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I^itlvvoct», 24. 1943
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Entscheidende Niederlage der Eowjets bei Orel
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mck. Berlin, 24. März. Wie der gestrige Wehrmachtsbcricht meldete, ist die Winterschlacht um Orel beendet. Mit ihr haben unsere Divisionen einen Abwehrerfolg errungen, der sich würdig an die übrigen Erfolge der deutschen Truppen im Kampf gegen die Bolschewisten anschlictzt. Bier Schützendivisionen, sechs Schützenbrigaden und fünf Panzerbrigaden sind zerschlagen, 44 Schützendivisionen, sechs Schützenbrigadcn, 12 Panzerbrigaden und ein Panzcrrcgiment haben unter schweren Verlusten das Kampffeld räumen müssen.
Ein Blick aus die Karte des Frontperlanfs im Süden der Ostfront lehrt, dass die Vorstöbe der Sowjets während der zweiten Hälfte der diesjährigen Winteroffensive darauf abzielten, die gesamte deutsche Südfront durch zwei großangelegte Operationen ins Wanken zu bringen. Einmal sollte ein Angriff an der Nordküste des Asowschen Meeres deutsche Kräfte binden und zum zweiten sollte der Hauptstoß beiderseits Drei die Ukraine von Norden her umfassen. Wir können setzt diese zeitweilig durchaus bedrohlichen Tatsachen fcststellen. nachdem die Kämpfe ausgeklnugen sind und der gestrige Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht das Ende der acht Wochen lang hartnäckig geführten Kämpfe um Orel mittciltc. Tie Bolschewisten haben in bewußter Verfolgung ihres strategischen Planes die Angriffskräfte, die sie gegen Orel ansetzten, so stark gemacht, das das Wort „Ma sse n o ffe nsiv e" am besten die Bedeutung dieser Kämpfe erkennen laßt. Wenn bei Abwehrkämpfen über zehntausend Gefangene gemacht und über tausend Panzer erbeutet oder vernichtet werden, dann sprechen diese Zahlen eine beredte Sprache von der Masse der Truppen und des Materials, die in diesem Raume eingesetzt worden ü»d. Orel konnte als wichtiger Knotenpunkt und Stutzpunkt an der Oka nur als vor- lanng^ Angriffsziel gelten. Hinter den erneu Wellen mnisten gewaltige Reserven berertgestelli worden sein, um auf die weiteren strategischen Ziele angesetzt werden zu können. Aber nachdem die Angriffe an der Hartnäckigkeit der dort eingesetzten deutschen Abwehrspezialisten scheiterten, wurden in den ackitwochigen Kämpfen offensichtlich auch sämtliche Reserve» mitaufgerieben.
Oie Ostfront endgültig stabilisiert
Die Kämpfe um Orel müssen überaus hart und schwer gewesen sein und die im OKW.- Bcricht genannte Zahl von 150 000 Mann an blutigen Verlustcn der Sowjets ist daher eher zu gering als zu hoch gegriffen. Dementsprechend läßt sich das Heldentum der deutschen Soldaten, die dort zwei Monate lang dem Sturm der asiatischen Steppe st a n d h i e l te n. mit Worten des Lobes überhaupt nicht ansdrücken. Nicht ein Fußbreit Boden ist anfgegeben worden, und immer, wenn die Hauptkampflinie an einzelnen Stellen eingedrückt worden war, wurde ihre ursprüngliche Linienführung im Gcgen- stotz iofort wieder hergestellt. Die Kämpfer von Orel wußten aber auch, worum cs sich handelte. Ohneühr Aushalten wäre nicht nnr .eine FlankenbeSrohnng der sowjetischen Südarmee ausgeschaltet >W,rden, auch die Ukraine selbst ivare in der Tat einer schweren Bedrohung ausgesetzt gewesen. Deswegen hielten stk stand, und mit Stolz kann nunmehr festgestellt werden, daß die Sowjets mit dem Ende der Winterschlacht nm Orel einen großen Mißerfolg erlitten haben.. Die deutschen Abwehrsieger haben die höchsten soldatischen Tugenden und eine vorbildliche Haltung auch dann gezeigt, wenn die Masse und das Mate
Admiral Tovey abseseht
Kommandowechsel in der britischen Flotte
tt. Genf, 24. März. Wie aus London berichtet wird, findet gegenwärtig im Oberkommando der britischen Hcimatflotte ein durchgreifender Wechsel statt. Ter bisherige Oberbefehlshaber der .Heimatflotte, Admiral Tovey, ist abgefetzt worden und hat bas Kommando über einen Abschnitt der Küsten- vertcidigung bekommen. An seine Stelle ist der bisherige stellvertretende Befehlshaber der britischen Hcimatflotte, Vizeadmiral Sir Bruce Fraser, zu deren Kommandanten ernannt worden. Fraser befehligte n. a. während einiger Jahre den Panzerkreuzer „War- spite" und war dann Leiter der Artillerie, abteilung der Flotte. Aus der Umbcsetzung haben sich zwangsläufig weitere Kommando- Veränderungen ergeben. Man nimmt in Londoner politischen und militärischen Kreisen an, baß die Ernennungen mit dem Umstand zusammenhängen, baß, wenn irgend möglich, die Heimatflotte mehr zur Bekämpfung der feindlichen U-Boote eingesetzt werden soll.
