppelfenstern werden nur die äußeren Flügel wieder verglast. Fasfadenputz und Instandsetzung von Außenputz muß unterbleiben. Verputz in Wohnräumen wird ausgebessert, abgesehen von Putzrissen. Soweit Innenwände standsicher geblieben sind, wird man sich auf die Schließung der Risse beschränken. Bei Türschäden soll man zuerst die Jnnenräume gegen den Flur mit Türen versehen. Beschädigte Luftschutzräume werden wiederhergerichtet. Dagegen wird auf die Herstellung und Instandsetzung von Vorgartenmauern und Zäunen verzichtet.
Vereinfachungen bei den Anträgen auf Zeitkarten bei der Reichsbahn
- ^ Mi ab brauchen bei der Reichs
bahn Anträge auf Ausgabe von Arbeiterwochenkarten, Arbeiterrückfahrkarten, Schülermonatskarte u und Schülerwochenkarten, die bisher alle sechs Monate erneuert werden mußten, erst alle 12 Monate erneuert werden. Vom gleichen Tage ab wird in den Anträgen auf Ausgabe von Arbeiterwochenkarten (nicht auch Arbeiterrückfahrkarten) die Bescheinigung der Ortspolizei-Behörde über den Wohnort durch eme Bescheinigung des Arbeitgebers ersetzt.
. Wegen ständiger Ueberfüllung der zwei-
" Wagenklasse wird Hom 1. Mai ab ^Nutzung mit Schülermonatskarten im Ü5"?bn Reichsgebiet ausgeschlossen, nachdem k," Verbot unlängst u. a. schon von
chen^Äden war!^"°" Stuttgart ausgcspro-
bürfen die meisten Schnell» und Eil» züge nur mit Zulassungskarten benützt werden. Darüber hinaus sind am Samstag vor Ostern sowie an den beiden Osterfeiertagen auch für bestimmte Personenzüge Zulassungskarten erforderlich, weil Vor- und Nachzüge oder sonstige Entlastungszüge nicht gefahren werden können. »
Ueber die Osterzeit sind alle nicht kriegswichtigen oder lebensnotwendigen Reisen auch in Personenzügen unbedingt zu unterlassen. Es sei besonders darauf hinaewiesen, daß am Ostermontag-Abend zahlreiche Personenzüge für die Fahrt nach Stuttgart prlassungskar- t-npflichtig sind.
Die Reichsbahn erläßt in der heutigen Ausgabe unserer Zeitung eine Bekanntmachung über Zulassungskarten im Reichsbahnverkehr zu Ostern, die wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen.
Ragolder Stadtnachrichten
Ihren 75. Geburtstag beging gestern Frau Jakob Luz, Kaufmannswitwe, Haiterbacher» straße, im Kreise ihrer Kinder bei guter Gesundheit und voller Rüstigkeit.
Dienstnachrichten. Die Erste Prüfung für Hauswirtschafts- und Turnlehrerinnen bestanden Margarete Vogel aus Altensteig und Christine Wurster aus Kohlmühle- Gde. Garr- weiler.
Noch zwei Eier werden ausgegeben. Auf den vom 6. April bis 2. Mai 1943 gültigen Bestellschein Nr. 48 der Reichseierkarte
werden außer den auf die Abschnitte a und b bereits aufgerufenen 4 Eiern noch weitere 3 Eier ausgegeben, und zwar auf den Abschnitt c.
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In der ersten Klasse der neunten Deutschen Ri lci.l lotterte fielen Gewinne von je OtOOO Mark auf die Nummer 16154 und drei Gimmne von je 50000 M«-:k auf die Nummer 81439.
Mit Wirkung vom l. April bedürfen Ju- geuddienst Pflichtige für Auslandsreisen der Zustimmung des Reichsjugendführers.
Besucher der Hochschulinstitute fürLeibes- übungen können die Ausbildungsbeihilfe für Hochschulen erhalten.
