Gersten 1 — —fl. —kr.lafl. 4 »kr.—fl. —kr.
Verkauft wurden . . 11 Sckfl- o Sri.
Roggen t— —fl. —kr.irfl. —kr.—fl. —kr.
Verkauft wurden . . iZ Schfl. v Sri.
Kernen t — i7fl. —kr.iöfl. 48 kr.—fl. —kr. Verkauft wurden . . 29 Schfl. o Sri.
Brief eines ehemaligen Militärs an seinen Freund un Spital.
Lieber Bruder von 1812, 1813 und 1814! Daß du gerade jetzt im Spital krank liegst, das ist sehr dumm von dir. Ich sage dir Bruder, jetzt ist keine Zeit, krank zu seyn. Du weißt, wie cs die in Ulm, in Spaichin- gcn, in Welzheim und sonst überall machten, warum sollten wir Zurückbleiben? Es war eine so schöne Zeit, die Zeit, wo wir noch als rüstige Bursche im Fcid lagen, ei, warum sollten wir diese Zeit nicht noch einmal in der Erinnerung zurückkehren lassen? Wir schrieben also, wie cs in Württemberg derzeit allgemein Sitte geworden ist, auch eine Versammlung aus, woran Thcil nehmen sollte, wer einst in den Jahren 1812—14 mitgcfochten. Und so kamen alle die wackern Kameraden, nämlich die, welche einstweilen sich nicht schlafen gelegt haben für immer. Hei, was das eine Freude war, sich wieder zu sehen! Ich will dir keine umständliche Beschreibung des Festes geben, denn die kannst du von Jedermann haben, und im Ganzen genommen, sah dieses Fest denen Versammlungen in Ulm u. s. w. auf ein Haar ähnlich, allein, das muß ich dir sagen, daß ich noch jetzt ganz ergriffen bin. Es war etwas feierliches und doch so frohes in unserem Einzug in die Kirche, denn dahin zogen wir zuerst, um Gott zu danken, daß er uns bisher so herrlich durchs Leben geführt. , Wenn ich auf die alten Gesichter sah, die einst alle vom Pulvcrdampf geschwärzt waren, und jetzt von der Sonn- und Landluft braun gefärbt erschienen, wenn ich die Kameraden betrachtete, die einst mit mir dieselben Schlachten mitgcmacht, da konnte ich die Rührung nicht mehr bergen, und obwohl sich die Brust stolz erhob, so rann doch eine Thräne die Wange herab. — Auch die vornehmen Herren waren recht herablassend gegen uns. Auch einen Ball gaben sie uns, und die jungen Leute sahen so ehrfurchtsvoll zu uns herauf, als ob wir große Helden wären. Nun, wenn wirs auch selbst nicht waren,
so lebten wir doch in einer Hcldcnzcit. Einer erinnerte den Andern an die Großthaten, die da und dort geschehen sind, Einer erinnerte den Andern, wie er ihm Leben und Freiheit verdanke; Einer erinnerte den Andern, wie fröhlich es sich lebe nach ausgestandcncn Gefahren. Ich sage dir, wir schwelgten förmlich in der Vergangenheit; denn von der Zukunft haben wir alte Kameraden nicht mehr viel zu hoffen. Toaste wurden ausgcbracht, daß das Haus erzitterte, und ansticßcn wir, daß alle Gläser klirrten, aber es sprang keines. Am meisten Spaß erregte es, als während der Tafel ein Erpresser einen Brief von der alten Emmcl überbrachtc. Du kennst doch noch unsere geifernde Marketentnerin, die über alles Mucken hatte. Nun, sie hat ihren zornundzankmüthigcn Charakter noch nicht abgelegt, das beweist ihr giftiger Brief. Ich lege dir hier eine Abschrift bei.
„Gruß und Kuß!" schrieb sie, „wackere schwäbische Krieger! Ich, — die Markedcnt- ncrin aus Pfannensticl, — Eure schwarze Kreuzdame, lebe auch noch, und freue mich meiner Zeitgenossen. Ich bin wirklich Kellermädchen und Nascnkönigin in einer Hammerschmiede, in welcher ich zuweilen in der Chronik im schwäbischen Merkur von Euren Zusammenkünften lese und merke, daß Ihr ausgezeichnete Männer werden wollet. Nun würde es mich sehr angenehm überraschen, wenn Ihr meiner in Eucrn Eingaben um Ehrenzeichen auch gedenken wolltet. Daß ich ein Weib bin, kann da keinen Fehler bringen, wo Muth, List und kräftige Fäuste belohnt werden. Die Mcinigen sind Euch ja ohnehin bekannt. Ihr Gewicht hat namentlich der — der — Teufel! wie heißt er doch? — Nun, Ihr werdet schon wissen, wen ich meine, gefühlt. Es ist der, um den das Regiment -Prinz R. auf seinem Heimmarsch stärker war, als bei seinem Abgang. Tausend Sapperment! daß mir sein Namen nicht mehr einfällt. — Ais er einmal im Rapport als Kranker aufgeführt war, meintet Ihr, er habe eben auch das Kanoncnsieber, und einmal lief er wegen Nasenblutens als Verwundeter aus dem Gefecht, und — weil er bald darauf eine silberne Medaille ephielt, wolltet Ihr aus Spott lederne mit dem Hasenpanier tragen. Ich möchte wissen, ob der auch noch lebt, und so eine Auszeichnung verlangt? Ich, wahrlich, ich habe eine verdient, so gut wie der und viele Andere, die