rial des Feindes mehrfach überlegen waren und wenn die Witterungsverhältnisse die schwersten Anforderungen an sie stellten. Wenn letzt die gesamte Ostfront endgültig stabilisiert dasteht, und die schweren und harten Tage dieses Winters als überwunden gelten können, dann ist dies in sehr großem Maße dem Heldentum der Kämpfer von Orel zu danken.
Zum Abschluß der Winterschlacht um Orel teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch folgendes mit: Seit acht Wochen vernichten die Bolschewisten mit stärksten Jnfanterie- und Panzerkräften und unter starkem Einsatz von Artillerie und Granatwerfern, unterstützt durch zahlreiche Schlachtfkieger, von Süden und von Norden einen Durchbruch durch unsere Linien zu erzwingen. Das Ziel war, im Vorstoß über Briansk, die Abschnürung, Einkesselung und Vernichtung der im Raum nnr Orel stehenden deutschen Kräfte-
gruppen. Daß diese Absicht zunichte wurde, ist ein unvergängliches Verdienst unserer von entschlossenem Abwehrwillen beseelten Truppen, die dem Ansturm der feindlichen Massen überall in tage- und wochenlangen ununterbrochenen Kümpfen zähesten Widerstand entgegensetzten und sie bei ihren vergeblichen Durchbrnchsversuchen vor unseren Linien verbluten ließei..
Die Luftwaffe setzte mit besonderem Erfolg Sturz- und Nahkampfflicqcr- verbände gegen sowjetische Panzerstreitkräfte ein, die sich zu Angriffsunternehmen gesammelt hatten. Schlacht- und Zerstörerstafseln bekämpften motorisierte Kolonnen und feindliche Stützpunkte. Die bolschewistische Artillerie lag unter dauernden schweren Tiefangriffen unserer Fliegerverbände. Tag- und Nachtangriffe richteten sich gegen feindliche Reserven, die zur Front marschierten.
Weiterer Raumgewinn im Osten
sorvjeti sollen Vorstüüe abAewtesen - Wirkern As volle 8eb15Ae cler lluitvvsiie
Berlin, 24. März. Südlich'des Ladogasees und auf dem rechten Flügel vor Leningrad setzten gestern die Bolschewisten bei gleichbleibend starkem Artillerie- und Schlachtfliegereinsatz mit etwas schwächeren Jnfante- riekräften als an den Vortagen ihre Angriffe fort.
Unsere Grenadiere wiesen die Vorstöße in teilweise sehr harten Kämpfen und Gegenstößen unter Abschuß von elf Sowjetpan- zcrn ab. Erneute Bereitstellungen wurden durch Artilleriefeuer und Fliegerbomben zerschlagen. Im Abschnitt südlich Leningrad, an dem die Bolschewisten auch frische Infanterie- Divisionen einsetzten, gelang, es unseren Grenadieren nicht nur ihre Stellungen zu halten, sondern sie in Gegenstößen sogar noch zn verbessern. Allein an diesem Frontstück wurden im Verlauf der seit 19. März andauernden, mit großer Erbitterung geführten Kämpfen bisher 65 Sowjetpanzcr außer Gefecht gesetzt.