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Im Zuge des totalen Krieges sind die Vorbereitungen und Planungen für künftige Friedensaufgaben eingestellt worden. Dieses Verbot erstreckt sich auch auf stadtbauliche Planungen, soweit sie erst für die Nachkriegszeit Bedeutung haben.
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Walddorf. Den 75. Geburtstag begeht heute in körperlicher und geistiger Rüstigkeit Frachtfuhrmann Chr. Kaupp.
Pforzheim. Ter 49 Jahre alte Ludwig Neudeck hat in 40 Fällen Feldpostpäckchen zestohlen und den Inhalt an Zigaretten sür ich verbraucht. Er erhielt eine Zuchthaustrafe von 8 Jahren, 300 RM. Geldstrafe und jünf Jahre Ehrverlust. Der 41 Jahre alte vorbestrafte Postfacharbeiter Richard Ebert hat aus demselben Grunde Feldpostpäckchen beraubt. Das Gericht erkannte auf eine Zuchthausstrafe von 6 Jahren, 100 RM. Geldstrafe und fünf Jahre Ehrverlust.
„Ich gelobe meinem Führer Treue!"
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Zulasjungvkarten auch für Personenzüge
Wie bereits mitgeteilt, werden im Eisenbahnverkehr an Ostern 1943 wieder stnlas- lungskarten ausgegebcu.. Vom 2l,bis 28.Mr!l
Wie im ganzen Großdeutschen Reiche wurden auch bei uns gestern, zwei Tage vor dem Geburtstage des Führers, die Jungen und Mädel des letzten Jahrgangs der Hitlerjugend, die sich durch Charakter und Tüchtigkeit in der Jugend des Führers bewährt haben, in die Partei ausgenommen.
In Calw fand die Aufnahme im Weiß- schen Saale statt und gestaltete sich unter Teilnahme von Mitgliedern des Kreisstabes, Pol. Leitern und Vertretern der Gliederungen sehr feierlich und erhebend. Aus folgenden Ortsgruppen wurden Jungen und Mädel in die NSDAP, ausgenommen: Calw, Altburg, Altbulach, Althengstett, Bad Teinach, Decken- pfronn, Gechingen, Hirsau, Oberreichenbach, Simmozheim und Stammheim.
Eine Heldenehrnng leitete die Feier ein. Ortsgruppenleiter Nick gedachte der Toten des 9. November, der der Bewegung überhaupt, der des ersten und besonders des jetzigen Weltkrieges, deren Andenken uns heilig und deren To- uns ewige Verpflichtung sein soll.
HJ.-Führer Lauterwasser verabschiedete die Kameraden und Kameradinnen, die in die Partei übertreten und meldete sie dem Ortsgruppenleiter. In einer, aus echt nationalsozialistischem Herzen kommenden Ansprache forderte letzterer die Aufzunehmenden auf, sich stets bewußt zu sein, daß sie nun in die Partei und in oie Organisation ein- treten, der das gesamte deutsche Volk seinen Aufschwung verdankt. Er warf einen Rückblick auf das Werden der Partei, stellte namentlich den 24. 2. 1920, an dem der Führer erstmals die Parteipunkte verlas, und den 80! 1. 1933, den Beginn der nationalsozialistischen Revolution, heraus und kam dann auf das jetzige große Kriegsgeschehen zu sprechen. Er appellierte an die jungen Parteimitglieder, die die Verpflichtung übernommen
haben, dem Führer zu folgen und sein Werk zu unterstützen, nun auch tätig mitzuarbeiten, sich ein- und unterzuordnen und Pflicht und Disziplin in besonderem Maße zu zeigen.
