kn meiner Tasche. Es hat sich von ihrer Handzufällig gelbst, indem Sic den verhängnißvollen Triff machten. Sie haben sich selbst gefangen." Hiermit übergab er die saubre Person dem Diener der Gerechtigkeit.
— Neue Art zu annonciren. Der „IVIonite,II- lies Hiestrog" enthält eine sonderbare Anekdote. Vertriebenen Sonntag bediente man sich im Theater'deS Varietes zu Paris eines neue» Mittels, um einem Zuschauer eine gute Nachricht zu melden. Ehe man dihz^rei Bälle begann, erscheint Cazvt auf dem Theater, und wendet sich an das Parterre, das schon die Anzeige einer plötzlichen Unpäßlichkeit befürchtet. „Meine Herren," sagte er, „Madame Renard ist so eben von einem dicken Knaben entbunden worden; wenn ihr Mann in den Saal ist, so ist er gebeten, sich nach Hause zu begeben." SogchAch trat wirklich ei» Herr aus dem Orchester,' «Äf sich eiligst zu überzeugen, ob die Mutter und das Kind sich wohl dcsändcn.
— Der Stearin Lichtfabrikant Mellon i zu Bologna verfertigt Kerzen, auf denen in horizontalen Ringe» die Brennungsdauer nach Minuten, Viertel und Stunden bezeichnet ist. um so als nützliche Andeutung und Controlle beim Verbrauche zu dienen.
— Ein hüpfender Knabe. In dem toskanischen Dorfe Roccabella befindet sich cin'zwölf- lähriger Knabe, dessen beide Schenkel seit der Geburt enge verwachsen, nur in einem Fuße enden. Er bewegt sicv mit Hülfe eines Stocks, so schnell als jeder Zweibeinigte durch Hüpfen. Man hat seinen Eltern bereits namhafte Summen geboten, Um diesen Solofüßler als Seltenheit den Schau» lustigsu-^egen Entgeld zu zeigen, sic haben bisher jedes Anerbieten von sich gewiesen.
ff- Die Carlisicn in Spanien haben in allen Kirchen ein Tcdcum gesungen, daß der Erzwütherich Labrera wieder bergestellt ist. Mein Nachbar meint, wenn er der liebe Gilt wäre, so sollte» sic ihm nicht kommen, er wolle sie bctedeumcn. Cabrera selbst feierte seine Genesung damit, daß er 16 gefangene Christinos niedcrschießcn ließ.
ff- Bei der sächsischen Srändeversammlung sind 800,000 Thalcr an Steuern erlassen worden, am meisten an der gehässigen Gewerb- und Personal- steuer»
ff- Man hat falsche preußische und sächsische Tha- lerstücke in Dresden bemerkt, den Letzter« fehlt die Umschrift.
ff- Den Juden in Polen wurde neulich befohlen, den Branntwein nicht mehr glasweise auszu- schcnken, und sie schenkten ihn nun i» Töpfen. Nun wurde geboten, sie sollte» ihn nur in Fässern ausgeben, da ließen sie Fässer machen, die man für einen Groschen voll bekommt, bis endlich die Behörden deutlich und eindringlich redeten.
Während am Genfer See die Bäume Blätter treiben, wird das nahe Savoyen von Erdbeben heimgesucht, und bei Salins stürze» Berge ein. Am Zn Juni stürzte der Berg Cernans und man fürchtete, daß noch mehr Nachfolgen würde.
ff- Welches Unglück das Feuer anrichten könne, haben zwei arme junge Leute in Paris erfahren. Es wird ihnen gemeldet, ihre reiche alte Tante sey gestorben ohne Testament. Sie sind folglich die nächsten Erben, setzten sich einstweilen i» Besitz und zählen der Ordnung willen vorläufig das Geld. Auf einmal hören sie im Leichcnzimmer Lärm, eilen hinein und sehen, wie die Tante gegen das Feuer kämpft. Ein Funke von dem unglücklicherweise nicht geputzten Licht fällt auf das Leichentuch, das bald in Flammen steht. Darüber wacht die Tante auf und wehrt sich gegen das Feuer und die Neffen. Seitdem putzen sie vorsichtig alle Lichter.
ff- Im Mai geht von Bremen ein großes Schiff mit lauter Israeliten nach Amerika ab, au wai. Ls ist noch Platz-
ff- Die österreichischen Hauptleute dürfen von nun an höchstens atz Stockschläge und nur in ganz außerordentlichen Fällen zuerkennen, und müssen dann sofort Anzeige bei dem Commando machen.
ff- In der Wasserheilanstalt zu Gräfenberg sind den ganzen Winter über Gäste. Zu Weihnachten waren dort -yy Curgäste. Zum Carneval zogen viele fort, um ihre Besserung zu probiren.
ff- Neueste Mode. In Berlin fange» die Bälle jetzt Morgens il Uhr an und dauern dis Abends 7 Uhr. Man heißt sie tanzende Frühstückt.
Auflösung der Charade in Nro. 14. Welt-Kind.
(Hiezu eine Beilage.)