Unsere Luftwaffe bombardierte zur Unterstützung der Heeresverbände feindliche Batterien, die gerade in Stellung gingen und setzten mehrere Geschütze außer Gefecht. Bei Nacht stießen unsere Kampfflugzeuge in das feindliche Hinte'rlaiid südöstlich des Ladogasees vor, um die Nachschubbahnen der Bolschewisten zu treffen.
Nach der bereits im OKW.-Bericht vom Sonntag gemeldeten Schließung der nordwest
lich von Kursk im Raum von Ssewsk entstandenen Lücke und Wiederherstellung einer sesten Verbindung gewann gestern unser Angriff weiter an Boden. Versuche des Feindes, .unter Einsatz von Panzern in heftigen Gegenstößen unser Vordringen aufzuhalten, scheiterten. Auch hier hatten die Sowjets wieder hohe Verluste. Stnrzkampfgeschwader unterstützten die Angriffe östlich Ssewsk und bekämpften bolschewistische Artilleriestellungen. Bombenvolltrefser vernichteten fünf schwere Geschütze, zwangen mehrere Batterien zum Einstellen ihrer Feuertätigkeit und zerstörten drei Granatwerfer und 30 Fahrzeuge.
Am oberen Donez wurde gestern das in den letzten Tagen gewonnene Gelände von feindlichen Truppenresten gesäubert. Deutsche Nahkampffliegerverbände, darunter auch Schlachtflieger, griffen sowjetische Truppen, die sich am Donez-Brückenkopf östlich Bjel- gorod gestaut hatten, mit Bomben und Bordwaffen an. Während der Nacht zum 26. März bombardierten unsere Kampfstaffeln den bolschewistischen Eisenbahnverkehr auf den nach Walniki führenden Bahnstrecken und erzielten Volltreffer auf Bahnhöfen, Gleisanlagen und Transportzüaen. Trotz schlechten Wetters führten deutsche Kampf- und Sturzkampfver- Vände wuchtige Angriffe gegen die Stadt Rostow und die umliegenden Flugplätze. Volltreffer in den Versorgungseinrichtungen der Stadt riesen umfangreiche Zerstörungen hervor.
Heftige Lufikümpse über Tunefien
llrkolArsieller llinsatr seirnetler ckeulscller lieftlieAerverbäncke im Rrnun östiicll Oaisa
Berlin, 23. März. Schnelle deutsche Tief- fliegerverbände griffen gestern an der tunesischen Front den ganzen Tag über feindliche Panzcransammlungen und Kraftfahrzeng- kolonnen im Raum östlich Gafsa an.
Bereits in den frühen Morgenstunden vernichteten die deutschen Flieger durch Bombenwurf und Bordwaffenbeschuß drek Panzerkampf- und einen Panzerspähwagen. Unsere Stukas deckten eine Bereitstellung feindlicher Panzerstreitkräfte mit schweren Bomben ein. Durch viele Volltreffer wurden Treibstoffvorräte und eine größere Zahl von Kraftfahrzeugen vernichtet. Deutsche Jäger, die in großer Zahl die Angriffe der Ju-87- Verbändc und Tiefffliegerstaffeln begleiteten, führten ebenfalls Tiefangriffe gegen feindliche Fahrzeugkolonnen in frontnahem Raum. Dabei wurden neben mehreren Kraftfahrzeugen ein Panzerspähwagen vernichtet und ein Geschütz außer Gefecht gesetzt.
In Lustkämpfen, die sich an mehreren Stellen der tunesischen Front abspielten, schossen deutsche Jäger 12 fe i nd l ich e Flug ze u g e ab. Flakartillerie der Luftwaffe erhöhte diese Verluste des Gegners mit dem Abschuß von drei Flugzeugen im Mittelmeerraum aus insgesamt 15. Unter den vernichteten britischen und nordamerikanischeu Flugzeugen befinden sich sechs Lightings, die in den Mittagsstunden in einem halbstündigen harten Luftgefecht die Ueberlegenheit anerkennen mußten und brennend abstürzten.