In Nagold, wo im mit Pol. Leitern, Partei- und Volksgenossen gut besetzten Löwensaale nach einer, tiefen Eindruck hinterlassenden Gefallenenehrung Standortführer Dr. Unmuth die zur Aufnahme kommenden Jungen und Mädel verabschiedet und ihnen beste Wünsche auf den Lebensweg mitgegeben hatte, hielt Ortsgruppenleiter Raisch, der es sich trotz Krankheit nicht hatte nehmen lassen, die Feier selbst zu leiten, eine markante Ansprache, in der er, auf das Parteiprogramm näher eingehend und das gegenwärtige Ringen um Deutschlands Freiheit und Größe kurz beleuchtend, die neuen Parteigenossen und -genoss,nnen aufrief, die Zähne zusammenzubeißen, Haltung zu bewahren und nach dem Vorbilde Adolf Hitlers heldisch zu-denken und zu handeln.
Angesichts der Parteifahne sprachen bei beiden mit Fansarenrufen und Kernsprüchen des Führers eingeleiteten Feiern die Aufzunehmenden: „Ich gelobe meinem Führer Adolf Hitler Treue. Ich verspreche, ihm und den Führern, die er mir bestimmt, jederzeit Achtung und Gehorsam entgcgenzubringen". Die Aufnahme nahm jeweils der 'Hoheitsträger durch Handschlag vor, worauf Parteiaus- weis, Parteiabzeichen und der Geschenkband „Ich kämpfe" den neuen Parteimitgliedern ausgehändigt wurden. In Calw wurde auch eine Reihe Erwachsener in die Partei ausgenommen.
Während in der Kreisstadt ein HJ.-Orche- ster die Feier umrahmte, erhöhte in Nagold die Stadtkapelle den Eindruck des feierlichen Aktes, den der Gruß an den Führer und die Weihelieder der Nation beendeten.
Die Zulassung zur Handwerksarbeit
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Durch die Schließungsaktion im Handwerk hat die Arbeitseinsatzlage eine weitere Verschärfung erfahren. Um die Versorgung der Verbraucherschaft mit den notwendigen Reparaturleistungen sicherzustellen, ist es notwendig, alle zur Ausführung solcher Reparaturarbeiten vorhandenen, bisher noch nicht ausgenutz- ten Arbeitskräfte zu mobilisieren. De« Reichs- wirtschaftsministcr hat deshalb die Zulassung zur selbständigen Ausübung des Handwerks für alle handwerklich vorgebildeten Personen erleichtert, indem statt der Eintragung in die Handwerksrolle eine listenmäßige Erfassung geeigneter Kräfte bei den Handwerkerinnungen zugelassen wird. Die Genehmigung wird in diesen Fällen auf Widerruf erteilt und längstens auf die Kriegsdauer befristet. Gleichzeitig wird eine Einschränkung des Verbots der Schwarzarbeit verfügt. Trotz grundsätzlicher Anerkennung und Aufrcchterhaltung des großen Befähigungsnachweises ist es bei dem Mangel an Handwerkern nicht zu vertreten, wenn Personen, die in der Loge sind, handwerksmäßige Arbeiten ordnungsmäßig durchzuführen, lediglich deshalb bestraft werden sollen, weil sie nicht in die Handwerksrollc eingetragen oder von einer Handwerkerinnung nicht listenmäßig erfaßt sind. Auch diese Ar- beitskraftreservcn müssen während des Krieges für die Versorgung der Verbraucherschaft mit Handwerksarbeiten gewonnen werden.
