Gefrierpunkte eingetrcten, so baß die Weihnachts- meffe fast gar nicht besucht war.

ff Das Jahr igZy übergab seinem Nachfolger in allen Welchheilen ein schönes Stück Arbeit, und ber neue Regent 184» muß seine Sache verstehen, wenn er alles in Ordnung bringen will.

ff Die Franzosen haben einen Vogel ausfliegen lassen und gucken verwundert nach. In der kürz­lich entdeckten Bonavartistiscben Verschwörung scheint das Haupt ein Marquis Crucy Chanel gewesen zu scyn, wenigstens fand man bei ihm viele Briefe von Louis Napoleon aus London. Als der Marquis von einem Verhör zurückgesührt werden sollte, führte ihn der Gensdarme durch ein Hinter­pförtchen auf die Straße, überlieferte ihn hier der Frau Marquistn und einigen Freunden und gierig selbst ruhig ins WcinhauS Der Vogel ist in Lon­don angekommen. Auch schon dagcwesen. Der Rath von Schilda schenkte seinem Dieb ein Paar neue Stiefel und einen schweren Thaler zu einem Strick, nun solle er sich hängen lassen, wo und wann er wolle.

ff Zwischen England und Frankreich jsteinCon- slikt ausgedrochcn; ein Lonflikt ist noch kein Krieg aber ein Streit, aus dem allenfalls ein Krieg wer­den kann. Ein französisches Schiff von der Insel Mauritius hieng die englische Flagge ganz unten hin; das nahm ein englisches Schiff übel und steckte nun auch die französische Flagge ganz unten an. Darüber gabs Wort- und Briefwechsel, spitzige und grobe Reden, die beiden beleidigten französischen Schiffe segelrcn ab, und nun hält sich jede der bei­den Nationen für beleidigt und cs giebt Zank und Streit zwischen den englischen und französischen Zeitungen und Regierungen, doch wirds hoffentlich beim Confiikt bleibe».

ff Nach einer dänischen, jedoch ganz unverbürg­ten Nachricht sollte der König von Schweden ge­storben seyn.

ff Mit dem Befinden des Papstes steht es wirk­lich bedenklich und die, welche ihn näher beobachten, versichern, daß er längstens nur bis zum nächsten Frühjahr leben könne. Seine Lebenskraft sey durch die vielen Körper- und Seelcnleidcn der letzten Zeit ganz zerrüttet, und er bediene sich fortwährend star­ker Mittel, um sich auf Augenblicke zu stärke». Außer dem Krebsübel im Gesicht habe sich ein ähnliches an den starkgeschwollcnen Füßen einge­stellt. Für einen Nachfolger hat man im Stillen schon gesorgt und den Cardinal Majo dazu bestimmt, der durch Kraft des Geistes wie des Körpers impo- viren soll.

ff Wem etwa bei dem letzten Erndtefcst das Danken nicht recht aus dem Herzen heraus wollte, dem wirds leicht werden, wenn er »ach Jrrlaud sicht, doch nicht zieht. In der Stadt Dublin laufen die hungernden und fast nackte» Menschen in große» Schaaren herum, belagern die Thürcn und fallen jeden Wohlgekleideten bettelnd an. Noch nie habe man so viel eingefallene Gesichter und aögcmagcrtc Leidensgesialien gesehen, als dieses Jahr.

ffff Zu Vcllau (Tyrol) stand im vorigen Jahr­hunderte ein Bauer als Stifter einer neuen Seele auf. Statt der Ohrenbeichte führte er eine Wind- müdlenbeichte ein. Seine Anhänger beichteten näm­lich ins Aufschütkloch der Windmühle, er sclbsttried die klappernde Mühle aus aller Kraft, und aus dem Spreüloch derselben flog der gesühnte Frevel nichtig in die Lüfte. Es gelang ihm im Stillen, mehrere Weiblein zu bclhöcen , doch die Behörden machten dem Unfug bald ein Ende.

Die Sterne.

Was spiegeln sich die Sterne So sehnsuchtsvoll im Strom, Sie mochte» wohl so gerne Herab vom Himmclsdom.

Sie die in ewgcr Ferne Ein Gott gefesselt halt.

Sie möchten wohl so gerne Herab zur schönen Welt.

Sie möchten wohl ein Weilchen Herab zur Blumcnau,

Zu kosen mit den Veilchen Zu baden in dem Thau.

Sie möchten ach so gerne Herab vom Himmclsdom Drum spiegeln sich die Sterne So sehnsuchtsvoll im Strom.

Palindrome.

Ihr könnt recht guten Käse von mir essen,

Doch kehrt mich um, so werd ich selbst ihn fressen.