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ihre Wichtigkeit nicht. Die idealen Richtungen schöner Geister gehen meist in der Jugend dahin, sich eher zum Gott aus',»bilden, bevor man so recht ein Mensch geworden ist.
Wer an einer steilen Höhe emporklcttcrt, dem geschieht es oft, daß er ein Stuck zurückrutscht, der jetzigen Unduldsamkeit in RUigwns- sachen und den neuaufgefrischten Breven aus Gregors Zeit nach zu schließen, sind wir auch in unserm Streben nach der höchsten Kultur um ein Paar Jahrhunderte zurückgcrutscht.
Es soll nächstens eine Eisenbahn construirt werden, worauf die Ideen der hinkenden Sec- tiker, kosmopolitischen Rennern auf Staatskosten nachgcführt werden.
Das angeborne Wesen eines Menschen wird sich nie umwandcln, höchstens modifici- ren. Aus sich kann Niemand heraus. Man kann Philosophie in Fleisch und Blut um- wandcln mit der Zeit, bei ernstlichem Willen und rastlosem Streben, aber nur in sein Flcsich und sein Blut; der Grundtypus eines Menschen wird nie verwischt werden können, und anbilden läßt sich ihm nichts, aber a u s b i l d c n.
Es ist ein C^ck, daß die größte Anzahl der Verrückten W toll ist, wäre das nicht der Fall, könnte man nicht ohne Gefahr die Promenaden und gelehrten Zirkel besuchen.
Allen Ucbcrmuth, des Herzens wie des Geistes, rächt eine Nemesis wunderbar; ihr entgeht nicht die geringste Regung, sic mahnt — bald oder spät — immer suhlbar daran.
Charade.
1. 2. Mitten im Herzen
Wurzle und keim' ich, umflattert von Scherzen;
Ist nur der-Boden ergiebig und rein, Wachs' ich so fein,
Treibe die Knospen im Sonnenschein.
Roth im Gesicht,
'Grüß' ich als Blume des Tages Licht, Strahlen und Dust in die Runde versendend, Unmuth wendend,
Armen erquickende Früchte spendend.
3. 4. Vom Berg herunter,
Tragen sie, was mich tröstet so munter, Treten cS, pressen es, legen cs ein,
Nennen es Wein,
Siehe, wie blinket sein purpurner Schein? Kommt er ans Licht,
Blink' ich entgegen und fehl' ihm nicht, Und mich ergreifen beim Kopfe sic all.
Klinge, mein Schall!
Find' in den Herzen den Wicdcrhall!
1—4. Ahcr aus mir
Stillen auch Frauen die feine Begier; Bringen mich gern an die dürstenden Lippe», Freu'n sich, zu nippen,
Tauschten um mich ja sogar Aganippen. Lärmt es wo: fort
Flücht' ich an heimlichen stilleren Ort; Und in den Falten des Herzens verborgen Findet mich morgen
Mancher, den heute noch drückten die Sörgen.
Nachtrag.
Oberamt Freudenstadt.
Freudenstadt. Zu Folge hohen Dekretes K. Krcisrcgicrung vom 3. Januar d. I. Nr. 15l46 werden die Gemcinderäthe, beziehungsweise BauschauCommissioncn,, angewiesen, künftig bei einem jeden Gesuch um Erlauhniß zur Vertäferung eines Wohnhauses mit Schindeln, die Entfernung des nächsten Nachbarhauses von der Seite des Hauses, deren Vertäferung nachgesucht wird, genau anzugebcn.
Den 13. Januar 1840.
K. Oberamt, Friz.
Freudenstadt. Der unterm 8. Januar d. I. gegen den Müllcrknccht Christian Gwin- ner von Frutenhof, Gemeindcbczirks Grünthal, in Nro, 3 dieses Blatts erlassene Steckbrief wird, da derselbe cingelicfcrt ist> zurück- genommcn.
Den 15. Januar 1840.
K. Oberamt, Friz.
Auflösung des Palindrom in Nro. 1.
E d a m. M ade.
Auflösung des DoppclRathsels in Nro. 2.
Tag und Nacht.
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(Hiezu eine Beilage.)