Der Reichsjustizminister hat deshalb gleichzeitig eine Verfügung über Strafverfahren wegen Schwarzarbeit im Handwerk erlassen. Von einer Strafverfolgung ist abzusehen, wenn Personen, die WÄer in die Handwerksrolle eingetragen noch listenmäßig erfaßt sind, gewerbsmäßig dringende Reparaturarbeitcn für den täglichen Bedarf der Zivilbevölkerung ausführen. Hierzu gehören insbesondere Reparaturen an Bekleidungsstücken oder Gebrauchsgegenständen des täglichen Bedarfs, Hausrcparatu- ren und ähnliches mehr. Voraussetzung ist jedoch, daß für diese Reparaturen keine kriegsbewirtschafteten Rohstoffe verwendet werden, es sei denn, daß diese aus eigenen nichtbeschlag- nahmten Beständen entnommen oder von dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden. Die Strafverfolgung ist jedoch dann durch- zuführcn, wenn offensichtlich zum Schaden der Volkswirtschaft Pfuscharbeit geleistet wird oder wenn dem Beschuldigten die gewerbsmäßige Ausführung handwerklicher Arbeiten insbesondere deshalb untersagt ist, weil sie im Widerspruch mit den Maßnahmen zur Freimachung von Arbeitskräften sowie zur Einsparung von Energie, Kohle und Raum steht. Der Erlaß weist noch darauf hin, daß eine strafbare Handlung überhaupt nicht vorliegt, wenn Personen handwerksmäßige Tätigkeit nur gelegentlich oder nur gegen Erstattung der Auslagen oder aus Gründen der Nachbarschaftshilfe ansüben.
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(36. Fortsetzung)
Tr hat es nicht ohne Stolz gesagt, und Fe«« Lore lächelt ein wenig. Was er doch noch sü, ein großer Junge ist! Aber man kann ihm nicht böse sein. Er hat eine sehr durchsichtige, gerade Art, das Leben anzupacken.
„Und ein so berühmter Mann verkriecht sich in die Einsamkeit von Heidenau?"
„Und trifft hier eine so schöne Frau?" fragt er zurück und sieht sie kampflustig an. „Ist das nicht gleichermaßen erstaunlich?"
Aber sie geht auf seinen Ton nicht ein, sondern entgegnet sachlich, daß.er das nicht wissen und wahrscheinlich auch nicht begreifen könne. Es sei auch besser so.
Ein Weilchen verstimmt ihn ihre Verschlossen^ beit. Nachdenklich stochert er mit einem Zweig m einem Ameisenbau herum, der zu ihre» Füßen ein Bild geschäftigen Lebens bietet.
„Warum sind Sie so verschlossen, Frau Lore?'' fragt er endlich. Eine steile Falte steht aus >einer Stirn. „Warum darf ich mcht wissen, waq Sie bedrückt? Ich bilde mir ja nicht ein, Ihr bester Freund zu sein, aber vielleicht kann ich's werden. An mir soll es jedenfalls nicht fehlen."
„Ach, das reden Sie so dahin. Wenn Sie eins Woche in Berlin sind, haben Sie es vergessen."
„Nie! Das müssen Sie mir glauben, Lore!" Ich werde Sie nie vergessen! Ich schwöre es Ihnen! Ich habe Großes mit Ihnen vor. Ich will Sie mitnehmen nach Berlin. Heraus müssen Sie hier aus diesem Nest. Das ist noch kein» Arbeit für Sie! Wissen Sie, was ich mir gedacht habe?"
Er steht sie mit blitzenden Augen an.
Sie lächelt. „Sie wollen mich wohl zum Fil» bringen?"
„Tatsache! Aber woher wissen Sie denn —?'
„Es war nicht schwer zu raten. Und ich dank« Ihnen herzlich-für Ihre gute Meinung. Si« haben sich nur in zwei Dingen getäuscht: einmal bin ich eine sehr, sehr schlechte Schauspielerin. Sie, würden gar keine Ehre mit mir ein- legen. Zum andern, und das ist das Entscheidende: ist möchte aus s.'-ien Fall Ihnen verpflichtet sein. Ich weiß, jetzt werden Sie auf-t begehren und sagen, wie ich so etwas denkest könne. Aber ich sehe weiter. Eines Tages werden Sie kommen und Forderungen stellen, die ich nie bewilligen kann. Sie werden das dann im besten Glauben tun, mit dem Bewußtsein des Mannes, der mir — vielleicht — zum Erz folg verholfen hat! Das aber würde ich nie ertragen."
„Und wäre es so schlimm, wenn ich Sie eines Tages fragen würde, ob Sie mich lieben, ob Sie meine Frau werden wollen?"
