368

In Altenstaig, den 25. Mai t»Zy.

Dinkel aller i Sch-. 7si>kr.kr.fl.kr.

Verkauft wurden . . 8 Gehst 0 Sri.

Dinkel neuer i Schfl. 6fl- Zokr. 6fl. tgkr. 6stkr.

Verkauft wurden . . 5i Schfl. 0 Sri.

Haber t 5 fl. 2jkr. 8fl.kr.-fl.kr.

Verkauft wurden . . li Schfl. o Sri.

Gersten i -fl. -kr.iafl. -kr.-fl. -kr.

Verkauft wurden . . 7 Scbst o Sri.

Roggen tfl.kr.irfl. -kr.-fl.kr.

Verkauft wurden . . iZ Schfl. o Sri.

Kernen i isst. I6kr.t5fl. znkc.-fl.kr.

Verkauft wurden . . ig Schfl- 0 Sri.

Klo soll man tparen?

(Beschluß.)

Sehen Sie, da habe ichs mit meinem Jungen eben so angegriffen. Dasselbe Spar­system! Ich erwarte daher auch dasselbe Lob. Der Bursche wäre jetzt in dem Alter, Bursch', d. h. Student zu werden. Prosit die Mahl­zeit! Er will gar nicht auf die Universität und wenn er auch wollte, so könnte er nicht, der Kenntnisse wegen, ein Schicksal, das sich leicht ertragen läßt, da viele junge Leute da­ran tragen. WaS meinen Sie, wie ich ihn erzogen habe? Springen habe ich ihn lassen. Ein ungarisches Fohlen springt sechs Jahre lang auf der Waide herum, ist dann aber auch gar nicht umznbringcn. Mein Bnrsche ist nun 17 Jahre wild hcrumgclaufen; waS meinen Sie, muß der nicht noch unsterblicher seyn? Auf diese Manier sorgte ich für das Seelenheil meines Knaben. Was Gymnasium und Lehranstalten ! Die gelehrten Leute sind nicht glücklich, denn sie gehen meistens leer aus, nämlich nicht mit einem leeren Kopfe, aber mit einem leeren Geldbeutel. Will mein Bub durchaus etwas werden, so mache ich einen Schneider oder Schumacher aus ihm, und es thut mir nur leid, daß ich nicht noch mehr solche Rangen habe, sie müßten mir alle eine Kunst erlernen, durch die ich einen Handwerker ersparte. Der Eine würde Haar­künstler, so brauchte ich keinen Haarschneider, der Ander'e würee ein Bartküustlcr, so brauchte ich keinen Bartschccrer, der Dritte würde Kleiderkünstler', so brauchte ich keinen Klei­dermacher u. s. f. Sehen Sie das ist ein Erziehungssystem, und ich kann Sie versichern daß ich ganz von selbst darauf gekommen bin, und mir es noch Niemand nachgemacht hat, der seine Kinder mehr liebte, als ich. Ich habe es sogar so weit gebracht, daß Niemand

den Jungen für mein eigenes Kind hält; eher noch für mein Leibeigenes. Die Meisten aber meinen, es sey ein armer angenommener Vetter, den ich um der Gottcswillen erziehe, so auf dieselbe Art, wie man um derGottcs- willen rasirt.

Nun wie gefällt Ihnen dieses Sparsystcm?^ Auch nicht? Sic bitten mich sogar, ich möchte Sie mit meinen übrigen Systemen verschonen, da Sie an den Ersten schon genug hatten? Sie sind ein sehr genügsamer Mensch, allein was meinen Sie, wenn wir an den Dienstbo­ten zu sparen anfiengcn? Das schadet doch offen­bar uns nichts, wenn diese ein Bischen Hunger leiden. Stellen wir also die Dienstboten auf halben Sold. So ein Kerl, wenn er recht Mager ist, läuft wie ein Windhund, ja noch wüthendcr, denn man hat Beispiele, daß der Heißhunger Leute schon wirklich wüthend ge­macht hat. Stehlen werden sie freilich so viel als möglich. Alle guten Jagdhunde steh­len; allein wir schließen die Speisekammer zu wenn etwas darin ist, und unserer besonderer Verhältnisse wegen werden wir nicht einmal oft in diese Nothwendigkcit »verseht werden. Schimpfen werden die Dienstboten freilich; sie werden uns alles heißen, nur keine Men­schen, die einen ehrlichen Namen verdienen, allein das thut auch nichts; das schadet höch­stens unserem Renommee, und Sie wissen wohl, daß da der Schaden nicht mehr groß seyn kann. Ucberdem, wenn wir einen der dienstbaren Geister auf der That ertappen, nämlich auf der That des Stchlens oder Schnupfens, so jagen wir ihn fort, über Kopf und Hals, und geben ihm keinen Kreuzer Lohn/ Ja, wenn wir ihn auch nicht ertap­pen , so kann es uns nicht schwer werden, uns seiner zu entledigen. Da lassen Sie nur mich sorgen. Man kann ja einen Gaul in einem halben Tag zu Tod reiten, warum sollte man keinen Dienstboten in einem gan­zen Tag nmbringen können? In einer Stunde will ich ihn so weit haben, daß er auf- und davongeht und auch er hat seinen Lohn dahin. Sehen Sie, das ist das Geheimniß mit dem oftmaligen Dicnstbotenwechsel.

Aber Sie sind doch ein sonderbarer Mensch? Auch dieses Sparsystcm gefällt Ihnen nicht? Gut, so wollen wir einmal an uns selbst an- fangcn.

Sehen Sie, wir sind seht vornehme Leute, nicht kürzlich erst hinaufgekemmene, vorneh­me Leute, denn dann hätten wir sehr viel