Schwere deutsche Kampfflugzeuge führten gestern nacht in mehreren Wellen starke Angriffe gegen feindliche Batterien, motorisierte Kräftegruppen und Panzeransammlungen an der südtunesischen Front durch. Zahlreiche Panzer und beladene Kraftfahrzeuge wurden zerstört. Zeltlager des Feindes an den südlichen Ausläufern des Atlasaebirges gerieten in Brand. Bombentreffer brachten mehrere feindliche Batterien zum Schweigen.
Stockholm entsetzt über -en „Times"-Artikel
llnxiisckie kläne über ckas Versck, «stocken neutraler 8tsaten »I« Verrat an lluropa erkannt
Von unserem o r r e s p o O e o r e o
b«. Stockholm, 24. März. Tie ersten Auszüge aus dem „Timcs"-Artikel über die englischen Pläne, die Neutralität für die kleineren europäischen Länder zu verneinen, wirkten in der schwedischen Hauptstadt sensationell. Bor den Aushängen der Zeitungen sammelten sich größere Menschengruppen, die entsetzt waren über dieses Geständnis des Verrats an Europa, der Preisgabe der Atlantik-Charta und der endgültigen Unterwerfung unter die Sowjets.
„Stockholms Tidningen" versah ihren am meisten umdräugten Aushang mit der Ueber- schrift: „Keine neutralen Staaten mehr!" — Keine Neutralen mehr! Dieses Stichwort griff rasch um sich und kennzeichnete die englische Stellungnahme zur Genüge. Der schwedische Rundfunk gab mittags einen Aus
zug. Die Abendblätter rückten die Neuigkeit zum Teil an den ersten Platz.
Man kann ohne Uebertreibnng sagen, daß dieser „Times"-Ärtikel in Schweden schon jetzt einer der größten Erfolge für die deutsche Sache geworden ist — in jenem Sinne nämlich, daß er viele Kreise, die sich vollkommen aöseits der großen Weltereignisse fühlten und allen Warnungen unzugänglich blieben, zum Nachdenken zwingt über Pläne, die ihnen bisher als Erfindung von deutscher Seite hingestellt wurden. Sie erhielten hier schwarz auf weiß bescheinigt und aus der namhaftesten, englischen Zeitung zitiert, daß England wirklich den völligen Bankrott seiner Atlantik-Versprechungen anzeigt, daß es seine Kriegsziele in bezug auf Europa völlig den sowjetischen unterstellt, und daß es mit Hilfe der USA. lediglich noch einige Reste Westeuropas für sich zu retten hofft. Alles andere Wird abgeschrieben.
I Lonüon verrät Sie Neutralen
Das Völkerleben in Großräomcii als Vorstufe einer zukünftigen Weltordnung ist in diesem Kriege als neue weltpolitische Idee ansgetancht und in ihren Ansarifksstadien schon verwirklicht. Sogar Amerikaner haben sich zn dieser Konzeption bekannt, nnr die Engländer widersetzten sich stur, weil sie ihre schärfste Waffe verlieren würden: die Einmischung in Europa, in Ostasien und in Südamerika. Es war seit dem Anfang des vorigen Jahrhunderts ihre erfolgreich angewandte Taktik, sich in die politischen Angelegenheiten der Kontinente eiuzumengen. Sie iiaben di? Revolutionen in Südamerika in einer Weise beeiikslußt, wie sie nicht in der Absicht der südamerikanischen Völker lag. Sie haben in dem nordamerikanischeu Ilnionskrieg die/Südstaaten verhetzt. In Asien, aber kennen wir in allen Phasen ihre Politik der' „Intervention", von Canning über Pakmerston und Glad- stonc bis Greh und Chamberlain, der unter der im Hintergrund immer regsamen Assistenz Churchills im Frühjahr 1039 den polnisch- englischen Kricgspakt zustande brachte, »nt dem der zweite Weltkrieg bewußt ausgelöst wurde.