Sie steht ernst in sein heißes Junaengesicht.
„Ja. Es wäre sehr schlimm. Ich mußte dann Ihnen sehr wehtun."
Stille. .
„So ist das also. Hm. Ich bin Ihnen ein unsympathischer Mensch, ein Irgendwer, dessen Gesellschaft man hier zwar ganz gern duldet, den man sich aber vom Pelz hält.
„Herr Malzahn! Wenn Sie noch ein Wort reden, noch ein einziges böses und häßliches Wort-"
<Le kernsprecklsiliuixeil mir privaten OesprSeden verstopkt, xeLdrcket äie Setreimng cker clurck l.nktavxri8k OescdSckigtell!
„Dann werden Sie weglaufen! Ich weiß. Das ist ja die Kampftaktik der Frau. Ändert aber leider nichts an meiner Einstellung."
Da wendet sich Lore auch schon ab und geht mit langen Schritten bergab, ohne sich umzusehen. Erschrocken hält Rolf inne. Er zögert! Nein. Er wird ihr nicht nachlaufen. Und dann, als sie gerade zwischen den Stämmen verschwindet, läuft er doch, was die Beine hergeben.
„Frau Lore! Sie müssen mich anhören! Ich bin ja ein Narr, ein alberner und eingebildeter Mensch, aber ich Hab- Sic doch lieb, d 'ür kann , ich doch nichts! And Sie lätflu !,:-.c . ' einfach nicht weglaufen, nein, Sie dürfen es nicht! Lore, bitte, bleiben Sie doch stehen! Ich möchte doch^ihre Freundschaft wenigstens nicht vcr- " -kMensi'
Lächelnd hält Lore inne. Dann streckt Sie ihm ' die Hand entgegen.
„Nein, meine Freundschaft verlieren Sie auch / nicht, Rolf. Sie find ein guter Kerl, und ich Hab Ihnen viel zu danken! Mehr als Sie zu« - Zeit begreifen können. Ich will Ihnen sogar sagen, daß mir der Gedanke, zum Film zu kommen, gar nicht so unsympathisch ist. Nur müßte es alles so geschehen, daß ich frei und ungebunden bin. Sie verstehen mich! Ich will kein Pro- tektionskind sein, sondern nur meiner eigenen Kraft etwas verdanken. Vor allem aber dürfen Sie mich nicht wieder fragen oder bedrängen, - so wie eben! Versprechen Sie mir das?"
„Gut. ich verspreche es Ihnen!"
„Schönen Dank. Und Vertrauen gegen Vertrauen. Sie sollen auch ein wenig von mir wist sen. Ich bin eine Frau, die mit ihrem Mann in Scheidung lebt. Ich habe ein Kind. Doch nun kommt oas Allerschlimmste: ich liebe mei« t nen Mann noch immer. Sehr sogar! Können Sie das begreifen? Nein, das werden Sie ja ^ nicht. Es ist auch so schwierig, daß ich es selber , kaum verstehe. Und doch — es ist so. Sehen Sie^ das muß ich erst einmal in mir bezwungen haben. dieses Chaos, dieses Durcheinander der Gefühle. Es muß erst klar in mir geworden sei» Dann wollen wir weitersehen. Und nun, lieber Freund", — sie reicht ihm die Hand — „lasseck Sie mich allein." '
St-ll blickt ihr Rolf nach. Er fühlt sein Herz bis in den Hals i/.naas schlagen. „O du", slü- ' stert er leise. „Ich werde bei dir sein. Niemand soll dir ein Haar krümmen dürfen. Niemand!" Und eine Welle heißen Glückes fühlt er über sich zusammenschlagen. Er weiß seit diesem Augenblick, daß er nicht mehr in Frau Lore verliebt ist, nein, er liebt sie. Und das ist — zum ersten Male begreift er das in seinem Leben — etwa« ganz, ganz anderes. -
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