810

Erboßt über diesen Unstern ließ er seinen Ingrimm an einem weißen NhinoceroS aus, das ihm kurz darauf vor die noch mit sechs vierlöthigen Kugeln geladene Büchse kam.

Diese RhinoccroSart ist, wie er berichtet, die größere, aber minder wilde von den bei- den in Afrika vorkommendcn Arten dieses ThiercS, weder die eine noch die andere aber ist mit dem kugelfesten Harnisch gewappnet, der dem asiatischen zu Theil geworden, beide dagegen mit zwei Hörnern, wovon diejeni­gen der schwarzfarbigen Art kurz und nahe­bei Von gleicher Länge sind, bei der weißen ist das eine fast drei Fuß lang, da« andere dagegen ungemein kurz und eigentlich nur einem Auswuchs ähnlich.

Allenthalben auf ihrem Zuge durch da­von Moselekatse beherrschte Gebiet der Matabili erhielten sie augenfällige Beweise Von der wilden Grausamkeit dieses südafri- kanischeu Abd-el-Kader, so wie von der blinden Unterwürfigkeit seiner Mannen.

Wird eine seiner Heerdtn von einem Lö­wen angefallen, so ist sein Tod oder derje­nige eines oder mehrerer von den Hütern die unausbleibliche Folge davon; bloß mit einer Affagaie bewaffnet, und mit einem Schilde bewehrt, stürzen sie auf ihn los und kehren von dem entsetzlichen Kampf, wobei gewöhnlich einer oder zwei von ihnen auf dem Platze bleiben, mit dem Haupte und den Tatzen des königlichen Thicre» als Tro­phäen zurück, welche pflichtschuldigst vor dem Von Moselekatse bewohnten Kraal nie- dergelegt werden müssen, dess n Vorplatz und Weichbild denn auch in der That einem Gol- gatha von Löwen, Hyänen n. s. f. gleicht.

Unter abwechselnden RhinoceroS und Wildbüffeljagden. welche dann und wann von einem harten Strauß mit einem Löwen als Episode unterbrochen wurden, zogen die Rei- senden di- beiden Caschangebirgsketten ent­lang durch anmuthige Landstriche, worin zahlreiche Trümmer von Bedschuanen-KraalS von den Verheerungen Moselekatse'- zeugten.

(Fortsetzung folgt.)

Verschiedenes.

Unterden patriotischen Anerbietungen für den Fall eines Kriegs ist diejenige des Pfarrer- Scbmidt zu Mittelschir im OberRhein zu nennen, welcher sich erboten hat, auf seine Kosten einen In­fanteristen zu kleiden und ausjurüsten.

-s Die Pforte hat an dem König Rothschild einen neuen Verbündeten bekommen, er hat sich anheischig gemacht, 5 Millionen seiner besten Trup­pen in Marsch zu setzen.

-s Der Königsmörder Darmes hat cingestan- dcn, daß er noch 20 Mitschuldige und daß ihn das Loos getroffen habe, den Königsmord zu vollziehen.

ff Die Königin von Griechenland stand in Gefahr, ihr Leben zu verlieren. Sic besah sich in Paros dcn Marmorbruch, ein Unvorsichtiger macht« einen Stein loS und eine ganze Mauer stürzte ein und nicht viel häkle gefehlt, wäre die Königin ver­schüttet worden.

ff Von Fr ei sing in Bayern sind in diesen Herbstferien viele Snidirende, angeführt von einem Professor, nach Rom gereist, um bei dem Papst zum Fußkuß zugelaffen zu werden. Einem der Studenten wurde auf seine ftehcniliche Bitte gestattet, auch im Namen und Auftrag seiner fernen Ge­schwister und Freunde den Fuß Sr. Heiligkeit zu küssen.

- Ein Blatt erzählt scherzweise: Zu Jmmenhau- sen im Hessische» hat ein Schreiner einen Schreib­tisch erfunden, den man mit den größten Reich- thümern in einem Walde, wo Räuber hausen, aus» setzen kann, cs wird nichts daraus verloren gehen. Wer nämlich etwas daraus nehmen will und -a- Gchcimniß nicht weiß, den packen plötzlich eisern« Hände und halten ihn am Tische fest. Gleich da­rauf ertönt eine lärmende Janiiscbaren Musik, welch« fünf Minuten dauert; befreit nun in dieser Zeit den Aermsteu Niemand, so gehen sechs neben einan­der stehende Pistolen los, die unfehlbar den Dieb tödten.

Am ;. d. Monats, zündete Abends S Uhr auS Rache gegen sein Weid chnd seine Hausleut« ein Schloßer in Ebhausen ein Haus an, welche- auch ganz abbrannie, er wurde am nämlichen Abend in seinem früheren Wohnhaus auf der Bühne hin­ter Reisachhausen vorgefunden, wo er wahrschein­lich «in gleiches Verbrechen auszusühren beabsich­tigte.^

^ Am 6. d. Mts stürzte in Nothfelden eia Mann, welcher Tannenzapfen sammeln wollt« von «inrr Tanne, und blieb tobt auf dem Platz.