Die Rolle Englands in der Welt wird in keinem Falle mehr so sein, daß die alten Intrigen wieder gesponnen werden können. Das „Gleichgewicht der Mächte" in Europa wir- von den europäischen Mächten selbst bestimmt, dazu bedarf es nicht der Beihilfe eines Staates, der die USA. und die Bolschewisten gegen das Abendland in den Krieg schickt«. England weiß, daß cs moralisch verspielt hat. deshalb gibt es setzt auch den Gedanken des „Gleichgewichtes der Mächte" auf, ja es bekämpft ihn geradezu. Diese Idee, so verriet die „Times" in einem langen Artikel, gehöre einer überholten Epoche an. Jede Rücksichtnahme auf die kleinen europäischen Nationen habe zu verschwinden.
Nun kann man durchaus der Meinung sein, daß im Lebenskampf eines Kontinents manchmal strikte Neutralität ein Unding ist. Mitunter wird es unverantwortlich, sich in eine totale Isolierung zn retten. In jeder Nation, die sich behaupten will, lebt ein Verantwortungsgefühl für den Kultnrkreis, dem sie an» gehört. Sie braucht zur Fortentwicklung jene Produktive Nachbarschaft, die durch gemeinsame soziale und geistige Herkunft entstanden ist. Denkbar wäre es durchaus, daß ein nen - traler Staat ausder völligen Isolierung he raus treten und keinen Kontinent in irgend einer Form mitvertei- digen muß. Wir sehen im Abendland wenige Staaten, die das nicht begriffen haben.
Bei der Aufgabe einer völligen Isolierung handelt es sich um schwerwiegende Entschlüsse, die nur im Geiste eines groMn Gemeinschaftsgefühles gefaßt werden können und die niemals das Produkt einer Völkerbund s ma sch i n e ri e sein werden, geschweige denn das Ergebnis einer internationalen Vollstreckungsbehörde. Für eine derartige Einrichtung setzen sich aber seit längerer Zeit alle jene Engländer ein, die nicht mehr an die Fortdauer ihres Empires glauben und nach neuen Formen der Machtaus- übung, möglicherweise auch nur im Schatten, der USA. und der Sowjetunion, suchen. In dieser modrigen Atmosphäre versteigt sich dis „Times" zu dem Ratschlag, die kleinen Mächte sollten überhaupt nicht mehr gefragt werden. Das englische Blatt denkt damit keineswegs nur an ein Kriegsnotrecht, sondern auch an die Friedenszeit. Selbst dann dürfe man die kleinen Mächte nicht eine eigene Politik treiben lassen. Selbstbestimmung und Unabhängigkeit seien Begriffe einer überholten Epoche. Stattdessen brauche man einen „soliden militärischen und wirtschaftlichen Nahmen", der selbstverständlich von außen her den europäischen Staaten auferlegt werden muß.
Aus allen Beiträgen der „Times" zu dem Thema, wie sie und Whitehall sich die Welt nach dem Kriege denken, geht hervor, daß nur Uvei Mächte in Europa bestimmen sollen, die Bolschewisten und die Engländer. London möchte sich, da sein altes Empire zerfällt, ein neues Europa schaffen. Es braucht auf unserem Kontinent ein zweites Irland, ein zweites Indien, ein anderes Bnrenvolk und wieder etliche Opfer seines Opiumhandels. Dieses lächerliche Projekt wird an Infamie nur noch durch die immer wiederkehrende Forderung nach Auslieferung Osteuropas an den Bolschewismus übertrosfcn. Auch diesmal kann sich die „Times" nicht versagen, auf die osteuropäischen Staaten dreinzuschlagen, denen mangelnoes Vertrauen zum .Bolschewismus vorgeworfen und in zynischen Wendüngen eine Kontrolle durch die Sowjets angekündigt wird. Die kleinen Mächte Osteuropas sollen offensichtlich die ersten sein, denen das Recht auf eine eigene nationale Politik abgesprochen wird, während den kleinen Mächten Westeuropas eine Zukunft als E r s a tzd o m i u i o u im Ersatz- empire bevorstehen würde.
Wie alle Weltordnungskonstruktionen, die in einer nervösen Angst um die eigene Zukunft entstehen, trägt auch der „Times"-Plan den Stempel der Verworrenheit und des Widerspruches an sich, mühsam verbergend, daß England am Ende seiner außenpolitische^«